Mittwoch, 20. September 2006
Psychologie des tiefen Wassers
Vor langer, langer Zeit trug es sich zu, dass meine Surfschüler in Ufernähe alle Manöver schnell erlernten. Die selbigen aber im tiefen und dunklen Wasser nicht beherrschten. Die Diskrepanz über das, was sich in Strandnähe und Entfernung vom rettenden Ufer abspielte, regte einen Gedanken in mir an.
Die haben Angst. Und Angst ist ein ganz schlechter Berater. Er wirkt sich auf die gesamte Physiognomie eines Menschen aus. Was er in ruhiger Verfassung aus dem FF beherscht, wird unter dem Einfluß von Angst gänzlich unmöglich. Dies war mir aber bis dahin mit einer derartigen Auswirkung nicht geläufig. Natürlich hatte ich von Prüfungsangst gehört, habe aber die eigentlichen Auswirkungen völlig unterschätzt. Das alles ist über 20 Jahre her. Aber es hat meine Einstellung zu den Ängsten anderer Menschen grundlegend geändert. Denn es hilft nichts, einfach nur zu behaupten: "Da braucht man keine Angst zu haben – hier gibt es keine Haie." Sondern der Ängstliche muss die Angst schon selbst überwinden. Und dabei kann man ihn unterstützen. Denn er hat zwei Möglichkeiten: Entweder seine Angst zu überwinden oder dieser einfach nicht zu begegnen. Beides sind akzeptable Verhaltensweisen.
Auch hier liegt ein wesentlicher Bestandteil im menschlichen Umgang miteinander. Die Angst des anderen zu tolerieren ist eine wesentliche, menschliche Option. Man muss die Angst nicht überwinden und ihr begegnen. Es macht das Gegenüber nicht stärker oder schwächer, denn wann und wo man seiner Angst begegenen will, ist eine persönliche Angelegenheit.
In unserer Gesellschaft wird Angst als Schwäche ausgelegt. Deshalb heißt es auch "Angsthase". Dabei ist die Angst ein wesentliches Instrument unserer Wahrnehmung, die das Überleben unserer Spezies bis heute gewährleistet hat.
Zurück zu meinen Surfern. Ich habe 10 Taucherbrillen besorgt und wir sind mit den Händen auf den Surfbrettern liegend raus gepaddelt. Alle zusammen. Und als es unter uns dunkel und tief wurde, haben wir einen Kreis gebildet. Ich bin dann ins Wasser gesprungen und bis zum Grund getaucht und habe Sand oder ein wenig Seegras mit nach oben gebracht. Alle anderen haben dabei vom Surfbrett aus unter Wasser geschaut und mich dabei beobachtet. Einige sind dann runter von ihrem Brett, erst ein wenig geschnorchelt und dann ebenfalls untergetaucht.
So haben alle gesehen, dass da unten eigentlich nichts ist, was einem Angst machen müsste. Sondern, dass da unten, im Gegensatz oben, der totale Frieden herrscht. Absolute Stille. Und schön ist es auch noch. Wie das Seegras sich in der Strömung hin und her bewegt.
Nach dieser Übung haben wir uns auf den Brettern stehend einen Ball zugeworfen. Es war unmöglich, den Ball zu fangen und dabei auf dem Brett zu bleiben. Aber niemand hatte ein Problem, ins tiefe Wasser einzutauchen. Sondern die Kunstsprünge nahmen immer elegantere Formen an.
So ziemlich alle in meinen Gruppen konnten somit die Manöver in Strandnähe oder großer Entfernung gleich gut. Wer trotzdem ein unwohles Gefühl hatte, dem habe ich die Entscheidung offen gelassen, Spaß am Tennis oder einer anderen Beschäftigung zu finden. Man muss keine Sekunde bewusst mit einer unproduktiven Angst leben. Wenn man dieser durch viel schönere Momente einfach ausweichen kann.
Reale Angst ist da was anderes. Der Überlebensinstinkt. Aber alle anderen Ängste sind es nicht wert, dass man ihnen mehr Raum als nötig einräumt. Dieser Überzeugung bin ich bis heute treu geblieben. Und im übertragenen Sinne, paddel' ich immer noch raus. Mit Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten. Aber auch mit meiner Famile und Freunden.
Es ist eines meiner Lebensprinzipien und eine meiner Aufgaben geworden, Angst ernst zu nehmen. Und dieser, wenn es gewollt ist, zu begegnen. Denn wenn man alle destruktive und sinnlose Angst bewältigt oder überwindet, dann ist der Anteil der schönen Lebenszeit wesentlich größer.
Was ausschließlich positive Aspekte mit sich führt.
Rettet die Wahlen
Die Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahlen, oder waren es Landtagswahlen? In ...?....?....? Am...?...?...?...? Waren so niedrig, wie noch nie zuvor. Nachkriegsrekordtief! Das niedrigste Ergebnis seit Beginn der Wahlaufzeichnungen. Der Deutsche ist wahlmüde. Politikverdrossen heißt es. Deshalb muss zur Rettung der freien Wahlen was getan werden. Ist die Demokratie in Gefahr? Man muss die Leute wieder mitreißen. Eine Kampagne muss her. Alle müssen mal zur Christiansen und zu den anderen Talkrunden und dem Zuschauer ins Gesicht sagen: Wähl doch mal. Wenigstens mich.
Obwohl?! Wenn beim Fernsehen keiner ein bestimmtes Programmm wählt, dann wird das selbige kurzer Hand abgesetzt. Somit hat das Nichtwählen vielleicht eine hochpolitische Aussagekraft. Die nur keiner hören will. Und sehen schon mal gar nicht. Das Nichtwählen ist eventuell die klare Stimme des Wählers. Wie Spinat bei Kindern. Das will (wähl) ich nicht. Ich würde gerne mal sehen, wie Bundestagswahlen ausgehen würden, wenn es eine Demokratische Nichtwählerpartei geben würde. Die alle wählen können, die nicht die Parteien wählen wollen, die ihnen angeboten werden. Und wenn die Nichtwählerpartei die Mehrheit hätte, würde sie in großen Fernsehshows die Minister direkt wählen lassen. Die Besten für Deutschland. Keine Dogmen. Keine verqueren Ideologien. Die Nationalmannschaft unserer Demokratie nur eben ohne DFB. Und ohne die ganzen MVs.
Ich glaube, die Zeichen der Zeit sind eindeuig, werden nur unterschiedlich interpretiert. Wenn ich nicht wählen gehen würde, dann nur, weil es mich nicht die Bohne interessiert. Und die Politiker tun wirklich alles dafür, dass man jedes Interesse verliert. Mal schauen, was die Zeit so bringt. Ich bin mir sicher, es geht noch viel tiefer mit der Wahlbeteiligung. Und dann wird wieder das Wählervieh an den Pranger gestellt. Nun wählt uns, verdammt, das ist eure verdammte demokratische Pflicht.
Geschrieben von Christof Hintze
in 02 . Blickwinkel
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07:02
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Tags für diesen Artikel: Blickwinkel, kommunalwahlen, landtagswahlen, nachkriegsrekordtief, politikverdrossen, wahlbeteiligung, wahlen, wahlmüde
Lieber Papst: Sag, es schneit!
Die Einschüchterung funktioniert. Und wie. Die große Errungenschaft unserer Meinungsfreiheit wird gerade eingerollt wie ein Fähnchen, das bis gestern noch im Wind wehte. Über Meinungsfreiheit reden und diese mit allen Mitteln aufrecht erhalten, sind zwei paar Schuhe. Bei uns darf jeder alles sagen. Woanders ist das ganz anders. Und nun traut sich keiner mehr so recht. Die Bildzeitung hat einen ebenbürtigen Gegner bekommen.
Als ich noch in Köln Chorweiler zur Schule ging, da passierte es regelmäßig, dass leider oftmals ausländisch anmutende Mitbürger mich unsanft anhielten. Bei den ständigen Demütigungen und Drangsalierungen schon verständlich. Unter ihnen einer, der zwei Köpfe kleiner war als man selbst. Der kam dann auf mich zu und sagte: "Sag, es schneit!" Hierzu muss man wissen, dass es Hochsommer war. Von Schnee keine Spur. Das Problem an der Frage hat man spätestens nach der zweiten möglichen Antwort rausbekommen.
Antwort 1: "Ja, ja es schneit!"
Konsequenz 1: "Du lügst, es schneit doch gar nicht!"
Und man bezog von den Großen umgehend Prügel. Der Kleine durfte am Schluss noch mal reintreten.
Antwort 2: "Nee, es schneit doch gar nicht!"
Konsequenz 2: "Was hab ich dir gesagt? Du sollst sagen, es schneit!"
Und man bezog umgehend Prügel. Der Kleine durfte am Schluss noch mal reintreten.
Also entweder, man sah die Gefahr kommen und machte einen großen Bogen um die Jungs. Das hat der Papst offensichtlich nicht getan. Oder, man sah die Gefahr nicht kommen, dann war man schnell weg. Das hat er versucht. Oder, man hat dem Größten sofort tierisch eine eingeschenkt. Das sollte er am besten lassen. Oder, man hat hingehalten, bis es vorbei war. Das würde ich ihm im biblischen Sinne raten. Lieber Papst: halte auch die andere Wange hin. Es geht vorüber.
Aber bitte, bitte nicht diskutieren, ob es schneit oder nicht. Welche Art von Schneeflocken. Und über den Sinn der Frage. Die anderen wollen das nicht hören.
Als ich noch in Köln Chorweiler zur Schule ging, da passierte es regelmäßig, dass leider oftmals ausländisch anmutende Mitbürger mich unsanft anhielten. Bei den ständigen Demütigungen und Drangsalierungen schon verständlich. Unter ihnen einer, der zwei Köpfe kleiner war als man selbst. Der kam dann auf mich zu und sagte: "Sag, es schneit!" Hierzu muss man wissen, dass es Hochsommer war. Von Schnee keine Spur. Das Problem an der Frage hat man spätestens nach der zweiten möglichen Antwort rausbekommen.
Antwort 1: "Ja, ja es schneit!"
Konsequenz 1: "Du lügst, es schneit doch gar nicht!"
Und man bezog von den Großen umgehend Prügel. Der Kleine durfte am Schluss noch mal reintreten.
Antwort 2: "Nee, es schneit doch gar nicht!"
Konsequenz 2: "Was hab ich dir gesagt? Du sollst sagen, es schneit!"
Und man bezog umgehend Prügel. Der Kleine durfte am Schluss noch mal reintreten.
Also entweder, man sah die Gefahr kommen und machte einen großen Bogen um die Jungs. Das hat der Papst offensichtlich nicht getan. Oder, man sah die Gefahr nicht kommen, dann war man schnell weg. Das hat er versucht. Oder, man hat dem Größten sofort tierisch eine eingeschenkt. Das sollte er am besten lassen. Oder, man hat hingehalten, bis es vorbei war. Das würde ich ihm im biblischen Sinne raten. Lieber Papst: halte auch die andere Wange hin. Es geht vorüber.
Aber bitte, bitte nicht diskutieren, ob es schneit oder nicht. Welche Art von Schneeflocken. Und über den Sinn der Frage. Die anderen wollen das nicht hören.
Dienstag, 19. September 2006
Auch wieder wahr....
Ein Zitat ist ein Zitat ist ein Zitat!
Geschrieben von
in Spontaneitäten
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11:00
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Höchste Prioritätsstufe
Es hat sich bei vielen so eingebürgert, alles mit der höchsten Prioritätsstufe zu versehen. Aus der logischen, aber zugleich falschen Überlegung heraus, immer besser und schneller an etwas zu gelangen. Das Blöde daran ist nur das Individuum auf der anderen Seite. Der Empfänger der höchsten Prioritätsstufe. Denn für unsere täglichen Rangreihen schaffen wir uns immer ein Ordnungsystem, nach dem wir die Dinge des Tages erledigen. Keiner kann alles zugleich machen.
Somit gibt der Absender keine Einstufung mehr mit. Weil alles immer am wichtigsten, eiligsten ist. Immer muss sofort ein Riesenproblem beseitigt werden. Dieses Verhalten ist längst auf den Alltag übergesprungen. Diese Art von Menschen kann sich nicht mehr irgendwo anstellen oder hinsetzen und auf einen Kellner warten.
Immer muss allen drumherum klar gemacht werden, dass diese Leute keine Zeit haben, alles ganz schnell gehen muss und absolut höchste Prioritätsstufe hat. Man kann diese armen Irren mittlerweile überall beobachten. Wie sie der Welt klar machen, dass sie gleicher sind als alle die gleichen Menschen. Und dass sie eine höhere Priorität für sich beanspruchen als der Rest der Lemminge.
Was diese armen Verirrten nur nicht wissen und nicht ahnen, ist, dass auf der anderen Seite in der Regel Menschen sind, die um diesen Blödsinn längst wissen und sich köstlich amüsieren über die ständigen verweifelten Versuche, sich in einer Schlange, die es nicht gibt, aber geben könnte, vorzudrängeln.
Und noch was zum guten Schluss, wenn alles wichtig ist. Was ist denn, wenn wirklich mal was wichtig ist? Microsoft liefert das Outlook für solche Menschen in einer abgeänderten Form aus, da gibt es bei den Mails und Terminen nur noch rot und höchste Priorität. Das muss man nicht mehr umständlich einstellen. Das ist sozusagen serienmäßig wichtig für die ganz Wichtigen.
Somit gibt der Absender keine Einstufung mehr mit. Weil alles immer am wichtigsten, eiligsten ist. Immer muss sofort ein Riesenproblem beseitigt werden. Dieses Verhalten ist längst auf den Alltag übergesprungen. Diese Art von Menschen kann sich nicht mehr irgendwo anstellen oder hinsetzen und auf einen Kellner warten.
Immer muss allen drumherum klar gemacht werden, dass diese Leute keine Zeit haben, alles ganz schnell gehen muss und absolut höchste Prioritätsstufe hat. Man kann diese armen Irren mittlerweile überall beobachten. Wie sie der Welt klar machen, dass sie gleicher sind als alle die gleichen Menschen. Und dass sie eine höhere Priorität für sich beanspruchen als der Rest der Lemminge.
Was diese armen Verirrten nur nicht wissen und nicht ahnen, ist, dass auf der anderen Seite in der Regel Menschen sind, die um diesen Blödsinn längst wissen und sich köstlich amüsieren über die ständigen verweifelten Versuche, sich in einer Schlange, die es nicht gibt, aber geben könnte, vorzudrängeln.
Und noch was zum guten Schluss, wenn alles wichtig ist. Was ist denn, wenn wirklich mal was wichtig ist? Microsoft liefert das Outlook für solche Menschen in einer abgeänderten Form aus, da gibt es bei den Mails und Terminen nur noch rot und höchste Priorität. Das muss man nicht mehr umständlich einstellen. Das ist sozusagen serienmäßig wichtig für die ganz Wichtigen.
Montag, 18. September 2006
Herr Dyson in Deutschland
Who the fuck is Herr Dyson? Wären Sie Engländer, wüssten Sie das. Herr Dyson ist ein unglaublich gebildeter, engagierter und kultivierter Erfinder. Und in England zudem sehr, sehr erfolgreich. Er hat unter anderem den Staubsauber ohne Beutel erfunden. Der hat keinen Saugkraftverlust. Toll.
Denn schon über Jahre hinweg ist mir der unglaubliche Saugkraftverlust meines Staubsaugers auf den Wecker gegangen.
Herr Dyson glaubt nicht an Werbung. Deshalb macht er auch keine. Er glaubt an relevanten Kundenutzen. Man muss die Menschen überzeugen und nicht mit Hilfe von Werbung zu einem Produkt überreden.
Nachdem er in England der Hit ist und bekannt wie ein bunter Hund, der Robbie Williams der Erfinder sozusagen, wollte er auch den Rest der Welt von dem unglaublichen, relevanten Kundenutzen überzeugen. Und so zog er aus, unter anderem nach Deutschland, um die Marktführer das Fürchten zu lehren.
Letztendlich ist es ihm ergangen wie Robbie Williams in Amerika. In England zwar ein Superstar, aber in Amerika? Who the fuck is Robbie Williams?
Vor Jahren durfte wir bei Dyson präsentieren und ich habe meine Meinung unverhüllt kundgetan. In dem mir eigenen, schlechten und unverständlichen Englisch. Aber das Zentrum unserer damaligen Präsentation war: Who the fuck is Mr. Dyson?
Wir haben die Präsentation natürlich verloren. Rückblickend zu Recht. Unser Idee basierte auf dem strategischen Ansatz, keine englische Personality-Show zu machen, sondern den eigentlichen Hero, nämlich den Staubsauger, in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen.
So sah man einen Dschungel auf einer Doppelseite und an einer Liane flog ein Dyson-Staubsauger durchs Bild und die Headline war: Der natürliche Gegener des Beutelsaugers.
Somit wollten wir alles, was die nicht wollten. Wir wollten nicht Herrn Dyson. Wir wollten Werbung. Das ist jetzt ca. 4 Jahre her oder schon 5.
Heute morgen habe ich mich gefragt, wie weit sind die wohl mit ihrer Aufklärungskampagne "This is Mr. Dyson!"? Und haben sie für diesen strategischen Blödsinn die Höchststrafe bekommen?
Misserfolg. Aber uns glauben nicht alle. Vielleicht hätten wir Robbie Williams mit zur Präsentation bringen müssen. Der hätte ihnen besser klar machen können, dass Relevanz eine Frage des Blickwinkels ist.
Denn schon über Jahre hinweg ist mir der unglaubliche Saugkraftverlust meines Staubsaugers auf den Wecker gegangen.
Herr Dyson glaubt nicht an Werbung. Deshalb macht er auch keine. Er glaubt an relevanten Kundenutzen. Man muss die Menschen überzeugen und nicht mit Hilfe von Werbung zu einem Produkt überreden.
Nachdem er in England der Hit ist und bekannt wie ein bunter Hund, der Robbie Williams der Erfinder sozusagen, wollte er auch den Rest der Welt von dem unglaublichen, relevanten Kundenutzen überzeugen. Und so zog er aus, unter anderem nach Deutschland, um die Marktführer das Fürchten zu lehren.
Letztendlich ist es ihm ergangen wie Robbie Williams in Amerika. In England zwar ein Superstar, aber in Amerika? Who the fuck is Robbie Williams?
Vor Jahren durfte wir bei Dyson präsentieren und ich habe meine Meinung unverhüllt kundgetan. In dem mir eigenen, schlechten und unverständlichen Englisch. Aber das Zentrum unserer damaligen Präsentation war: Who the fuck is Mr. Dyson?
Wir haben die Präsentation natürlich verloren. Rückblickend zu Recht. Unser Idee basierte auf dem strategischen Ansatz, keine englische Personality-Show zu machen, sondern den eigentlichen Hero, nämlich den Staubsauger, in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen.
So sah man einen Dschungel auf einer Doppelseite und an einer Liane flog ein Dyson-Staubsauger durchs Bild und die Headline war: Der natürliche Gegener des Beutelsaugers.
Somit wollten wir alles, was die nicht wollten. Wir wollten nicht Herrn Dyson. Wir wollten Werbung. Das ist jetzt ca. 4 Jahre her oder schon 5.
Heute morgen habe ich mich gefragt, wie weit sind die wohl mit ihrer Aufklärungskampagne "This is Mr. Dyson!"? Und haben sie für diesen strategischen Blödsinn die Höchststrafe bekommen?
Misserfolg. Aber uns glauben nicht alle. Vielleicht hätten wir Robbie Williams mit zur Präsentation bringen müssen. Der hätte ihnen besser klar machen können, dass Relevanz eine Frage des Blickwinkels ist.
Das Übel von kausalen Zusammenhängen
Der Mensch ist sich zu wichtig, so dass man natürlich nichts einfach dem Zufall überlassen kann. Wir sind doch keine Primaten oder andere Tiere. Wir sind Menschen. Mit Verstand. Wir können Zusammenhänge überhaupt erst erkennen. Tiere können das nicht.
Somit verknüpft der Mensch ständig kausale Zusammenhänge. Alles, was wir Göttlichen tun, steht in einem großen Zusammenhang. Schicksal. Glück. Zufall. Vorbestimmung. Die Gedanken kreisen ständig um die depremierende Vermutung: Das kann doch nicht alles gewesen sein. Das muss wichtiger sein. Mehr bedeuten.
So lesen wir Sternzeichen und haben einen Aszendenten. Wir haben Vorahnungen, die, wenn sie dann doch mal eintreffen, man doch vorhergesehen hat. Man trifft sich immer zweimal. Nicht passiert aus reinem Zufall. Alles hat einen - höheren - Sinn. Oder einen - bodenlos tiefen -Unsinn?
Wiedergeburt. Reinkarnation. Die Vorstellungskraft der Menschen, Verknüpfungen herzustellen, ist unermesslich groß. Alles steht in Verbindung zueinander, wenn wir wollen. Und wir wollen. Denn das kann es doch nicht gewesen sein. Geboren, gelebt, gestorben. Wir sind doch keine Blätter am Baum, die einfach nur abfallen.
Und weil wir glauben, auserwählte Wesen für die Ewigkeit zu sein, deshalb schaffen wir ständig Dinge für die Ewigkeit. Die alle Zeiten überstehen sollen. Wir wollen so sehr vorher gelebt haben und nachher weiterleben, dass man fast vergisst, im Jetzt wirklich angekommen zu sein.
Wir beschäftigen uns so sehr mit der schlimmen Vergangenheit und der drohenden Zukunft, dass uns nicht auffällt, dass die Tür zum Gestern bereits zu ist. Und die zum Morgen noch nicht mal offen. Aber das wäre zu leicht für uns Menschen. Wir lieben es kompliziert. Das lässt uns unsere Gegenwart erst richtig fühlen.
Man stelle sich nur mal vor: Die Natur hat diesen kleinen Makel der menschlichen Selbstüberschätzung eingebaut und lacht sich kaputt über uns. Die haben da ganze Nachrichtensendungen und Zeitschriften, in denen ausschließlich über die verrücktesten kausalen Zusammenhänge berichtet wird. Wir sind so eine Art Clowns in diesem Universum. Wir sind nur dafür da, den Rest mit völlig skurilen Storys zu unterhalten. Das wäre auch ein Grund, warum die Natur diese ganzen abgrundtiefen menschlichen Taten duldet.
Aber eventuell sind wir doch alle nur Blätter an einem Baum. Nur mit dem beeindruckenden Unterschied, wir sägen am eigenen Ast, auf dem wir sitzen.
Somit verknüpft der Mensch ständig kausale Zusammenhänge. Alles, was wir Göttlichen tun, steht in einem großen Zusammenhang. Schicksal. Glück. Zufall. Vorbestimmung. Die Gedanken kreisen ständig um die depremierende Vermutung: Das kann doch nicht alles gewesen sein. Das muss wichtiger sein. Mehr bedeuten.
So lesen wir Sternzeichen und haben einen Aszendenten. Wir haben Vorahnungen, die, wenn sie dann doch mal eintreffen, man doch vorhergesehen hat. Man trifft sich immer zweimal. Nicht passiert aus reinem Zufall. Alles hat einen - höheren - Sinn. Oder einen - bodenlos tiefen -Unsinn?
Wiedergeburt. Reinkarnation. Die Vorstellungskraft der Menschen, Verknüpfungen herzustellen, ist unermesslich groß. Alles steht in Verbindung zueinander, wenn wir wollen. Und wir wollen. Denn das kann es doch nicht gewesen sein. Geboren, gelebt, gestorben. Wir sind doch keine Blätter am Baum, die einfach nur abfallen.
Und weil wir glauben, auserwählte Wesen für die Ewigkeit zu sein, deshalb schaffen wir ständig Dinge für die Ewigkeit. Die alle Zeiten überstehen sollen. Wir wollen so sehr vorher gelebt haben und nachher weiterleben, dass man fast vergisst, im Jetzt wirklich angekommen zu sein.
Wir beschäftigen uns so sehr mit der schlimmen Vergangenheit und der drohenden Zukunft, dass uns nicht auffällt, dass die Tür zum Gestern bereits zu ist. Und die zum Morgen noch nicht mal offen. Aber das wäre zu leicht für uns Menschen. Wir lieben es kompliziert. Das lässt uns unsere Gegenwart erst richtig fühlen.
Man stelle sich nur mal vor: Die Natur hat diesen kleinen Makel der menschlichen Selbstüberschätzung eingebaut und lacht sich kaputt über uns. Die haben da ganze Nachrichtensendungen und Zeitschriften, in denen ausschließlich über die verrücktesten kausalen Zusammenhänge berichtet wird. Wir sind so eine Art Clowns in diesem Universum. Wir sind nur dafür da, den Rest mit völlig skurilen Storys zu unterhalten. Das wäre auch ein Grund, warum die Natur diese ganzen abgrundtiefen menschlichen Taten duldet.
Aber eventuell sind wir doch alle nur Blätter an einem Baum. Nur mit dem beeindruckenden Unterschied, wir sägen am eigenen Ast, auf dem wir sitzen.
Geschrieben von Christof Hintze
in Wilde Thesen
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Freitag, 15. September 2006
Ich höre gerade Jamie Cullum
Leider muss ich eingestehen, dass ich lange versucht habe, mich gegen ihn zu wehren. Aus allen Richtungen dröhnte es auf mich ein: Kennst du? Hast du? Viel zu jung, dachte ich. Dann auch noch so schnell so bekannt. Der will Jazz singen? Dachte ich. Somit habe ich lange Zeit meine große Schaufel der Vorurteile über ihn ausgeschüttet. Darunter konnte er sich unmöglich hervortun. Selber schuld. In einem ruhigen Moment habe ich dann doch mal rein gehört.
Und.
Und.
Und.
Entschuldigung, Jamie. Aber dein Name klingt wie der Koch, der mich von seinen Buchtiteln schon jeden Abend in der Küche angrinst. Das konnte ich nicht ahnen. Dann bist du auch noch Engländer. Und so jung. Siehst dabei auch noch gut aus. Wo soll da der Blues herkommen? Dachte ich und irrte gewaltig. Cool. Einfach verdammt cool. Somit muss ich fest stellen, du hast an mir sicher nichts verpasst, ich aber an dir.
Und.
Und.
Und.
Entschuldigung, Jamie. Aber dein Name klingt wie der Koch, der mich von seinen Buchtiteln schon jeden Abend in der Küche angrinst. Das konnte ich nicht ahnen. Dann bist du auch noch Engländer. Und so jung. Siehst dabei auch noch gut aus. Wo soll da der Blues herkommen? Dachte ich und irrte gewaltig. Cool. Einfach verdammt cool. Somit muss ich fest stellen, du hast an mir sicher nichts verpasst, ich aber an dir.
Geschrieben von Christof Hintze
in blue notes
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Wir spielen Fangen
Seit ich denken kann, wollen mich Menschen einfangen. Wir spielen also Fangen. Wir rennen hintereinander her und versuchen, uns durch eine kurze Berührung zu fangen. Du bist! Ich hab dich! Und auch ich beteilige mich auf meine Weise an diesem Spiel. Ich versuche und will Menschen fangen. Gefangen? Befangen? Alles haben Kindergärtnerinnen, Grundschullehrerinnen, Lehrer, Eltern, Geschwister, Bekannte, Freunde, Chefs, Professoren und wie sie alle heißen, die meinen Lebensweg gekreuzt haben, alles haben sie getan, um mich zu fangen. Und ich bin immer irgendwie entwischt. Das kannst du so nicht machen, höre ich sie noch hinterher rufen. Pass auf. Sei vorsichtig.
Und dann gab es so viele andere Dinge, die mich alle einfangen wollten. Die Arbeit, Drogen, das Geld, Autos und vieles, vieles mehr. Noch heute muss ich mich geschickt bewegen, um nicht doch gefangen zu werden. Das gehört zum Spiel. Man läuft weg vor dem, was einem, im übertragenden Sinn, die Freiheit rauben will. Ich habe das Spiel als Kind geliebt. Neben Verstecken spielen. Aber nichts von alledem hat es geschafft, mich letztendlich und auf Dauer zu fangen. Auch hier bin ich immer allen und allem entwischt. Außer dem, das nicht nach meiner Freiheit getrachtet hat.
Es ist das Spiel meines Lebens geworden. Weil ich mich bis heute nicht habe fangen lassen. Ich kann mich einfach nicht fangen lassen. Ich bin immer noch frei. Ich laufe immer noch frei herum. Ich denke frei. Und ich handle frei. Alles was ich mache, mache ich aus freien Stücken.
Wenn es etwas wirklich gibt, was mich eventuell gefangen haben könnte, dann ist es die Freiheit selbst.
Und dann gab es so viele andere Dinge, die mich alle einfangen wollten. Die Arbeit, Drogen, das Geld, Autos und vieles, vieles mehr. Noch heute muss ich mich geschickt bewegen, um nicht doch gefangen zu werden. Das gehört zum Spiel. Man läuft weg vor dem, was einem, im übertragenden Sinn, die Freiheit rauben will. Ich habe das Spiel als Kind geliebt. Neben Verstecken spielen. Aber nichts von alledem hat es geschafft, mich letztendlich und auf Dauer zu fangen. Auch hier bin ich immer allen und allem entwischt. Außer dem, das nicht nach meiner Freiheit getrachtet hat.
Es ist das Spiel meines Lebens geworden. Weil ich mich bis heute nicht habe fangen lassen. Ich kann mich einfach nicht fangen lassen. Ich bin immer noch frei. Ich laufe immer noch frei herum. Ich denke frei. Und ich handle frei. Alles was ich mache, mache ich aus freien Stücken.
Wenn es etwas wirklich gibt, was mich eventuell gefangen haben könnte, dann ist es die Freiheit selbst.
Geschrieben von Christof Hintze
in 02 . Blickwinkel
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Donnerstag, 14. September 2006
Das Ende der Ordnung
Was wäre, wenn Unordnung das bessere Prinzip wäre?
Die Mathematik hat dafür zwei Theorien griffbereit. Geordnete und ungeordnete Reihen. Stellen wir uns ein Lager vor, in dem alle Materialien alphabetisch geordnet sind. Wenn nun eine Bestellung rein kommt, dann weiß das System, wie es die jeweilige Ware finden kann.
Und stellen wir uns ein Lager vor, in dem alles einfach so gelagert wird, wie es rein kommt. Zufällig, immer da, wo Platz ist. Immer der nächste freie Platz. Somit gibt es keine logische Ordung. Sondern eine zufällige. Ist das so?
Einer Zahl folgt logisch die nächste. Außer bei der Zahl Pi. Da folgt keine Zahl logisch der nächsten. Es gibt keine offensichtliche Wiederholung. So lange die Reihe auch wird, es scheint eine zufällige Reihenfolge zu sein.
Somit gibt es unordentliche Ordnungsprinzipien. Diese scheinen den geordneten überlegen zu sein. Denn unser Gehirn zum Beispiel ist auch ungeordnet. Hat aber die Fähigkeit, schnell Verknüpfungen herzustellen.
Wer einen neuen MAC besitzt, der kennt Spotlight. Dieses findet Dokumente schneller als jedes Ordnungssystem. Weiter noch. Es sucht überall. Somit müsste man auf Servern kein aufwendiges Ordnungssytem mehr anlegen. Sondern schmeißt alles einfach auf den Server. Man muss nur logische Bezeichnungen, sprich Verknüpfungen herstellen. In der Benennung des Dokumts. Das war's.
Somit scheint die Zukunft unordentlich besser zu funktionieren. Der Terrorismus führt uns das ebenfalls schmerzlich vor Augen.
Viele Beispiele zeigen schon heute, dass Ordnung Aufwand bedeutet. Und dass der Aufwand, eine Ordung zu erzeugen, größer werden kann als das zu ordnende. Das sieht man zum Beispiel bei der Verwaltung von Arbeitslosen. Hier hat die Verwaltung, also die Ordung schon einen größeren Raum eingenommen als das zu ordnende Thema selbt beannsprucht. In Krankenhäusern nimmt diese Position die Verwaltung ein.
Die Prinzipien, die nun in allen gesellschaftlichen Bereichen zur Geltung kommen, beziehen und begründen sich auf eine veraltete und überholte Sichtweise von Mathematik. Die Moderne versucht, die Unordnung in den Griff zu bekommen.
Somit ist in Zukunft erst alles in Ordung, wenn alles in Unordung ist. Daran werden sich mal wieder viele nicht und andere nur schwer gewöhnen. Aber der Erfolg von Wirkung wird diese Entwicklung nicht stoppen können. In der Automobilindustrie hat sich das längst herum gesprochen. Da kommen nie zwei gleiche PKW hintereinander vom Band. Sondern so wie die Bestellungen reinkommen. Und das hat nur Vorteile.
Stellt euch mal das Chaos als Prinzip vor. Versucht mal, das euren Eltern zu erklären. Die denken, ihr spinnt. Dabei versucht man nur, die Zukunft der Menschheit zu erklären. Nicht mehr und nicht weniger. Ordung ist zu aufwendig, verbraucht zu viel Kapazitäten. Vergeudet Raum und Energie. Und muss auch noch zusätzlich erlernt, gepflegt und verwaltet werden.
Aber immer daran denken: Es geht nicht um Unordnung. Sondern um ungeordnete Reihen. Das ist was völlig anderes. Das hättet ihr gerne. Unordnung. Nein, es geht um eine neue Art der Ordung, die uns mehr Möglichkeiten gibt. Ungeahnte.
Die Mathematik hat dafür zwei Theorien griffbereit. Geordnete und ungeordnete Reihen. Stellen wir uns ein Lager vor, in dem alle Materialien alphabetisch geordnet sind. Wenn nun eine Bestellung rein kommt, dann weiß das System, wie es die jeweilige Ware finden kann.
Und stellen wir uns ein Lager vor, in dem alles einfach so gelagert wird, wie es rein kommt. Zufällig, immer da, wo Platz ist. Immer der nächste freie Platz. Somit gibt es keine logische Ordung. Sondern eine zufällige. Ist das so?
Einer Zahl folgt logisch die nächste. Außer bei der Zahl Pi. Da folgt keine Zahl logisch der nächsten. Es gibt keine offensichtliche Wiederholung. So lange die Reihe auch wird, es scheint eine zufällige Reihenfolge zu sein.
Somit gibt es unordentliche Ordnungsprinzipien. Diese scheinen den geordneten überlegen zu sein. Denn unser Gehirn zum Beispiel ist auch ungeordnet. Hat aber die Fähigkeit, schnell Verknüpfungen herzustellen.
Wer einen neuen MAC besitzt, der kennt Spotlight. Dieses findet Dokumente schneller als jedes Ordnungssystem. Weiter noch. Es sucht überall. Somit müsste man auf Servern kein aufwendiges Ordnungssytem mehr anlegen. Sondern schmeißt alles einfach auf den Server. Man muss nur logische Bezeichnungen, sprich Verknüpfungen herstellen. In der Benennung des Dokumts. Das war's.
Somit scheint die Zukunft unordentlich besser zu funktionieren. Der Terrorismus führt uns das ebenfalls schmerzlich vor Augen.
Viele Beispiele zeigen schon heute, dass Ordnung Aufwand bedeutet. Und dass der Aufwand, eine Ordung zu erzeugen, größer werden kann als das zu ordnende. Das sieht man zum Beispiel bei der Verwaltung von Arbeitslosen. Hier hat die Verwaltung, also die Ordung schon einen größeren Raum eingenommen als das zu ordnende Thema selbt beannsprucht. In Krankenhäusern nimmt diese Position die Verwaltung ein.
Die Prinzipien, die nun in allen gesellschaftlichen Bereichen zur Geltung kommen, beziehen und begründen sich auf eine veraltete und überholte Sichtweise von Mathematik. Die Moderne versucht, die Unordnung in den Griff zu bekommen.
Somit ist in Zukunft erst alles in Ordung, wenn alles in Unordung ist. Daran werden sich mal wieder viele nicht und andere nur schwer gewöhnen. Aber der Erfolg von Wirkung wird diese Entwicklung nicht stoppen können. In der Automobilindustrie hat sich das längst herum gesprochen. Da kommen nie zwei gleiche PKW hintereinander vom Band. Sondern so wie die Bestellungen reinkommen. Und das hat nur Vorteile.
Stellt euch mal das Chaos als Prinzip vor. Versucht mal, das euren Eltern zu erklären. Die denken, ihr spinnt. Dabei versucht man nur, die Zukunft der Menschheit zu erklären. Nicht mehr und nicht weniger. Ordung ist zu aufwendig, verbraucht zu viel Kapazitäten. Vergeudet Raum und Energie. Und muss auch noch zusätzlich erlernt, gepflegt und verwaltet werden.
Aber immer daran denken: Es geht nicht um Unordnung. Sondern um ungeordnete Reihen. Das ist was völlig anderes. Das hättet ihr gerne. Unordnung. Nein, es geht um eine neue Art der Ordung, die uns mehr Möglichkeiten gibt. Ungeahnte.
Woran große Ziele wirklich scheitern
Es sind Pfennigteile, die Ferrari-Träume haben platzen lassen. Es ist falscher Holzklebstoff, der Dächer zum Einstürzen gebracht hat. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Nie im Großen und Ganzen. Das holt die Welt der großen Träume immer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Scheitern kann man nur am Detail. An der Nachlässigkeit, Winzigkeiten nicht gesehen oder nicht bedacht zu haben.
Was ganz nebensächlich im Kleinen und Verborgenen beginnt, führt bis hin zum gigantischen Kollateralschaden.
Wir haben die Welt der Nebensächlichkeiten nicht im Blick und nicht im Griff. Was mit der offen gelassenen Zahnpastatube beginnt, endet im Scheidungsdrama. Was defekte Kontrolllämpchen schon für Katastrophen ausgelöst haben! Ein winziges Zahnrad bricht und der Fahrstuhl steckt fest.
Es gilt, den menschlichsten aller menschlichen Fehler, also den menschlichen Faktor, immer in seine Überlegungen mit ein zu beziehen. Wer das tut, der entdeckt ganz neue Chancen, Märkte, Produkte. Und dessen Ehe hält zudem ewig. Warum haben Zahnpastatuben überhaupt noch Deckel, wenn so viele Ehen daran scheitern? Warum haben Socken keinen Metallstreifen, so dass ein elektronischer Magnet sie automatisch in der Wäschetrommel anzieht? Warum haben Bäder mit zwei Waschbecken auf einer Seite nicht die 5-fache Ablagefläche? Warum gibt es noch Krümel auf dem Sofa? Warum klebt die Fernbedienung noch? Warum das alles? Wenn man doch weiß, dass dieses übel ausgehen kann.
Ich möchte keine weitere Verschwörungstheorie aufwerfen, aber mal ehrlich: das kann doch nicht sein. Ist denn niemandem aufgefallen, dass wir die meisten Probleme kinderleicht lösen könnten? Wir können auf den Mond fliegen, aber bekommen dem Deckel nicht auf die Tube? Das kann mir doch keiner erzählen.
Mittwoch, 13. September 2006
Ein Lebenszeichen von Herr Martenstein bitte
Man sollte aus einer Mannschaft nie einen herausheben. Das Team ist der Star. Das haben wir nun seit Berti Vogts gelernt. Und Klinsi hat es uns mit Gewalt noch mal eingetrichtert. Aber manchmal, da geht einem dieses ganze Teamgesülze auf den Wecker. Mir auf jeden Fall. Individuelle Klasse muss auch mal herausragen dürfen, damit die jeweilige Eitelkeit auch bei aller Verneinung sich still und heimlich mal gebührend selbst feiern darf. Er war der Beste, was er natürlich nicht so sieht. Ohne das Team hätte er es nicht so weit gebracht. Wunderbar.
Das ist doch nur menschlich. Denn wenn alles so ein Einheitsbrei wird, dann gibt es keinen Grund mehr, Besonderes zu leisten. Siehe unsere selbstgewählte Regierungsverantwortung. Das ist wirklich ein Team. Mitschwimmen, mitreden, mitmachen, mitrennen reicht dann für echte Mitbürger voll und ganz aus.
Nun komme ich endlich zum Punkt. Er ist mein Favorit. Mein Liebling. Das ist eine Liebeserklärung an Herrn Harald Martenstein. Das mache ich lieber jetzt, wer weiß, was in 10 Jahren ist. Eventuell ist er dann völlig außer Form. Und schreibt, wie Pavarotti heute singt. Bei jeder Ausgabe der ZEIT schnappe ich mir schnell als Erster, also noch vor meiner Frau, den Teil "Leben". Und ziehe mir zuerst seine Kolumne "Lebenszeichen" rein und dann "Ich habe einen Traum". Dann geht es mir sofort besser. Das ist wie der erste kühle Schluck Weißbier auf einer Hütte in fast 2.500 Meter Höhe nach 3 Stunden schwerem Auftstieg.
Es ist nicht unbedingt die Qualität seiner Schreibe. Oder die Storys. Nicht die Wortwahl. Es ist, wie wir seit Michael Schumacher gelernt haben, das gesamte Paket. Jeder Text ist in sich eine Überraschung. Immer eine angenehme. Wenn auch manchmal unbequem. Sie gleichen sich nicht. Aber es sind immer Geschichten, die man nur erzählen kann, wenn man hinguckt.
Somit ist er mein liebster Kolumnist, ein Hingucker. Ich hoffe, er empfindet das als Kompliment, wenn er irgendwann diese Zeilen lesen sollte. Hoffentlich, denn es ist das Beste, was mir eingefallen ist.
Das ist doch nur menschlich. Denn wenn alles so ein Einheitsbrei wird, dann gibt es keinen Grund mehr, Besonderes zu leisten. Siehe unsere selbstgewählte Regierungsverantwortung. Das ist wirklich ein Team. Mitschwimmen, mitreden, mitmachen, mitrennen reicht dann für echte Mitbürger voll und ganz aus.
Nun komme ich endlich zum Punkt. Er ist mein Favorit. Mein Liebling. Das ist eine Liebeserklärung an Herrn Harald Martenstein. Das mache ich lieber jetzt, wer weiß, was in 10 Jahren ist. Eventuell ist er dann völlig außer Form. Und schreibt, wie Pavarotti heute singt. Bei jeder Ausgabe der ZEIT schnappe ich mir schnell als Erster, also noch vor meiner Frau, den Teil "Leben". Und ziehe mir zuerst seine Kolumne "Lebenszeichen" rein und dann "Ich habe einen Traum". Dann geht es mir sofort besser. Das ist wie der erste kühle Schluck Weißbier auf einer Hütte in fast 2.500 Meter Höhe nach 3 Stunden schwerem Auftstieg.
Es ist nicht unbedingt die Qualität seiner Schreibe. Oder die Storys. Nicht die Wortwahl. Es ist, wie wir seit Michael Schumacher gelernt haben, das gesamte Paket. Jeder Text ist in sich eine Überraschung. Immer eine angenehme. Wenn auch manchmal unbequem. Sie gleichen sich nicht. Aber es sind immer Geschichten, die man nur erzählen kann, wenn man hinguckt.
Somit ist er mein liebster Kolumnist, ein Hingucker. Ich hoffe, er empfindet das als Kompliment, wenn er irgendwann diese Zeilen lesen sollte. Hoffentlich, denn es ist das Beste, was mir eingefallen ist.
23
Immer wenn mir diese Zahl begegnet, habe ich im Hinterkopf Michael Jordan. Der die 23 für Viele berühmt macht. Wie peinlich, dass Owen Hargreave diese Nummer bei Bayern München für sich beansprucht. Und David Beckham bei Real Madrid. Diese Nummer ist irgendwie heilig. Wie die 10. Oder die 42. Oder die 13. In den USA wird aus Respekt vor großen Sportlern am Ende einer Karriere die Rückennummer unter die Hallendecke gezogen. Und bei ganz außerordentlichen wird diese Nummer nie mehr vergeben. Nie mehr. So geht es mir mit der 23.
Dienstag, 12. September 2006
Ein Schiff wird kommen
Fährt ein Roggenschiff, kommt ein Weizenschiff.
Ein kurze Ansprache an die Zuversicht. Heute bist du nicht zu finden. Abhanden gekommen. Du hast dich echt gut versteckt. Keine Spur von dir. Wo steckst du bloß? Alles was ich anfasse, geht in die Hose. Am besten nehme ich den Hörer nicht mehr ab. Breche den Tag genau hier ab. Sonst passiert noch Schlimmeres. Ich sollte aufhören, nach dir Ausschau zu halten. Denn so wie ich dich kenne, versteckst du dich irgendwo und beobachtest mich von da aus. Sicher lachst du dich schlapp über mich, wie sinnlos ich nach dir suche. Aber so bist du: wenn man dich mal wirklich braucht, treibst du Spielchen mit einem. Sonst, wenn alles wie geschmiert läuft, da bist du immer in Reichweite. Aber jetzt, wo ich kurz vor dem Verzweifeln bin, veräppelst du mich auch noch. So bist du, Zuversicht. Genau so. Ich habe alle nach dir gefragt. Überall nachgesehen. Aber du bist wie vom Erdboden verschwunden. Heute. Und alle haben gesagt: Das wird schon. Schlaf mal eine Nacht drüber. Dann sieht die Welt schon anders aus. Ich hasse das, wenn Menschen das zu mir sagen. Weil ich das selbe in der selben Situation auch immer dann vom Stapel lasse. Und Morgen, da stehst du dann wieder vor mir, so als ob nichts gewesen wäre:
"Hallo, wie geht´s? Alles klar? War was?"
Und ich sage nur: "Nee, alles in Butter!"
Ein kurze Ansprache an die Zuversicht. Heute bist du nicht zu finden. Abhanden gekommen. Du hast dich echt gut versteckt. Keine Spur von dir. Wo steckst du bloß? Alles was ich anfasse, geht in die Hose. Am besten nehme ich den Hörer nicht mehr ab. Breche den Tag genau hier ab. Sonst passiert noch Schlimmeres. Ich sollte aufhören, nach dir Ausschau zu halten. Denn so wie ich dich kenne, versteckst du dich irgendwo und beobachtest mich von da aus. Sicher lachst du dich schlapp über mich, wie sinnlos ich nach dir suche. Aber so bist du: wenn man dich mal wirklich braucht, treibst du Spielchen mit einem. Sonst, wenn alles wie geschmiert läuft, da bist du immer in Reichweite. Aber jetzt, wo ich kurz vor dem Verzweifeln bin, veräppelst du mich auch noch. So bist du, Zuversicht. Genau so. Ich habe alle nach dir gefragt. Überall nachgesehen. Aber du bist wie vom Erdboden verschwunden. Heute. Und alle haben gesagt: Das wird schon. Schlaf mal eine Nacht drüber. Dann sieht die Welt schon anders aus. Ich hasse das, wenn Menschen das zu mir sagen. Weil ich das selbe in der selben Situation auch immer dann vom Stapel lasse. Und Morgen, da stehst du dann wieder vor mir, so als ob nichts gewesen wäre:
"Hallo, wie geht´s? Alles klar? War was?"
Und ich sage nur: "Nee, alles in Butter!"
Das kann man auch netter sagen
Verpisst EUCH. Wäre kürzer und eventuell zutreffender. Hier fiebert gerade eine Zielgruppe dem drohenden, aber zum Glück sicheren Ende entgegen und will dabei nicht gestört werden. Man stört die Ruhe auch von Scheintoten NICHT. Und Hunde an der Leine durchs Wasser ziehen ist wirklich ganz übel. Musik?! Wahrscheinlich dann auch noch diese Negermusik! Das geht gar NICHT.
Ihr müsst ALLE draußen bleiben. Hätte den Nagel auch besser getroffen. Und das mit dem "oben ohne" bei der Altersgruppe, die sich da tummelt, oder besser gesagt rum taumelt, kann man eigentlich auch nur unterstützen. Das ist ja visuelle Körperbeschädigung. Da können junge Menschen ganz üble Störungen abbekommen. Man sollte eine Altersgrenze für oben ohne einführen. Denke ICH.
NICHT erlaubt. VERBOTEN. Rentner haften für NICHTS. Wir wollen unter UNS bleiben. Nur für GEBISSTRÄGER. Die vollen INKONTINENZWINDELN an der Theke abgeben. Also, ich lege mich nirgendwo hin, wo das Wort "NICHT" in Versalien geschrieben steht. Und zur Folter an Tieren aufgerufen wird. Und vor allem, wo KEINE Titten zu sehen sind.
Geschrieben von Christof Hintze
in Fight-Club
um
07:01
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