Ein Paul Klee Austellungsposter hing an meiner Wand. Das war so eine Angewohnheit. Wenn unsere Eltern uns erst gegen unseren vehementen Widerstand in und durch eine Ausstellung schleppten, dann konnten wir nachher gar nicht genug davon bekommen. Schon seltsam, dass man Menschen zum Glück überwinden, überreden, überzeugen und übertölpeln muss. Kultur ist immer eine Überwindung. Zuerst hatte ich immer keine Lust. Denn es hing immer mit Neuem, Veränderung und Auseinandersetzung zusammen. Und mit Bewegung. Da der Mensch von Natur aus aber eher häuslich ist, deshalb ist der Weg zur Kultur oft zu weit, zu kalt oder anderweitig zu beschwerlich. Ich danke meinen Eltern, dass sie diesen Widerstand immer wieder gebrochen haben. Denn ich war lange nicht so weit, zu entscheiden, welche Bewegungen oder Begegnungen mir nutzen oder schaden könnten. Das gibt man zwar ungern zu. Zudem macht man es den Eltern nicht leicht. Aber so ist es nun mal. Da muss man gemeinsam durch. Nicht der einfachste, leichteste und bequemste Weg ist der, der einen erfüllt und mit Leidenschaft beseelt. Sicher nicht.
Deshalb ist dieses Bild ein Sinnbild für kulturelle Überwindung. Denn nur mit der kommt man selbst kulturell weiter. Man muss sich schon aufraffen und überwinden, wenn man mehr erleben will im eigenen Leben.