Donnerstag, 12. November 2009
Passwort eingeben
Denn in aller Unregelmäßigkeit muss man einen Teil der PINs und Passwörter neu erlernen, erneuern oder was auch immer. Für Menschen ist es schon psychischer Stress, wenn sie dem Geldautomaten gegenüberstehen. Was war noch mal die Nummer? Was war die Richtige? War es die oder die? Wie war noch mal der Rhythmus, das Bild bei der Eingabe? Welche der 10 Eselsbrücken führt zur richtigen Nummer?
Dass da noch keiner was erfunden hat, was einen eindeutig und zuverlässig erkennt, damit der Blöd- und Wahnsinn mit diesen ganzen Nummern, Buchstaben, Wörtern und Kombinationen aus allem ein Ende hat. Da lassen sich Menschen unglaublich komplexe Systeme zur Datensicherheit einfallen und der Großteil nimmt als Pin ein Geburtsjahr, das eigene, das der Frau, des Mannes, des Kindes. Sicher ruhen hier schon 80% aller Geheimzahlen. Einige andere haben so witzige Einfälle wie 1234 oder 4321 oder 2222. Auch nett ist 5555. Egal.
Das Problem ist längst erkannt. Alle Systeme, die einen Sicherheitsaspekt berücksichtig sehen wollen oder müssen, brauchen eine eindeutige Erkennung und einen ebenso sicheren Umgang. Bis dahin, bis das jemand ausgetüftelt hat, dürfen wir weiter grübeln, nachsehen und nachfragen. Was war noch mal? Wenn man sich die Entwicklung der Passwörter der letzten 10 Jahre ansieht, dann würde das bedeuten, dass wir in weiteren 10 Jahren ja 100 solcher kleiner geheimer Schlüssel irgendwo und irgendwie mit uns herumtragen. Somit steigt die Quote, dass 99% das Geburtsjahr wählen und zwar das eigene.
Somit sinkt mit zunehmendem Sicherheitsbedürfnis der Sicherheitsstatus. Eine paradoxe Entwicklung. Noch waren Pins und Passwörter sicherer als 1980 ohne sie, aber sie werden immer unsicherer. Macht da mal einer was dagegen. Oder dafür. Egal, wie man es sieht, Hauptsache dieser Wahnsinn hat ein Ende und ich meine Ruhe. Ich träume von einem Masterschlüssel für mich. Ein Schlüssel für alle, das Haus, das Auto, die Bank, das Portal – für alles. Nie mehr nachdenken. Nie mehr verlieren. Nie mehr Unsicherheit.
Mittwoch, 11. November 2009
Ein trauriger Tag
Dienstag, 10. November 2009
Gelassenheit vs. Ungeduld
Ungeduld ist eher ein Problem von Kontrollverlust. Man kann seine Prioritäten nicht einordnen und einsortieren in die anderer Menschen und Systeme. Deshalb mag ich meine Ungeduld nicht, weil sie nicht konstruktiv ist und auch nicht zielführend. Außer dass sie mich und andere stresst, hat sie nichts tolles, lobenswertes oder positives an sich und für sich.
Komisch, dass man in der öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung der Ungeduld auch positive Seiten abgewinnen kann. Wenn ich ungeduldig werde oder bin, ist der Zustand eher hinderlich, destruktiv, zerstörerisch. Er verlangsamt sogar das zu beschleunigende oftmals. Es bringt in der Sache nichts, ungeduldig zu sein. Es dient der Sache nicht. Es macht sie in der Regel nie besser, eher schlechter.
Doch bin ich immer noch ungeduldig. Sehr sogar. Wenn ich eine Eigenschaft eintauschen könnte, dann wäre es auf jeden Fall und eindeutig Ungeduld in Gelassenheit. Ich glaube, ich würde sogar Geld dafür zahlen. Viel Geld. Ich würde sogar weiter gehen, viel weiter, sehr viel weiter – wenn es bloß „sofort“ passieren würde.
Montag, 9. November 2009
Internet – Ein Zug fährt ab. Mit Ihnen oder ohne Sie?
Die meisten haben noch Homepages, dabei gibt es längst Buinesspages.
Die Elektrizität, vor allem deren Verbreitung, hat das Gesicht der Wirtschaftslandschaft verändert. Man könnte sagen, hier liegt der Ursprung für eine breite Mittelschicht, denn erst der Strom ermöglichte diese. Mit dem Strom entstanden unzählige Gewerbe und Dienstleistungen. Doch der ehemals breite und gesunde Rücken – auch Mittelstand genannt – schrumpft.
Und zwar nicht, weil die Politik versagt oder die Manager zu viel bekommen. Nein, ganz einfach, so wie damals die Elektrizität alles veränderte, verändert nun das Internet die Wirtschaftslandschaft. Somit kann man die ungefähr 100-jährige wirtschaftliche Vergangenheit als temporär bezeichnen. Und nun beginnt eine neue Zeitrechnung.
Es wird viele Verlierer geben und einige wenige Gewinner. Das ist das Ergebnis des Wandels. Denn immer mehr Gewerke, Produkte und Dienstleistungen gehören der Vergangenheit an und werden somit sukzessive verschwinden. Am deutlichsten erkennt man es bei den Verlagen, Zeitschriften und Medien. Das Internet macht diese zunehmend überflüssig.
Kunden und Interessenten landen in Zukunft auf einer Landingpage, sie kennen nicht mal die Domain.
Auch alle anderen Branchen im Mittelstand werden davon betroffen sein. Denn wer im Internet nicht zu finden ist, den gibt es schlagartig nicht mehr. Das wird so sein, als ob man heute kein Telefon hätte und sich wundert, dass die Aufträge ausbleiben. So entscheidet über Erfolg und Misserfolg, wo man bei den Suchmaschinen zu finden ist. Die wenigen Erfolgreichen stehen vorne, die weniger Erfolgreichen dahinter, und der große Rest verschwindet.
Das ist keine Zukunftsmusik, es passiert schon. Schauen wir uns doch mal nanny4yourkid an. Das ist ein Unternehmen, wie in Zukunft viele aussehen und aufgestellt sein werden. Minimale Kosten, keine Werbung, keine Stellenanzeigen in Tageszeitungen. Die Kostenstruktur ist weitaus geringer, als sich das viele andere vorstellen können. Und das bei maximalem Erfolg, denn alle Kunden kommen über das Internet, über die Suchergebnisse. Man tippt nanny münchen oder nanny gesucht oder was auch immer in Verbindung mit Nanny ein und was erscheint dann immer auf der ersten Seite der Suchergebisse: nanny4yourkid.
Viele folgen dem Link und glauben, das gefunden zu haben, was sie suchen, und so ist es auch. Mehr braucht Erfolg in der Zukunft nicht. Der Aufwand der Vergangenheit ist obsolet. Was dies volkswirtschaftlich bedeutet, kann man an fünf Fingern abzählen. Wer sich nicht lokal im Internet ganz nach vorne bugsiert, der verschwindet.
An die Aufträge der Zukunft kommt man einfach so, wenn man es auch einfach so richtig macht.
Somit wird sich die breite Mittelschicht, das Rückgrat Mittelstand, stark reduzieren. Das wird den Preiskrieg weiter entfachen und eine völlig reduzierte Kostenstruktur zur Folge haben, die nur mit Hilfe des Internets umzusetzen ist, wenn man die fachlichen Qualitäten nicht vollends den Bach runtergehen lassen will.
Schauen wir mal auf die Bildagenturen, die zeigen uns den Weg auf und zeichnen diesen vor. Da gab es unzählige, die alle gutes Geld verdienten, bis sie mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie unter Preisdruck kamen. Fotos entstanden in unglaublicher Geschwindigkeit, Menge und Qualität. Somit raste die Wertschöpfung in den Keller und viele Bildagenturen gingen unter. Eine Welle von Zusammenschlüssen fand statt.
Aber dann holte das Internet seinen schweren linken Haken raus. Bilddatenbanken wie istockphoto entstanden. Dort gibt es Bilder ab 1 EUR, in unglaublicher Masse, Geschwindigkeit und Qualität. Das war es für viele Bildagenturen. Die Rechtfertigung für ein betriebswirtschaftliches Dasein war erloschen. Somit gibt es nun wenige, die viel machen und viele, die nichts mehr machen.
Dieses Beispiel kann man auch 1:1 auf die Medien übertragen, hier wird es ebenso verlaufen, aber auch auf den gesamten Mittelstand. Wer heute Notar in Hamburg ist, Hautarzt in Freiburg, Wirtschaftsprüfer in München und diese vielen tausend Dienstleister und Handwerker mehr, alle diese werden verschwinden. Übrig bleiben genau diejeingen, die mit dem Internet gegangen sind und die, wenn man den entsprechenden Suchbegriff, die Suchbezeichnung eingibt, ganz vorne und somit ganz oben stehen.
Wer auf neuen Wegen zu alten Zielen gelangen will, der muss sich mit den neuen Gesetzmäßigkeiten anfreunden.
Die Qualität scheint den Menschen bei weitem nicht so wichtig zu sein wie die Bequemlichkeit. Die Menschen zahlen bei Amazon im Schnitt mehr als im Buchhandel, weil sie es sofort haben wollen und der Expresszuschlag nicht ohne ist. Aber es ist am nächsten Morgen auch wirklich da.
So kämpft eine alte Wirtschaft um Aspekte, welche die neue Wirtschaft nicht interessiert. Um Qualitätsstandards, die kaum einen wirklich interessieren. Die Summe derer, die wirklich Wert auf eine solche Art von Qualität legen, scheint zu gering, um darauf ein ordentliches Geschäftsmodell aufzubauen.
Eventuell haben sich auch viele etwas vorgemacht, was die Qualität zu bestimmten Aspekten betrifft. Beispiel Buchhandel: Warum soll ich für einen Bestseller 20 Kilometer in die Stadt fahren, mir einen Parkplatz suchen, mich in das Gedränge einer Stadt zwängen, einen Verkäufer suchen, mich an der Kasse anstellen ... wenn man dasselbe Ergebnis in 10 Sekunden bequem von zu Hause aus haben kann.
Ich prognostiziere, dass das, was wir mit dem notework im kleinen begonnen haben, schnell zu einem lebensnotwendigen Modell für diejenigen wird, die den Schuss gehört haben, sich lokal im Internet mit Unterstützung eines Online-Redaktionssystems zu qualifizieren. Wer keine Landingpage hat, auf der potenzielle Kunden und Aufträge im Internet landen können, der steht schon bald ohne Kunden und Aufträge da.
Suchmaschinen können nicht qualifizieren, das müssen Sie tun. Sonst erfährt niemand, was er hätte haben können.
Und so wird sich das Gesicht der Wirtschaft grundlegend verändern. Bei youtube waren 60 Mitarbeiter beschäftigt, als das Unternehmen für 1,65 Mrd. US Dollar gekauft wurde. 60. Und welche Investitionen muss jemand tätigen, der den Content am Tag über 60.000 mal gratis bekommt? Effizienz hat ein ganz anderes und neues Gesicht bekommen. Jetzt versteht man auch das verzweifelte und zerstörerische Verhalten der Einkäufer in großen Konzernen. Nur eins müsste denen eigentlich klar sein, das ist für sie unerreichbar. Somit können sie den Quatsch, alle und alles auszupressen, bis nicht mal mehr die Substanz vorhanden ist, um etwas Produktives zu erzeugen, gleich lassen.
Überall an allen Ecken und Enden trennt man sich von allem, was geht und darüber hinaus, um einen Kampf zu gewinnen, der schon verloren ist.
Wer sich retten will, gerade im Mittelstand, der sollte sich schleunigst als „Loacal Hero“ im Internet in Szene setzen. Denn dafür muss er nicht mehr die Trikots der D-Jugend bezahlen oder eine Bandenwerbung am Tennisplatz. Er braucht keinen Eintrag mehr in den vielen sinnlosen und überflüssigen Verzeichnissen. In den gelben Seiten schon gar nicht. Was er braucht, ist einzig und allein eine Top Platzierung im Internet, zu den für sein Geschäftsmodell relevanten Suchbegriffen.
In Zukunft werden immer mehr Systeme erfolgreich sein, die es verstanden haben, mit weniger mehr zu erzielen.
Und das ist kein Geheimnis. Google sagt und schreibt es überall: Qualifizieren sie ihren Content. Warum machen das nicht mehr oder alle? Weil es Arbeit ist. Die Investition beginnend ab 3.000 EUR für ein funktionierendes Online-Redaktionssystem ist es nicht, sondern die Umstellung, das Neue, das Andere, die damit zusammenhängende kontinuierliche Pflege. Der Mensch ist dann doch ein Gewohnheitstier. Diese wird ihm nur teuer zu stehen kommen.
Somit gilt es, sich gedanklich darauf vorzubereiten, wie eine Volkswirtschaft aussieht und funktioniert, wenn der breite kräftige Rücken des Mittelstandes nicht mehr da ist. Wenn einfach 80% der Dienstleistungen, Handwerker, Produkte und Angebote wegfallen, weil sie keiner mehr braucht.
Die Fragen, die wir uns noch leise stellen, werden lauter und lauter. Braucht man das? Will man das? Wer bezahlt das? Und wenn alle Bücher, die auf der Welt verkauft werden, irgendwann von einem Unternehmen verkauft werden? Nicht, weil es die Anderen mit Preiskrieg zerstört hat oder mit Produktvarianten in den Schatten gestellt hat, sondern einfach nur aus dem Grund, weil der Konsument eben nur noch dort kauft. Was passiert dann mit den ganzen Buchläden und anderen Anbietern im Internet? Und wenn von der Theorie nur 80% Wirklichkeit wird, verändert das unsere Volkswirtschaft deutlich.
Fernsehen über das Internet bei einem Anbieter. Musik über das Internet bei einem Anbieter. Reisen über das Internet bei einem Anbieter. Und so weiter und so weiter.
Im Prinzip werden die Karten neu verteilt. Nur an dem Tisch werden viele nicht sitzen.
Hier geht es nicht darum, ob wir das wollen oder nicht. Es ist nicht aufzuhalten. Das Internet ist eben nicht nett, nicht zu einem Großteil unserer Wirtschaft. Das hat es auch nie behauptet. Aber die Entwicklung ist in vollem Gange und sie ist nicht mehr aufzuhalten.
Die Konzentration und die Reduzierung auf einige wenige und alle anderen gehen leer aus, ist das nächste Kapitel in der Betriebswirtschaftslehre, das Volkswirtschaften nachhaltig verändern wird und politische Systeme unter andere Vorzeichen stellt. Der breite Wohlstand für alle, ein positiver Nebeneffekt der Elektrizität und deren Verbreitung, geht in die letzte Runde. Das Internet bringt diesen positiven Nebeneffekt nicht mit sich, sondern ganz im Gegenteil, es hat die unangenehme Nebenwirkung, genau dieses breite Fundament der Volkswirtschaft auf einige wenige Säulen zu stellen.
Wenn aus Ihrem Geschäftsumfeld von 10 bald 8 wegfallen, gibt es nur einen Grund, warum 2 überlebt haben. Sie sind im Internet zu Hause. Und besser zu finden gewesen.
Und jeder muss sich fragen, ob er eine der Säulen ist oder sein will, oder doch lieber eingemauert bleibt im Fundament der Geschichte. Also, ich wundere mich, wie Wenige diesen Tatsachen und Wirklichkeiten ins Auge blicken und begegnen. Dabei kann man, wenn man will, diese Entwicklung an allen Ecken und Enden unserer Wirtschaft beobachten. Aber so sind wir nun mal, wir reiten lieber tote Pferde weiter, anstatt einfach unsere Einstellung und unser Handeln zu verändern. Der Mensch ist so unglaublich stur und blind und will nachher nichts gewusst und gesehen haben.
Das notework, unser Netzwerk der Verbundenheit, ist nichts weiter als die Verbindung von Online-Redaktionssystemen, die eine Art moderne Arche Noah darstellen, um lokal oder zu speziellen Eigenschaften gefunden zu werden. Diese sorgen dafür, dass alle, die dabei sind, in den Suchmaschinen auch wirklich gefunden werden. Und zwar bei den freien Suchergebnissen. Ohne Tricks und Kniffe. Einfach genauso kontinuierlich und konsequent, wie es sich die führenden Suchmaschinen vorstellen und wünschen.
Wir qualifizieren Businesspages, was die Suchmaschinen unmöglich von sich aus leisten können. Wir versorgen das notework mit Content, denn wenn alle ihr Wissen auf Sicht aus dem Internet beziehen, dann ändern sich grundlegend die Gesetzmäßigkeiten. Es ist nicht mehr wichtig, dass ein Unternehmen mit dem Buchstaben „A“ beginnt wie zu Zeiten der gelben Seiten. Sogar Domainnamen sind unwichtig. Das Einzige, was zählt, ist, gefunden zu werden. Und zwar nicht unter den Begriffen, die Unternehmen sich oft in ihrer Naivität vorstellen, sondern mit genau den Begriffen, die potentielle Interessenten und Kunden tatsächlich eingeben.
Stellen Sie sich einfach vor, wie lange Sie Ihr Business ohne Telefon erfolgreich hätten bestreiten können. So ist es schon jetzt ohne Internetpräsenz.
Somit stellen sich jedem die Fragen: Wo bin ich in 5 Jahren? Wenn ich den Zug eines Online-Redaktionssystems ohne mich abfahren lasse? Wenn ich mich nicht vernetzen lasse in einem Netzwerk, das mir hilft und dem ich helfe? Wenn ich wie gewohnt weitermache?
Sonntag, 8. November 2009
How to be happier
Obwohl wir normalerweise denken, dass wir in bestimmter Weise handeln, weil wir uns irgendwie fühlen, ist es möglicherweise oft eher so, dass wir uns in bestimmter Weise fühlen, weil wir irgendwie handeln. Sagt das Happiness Project:
"More than a century ago, philosopher and psychologist William James described this phenomenon: “Action seems to follow feeling, but really action and feeling go together; and by regulating the action, which is under the more direct control of the will, we can indirectly regulate the feeling, which is not.” By acting as if you feel a certain way, you induce that emotion in yourself."
Erinnert mich an den alten Rat: Der erste Schritt, um sich wohl zu fühlen, ist, so zu tun, als ob man sich wohl fühlt.
Samstag, 7. November 2009
Werbeagentur in München gesucht
Es ist vergleichbar mit Eiswagen im Park. Wenn da an den heißen Tagen 100 Eiswagen die Menschheit mit köstlichem Eis versorgt, dann freuen sich alle. Gibt es etwas Schöneres an einem heißen Tag, als köstliches Eis? Wenn nun aber alle 2 bis 3 Jahre ein nasser und kalter Sommer aufeinander folgt, dann essen die Menschen genau in diesem Sommer weniger Eis. Wer will es ihnen verdenken bei dem Sauwetter?
Somit geht ein Eiswagen nach dem anderen vor die Hunde und der Rest hält sich gerade noch so über Wasser. Jedes Jahr werden es weniger und weniger. Und es merkt kaum einer. Wer denkt bei nasskaltem Wetter schon an Eis. Okay – Kinder, aber die haben in diesem Fall nichts zu sagen.
Alle hoffen auf eine lang anhaltende Hitzeperiode, aber die kommt nicht. Ganz im Gegenteil, man glaubt es kaum, aber das Wetter wird immer übler, die sonnigen Phasen immer übersichtlicher. Eigentlich kann man Eis nicht wirklich mit Werbung vergleichen, denn es ist keine nette köstliche Zugabe, sondern Grundnahrungsmittel für die Wirtschaft. Aber wenn man diesen Aspekt mal außer acht lässt, passt das Beispiel ganz gut.
Man könnte die Analogie noch zur einen oder anderen Seite schön ausrollen. Aber ich denke, um es zu erklären, reicht es. Wer will ein Eis? Sehen Sie, so ist das mit Werbeagenturen gerade. Also, wenn Sie auf der Suche nach einer Werbeagentur in München sind, dann gehören sie wirklich zu den wenigen und unerschütterlichen oder Sie sind einer der seltenen, die erkannt haben, dass dieses Grundnahrungsmittel zu einer ausgewogenen Ernährung des Unternehmens einfach dazu gehört.
Also, viel Erfolg und wie gesagt, beeilen Sie sich. Sonst gibt es bald keine mehr. Und dann, ja dann, müssen sie zu den wenigen und übrig gebliebenen nach Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg oder Berlin. Ganz schön weit weg, wenn man bedenkt, dass es mal jede Menge Agenturen um die Ecke gab.
Eis! Eis! Eis noch jemand?
Samstagsgedanken: Blinker
Zur Sicherheit erst noch eine Begriffserklärung. Könnte ja sein, dass jemand unter 30 mitliest. Altruismus meint "die Anteilnahme am Anderen", das Gegenteil von Egoismus also. Man will sich um andere kümmern, Fürsorge tragen, sich selbst nicht in den Mittelpunkt stellen.
Der Blinker verdeutlicht das, weil er ein Anzeigeinstrument für den anderen darstellt. Der, der den Blinker setzt, bräuchte ihn zunächst nicht. Er weiß ja, wohin er will. Allein bräuchte er keinen Blinker. Das ist ähnlich wie mit den Bremslichtern. Auch auf die könnte ich verzichten, wenn ich ganz allein auf der A7 nachts um 01:00 Uhr zwischen Würzburg und Ulm dahinrolle. Sollte ich bremsen wollen, weiß ich ja darum. Erst der 30-Tonner hinter mir, dem ich ganz altruistisch mein Bremsmanöver anzeige, macht die Bremsleuchten gleichzeitig zutiefst egoistisch.
Zurück zu der Frage, ob Altruismus Stufen hat? Ist wie Liebe oder schwanger. Kann ich ein bißchen lieben? Oder nur etwas schwanger sein? Und wie könnte ich das messen? Mutter Teresa fällt mir ein als vielleicht 90% altruistisch. Wer stellt jetzt die andere Seite der Skala dar? Die Null also. Total egoistisch.
Sind das die unendlich Neureichen, die mal schnell für eine Mittagspizza über 42.000 $ ausgeben oder die sich jedes Jahr eine um 100 Fuß größere Yacht bauen lassen. Oder sorgen sie lediglich für einen gesunden Geldkreislauf und sichern Tausende von Arbeitsplätzen in Reedereien, Bordellen und Polizeiwachen. Oder sind das wir, die wir in den Fußgängerzonen wieder die Straßenseite wechseln, weil weiter vorne ein Bettler mit Hut sitzt?
Ist vielleicht unser ganzes System auf "Nullstellung", suggeriert der Kapitalismus doch, dass wenn jeder seine persönliche Gewinnmaximierung anstrebt, davon alle profitieren. Nun gut, bis auf die vielleicht, die die Rechnung bezahlen müssen. Doch das ist leider System immanent. Die Gewinne werden privatisiert, die Kosten sozialisiert. Das nennt sich soziale Marktwirtschaft. "Unsere Renten sind sicher", kalauerte Nobbi Blüm. Damit hatte der Mann Recht. Seine Rente ist sicher. Von unseren hat er nie gesprochen.
Doch ich bin sicher. Es gibt Abstufungen, auch wenn ich die vielleicht noch nicht erkenne. Verhalte ich mich immer nur Ich-bezogen, bekomme ich auch nur ein egoistisches Ergebnis. Wenn ich immer nur nach Besitz strebe, bekomme ich auch nur Besitz. In diesem Zusammenhang fällt mir auf: Ich gebe zu, ich blinke.
Donnerstag, 5. November 2009
Toll, die Grünen im Saarland
An einem langweiligen Schlechtwettertag habe ich mir die Zeit mit ein bisschen Grünenparteitag vertrieben. Da ist mir Herr Ulrich, Grünenchef aus dem Saarland, untergekommen (-> Youtube). Heute nun wird der Koalitions-Sack zugemacht (fehlt nur noch die formale Zustimmung der Saar-Grünen).
Inzwischen habe ich das hier gelesen: Telepolis über die Verbindungen des saarländischen Grünenchefs zur F.D.P. mit dem Titel "Jamaika versinkt im grünen Sumpf". Das Thema wurde vorher auch in der Stuttgarter Zeitung unter der etwas milderen Headline "Jamaika-Filz an der Saar" aufgegriffen. Im Kern wird die Mutmaßung in den Raum gestellt, dass das Zustandekommen der Jamaika-Koalition etwas damit zu tun haben könnte, dass Grünenchef Ulrich seit 2001 Angestellter bei einem wichtigen Funktionär der F.D.P. war (bis Ende September). Man möchts garnicht wissen.
Lasst euch nicht veropeln
Ach grandios. Was für eine wunderbare Komödie! Das ist so ursprünglich-primitiv, so direkt und unverkünstelt, so intensiv, das erinnert mich an schwarz bemalte und als Kleinkunstbühne verkleidete Keller, aufregend, enge Sitze, Flaschbier, im Kalten hocken und Kunst genießen.
- Guttenberg macht Supa-Fotos in New York
- Opel kriegt Geld (eigentlich GM)
- Verkauf an Magna zieht sich hin, komisch, und plötzlich ist die Wahl vorbei
- Frau Merkel, Kohls Mädchen, bekommt von Obama großes Lob, weil sie ein braves Mädchen ist (selbstverständlich hatte Obama vor vier Tagen noch keine Ahnung, was der staatlich gestützte GM-Konzern so plant)
Spaß für alle! Und irgendwo in ner Schublade des neuen Finanzministers liegen ein paar Milliarden Euro. Wären eigentlich für Magna-Opel gewesen. Wer die wohl jetzt kriegt? Ex-Opel-Arbeiter? GM als Tausch für Bochum und Rüsselsheim? Und wie das wohl mit der Rückforderung dieser supa-praktischen, geilen Zwischenfinanzierung, 1,5 Mrd., bis Ende November weiter geht? Oh, das wird spannend. Keine Ahnung, was da los ist, nur: Was sie uns Zuschauern als Handlung präsentieren, ist billiges Schmierentheater. Die wollen uns veropeln. Und - Mensch! - ich find das toll und bin einfach nur gespannt, wie sie uns veropeln. Dass es dabei um ein totes Pferd reinster Ausprägung geht, brauchen wir nicht zu vertiefen. Opel! Allein der Name. Und überhaupt, gegen Opel ist Quelle ein Zukunftsunternehmen, geradezu. (Rüsselsheim wär auch n guter Name für ein Flatratebordell)
Mittwoch, 4. November 2009
Am 28.11. wäre er 101 Jahre alt geworden
Claude Lévi-Strauss, am Samstag gestorben.
Wenn ich einen Film wie Matrix sehe, sehe ich im berühmten Bild der grünen Zeichenketten eine Metapher auf die Weltsicht des Strukturalisten: den Blick auf die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit, auf ein durch komplexe Regelsysteme zusammen gehaltenes Beziehungsgeflecht. Lévi-Strauss war Ethnologe, Anthropologe, einer der prominentesten Vertreter des Strukturalismus. Die Interpretation verschiedener Phänomene menschlichen Zusammenlebens als Gegensatz-Konstrukte, die sich durch ihre Verschiedenartigkeit gegenseitig definieren, ist auch für Werbung relevant. Was heute eine Binse ist, dass Symbole, Bilder, Ereignisse und Mythen die Kraft haben, Gemeinschaften nahezu jeder Größe als Identifikationsschema zu dienen, hat Lévi-Strauss mit vorgedacht.
Seine Totemismus-Forschung besagte (erstmals), dass Gemeinschaften mit der Wahl bestimmter Totemtiere sich nicht deren magische Eigenschaften aneignen, sondern sich vor allem von anderen Gemeinschaften differenzieren wollten. Parallelen zur Markenkommunikation, zur Mode, zur Musik oder zu den Farben und Maskottchen verschiedener Fußballvereine liegen auf der Hand.
Ein anderer Knaller in der Wissenschaftswelt der 50er und folgenden Jahre war die Neu-Interpretation des Inzestverbots als Regel, die den Zweck hatte, Frauen aus der Unterwerfung der eigenen Triebgemeinschaft zu befreien, weil es smarter war, sie zum "Tausch" mit anderen Gemeinschaften (d.h. für eine pseudokommunikative Aktion) zur Verfügung zu haben.
Die Globalisierung als weltweite Mythennivellierungs- und Unterschiedsbeseitigungs-Veranstaltung bei gleichzeitig wachsender Sehnsucht der Menschen nach Identität unter sieben Milliarden Gleichartigen betrachtete er eher skeptisch. War ein guter Mann.
Dienstag, 3. November 2009
Was für die meisten noch unbekannt, für viele neu ist, ist für einige schon ein alter Hut
Nehmen wir mal das Internet. Ein Gebiet, das mich interessiert. Da freuen sich Menschen über Skype oder darüber, dass ihr Profil auf XING so oft aufgerufen wurde. Schicken einem Links von youtube-Videos. Erklären einem den Google Kalender und faseln was von Wave. Und so weiter und so weiter.
Der Interessierte fährt nur schon viele Kurven weiter vorne. Somit sind das für ihn alles alte Hüte. Blogs. Dasselbe gilt für Blogs. Das war vor Jahren mal ein Thema, hat sich aber überholt. Das Internet ist eine sehr junge Entwicklung, deshalb geht es so rasant weiter und vor allem von so vielen verschiedenen Seiten.
Deshalb interessiert mich auch das Internet so, weil einfach sehr viel in sehr kurzer Zeit passiert und auf lange Sicht kein Ende in Sicht ist. Das kann man von Autos, vom Fussball und vielen anderen Dingen des täglichen Lebens nicht sagen. Im Internet kann man jeden Tag was Neues entdecken, dazulernen, ausprobieren. Es steckt eigentlich noch in den Kinderschuhen, aber dafür hat es schon echt viel drauf.
Alle Strategien und Theorien der alten Welt gehen hier nicht auf. Es gibt nur wenig, worüber sich so viele geirrt haben, wie das Thema Internet. Für interessierte Menschen ist es das Eldorado. Die Dinge kommen und gehen in einer Geschwindigkeit, dass einem oftmals der Atem stockt.
Das Besser ist bekanntlich der größte Feind des Guten. Im Internet gilt das besonders. Nichts ist wichtiger im Internet als Relevanz, alles andere liegt wie Blei. Es ist wie bei den Ameisen. Wenn die etwas zum Fressen finden, dann legen sie eine Duftspur, und umso stärker diese ist, umso mehr Ameisen folgen ihr. Und hinterlassen wieder Spuren, so dass noch mehr kommen. Bis, ja bis der Duft nachlässt oder von woanders her ein stärkerer weht.
Ebenso entwickelt sich das Internet. Da sind Marken Schall und Rauch, wenn es keine Relevanz gibt. Viele große und bekannte Marken sind natürlich auch da beim Stelldichein, aber ohne Relevanz. Sie sind eben nur da. Es scheint, dass sie an den Menschen im Internet kein oder nicht genügend Interesse haben. Aber dafür gibt es viele andere Seiten, welche die Interessen von Besuchern perfekt versorgen.
Und wie gesagt, das, was sogar mir jetzt neu erscheint, darüber können einige nur milde lächeln. Aber ich versuche nicht, sondern ich will bei vielen Dingen rund um das Internet dabei sein. Weil ich weiß, dass es das Medium der Zukunft sein wird, weil es dies jetzt schon ist.
Fast jeder Mensch hat Interessen. Auch wenn diese nicht ehrenwert sind. Die Summe aller Interessen wird im Internet abgebildet. Das Internet ist schon jetzt das Spiegelbild unserer Zeit und der Gesellschaften, die darin leben. Wenn Kunst das qualitative Konzentrat einer Zeit ist, dann ist das Internet das Kunstwerk unserer Zeit.
Aber wie gesagt, man muss wirklich dran bleiben und sich spezialisieren im Internet, sonst wird es einfach zu viel und zu schnell. Ich konzentriere mich auf alles, was Kommunikation ausmacht. Denn das ist mein Thema. Und ich kann nur sagen, es ist toll und begeistert mich unglaublich. Wer kommuniziert. Was kommuniziert wird. Von wo kommuniziert wird. Und auch wie kommuniziert wird.
Aber wie gesagt, ich möchte niemandem einen Vorwurf machen, dass ihn das Internet überhaupt nicht interessiert. Das ist völlig in Ordnung. Es gibt auch viele Menschen, Berufe und Interessen, die mit dem Internet nun wirklich nichts oder noch nichts zu tun haben. Aber trotzdem nagt in mir immer der Zweifel bei Menschen, die das Internet ablehnen, ob die nicht doch was Wichtiges verpassen. Eine gute Chance.
Aber das liegt sicher nur an meinem Interesse dafür. Ich nehme das zu wichtig. Wenn ich Recht behalte, dann kommen alle über kurz oder lang doch eventuell dahin, wo ich denke, dass die Entwicklung hingeht. Und wenn nicht, ist es auch egal.
Es gibt einfach zu viel, was man wissen müsste, aber nicht kann. Und dabei weiß man soviel Unwichtiges. Wenn man nur wissen könnte, was wichtig ist und was nicht. Was man mal gebrauchen kann und was nicht. Leider ist uns das nicht in die Wiege gelegt. Aber uns bleibt wenigstens die Hoffnung, dass wir unser Wissen für unsere Ziele und Zwecke nutzen und einsetzen können. Wer weiß, für was man es mal gebrauchen kann? Wer weiß, wofür es gut ist? Vielleicht sind interessierte Menschen, die Wissen anhäufen, ohne zu wissen, was sie damit anfangen können, aber es einfach nicht wegwerfen können, übersehen können oder einfach vergessen können, etwas Besonderes.
Sie sind so eine Art Gedanken-Messis, die sammeln und sammeln. Warum? Weil sie überzeugt sind, dass der eine Gedanke dabei sein kann, der ihnen mal wirklich hilft, wichtig ist oder ohne den sie nicht weitergekommen wären.
Kommunikationsproblematik
Wir sprechen, wir schreiben, wir machen alles mögliche. Aber verstehen wir uns bzw. unser Gegenüber? Wir bewerten Botschaften in der Regel nach dem Verständnis und setzen dann voraus, dass diese jeder andere auch versteht. Dem ist nicht so. Kommunikation ist eben nicht nur das, was man sagt, sondern vor allem das, was der andere versteht. Somit besteht ein Teil der Kommunikation auch daraus, sich zu vergewissern, dass auch das Richtige verstanden wird. Oder vorab zu klären, wie jemand etwas versteht. In der Kommunikation ist es dabei ebenso wichtig, dass die Parameter eingehalten und befolgt werden, die überhaupt zu so etwas wie Kommunikation führen. Der Ton, die Farbe, der Geruch, die Form, die Zeit, der Ort, die Größe, die Lautstärke... Alle Aspekte, die Kommunikation umgeben, sind wesentliche Aspekte, die es in Einklang zu bringen bedarf, um zielführende Kommunikation zu ermöglichen. Leider gelingt das nur wenigen. Weil ein Großteil dieser Aspekte einfach unberücksichtigt bleiben und somit die mögliche Kommunikationswirkung stark reduziert oder verhindert wird.
Lösungsproblematik, Disziplinproblematik, Individualitätsproblematik, Kreativproblematik, Ratioproblematik, Netzwerkproblematik, Handlungsproblematik, Interessenproblematik, Zielproblematik, Bedarfsproblematik, Wertproblematik, Innovationsproblematik, Strukturproblematik, Emotionsproblematik Einfachheitsproblematik, Einstelungsproblematik, Ablaufproblematik, Entscheidungsproblematik, Ideenproblematik, Größenproblematik, Kulturproblematik, Ethikproblematik, Wirkungsproblematik, Problemproblematik, Meetingproblematik, Orientierungsproblematik, Angstproblematik, Positionsproblematik, Planungsproblematik, Qualifizierungsproblematik, Erfahrungsproblematik, Umsetzungsproblematik, Geistesproblematik, Expertenproblematik, Zeitproblematik, Qualitätsproblematik, Stärkenproblematik, Anpassungsproblematik, Involvementproblematik, Unternehmerproblematik, Fehlerproblematik, Demokratieproblematik, Teamproblematik, Gemeinschaftsproblematik, Verantwortungsproblematik, Aufwandsproblematik, Vertrauensproblematik, Wohlstandsproblematik, Prinzipienproblematik, Erneuereungsproblematik,Kontrollproblematik, Lernproblematik, Duldungsproblematik, Bewahrungsproblematik, Befürchtungsproblematik, Bedenkenproblematik, Vorteilsproblematik, Nutzenproblematik, Wissensproblematik, Geldproblematik, Produktproblematik, Werbeproblematik, Verwaltungsproblematik, Preisproblematik, Technologieproblematik, Kommunikationsproblematik, ...
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