Tempo! Es geht wie oft um die Geschwindigkeit, nicht um Taschentücher. Jeder der mich kennt weiß, dass Geduld nicht zu meinen Stärken gehört. Darauf bin ich nicht stolz, denn oft wird Ungeduld mit Macher-Allüren verwechselt. Nur weil einer keine Nerven hat oder kein Zeit- und Taktgefühl, heißt das noch lange nicht, dass er schneller auch besser ans Ziel gelangt.
Ungeduld ist eher ein Problem von Kontrollverlust. Man kann seine Prioritäten nicht einordnen und einsortieren in die anderer Menschen und Systeme. Deshalb mag ich meine Ungeduld nicht, weil sie nicht konstruktiv ist und auch nicht zielführend. Außer dass sie mich und andere stresst, hat sie nichts tolles, lobenswertes oder positives an sich und für sich.
Komisch, dass man in der öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung der Ungeduld auch positive Seiten abgewinnen kann. Wenn ich ungeduldig werde oder bin, ist der Zustand eher hinderlich, destruktiv, zerstörerisch. Er verlangsamt sogar das zu beschleunigende oftmals. Es bringt in der Sache nichts, ungeduldig zu sein. Es dient der Sache nicht. Es macht sie in der Regel nie besser, eher schlechter.
Doch bin ich immer noch ungeduldig. Sehr sogar. Wenn ich eine Eigenschaft eintauschen könnte, dann wäre es auf jeden Fall und eindeutig Ungeduld in Gelassenheit. Ich glaube, ich würde sogar Geld dafür zahlen. Viel Geld. Ich würde sogar weiter gehen, viel weiter, sehr viel weiter – wenn es bloß „sofort“ passieren würde.