Freitag, 22. Dezember 2006
Am total falschen Ort. Zur unglaublich falschen Zeit.
Mal ehrlich, gibt es einen Moment, der diesen gut gemeinten Rat besser trifft als dieser. Und ihm gleichzeitig seine Grenzen aufzeigt? Ich glaube kaum.
Das Internet ist eine Kugel - Keine Scheibe
Auch auf die Gefahr hin, dass ich nun auf dem internet, Scheiterhaufen der gescheiterten Gescheiten ende. Aber in vielen Begegnungen und Gesprächen bemerke ich immer noch die große Ungläubigkeit und Unwissenheit gegenüber dem Internet. Man kann mich in Sachen Internet getrost als Laien bezeichnen. Immer wieder habe ich große Fragezeichen in meinem Gesicht, wenn andere über das Internet sich austauschen. Aber ich halte meine Klappe und höre zu. Weil ich mir denke - Input - Input - Input. Lerne, lerne, lerne. Alles, was ich kann und bin, habe ich gelernt und abgeguckt. Warum sollte ich meine Überlebensweise an diesem Punkt ändern? Bis heute bin ich ganz gut gefahren damit. Andere Menschen, viele andere, sehen im Internet die Gefahr. Das Grauen und den drohenden Untergang. Risiken über Risiken. Und dazu auch noch Massen von Unwegbarkeiten. Und diese Menschen warnen und tragen einen geistigen Keuschheitsgürtel. Und beten ihre alten Götter an. Das Internt ist für viele der Dämon. Unkontrollierbar. Wild. Hexenwerk. Dem, was man nicht kennt und nicht versteht, nähert man sich nicht auf leisen Pfoten, sondern man verteufelt es. Somit steht man bei Gesprächen über das Internet oft einer Art katholischen Kirche des Mittelalters gegenüber. Die ihre Weltanschauung noch aufrecht erhält, wenn alle Welt sich schon weit weg davon entwickelt hat. Es ist beängstigend, wie Veränderung und Wandel immer ins Dunkle gezogen werden. Kiffer sind eigentlich schon Drogentote. Langhaarige sind Individuen, die man nicht resozialisieren kann. Scheidung heißt, sich aus der Bürgerlichkeit zu katapultieren. Menschen mit Handicap werden als krank angesehen. Aids betrifft Schwule. All diese Mengen so unglaublich dummer Annahmen machen mich traurig. Denn es hält schon so lange an, dass die Veränderung verteufelt wird. Und Menschen, die sich vor anderen verändern, werden natürlich in diese Ecke gedrängt . Negermusik hören. Frauen, die kurze Röcke tragen, sind doch selber Schuld, wenn ihnen was passiert.
Das Internet wird das Verständnis für Demokratie im eigentlichen und positiven Sinne auf unserem Planeten nachhaltig verändern. Es wird da entmachten, wo Demokratie missbraucht wird. Es wird da beflügeln, wo Demokratie gewollt ist. Demokratieverständnis ist kein Dogma, wie das der Religion. Sondern Demokratie gehört nicht den Mächtigen, sondern allen. Und genau davor haben die meisten Angst. Was ist, wenn alle ihre demokratischen Rechte einbringen, ausüben und geltend machen?
Das Internet ist der demokratische Wandel in eine Zukunft, die das ertragen muss. Denn es kann viel schlechter werden. Oder viel besser. Aber es wird anders werden. Und da ich ein positiver Mensch bin, freue ich mich auf das Anders.
Das Agentur-Taxi bitte!
Früher. Viel früher. Sehr, sehr viel früher. Waren Agenturen wie Leasingautos. Schöne, große, komfortable Leasingautos. Heute sind Agenturen in der Regel Taxis. Der Unterschied ist frappierend. Denn die Agentur wird in der Neuzeit nur noch genau für den Zeitpunkt bezahlt, wie man ein Taxi bezahlt. Bitte kommunizieren sie uns von A nach B. Das war's. In der Zwischenzeit steht die Agentur dumm herum. Und hofft, dass ein Kunde einsteigt. Wie diese Massen von Taxis an Flughäfen. Um den nächsten Gast dann nur bis zum Hotel um die Ecke chauffieren zu dürfen. 7,50 € für 4 Stunden Wartezeit. Berufsrisko werden da die Nutznießer sagen. Berufskrankheit meine ich.
Denn es kommt noch schlimmer. Dass eine Taxifahrt 70 € kostet, das hat jeder akzeptiert. Die werbungtreibenden Kunden treiben es aber noch bunter. Die wollen nicht mal mehr das Agentur-Taxi zahlen, sondern rechnen sich aus, was die Strecke wirklich netto kostet. Und siehe da, die kommen auf einen viel niedrigeren Preis. Benzin für 100 Kilometer, das muss reichen. Also gibt es für Agentur-Taxis 12,50 € für eine Strecke, die eigentlich 70 € kosten würde. Würde?!
Selber schuld sagen die Nutznießer, wenn ihr eure Leistung nicht besser verkaufen könnt. Selber schuld sage ich. Denn so wie es aussieht, sind auf Dauer nicht die Agenturen die Verlierer, sondern vor allem die Werbungtreibenden. Denn mal ehrlich, was glauben die, was die bekommen für 12,50 €? Nur weil man keine Ahnung von Wein hat, glauben ja auch viele, dass sie für 4,90 € einen super Bordeaux trinken. Glauben. Andere wissen es besser.
Die Frage ist nur, wie schafft man es vom Agentur-Taxi zum normal bezahlten Agentur-Taxi zu werden oder sogar wieder den Status eines Agentur-LeasingAutos zu erreichen? Antwort: Geduld! Die Zitronen sind gepresst. Die Controller drücken gerade die letzten Tropfen aus bestehenden Ressourcen. Und dann ist schluss. Wer nichts säht, kann nichts ernten. Das Angebot lüftet sich. Die Nachfrage erholt sich. Dann kommt der erste zu seinem Agentur-Taxi und fragt: Bringen Sie mich bitte für 12,50 € zum Kommunikationsziel B? Und der Agenturmensch antwortet: Entschuldigung, kein Interesse. Das ist kein Taxi das ist ein Leasingfahrzeug und ich warte auf meine Kunden, da kann ich Sie unmöglich weiter bringen. Das müssen Sie einfach verstehen. Die Zeiten ändern sich. Auch für Sie.
(Foto: Peter von Felbert)
3 Wünsche gehen für unsere Kunden in Erfüllung
1. Ideen
Wir verkaufen nicht in erster Linie aufwendige Werbemittel- und Maßnahmen, um unser Income so profitabel wie möglich zu gestalten. Sondern wir verkaufen in erster Linie Ideen, mit denen man gesteckte Ziele erreichen kann. Somit konzentrieren wir uns auf Lösungen und nicht auf Aufwand.
2. Schnell
Weil wir uns in allen Bereichen auf das Wesentliche reduziert haben und weiterhin reduzieren werden, sind wir schneller. Was man nicht dadurch vergeuden sollte, dass man Zeit absichtlich verstreichen lässt, sondern früher an Ideen ist. Und damit einen großen Umsetzungsvorteil hat, der sich auf alle wesentlichen Aspekte positiv auswirkt, auf die Qualität und den Preis der Umsetzung. Wer spät dran ist, hat hier keine Optionen mehr. Und weil wir immer früher dran sind, können wir ein großes Potential heben und gemeinsam daraus schöpfen.
3. Direkt
Der beste, schnellste und effektivste Weg ist der direkte. Darum erreicht man uns direkt, wir kommen direkt zur Sache und sind direkt auch schon mal da. Alles, was auf geradem, direktem Wege verläuft, beschreiten wir, setzen wir ein und fördern wir. Die direkte Absprache, den direkten Austausch und die direkte Abstimmung. Mit dieser direkten Art schafft man das fruchtbarste Umfeld für das Wichtigste: Die Idee.
Donnerstag, 21. Dezember 2006
Jüngling - Krieger - Häuptling - Weise
Fehler machen. Naiv sein. Ausprobieren. Grenzen kennen lernen. Alles das, was die wichtigen Aspekte der Lebensphase des Jünglings ausmachen, ist nicht gefragt. Er muss sofort funktionieren. Und steht von 0 auf 100 unter Leistungsdruck. Treiben lassen. Lust am Lernen. Der eigenen Neugierde folgen. Alles das wird verschüttet durch die Vorbereitung auf ein System, das eigentlich nicht unserer Natur entspricht.
Kämpfen. Durchsetzen. Überwinden. Durchhalten. Aushalten. Folgen. Ertragen. Erringen. Die Phase des Kriegers ist die einzige, die vom System noch genutzt wird. Leider nur für die falschen Ziele. Nämlich nur für materielle und numerische Ziele. Nicht für ideelle und emotionale. Das Ergebnis kennen wir alle. Die Gemeinschaft zerbricht an der Konsumsucht.
Des Kampfes müde. Den Überblick gewonnen. Das Führen und Geleiten entdecken. Das sesshaft Werden. Zur Familie kehren. Die Waffen niederlegen. Des Reisens müde geworden. Lieber das Steuern übernehmen.
Den Sinn entdeckt. Die innere Ruhe gefunden. Das Gleichgewicht hergestellt. Auf sich besinnen. Das Machbare erkennen. Sich reduzieren wollen. Die Konzentration dem Wesentlichen widmen.
Alles das ist außer Rand und Band. Nur wenige finden einen Weg, diese Übergänge zu meistern. Die jeweiligen Phasen auszuleben. Es ist uns in dieser Zeit nicht vergönnt. Denn wir haben uns selbst instrumentalisiert. Und welche Phasen durchleben Werkzeuge? Welche Seele quält oder erfreut sie? An welcher Liebe zerbricht ein Computer? Oder wann läuft es der Festplatte heiß und kalt vor Liebe den Rücken herunter? Diese Lebensphasen sind in uns. Und sie sind sehr alt. Aber wir müssen diese mit uns selbst klar machen. Was vielen nicht gelingt. Die Fragen nach dem Warum bleiben. Die Antworten nach dem Wie gibt es nicht. Wir haben uns zu automatisierten Sklaven unseres eigenen Fortschritts gemacht.
Unsere Vorbilder sind schon längst nicht mehr aus Fleisch und Blut. Sondern sind entweder Statussymbole technischer Art oder künstliche Lebenformen, wie Schauspieler, Sänger, Bands und Stars oder Sternchen aller Art. Warum schickt die Arbeitswelt 52-jährige Krieger in eine Schlacht, in der diese nur schlecht aussehen können? Anstatt ihre natürlichen Fähigkeiten zu nutzen. Und wer hört den Weisen zu? Kaum jemand. Die verschwinden aus dem Bild der ewig jungen Gesellschaft. Wir haben den natürlichen Verlauf unserer Entwicklung unterbrochen und wundern uns über das, was passiert.
Antrieb
Eigentlich ist es völlig egal, was man macht und vor allem für wen. Letztendlich muss man es für sich selbst tun. Denn alle anderen reichen bei weitem nicht aus, um als notwendiger Antrieb zu dienen. Da kann man machen, was man will, beteiligen, integrieren, informieren und motivieren. Alles hält immer nur genau so lange, so lange man selbst den Hampelmann macht. Dann kann man es auch lassen. Und sich auf sich selbst konzentrieren.
Der Antrieb des Menschen ist nun mal stark gefärbt vom Eigennutz. Ohne diesen bleibt nicht viel bis gar nichts. Also nichts, für das es sich wirklich lohnt, was zu riskieren. Warum ist das so? Ich weiß es nicht. Die Gründe, nur seinen eigenen Nutzen zu verfolgen, gehen viel tiefer, als es mir klar ist.
Ich bin da noch so ein Gemeinschaftsromantiker. Das kann man lassen und ist eher lächerlich. Oder man macht es richtig und konsequent. Nicht so kleinlich und halbseiden. Wenn man schon was für die Gemeinschaft tun will, dann auch ordentlich. Und nicht ständig für Menschen, denen eigentlich alles egal ist, Hauptsache einer zahlt die Rechnung. Und das sind in der Regel sie selbst nicht.
Schade. Aber auch schön. Denn das Schöne an dieser Entdeckung ist, dass man alles genau so machen kann, wie man will. Und auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen muss.
Mittwoch, 20. Dezember 2006
Buffalo
Nichts bleibt, wie es ist
Und das ist schön so. Jeder Versuch, die Zeit anzuhalten, ist zum Scheitern verurteilt. Alles ist im Fluss. Auch wenn man es offensichtlich nicht wahrnimmt. Aber der Wind der Entwicklung trägt Sandkorn für Sandkorn weiter. Ob wir das wollen oder nicht. Deshalb ist jeder Versuch, etwas zu organisieren, ein vorübergehender Zustand. Wie oft unterliegt der Mensch dem Irrtum, dass er sich um etwas nicht mehr kümmern muss. Das unglaublich Positive an diesem Umstand ist, dass auch alles vorüber geht. Das gilt es zu sehen. Die Veränderung macht dem Menschen aber noch immer Angst. Obwohl er dieses Symptom seit jeher beobachten kann. Trotzdem unterlässt er keinen Versuch, sich diesem Naturgesetzt entgegenzustellen. Mit aller Gewalt. Mit aller Macht. Gott, wie dumm. Das Schönste am Leben ist die Vergänglichkeit. Denn sie schenkt uns das Schönste und Kostbarste - immer wieder neue Momente. Warum will das der Mensch verhindern und lieber gegen das eintauschen, was er schon kennt? Wenn der Mensch könnte, würde er sogar das Drehen der Erde beenden. Den Mond immer an dieselbe Stelle am Himmel stellen. Die Sonne auch. Ein Glück ist der Mensch machtlos, wenn es um Naturgesetze geht, es wäre unglaublich langweilig auf der Erde.
(Foto: Peter von Felbert)
Ich nehme mir ein größeres Stück vom schönsten Kuchen der Welt - Freiheit
UMTS-Breitband-Karte für den Laptop. Über 4 Mbit/s Download. Upload auch mehr als erträglich. Handy dazu. Das war es. Wie Sascha Lobo schon treffend formuliert: Wir nennen es Arbeit. Da sitzen wir irgendwo an Plätzen, die uns weitaus mehr inspirieren als die meisten Büros. Sind überglücklich, dass wir alles haben, nur keine Festanstellung. Nichts zwingt uns. Von der Lust getrieben. Und machen genau das, was wir wollen. Allein und/oder gemeinsam. Das mit großer Leidenschaft. Heraus kommt so viel mehr als ich selbst erwartet habe. Die Entwicklungen kommen meinem Ansinnen immer näher. Aus Lebensqualität und Arbeitsqualität ein und dieselbe Sache zu machen.
(Foto: Peter von Felbert)
Dienstag, 19. Dezember 2006
So wie sein Gesichtsausdruck würde ich mich gerne fühlen
Es ist so unglaublich wichtig, egal was ist, alles zu unternehmen selbst maximal zufrieden zu sein. Wenn Du von dir selbst überzeugt bist dein Bestes gegeben zu haben, dann kann man ganz beruhigt darauf einen lassen was ist. Dann kann auch für andere wenig, für einen selbst sehr viele sein. Und anders herum. Er sieht in diesem Moment so aus, als ob ihm das in diesem Moment gelunge ist. Das kann ich nicht behaupten, aber ich arbeite daran.
Es ist so unglaublich wichtig, egal was ist, alles zu unternehmen selbst maximal zufrieden zu sein. Wenn Du von dir selbst überzeugt bist dein Bestes gegeben zu haben, dann kann man ganz beruhigt darauf einen lassen was ist. Dann kann auch für andere wenig, für einen selbst sehr viele sein. Und anders herum. Er sieht in diesem Moment so aus, als ob ihm das in diesem Moment gelunge ist. Das kann ich nicht behaupten, aber ich arbeite daran.
An alle die Schwarz sehen
Es gibt auch nicht wenige die sehen Rot. Wiederrum wollen einem einige etwas Weiß machen. Oder das Blaue vom Himmel erzählen. Grün sind welche hinter den Ohren. Braun im Kopf. Das Gelbe vom Ei ist das oft alles nicht. Das blaue Wunder darf man hin un wieder auch erleben.Und Gelb wird man vor Neid. Jeder weiß das nicht alles Gold ist was glänzt.Wobei Nachts alle Katzen grau sind.Viele das Leben lieber durch die rosa Brille bereachten. Der Silberstreif am Horizont endlich auftaucht. Deshalb mein Fazit an alle die alles Schwarz sehen, treibt es lieber Bunt.
(Foto: Peter von Felbert)
Vorher sehen können, was nachher dabei raus kommt
Das ist die Regel. Deshalb erscheint uns vieles nicht durchdacht. Die Qualität als schlecht. Ein Großteil der Dinge und Zustände, die uns umgeben, sind so enstanden. Sie sind nicht mehr und nicht weniger die Summe der bewältigten Probleme. Aber nicht das Ergebnis einer durchdachten Lösung, die am Ende in Wirklichkeit der Vorstellung gleicht wie ein Ei dem anderen.
Dieser Zustand ist meist nicht änderbar. Denn er ist ein fester Bestandteil unseres Denkens und Handelns. Wir können weitesgehend nicht präventiv denken und handeln. Und die wenigen, die das können, werden nicht gehört. Denen glaubt man nicht. Und die kommen selten zum Zuge. Denn beide Denkansätze, der Lösungsansatz und der Problemansatz, werden von denselben Menschen beurteilt. Und die können nicht aus ihrer Haut. Die Lösung macht ihnen sogar angst. Sie befürchten, dass es einen anderen Weg gibt als denjenigen, den sie sich selbst vorstellen können. Verlustangst macht sich breit. Darum funktionieren die Systeme nur Nebeneinander.
Miteinander wird einer immer der Leidtragende sein. Denn was den einen total überfordert, unterfordert den anderen ebenso gewaltig. Was zu großen Spannungen führt und deren regelmäßige Entladung. Deshalb kann ich nur jedem raten, auf seiner Seite zu bleiben. Und sich mit Menschen zu umgeben, die man auf seiner Seite haben will. Alles andere kostet viel Geld, viel Nerven, viel Zeit und führt zu gänzlich unbefriedigenden Ergebnissen.
Das ist so, als ob man in ein Restaurant geht. Der eine macht sich schon vorher Gedanken darüber, welche Art von Hunger und Appetit er hat. Ob Fisch oder Fleich. Welcher Wein. Und alles andere. Er sucht nichts mehr, wenn er ins Restaurant geht. Er findet nur noch. Das geht ratzfatz. Der andere Typus Mensch, dem wird erst im Restaurant bewusst, dass er in einem Restaurant ist. Ab jetzt begegnen ihm eine Reihe von Problemen, die er so gut löst wie er kann. Der Kellner fragt nach einem Getränkewunsch:"Ach ja, was trinke ich denn? Muss ich noch fahren? Weiß oder rot? Was bestellt das Gegenüber?" Das Problem: Der Kellner und alle am Tisch warten, er muss sein Problem jetzt in einem gewissen Zeitfenster lösen. Das macht er dann auch, aber bestellt er genau das, was er wollte? Das nächste Problem naht. Die Getränke kommen und der Kellner steht schon wieder da. Und erwartet die Bestellung. "Habe ich Hunger? Och, es geht so. Auf was habe ich denn Appetit? Was kostet das denn hier? Gibt's eine Tageskarte?" Und so weiter. Für beide Persönlichkeiten sind diese Vorgänge völlig normal. Der eine hat alles schon zuvor durchdacht. Der andere hangelt sich von Problem zu Problem.
Von wem würden Sie sich ein Haus bauen lassen? Von wem würde Sie lieber ihre Marke betreuen lassen? Von wem würden Sie lieber ein Event organisieren lassen? Diese Frage klingt nur vordergründig einfach. Denn die meisten fühlen sich in Gegenwart vom Problembewältiger viel wohler. Denn das liegt dem eigenen Naturell viel näher. Dem Lösungstypen muss man nämlich glauben und vertrauen können. Und dafür fehlt in der Regel einfach der Mut. Deshalb sind wir weitestgehend eine Gesellschaft der Problemstolperer. Na und? Fällt doch fast keinem auf.
Die Schiffschaukel
Da heißt es abkühlen und zurückrudern. Denn in der Regel schwappt dieses gefährliche Stimmungsgebräu auf alle Beteiligten über. Auf die Lieferanten, auf die Kunden. Und dann wird es erst richtig gefährlich. Und immer daran denken: Mit der Sache hat das nichts zu tun. Sondern nur mit der rasant anschwellenden negativen Emotionswelle.
Das muss man erkennen und stoppen, bevor es zu spät ist. Denn dann ist in der Regel alles zu spät. Und der Job geht den Bach runter. Es gilt immer die Konzentration auf die Sache zu konzentrieren und dabei alles genau auf das optimale Ergebnis zu reduzieren, keine Nebengeräusche und Nebenwirkungen zuzulassen.
Die Schiffschaukel der negativen Emotionen in eine der positiven umzuwandeln. Also wenn ihr euch fragt, warum die Stimmung auf einem Job übel ist, dann schaut euch an und geht mal davon aus, dass ihr selbst die Schaukel bremsen müsst. Und zwar schnell. Denn der Druckteufel und der Fehlerhansel sind meistens ein Produkt der falsch geleiteten Einstellung. Das spürt man. Als ob die Milch anbrennt.
Montag, 18. Dezember 2006
blue notes
Als Blue Notes bezeichnet man alle Noten, die nicht auf dem Notenblatt stehen. Die aber z.B. der Jazz-Pianist spielt. Das sind die vielen Noten, die er improvisiert, die dem Stück sein Leben einhauchen. Es sind nicht nur die Zwischentöne, es sind genau die Töne, welche die Interpretation unverwechselbar machen. Es verleiht ihm die Note. Den Charakter. Den Stil. Das Gesicht.
Als ich mir den Kopf darüber zerbrochen habe, welchen Namen meine Agentur tragen sollte, habe ich mich auch aus diesem Grund für note entschieden. Obwohl natürlich auch meine Liebe zu Jazz seinen Teil dazu beigetragen hat. Und das ich das Logo immer cool fand. Was ist schon Hintze Werbeagentur gegen note Advertsing dachte ich mir. Ich wollte beim Anblick meines Firmennamens, meines Firmenlogos jedes Mal eine positive Assoziation in mir auslösen. Das ist so, als ob man Helmut getauf wird und eigentlich lieber Steve heißen würde, wegen Steve McQueen. Hat man die Chance dazu, und bei der eigenen Firma ist das so eine Chance, kann man doch nicht noch so eine Hinz & Kunz Werbeagentur an den Start gehen lassen.
Somit heißt meine Agentur note, weil es cool ist und weil es einen Sinn ergibt. Was will man mehr?
Das Ende naht
Nicht wie ihr denkt, von wegen Zeugen Jehovas. Nein. Sondern die Welt der Werbung ist eine Scheibe. Und am 31. Dezember haben wir alle den Rand dieser erreicht und fallen hinunter. Ins Nichts. Für nichts. Bis auf Nimmerwiedersehen. So scheint es jedenfalls. Jedes Jahr dieselbe Panik. Alles muss noch erledigt werden. Denn das Ende ist in Sicht. Der letzte KVA ist dann unterschrieben. Die letzte Rechnung versandt. Das letzte Werbemittel gedruckt. Die letzte Anzeige raus. Das wars. Danke und tschüss.
Und dann. Dann?! Dann kommt der 1. Januar. Und was soll ich sagen - die fulminate Reinkarnation einer ganzen Branche vollzieht sich rund um den Globus. Die Werbewelt erlebt ihre eigene Auferstehung. Und plötzlich ist alles wie immer, nur das Datum hat sich geändert. Unglaublich, aber wahr. So wird mir jedenfalls berichtet.
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