Freitag, 26. Januar 2007
Angekommen
Endlich angekommen. Wer kennt das Gefühl nicht? Nach einer langen Reise endlich am Ziel angelang zu sein. Vor Anker gehen. Sich niederlassen. Im Hafen angekommen sein. Mir scheint, was man im übertragenen Sinne mit Reisen verbindet, trifft ebenso auf Menschen und Marken zu. Man weiß entweder wohin die Reise geht. Oder man reist umher, um den Ort zu finden. Oder noch schöner, der Ort findet einen selbst. Somit sind alle auf Reisen. Um anzukommen. An einem Ort, an dem man regelrecht fühlt, dass man da ist. Wenn ich über Ideen nachdenke, ist das ebenso. In Gedanken begebe ich mich auf Reisen. Reisen durch Informationen, Erfahrungen, Erinnerungen, Erkenntnisse, Erzählungen und vielen anderen Begebenheiten und Eindrücke. Aber wenn man am Ziel angekommen ist, dann spürt man das. Man weiß, dass man an der Lösung einer Aufgabenstellung angelangt ist. An seiner Lösung. Somit treffen wir ständig auf Menschen und Marken, die sich aufmachen auf eine Reise, oder die gerade reisen, und auf Menschen und Marken, die angekommen sind. Am Ziel. Ich beneide diese beiden. Denn sie sind da, wo sie hin wollten. Und können diesen Zustand nun genießen. Reisende können das nicht. Denn sie sind nie da, wo man sie gerade antrifft, weil sie eigentlich schon woanders sein wollten oder sollten. Reisende kann man deshalb nur ein Stück begleiten. Denn selten sind die Ziele dieselben. Vor allem, wenn Reisende kein Ziel definiert haben, sondern umherreisen... (Dieser Beitag geht beim nachfolgenden Link weiter)
Wenn ich auf Menschen und Marken treffe, die in ihrem Hafen
angekommen sind, dann fühle ich mich selbst gleich geborgener, sicherer
und zufriedener. Denn es ist ein überaus schönes Gefühl, wenn man dem
begegnet, was man sich selbst so sehr wünscht, da zu sein, wo man hin
will und hingehört. Und wenn andere das schaffen, dann kann man das
vielleicht selbst ja auch schaffen. Das Wichtigste auf der Reise zu
sich selbst ist, dass man in Bewegung bleibt. Wer aufhört, sich geistig
und körperlich zu bewegen, wird zeitlebens das eigentliche Ziel nicht
ereichen können. Das empfinde ich als schade und traurig zugleich. Aber
auch das muss man lernen zu akzeptieren. Wie die anderen, die immer auf
Reisen bleiben werden, ohne jemals anzukommen. Weil sie das eigentliche
Ziel, das Ankommen, mehr fürchten als alles andere. So reisen wir. Und
ich freute mich, wenn ich ankommen könnte. Da, genau da, wo meine Seele
spürt, dass ich hingehöre. Ich spüre, dass ich ganz nah dran bin. So
nah, wie noch nie in meinem Leben. Es sind nur noch ein paar Schritte,
nur noch um die nächste Kurve und dann...?! Noch eine Kurve?! Oder am
Ziel?
(Foto: Peter von Felber, Motiv: Schiff)