Ein kleiner runder Tisch. Sieben Stühle drumherum. Ein Apfelbaum, der seine Äste weit ausladend über jeden hält, der sich zu ihm setzt. Wind kommt auf. In der Ferne, über dem See, beginnt es zu donnern. Die Berge verschwinden im Grau, werden eins mit dem Himmel. Wespen schwirren um unser Bier. Die Sturmwarnlampen am Ufer des Sees blinken schneller. Ein letztes Segelboot hat es eilig, den Hafen zu erreichen. Die Luft wird kühler. Autos, die über die Seeuferstraße kommen, fahren mit Licht. Noch kein Regen. Stare haben sich in einen benachbarten Birnbaum niedergelassen. Aus dem Stall hört man die Kühe nervös mit den Ketten rasseln. Ein Surfer hat sich noch mal auf den See getraut. Wahrscheinlich ein Einheimischer oder ein Verrückter. Vom Chiemsee weiß man, daß er bei Sturm zu fürchten ist. Die ersten Tropfen fallen. Noch schützt das Blätterdach des Apfelbaums. Eine schwarze Katze schleicht durch die Wiese. Ein Kahn mit einem Menschen drauf ist auf dem See zu sehen. Vielleicht ein Fischer. Es gibt viele Fischer am See. Sie heißen Lex oder Wörndl oder Moser und beliefern die Gasthöfe und Wirtschaften der Umgebung. Mücken tanzen vor unseren Augen. Dahinter ist ganz allmälig wieder die Bergkette der Chiemgauer Alpen zu erkennen. Der Himmel zeigt fleckenweise Blau. Wir haben unseren Platz unter dem Apfelbaum nicht verlassen müssen. Die Kinder kommen wieder heraus zum Spielen. Die Katze kommt zurück von ihrem Jagdausflug.