Lange nicht mehr so gelacht. Ich war ein Wochenende in Prag, der goldenen Stadt. Da man in einer Stadt nicht am Strand liegen kann, bin ich wie jeder Tourist alle Varianten der Straßenbegehung auf und ab. Ohne dass mir der Fehler unterläuft, eine Straße aus Versehen 2x zu begehen. Es ist mir so gut wie fast gelungen. Solche Kulturgroßstädte kann man nur mit ordentlichen Laufschuhen aufsuchen, sonst ist man ausgeliefert.
Aber schön. Eine wunderschöne Stadt mit ca. 54.787 Läden die voller Mitbringsel derselben Art sind. Und seltsam, es gibt ca. auch 2.557 Pizzerias. Und 50% der restlichen Geschäfte sehen und heißen genauso wie bei uns.
Aber es gibt sie noch. Die unglaublichen Begegnungen, die einem für immer ins Gedächtnis gebrannt werden. Bei denen man dann doch merkt, dass man den gewohnten und eigenen Lebensraum verlassen hat, dass man an einem anderen Ort angekommen ist, dessen Lebensgeschichten und Lebenswege so anders sind. Das sind die Momente, in denen man einer anderen Kultur begegnet, in denen man etwas völlig Fremdes kennenlernt. Das sind die Souvenirs, die es sich lohnt im Gedächtnis mitzunehmen. Und die liegen in keiner Auslage dieser Läden, sondern diese Begegnungen muss man suchen, herausfordern. Und man muss da durch.
Meine hieß Olmützer Quargel. Und ich hatte keinen blassen Schimmer, was das ist oder bedeutet. Trotzdem habe ich es bestellt. Weil ich mir so dachte, dass die Population dieser Menschen hier ja nicht vom Aussterben bedroht ist und somit muss dies ein Teil der Nahrungskette sein. Welcher? Das wusste ich natürlich nicht. Aber ich habe es getan.
Und somit werde ich den Olmützer Quargel mein Leben nicht mehr vergessen.