Von allen, für alle. Alle erwarten etwas. Ich erwarte für alle und alles etwas. Zu viel Erwartungshaltung erzeugt Erwartungsdruck, der dann zuerst zu einer physischen und psychischen Belastung führt und letztendlich in eine Überbelastung von Körper und Geist.
Ich bin kein „Alle“-Mensch. Nein ganz und gar nicht. Ich bin ein „Ich“-Mensch. Aber ich kenne viele „Alle“-Menschen. Die tagein tagaus und sogar Nachts versuchen, allen und allem gerecht zu werden. Und obwohl sie wissen, dass sie selbst dabei komplett auf der Strecke bleiben, können sie nicht anders.
Der Druck steigt. Die unerfüllten Listen werden länger und länger. Die persönliche Enttäuschung steigt und steigt. Was für ein Leben? Schmerzhaft. Der ständige Versuch allen und allem gerecht zu werden und sich dabei selbst völlig zu vernachlässigen. Nur auf die Zustimmung und Anerkennung der Anderen zu hoffen.
Oftmals geraten solche Menschen in eine grausame Abhängigkeit. Von Menschen, die längst rausbekommen haben, was man bei anderen Menschen mit dem Auslösen eines schlechten Gewissens alles bewirken kann, vor allem für sich selbst, den eigenen Vorteil.
Diese „Alle“-Menschen müsste man eigentlich unter einen besonderen Schutz stellen, denn sie sind prädestiniert dafür, ein Leben lang ausgenutzt zu werden. Und ein Leben lang mit dem Gefühl zu leben, nicht gut genug zu sein. Brutal.