Freitag, 2. Dezember 2011
Was ist wenn?
Es gibt zwei grundlegende Theorien in meinem Kopf über das, was in der Welt vorgeht. Beide kann ich mir mit viel Phantasie, Argumenten und Tatsachen plausibel erklären und Daten, Fakten und Informationen so ein- und zuordnen, dass mir die plausibel erscheinen. Die eine Theorie basiert auf der Tatsache der «Dummheit der Menschen». Alles was passiert, passiert deshalb, weil die Menschen dumm, taub, gierig, egoistisch, naiv, blind, neidisch, ignorant und hinterlistig sind. Das heißt, wir können nur zusehen, was die Zeit so bringt und uns jeder für sich im Lauf der Dinge so verhalten, wie wir es für richtig halten.
Die andere Theorie basiert auf der gegenteiligen Behauptung. Alles was passiert, soll den Anschein von Zufälligkeit, Überraschung, Unberechenbarkeit und Willkür vermitteln. In Wirklichkeit ist es aber das Ergebnis von Überlegungen, Nachdenken, Ausdenken, Überdenken, Weiterdenken. Der ersten Theorie kann man nichts entgegensetzen außer der persönlichen Fassungslosigkeit. Da kann man wie ein Stück Treibholz im Sog des Stromes der Dummheit nur hoffen, dass man nicht an das falsche Ufer gespült wird oder untergeht. Dass man es irgendwie schafft, doch oben zu bleiben. Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Da hilft es nur wachsam zu bleiben, offen, flexibel und den Mut nicht zu verlieren.
Ziehe ich aber die zweite Theorie heran, dann wird es komplexer. Bin ich davon überzeugt, dass die schlauesten Menschen zusammenkommen, diejenigen mit den stärksten Interessen, die größten Lobbyisten. Diejenigen, welche die größte Macht in sich vereinen. Wissenschaftler, Nobelpreisträger, Gelehrte und all diejenigen, welche die Geschicke von Gesellschaften und Volkswirtschaften bis hin zu Nationen lenken. Dann ist die Frage, mit welcher Zielsetzung werden hier die Entscheidungen getroffen. Entscheidungen, die dem normalen Menschen so vorkommen, wie das Denken und Handeln aus Theorie 1. Aber diese Anmutung ist Teil des Plans.
Eine Überlegung in meinem Kopf ist sehr einfach, und die lautet: Das größte Problem auf dem Planeten für den Menschen, ist der Mensch selbst. Und die einfachste Lösung ist, dass es weniger Menschen gibt. Damit löst man alle Probleme auf einen Schlag. Es gibt zur Zeit 7.000.000.000 Menschen auf diesem Planeten. Mit den uns bekannten Problemen in Hinblick auf die Ernährung, Bildung, Sicherheit, Freiheit, Gesundheit, den Wohlstand, Kriege, die Versorgung, Umverteilung, Gerechtigkeit, fehlende Perspektiven, Chancen, Krankheiten ... Und diese Probleme wachsen exponentiell mit der Bevölkerungsentwicklung an. Die Energieversorgung stellt ein unlösbares Problem dar, wenn wir ständig mehr Energie benötigen und verbrauchen. Die Ernährung einer Weltbevölkerung, die immer weiter anwächst, ist ebenso unlösbar. Die medizinische Versorgung, der Zugang zur Bildung. Alles, was wir da erkennen, wächst mit dem weiteren Wachstum der Bevölkerung exponentiell an und nimmt immer hässlichere Ausformungen an.
Das ist wie eine Grillparty, zu der man 50 Leute eingeladen hat, und schlussendlich kommen 500, die dann zu 5.000 werden, ohne dass der Strom neuer Gäste abreißt. Wie soll man da für die Parameter sorgen, die für eine Grillparty von 50 Leuten galt. Das Steak auf dem Grill geteilt durch 5.000, ein Bier für 5.000? Und so weiter. Getrieben vom Idealismus und vom sichtbaren Überfluss, in dem wir leben, könnte man jetzt meinen, die Probleme gehen ausschließlich auf die fehlerhafte Umverteilung zurück. Bis zur Zahl von 70 bis 100 Gästen war das eventuell auch so, aber bei 5.000 ? Was machen wohl die 50 geladenen Gäste? Wie verhalten sich die 4.550? Wer bekommt was ab? Und wie geht es weiter, denn es werden ja immer mehr - jetzt sind es schon 12.000 Menschen auf der Grillparty! Die Erde ist eine große Facebook-Party, auf die keiner vorbereitet war und ist und auch in Zukunft nicht sein wird. So kommt das Verhältnis von 1:99 zustande. 1% besitzen alles, 99% nichts. Und die 99% sind total abhängig von dem einen Prozent. Nur ist es eben so, dass das eine Prozent ganz andere Ziele verfolgt als zu teilen. Die wollen nämlich überleben.
Deshalb scheint eine moralische Wende zur Umverteilung, zur Gleichheit, zur optimalen Versorgung eine Strategie hin zum Exodus der Menschheit zu sein. Denn wenn es immer mehr Menschen immer besser geht, bei immer besserer Versorgung und Gesundheit, dann vermehrt sich diese Gesellschaft noch schneller und immer weiter. Das eigentliche Problem wird weiter beschleunigt. Was meinem zentralen Bestreben nach Gerechtigkeit einen Riegel vorschiebt. Den berühmten Strich durch die Rechnung macht. Denn meine favorisierte Lebenstheorie nach Erhalt, Entwicklung, Verbreitung und Ausbau von Lebensqualität für alle und alles, ist eine Beschleunigungstheorie für den Exodus der Menschheit. Der Planet kann unmöglich auf einem lebenswerten Niveau 20 Mrd. Menschen beherbergen. Nicht einmal 15. Mrd. Und eventuell auch keine 10. Mrd. Aber diesen Zahlen nähern wir uns immer schneller, wenn die da oben nichts dagegen unternehmen.
Deshalb könnte es doch sein, dass die da oben ein Ziel verfolgen, was so aussieht. Erstens: Das Weltbevölkerungswachstum stoppen. Wenn das erreicht ist, die Weltbevölkerungszahl schrumpfen lassen. Und das in der Reihenfolge 1. Welt, 2. Welt und dann die 3.Welt. Da man Menschen schlecht zur Erreichung dieser Ziele in Massen töten kann. Also nicht unter Einsatz von Mitteln, die wir aus der Geschichte kennen, sondern es müssen neue Wege gefunden werden, die dazu wirksam beitragen. In der westlichen Welt dürfte eine neuen Form von Selbsttötung am besten funktionieren.
Denn man stelle sich mal eine Erde mit nur 1.5 Mrd. Menschen vor. Das sind 5.5 Mrd. Menschen weniger. Was das für die Lebensqualität, für den Fortbestand bedeuten würde. Und für alle anderen Aspekte wie Frieden, Ernährung, Energie, Bildung und Wohlstand. Es gibt kein Problem, das nicht gelöst wäre, wenn wir anstelle von 7 Mrd. Menschen nur noch 1.5 Mrd. Menschen wären.
Jetzt müssen die da oben eine Selektion vornehmen. Welche Menschen sollen sterben? Welche Menschen dürfen sich nicht reproduzieren? Die Verantwortung dafür wird wohl niemand übernehmen wollen. Wenn das rauskäme, dass Menschen über Menschen entschieden hätten, würde es ganz übel rausgehen. Die Chinesen sind in diesen Dingen pragmatischer, weil diktatorisch organisiert. Die erlassen einfach mal eine Ein-Kind-Strategie. Und setzen diese mit ihrer konsequenten Haltung um. Im Rest der Welt undenkbar. Aber das funktioniert in China. In Afrika macht man es da schon anders, da kommt man einfach immer zu spät. Wenn man das zum Prinzip macht, dann kann man das moralisch noch vertreten. Wir wollten ja helfen, kamen aber zu spät. Sollte Hilfe mal rechtzeitig ankommen, greifen andere Mechanismen, um die Fortpflanzung zu stoppen und das Sterben nicht zu verhindern.
Da kommt Darwin wieder ins Spiel. Der am besten Angepasste überlebt. Also muss man nur die Anpassung erschweren bis unmöglich machen. Oder nur wenigen Menschen überhaupt ermöglichen, sich anpassen zu können. Den Anpassungsvorgang unverständlich gestalten. Dann greift die Theorie von Darwin. Und diejenigen, die sich nicht an die veränderten Umstände anpassen können, werden nicht überleben. Niemand hat Schuld. Jeder ist seines Glückes Schmied. Jeder trägt die Verantwortung für sein Denken und Handeln selbst. An welchen Orten, zu welchen Zeiten und in welcher Form sollen Menschen nun nicht mehr überleben können? Jetzt wird es gruselig aber eventuell klarer. Forciert man in der ersten Welt die Ängste der Menschen, dann wirken sich diese Ängste auf die Geburtenrate aus. Menschen mit existenziellen Ängsten haben Angst vor der Fortpflanzung. Also muss Angst verbreitet werden. Viel Angst, ständige und starke Angst. Angst aus allen Richtungen. Zu allen Zeiten, an allen Orten.
Das geschieht schon in sehr weitreichender Form. Außer bei den Amerikanern, die sich ungebremst immer weiter reproduzieren. Verringern sich die Geburtenraten in der 1. Welt zum Teil deutlich, machen dabei wieder einmal die Amerikaner nicht mit. Was die harten Krisen der amerikanischen Vergangenheit erklären würde. Was bei uns längst funktioniert, hat da nicht ausgereicht, deshalb müssen ein paar größere Katastrophen her, welche die Existenz stärker bedrohen.
Aber all das reicht natürlich nicht aus, um vom hohen Tempo des heutigen Bevölkerungswachstums runter zu kommen. Deshalb kommen bestimmte Lebensumstände und die Veränderung dieser, dieser Theorie entgegen. Die Krankheitsmuster, an denen Menschen sterben zum Beispiel. Die meisten Menschen auf der Welt sterben an Herzversagen. Herzversagen wird vor allem durch bestimmte Lebensumstände begünstigt und beschleunigt. Wie überhaupt die ersten 6 bis 8 Todesursachen für Menschen offensichtlich immer stärker begünstigt werden um diese zu beschleunigen. Aber Schuld an einem Herzinfarkt zu sterben, ist der Mensch letztendlich selbst. Denn er entscheidet über seinen Lebenswandel. Fehlt ihm aber die Bildung, fehlen ihm die Informationen. Fehlen ihm die Mittel, fehlt ihm der Anreiz. Dann stirbt er aus eigenen Stücken. Das bedeutet die Politik erreicht die Ziele und keiner ist Schuld daran. Perfekt. Es werden weniger und weniger Menschen. Und es sterben diejenigen die sich nicht anpassen konnten, wollten sollten und dürfen. Aber keiner merkt, dass es die fehlende Bildung ist. Die schlechte Ernährung. Keine Bewegung. Der Stress. Und die vielen anderen Fallen, in die man tappen kann und somit selbst verschuldet sein Leben verkürzt, eine Beziehung unmöglich macht und Kinder erst recht. Das ist kollektiver selbst verschuldeter Suizid. Und der klassische Suizid ist auch unter den Top 10 in der ersten Welt.
Das heißt, wenn man das Problem in den Griff bekommen will, dann muss man Bildung so wenig Menschen wie möglich zukommen lassen. Damit die nicht dahinter kommen, was das Leben verkürzt und was die Ängste schürt, sich besser nicht fortzupflanzen. Und man muss die Mittel, die das Leben verlängern, verkürzen und begrenzen. Und alles, was das Leben verkürzt, fördern. Den Stress erhöhen. Vor allem den negativen. Das Tempo dramatisch erhöhen. Die Existenzängste erhöhen. Die Befürchtungen schüren. Neue Ängste schaffen. Die Nahrungsmittelkette der Verkürzung von Lebensdauer zuträglich machen. Auch die mögliche Fortpflanzung durch Nahrung behindern und verhindern. Man muss schon alle Tasten dieses Klaviers spielen, um ans Ziel zu kommen.
Die Lösung aller irdischen Probleme, durch das Reduzieren des Problems Nummer 1 - den Menschen. Wahnsinn. Aber was ist die Alternative? Gibt es Konzepte für diesen Planeten dafür, wenn 1 Million zum Grillfest kommen? Das Zynische an dieser These ist die Selektion. Wer soll und wird überleben und hat das Privileg erhalten sich fortzupflanzen? Hier kann ich mich einer faschistoiden Färbung der Situation nicht ganz erwehren. Aber vielleicht bin ich da nur vorbelastet. Und sehe Kreuze an Stellen wo keine sind. Aber wer weiß? Eventuell ist da doch hier und da ein kleiner Haken?
Die Suchtpotentiale der Menschen erhöhen und diese auch bedienen und versorgen. Man muss alles tun, auf allen Ebenen an allen Orten damit Menschen schneller und früher sterben und sich weniger fortpflanzen. Denn damit löst man alle Probleme nicht nur der Menschheit, sondern auch die Probleme, die der Planet mit der Menschheit hat. Ob die Abholzung, das Leerfischen der Meere, das Vernichten von Lebensraum für Tiere und Pflanzen, dass Vergiften der Luft, das Ozonloch. Es gibt nichts, was nicht verschwindet, bis hin zur Eurokrise, wenn wir weniger Menschen werden auf dem Planten Erde.
Und wenn das theoretisch das zentrale Ziel derer ist, welche die Geschicke lenken, dann stellt sich eigentlich nur noch die Frage nach der Selektion. Wer soll, will und darf überleben? Und wer soll, will und darf sich fortpflanzen, um den Bestand zu schützen? Ich denke hier geht es um eine Gleichverteilung. Vor dem Hintergrund einer beabsichtigten Willkür. Niemand beabsichtigt ohne Not Menschen in Not wirklich zu helfen. Sondern man nutzt diese Entwicklungen, um dem eigentlichen Ziel in großen Schritten näher und näher zu kommen. Siehe AIDS in Afrika. Tuberkulose, Malaria und andere Infektionskrankheiten. Niemand beabsichtigt ernsthaft diese Krankheiten zu bekämpfen. Das wäre aus Sicht der Zielvorgabe auch dumm. Man macht zu allen diesen Themen nie mehr als unbedingt nötig. Damit regeln sich die Dinge sozusagen von selbst. Mittel gegen Infektionskrankheiten wären so dumm, wie Mittel gegen Herzinfarkt, Krebs, Leberzirrhose, Lungenentzündungen und so weiter. Was in der Dritten Welt die Zielvorgabe auf Kurs hält sind diese Krankheiten, wie in der ersten Welt die Herz- Kreislauf Krankheiten.
In der ersten Welt muss deshalb nur kontinuierlich der Druck, das Tempo und die Angst erhöht werden. Und in der Dritten Welt muss man nur die Behandlung vorenthalten.
Wenn man meine Theorie aus der Metaebene eines Planten Erde betrachtet, kann diese genauso falsch wie richtig sein. Aber die Frage, die sich stellt, lautet trotzdem: Sind die so dumm das alles nicht zu sehen? Oder sind die so schlau, dass nichts zufällig ist, was passiert? Wer sich diese Frage beantwortet, muss genau am Punkt der Antwort weiter denken. Dann kommt man auf solche Gedanken, wie sie mir durch den Kopf gehen. Aber ich kann mich auch irren. Hoffentlich irre ich.
Aber wenn nicht, dann tauchen tausende Fragen in meinen Gedanken auf. Wenn es um das Wohlbefinden geht, wenn es um die Lebensqualität geht, wenn es um den Fortbestand geht. Warum wird alles gefördert, unternommen und unterlassen, um genau das Gegenteil zu erzielen, von dem, was man eigentlich wirklich will? Dumm oder schlau - das ist die Frage.