Donnerstag, 13. November 2008
Wie Kinderspiele unser Verhalten prägen
Für alle, die sich erinnern können und wollen, denen wird unweigerlich auffallen, wie sich die Art und Weise von Kinderspielen auf die Menschen außerhalb des Kinderalters überträgt. Nichts prägt die Art der Führungskultur mehr als die Spielweise aus den Kinderjahren. Dabei prägen auch die Spiele selbst. Der Umgang mit der Zukunft ist in der Vergangenheit verankert. Der lockere und riskante Umgang mit Geld z.B. beim Monopoly spielen.
Ich bin überzeugt, dass hier oft die Ursache und der Ursprung für Verhaltensweisen der Führungsspitzen liegen. Auch wer offensichtlich zu viel Spielzeug hatte. Keine Spielpartner hatte. Wer allein spielen musste und somit sein eigener Gegner war. Wer viele Geschwister hatte. Wenn die Altersabstände gering oder groß waren. Wer nicht verlieren konnte. Wer einfach nicht gewinnen konnte. Wer schon als Kind alle Register gezogen hat, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Wer im falschen Alter die falschen Spiele gespielt hat.
Wer lieber gepuzzelt hat. Wer lieber Stratego gespielt hat. Wer am liebsten um einen Einsatz gespielt hat. Wer Eisenbahnen aufgebaut hat, um damit nicht zu spielen, wenn sie fertig waren. Wer spielerisch Tätigkeiten nachgegangen ist, die andere als Arbeit beschreiben würden. Wer vorzugshalber mit sich gespielt hat. Wer andere hat gern gewinnen lassen. Wer das gewinnen so liebte, weil er dadurch Wertschätzung und Anerkennung erfuhr. Wer sich um jeden Preis einen Vorteil verschafft hat.
Ich denke, es wäre mehr als schlau, genau da anzusetzen, wenn wir uns eine andere Qualität von Führungskräften wünschen. Spielkultur als Umgangskultur mit Werten und Tugenden betrachten würden, nicht nur als Überbrückung oder füllen von Zeit. Ich bin mal gespannt, was für eine Führungskultur aus den Display-Guckern wird. Die Jahre ihres Lebens immer am Rande saßen mit einem Spielgerät in der Hand und ausschließlich mit sich selbst und völlig fremden Welten beschäftigt waren.
Was können wir von diesen Menschen erwarten? Oder anders gesagt, was müssen wir erwarten? Auflösung folgt.
Geschrieben von Christof Hintze
in Wilde Thesen
um
08:01
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Mfg
Stephan
Was ich sagen will: Spiele sind für Kinder sehr wichtig, sie formen den Charakter. Sie sind immer besser als Fernsehen, aber dienen nicht nur der Förderung.
Lasst die Kinder spielen, fördert sie, aber verliert den Spass dabei nicht aus den Augen!
Schönen Gruß!
Die Qualität des Spielens hat meiner Meinung nach aber nichts mit Wohlstand zu tun.
Man kann sich doch auch mit einfachen Mitteln, sei es mit Holzstöcken oder Bausteinen, spielerisch betätigen. Da Bedarf es keiner High-Tec. Denken wir an früher, wie einfach Spiele waren bzw. Kinder oft nur wenig Spiele gehabt haben. Heute befindet sich in den meisten Kinderzimmern ein Überdruss an Spielen.
http://www.wiizone.ch/gcshop/advancedsearch.app?cat=&scat=21
Das mach ihnen spass und sie lernen was.