Montag, 31. März 2008
Fakt ist
Seltsam, Parties von denen man früher ging, wurden nachher nach Erzählungen immer besser. Mit Ausnahme diejenigen bei denen man bis zum Schluss ausgehalten hat.
Foto: Peter von Felbert
Fakt ist
Menschen die zu viel Wind um alles Mögliche machen tun dies, weil ihnen zu früh die Luft ausgeht.
Foto: Peter von Felbert
Konzept
Bleibt beim Konzept. Wer sich mal Dinge ansieht, deren Umsetzung nur dem Konzept dienen, der wird diesen eine unglaubliche Ästhetik abgewinnen. Sogar einem Panzer, einem Flugzeug oder einfach einem Op-Tisch. Einem Bagger.
Wenn man mal alle Schnörkel und unwichtigen Extras weglässt, wenn alles nur dem Konzept folgt, ist man immer auf dem richtigen Weg. Große Ästhetik in der Sache entsteht dadurch, dass ausschließlich das Konzept verwirklicht wird. Somit ist das Problem bei Gestaltung meist das der Gestalter, die Gestalten des Gestaltenswillens nicht lassen können.
Somit entstehen mehr und mehr Elemente, die nichts mit dem Konzept zu tun haben. Was unweigerlich von der Konsequenz des Konzepts wegführen muss. Sich immer wieder das Konzept vor Augen zu führen, fällt vielen schwer. Sie gestalten ein Konzept. Das sind zwei verschiedene Elemente - die Gestaltung und das Konzept. Aber es muss eins sein, das Konzept.
Bei einem Bagger würde niemand der Versuchung erliegen, etwas völlig sinnloses oder überflüssiges zu gestalten. Dinge, die nur der reinen Funktion unterliegen, begleitet diese Aura einer großen Ästhetik.
Davon kann man lernen. Daran kann man sich halten. Ästhetik vermittelt ein Niveau von Qualität, das man mit falsch verstandener Gestaltung nie übertreffen kann. Es gehört schon eine gehörige Portion Disziplin dazu und man muss sein Handwerk beherrschen, um dieses konzeptionelle höchste Niveau erreichen zu können.
Gebrauchsgegenstände wie Werkzeug haben diese Ästhetik inne. So ein 22er Maulschlüssel oder Ringschlüssel ist durch nichts zu übertreffen. Viele übersehen diese Qualität der Gebrauchsgegenstände und können diese somit nicht auf die Umsetzung eines Konzepts übertragen.
Sie umhüllen das Konzept mit Gestaltung, bis man es nicht mehr erkennt, nicht mehr bedienen und verstehen kann. Und behaupten, es sei aber schön. Im Laufe der Jahre habe ich verstanden und gelernt, dass ich von den Dingen lernen kann, die niemand betrachtet oder bemerkt. Eine Axt zum Beispiel - sie ist absolut perfekt. Alles an ihr dient dazu, Holz zu hacken. Und ihre Form ist vollkommene Ästhetik.
Wer dem Konzept und/oder der Idee konstant, konsequent und kreativ bis zum Ende folgt, hat sich diese höchste Form der Ästhetik auch wirklich verdient. Denn das weglassen und nicht machen ist viel schwerer, als noch einen Schnörkel mehr.
Sonntag, 30. März 2008
Sommerzeit
Jedes Jahr derselbe Stress! Kaum hat man sich mit der Winterzeit und dessen gesundheits-schädlichen Folgen auf das vegetative Nervensystem arrangiert, muss man die Uhren schon wieder auf Sommerzeit umstellen. Dass in Bayern die Uhren anders gehen, wissen wir. Nicht wahr? Beckhuber!
Aber wie war das gleich noch mal? Eine Stunde vor oder eine Stunde zurück? Das ist ja auch zu blöd. Also logisch vorgehen. Energie sparen wollte man damals. Wieder so ein grüner Plan, der nicht aufging, aber gleichwohl zu mehr Lebensqualität beiträgt.
Überlegen wir doch mal. Eine Stunde zurück? Dann wird’s früher dunkel und eher hell. Die Bäcker brauchen also weniger Licht am Morgen und die Stundenten, die auf dem Nachhauseweg sind, auch. Hier wird also Energie gespart. Wenn es früher dunkel wird, gehen die Menschen eher ins Bett. Auch das spart Energie. Vorausgesetzt, es wird auch geschlafen. Also eindeutig eine Stunde zurück?
Oder eine Stunde vor? Es bleibt länger hell. Alle sind länger auf und verbrauchen dabei mehr Strom, fürs Fernsehen, für den Computer oder für die AirCon, wenn heiß die Sonne ins Büro brennt. Oder doch weniger, weil weniger Licht eingeschaltet wird? Aber morgens um 05:00 Uhr ist die Welt nicht nur in Ordnung, sondern auch wieder dunkel, was mehr Licht benötigt. Brauchen wir jetzt abends mehr Strom als morgens oder weniger, oder Dienstags im Freien?
Und wer hat überhaupt überall all diese kleinen Uhren eingebaut, die wir jetzt umstellen sollen! Im Fax ist eine Uhr, im Radiowecker und sogar im Herd finde ich eine. Ja, wer braucht denn alle diese Uhren? Und wo finden sich die Bedienungsanleitungen dazu? Wenn selbst die Uhr im Tachometer der KFZ-Meister nicht stellen kann?
Wisst Ihr was? Jetzt sind beim Transrapid, dem Stoibertrain, die Lichter aus, dann kann ich meine Uhren auch lassen, wie sie sind. Dann stimmen sie wenigstens im Oktober wieder. Was man von der CSU nicht unbedingt wird behaupten können.
Fakt ist
Die hast-du-mal-eben-2-Minuten-Zeit-Menschen, rauben einem ein Vielfaches und das nicht nur von der Zeit.
Foto: Peter von Felbert
Samstag, 29. März 2008
Fakt ist
Die-wir-müssen-mal-wieder-unbedingt-telefonieren-Menschen, rufen einen zum Glück nie an.
Foto: Peter von Felbert
Fakt ist
Wenn jeder die Suppen auslöffeln würde die er sich selbst eingebrockt hat, würden weniger den Mund so voll nehmen.
Foto: Peter von Felbert
Fakt ist
Freitag, 28. März 2008
Begabung
Pablo Picasso
Werbung mit Kultur?! Paradox – Unmöglich – Wahnsinnig – verlorene Liebesmüh?
Mir ist bei meiner Arbeit aufgefallen, dass ich ziemlich zwischen den Stühlen sitze. Und zwar genau zwischen Kunst und Werbung. Für die wahre Kunst reicht es nicht. Niemals oder noch nicht. Aber für die reine Werbung reicht es auch nicht. Niemals oder noch nie.
In der Zusammenarbeit mit Peter von Felbert, meinem Haus-und-Hof-Fotografen, wird mir das immer bewusster. Wir wollen nicht nur Werbung machen, sondern immer auch ein gutes Stück Kunst. Wir können aber nicht nur Kunst machen, deshalb machen wir ein gutes Stück auch Werbung.
Also, Werbung mit Kultur. Besonders aufgefallen ist es mir anhand des Aufwandes, den wir betreiben. Für eine gute Idee stehen wir drei Tage 16 Meter unter der Erde. Oder rasen mit einem VW Bus parallel zu einem A 340. Um das eine Foto heraus zu kitzeln.
Das Schlimme ist: Wir können nicht anders. Für eine gute Idee - und das ist eine mit Kultur - brennt bei uns die Sicherung durch. Hin und wieder beneide ich dann schon ein wenig die vielen Werber, die das alles mit Stockfotos und ambitionierten Headlines machen. Unternehmerisch gesehen ist das sicherlich sinnvoller und erfolgreicher.
Warum? Ja, warum nur? Ich weiß es nicht. Außer der einfachen Antwort: "Ich will und ich kann nicht anders". Ständig bin ich darum bemüht, das jede noch so winzige Idee, einem das Gefühl vermittelt, dass sie ein Stück weit zu einer verbesserten Kulturlandschaft beiträgt. Lächerlich, oder? Zum Totlachen!
Aber was will man machen, wenn man nicht anders kann, will. Und mittlerweile auf besonderen Kundenwunsch auch soll. Kein Detail ist zu klein, dass es nicht seinen Teil dazu beitragen könnte. Und ich freue mich wie ein Kind und ein Schneekönig zugleich, wenn mir diese Art von Kultur in der Werbung begegnet.
Das passiert nicht oft. Dafür sind diese Art von Begegnungen umso schöner. Wer weiß, vielleicht lohnt es sich ja mal? Eventuell kommt der eine oder andere Kunde ja auch noch dahinter, dass Werbung nicht so platt und stumpfsinnig, einsilbig, eintönig, laut und einfältig sein muss. Sondern das sie ein gutes Stück mehr leisten kann, wenn sie diesen besonderen Esprit von Kultur in sich trägt.
Donnerstag, 27. März 2008
Meckerting
Mir wird viel zu viel gemeckert. Was so alles wirklich schlecht ist, wäre mir nie eingefallen. Es ist eine Unart geworden, über alles und alle zu meckern. An nichts wird mehr ein gutes Haar gelassen. Bevor irgendetwas losgeht, muss erst mal gemeckert und gewettert werden. Meistens bleibt es dann beim meckern. Von allen Seiten bis ins Detail wird vieles schlecht geredet.
Das ist so eine Art Aufwärmphase. Damit der Motor der möglichen Produktivität ins laufen kommt, muss der erst mal warm gemeckert werden. Mich zieht das total runter. Bei mir würgt so ein Aufwärmprogramm die Lust und Laune gerade zu ab.
Ich kann mich daran nicht gewöhnen und will es auch nicht. Erst muss man sich anhören, was alles nicht geht. Dann warum alles nicht geht. Und wer daran schuld ist, warum alles nicht geht. Dass früher alles besser war. Und heute alles gar nicht mehr machbar ist. Was früher im Stadion und am Stammtisch die Regel war, hat sich flächendeckend ausgebreitet.
Wie soll aus so einem negativen Kaltstart etwas Schönes entstehen? Wenn man im Ruhrpott jemandem begegnet, sagt der meist: „Weißt Du, wer gestorben ist?“ Das ist doch keine Begrüßung. Furchtbar. Die Katastrophe als Einstiegsmodell für die Konversation.
Die Leute sitzen im Meeting und meckern. Wenn man dieselbe Energie, die man fürs meckern vergeudet, in alles Gute, Schöne, Positive investieren würde, was das für ein Kapital frei machen würde? Wahnsinn!
Wo man hinsieht und hinhört, wird gemeckert. Und immer berufen sich alle auf die Realität. Man muss der Realität ins Augen blicken. Man kommt an der Realität nicht vorbei. Realität?! Was ist das? Wenn alles subjektiv ist, die Wahrheit wie die Wirklichkeit, die Moral wie die Ethik, was ist dann Realität? Oder objektiv betrachtet: Es geht um die Stimmung, die Lust, den Mut, die Bereitschaft, die Motivation, der Intuition freien Lauf zu lassen. Da sind positive vibrations doch besser und hilfreicher, als dieses ganze kollektive runterziehen.
Vielleicht geht es vielen wirklich zu gut, so dass sie sich negative Szenarien selbst schaffen müssen. Denn eins ist mal klar: an Orten, an denen es Menschen nicht gut geht, ist die Stimmung oft besser als in vielen Meetings. Denkt mal drüber nach. Oder auch nicht.
Dienstag, 25. März 2008
Pseudologica fantastica – Wenn die Grenzen zwischen Lügen und Wahrheit verschwimmen
Relativ früh wurde mir bewusst, dass die Lüge ein Schwert ist. Dessen Klinge teilt zwischen Wahrheit und Lüge. Und solange man das, was auf welcher Seite der Klinge ist, noch nicht kennt, ist die Welt eventuell voller Lügen, aber man weiß das noch nicht.
Die Lüge sollte man wie eine Kunst beherrschen. Wie die Kunst, ein Schwert zu führen. Gewonnen hat man immer dann, wenn man ohne es zu zücken auskommt. Aber manchmal muss man die Klinge eben ziehen, einsetzen und führen können.
Aber sie an seiner Seite zu wissen und sie da zu belassen, ist die wohl größte Kunst. Doch es gibt Menschen unter uns, und das sind nicht wenige, die das nicht können. Für die verschwimmen die Welten der Lügen mit denen der Wahrheiten. Und zwar so, dass Lügen zu Wahrheiten werden und auch Wahrheiten zu Lügen. Dieses Phänomen nennt man in der Psychologie „Pseudologica fantastica“.
Wer auf solche Menschen trifft der wird sich wundern, mit welcher Dreistigkeit sie jedem einen Bären aufbinden wollen. Und zwar so offensichtlich, dass man es als Gegenüber nicht mal für nötig empfindet, die Lüge als solche zu entlarven. Man winkt nur gleich ab.
Das macht den Spielraum für diese Menschen noch größer. In der Überzeugung, dass Lügen als solche nicht erkannt werden, legen sie Schippe um Schippe drauf. Dabei bemerken sie dann nicht mehr, was eigentlich was war. Somit beginnt unweigerlich das Lügen, ohne dass es so empfunden wird.
Fast jeder hat, oder kennt jemanden in seinem Bekanntenkreis, der so drauf ist. Alle reden darüber, nur niemand mit der Person selbst. Aus gutem Grund: Was einem da entgegen kommt, wenn man sich dem Thema nur nähert, ist nicht von schlechten Eltern. Deshalb „Vorsicht“! Hier sollten sich nur Profis einmischen. Keine Laien. Denn derjenige lebt in völliger Überzeugung, dass niemand sein Spiel durchschaut. Deckt jemand die Karten auf, stürzt das Kartenhaus gänzlich ein.
Darüber sollte man vorher nachdenken. Denn im Prinzip sind diese Mensche nicht gefährlich. Die Lügen dienen meist zur Verdrängung von Erlebtem. Oder zur Aufwertung der eigenen Persönlichkeit. Minderwertigkeitskomplexe werden so notdürftig kompensiert. Somit ist diese Art von Lügen mehr ein Hilferuf nach Anerkennung. Dem kann man entgegen wirken, muss man aber nicht.
Es ist nur lästig, wenn man dieselbe Lüge zum 20zigsten mal hört. Und man bemerkt, dass die entsprechende Person nicht mal bemerkt, dass man es selbst längst bemerkt hat. Das ist so, wie wenn man einen so genannten guten Freund trifft, der sich nach fünf Jahren nicht mehr an die Namen meiner Kinder erinnert. Oder nach zwei Jahren immer noch nicht realisiert hat, dass man umgezogen ist. Es gibt einem das Gefühl, dass der Andere keinerlei Interesse an einem hat. Aber entweder erträgt man das, oder man lässt es.
Freitag, 21. März 2008
Legastheniker – Gas digt es goch dar nicht – oger?
Ich bin einer. Erst dachte ich als Kind, oh mein Gott, das mit der Rechtschreibung bekommst du nie hin. Vor allem weil mich von allen Seiten alle auf meine vielen Rechtschreibfehler hinwiesen. Deshalb habe ich das Schreiben - so gut es ging - eingestellt. Denn wo keine geschriebenen Worte standen, konnten auch keine Fehler entstehen.
Die Lehrer haben das damals nicht erkannt. Meine Eltern auch nicht. Der ist schlecht in Rechtschreibung, hieß es. Es gibt eben so Menschen. Die einen können nicht rechtschreiben, die anderen nicht recht rechnen. Und wenn es einen ganz übel trifft, kann man beides nicht. Dann ist man – blöd.
In meinem Fall trug es sich im Laufe der Zeit so zu. Da ich die Fehler nicht so stark vermindern konnte, wie es nötig gewesen wäre, um eine gute Note zu erhalten, musste eben der Inhalt die Schreibfehler ausgleichen. Somit hatte ich oft inhaltlich alles richtig und perfekt, voller Fantasie und meist viele Seiten mehr als meine Mitschüler und bekam dafür eine "1". Doch für die Rechtschreibung eine "6". Das machte im Mittel eine "3". Im Mündlichen schob ich mich hier und da auf eine "2" oder rutschte auf eine "4" ab.
Somit musste ich inhaltlich immer die besten Arbeiten abliefern. Sonst wäre das mit dem Abitur nichts geworden. Der Legastheniker macht Fehler, viele Fehler, die er selbst nicht erkennt. Weil er nur den Sinn des Wortes sieht, nicht die Buchstaben. Deshalb kann er Groß- und Kleinschreibung nicht auseinander halten. Was dazu führt, dass sie immer schlechter wird, weil er immer im Ungewissen ist, ob das jetzt richtig oder falsch ist. Und er verwechselt Buchstaben. Da hilft alles Verständnis der Rechtschreibung nichts. Er sieht die Fehler nicht, die er macht. Denn er vermutet sie nicht. Deshalb übersieht er sie.
Das ist so. Heute ist das eine anerkannte Störung. Und führt dazu, dass die typischen Legastheniker-Fehler nicht mehr die Note beeinflussen. Diese werden aufgrund der Störung nicht mitgerechnet. Das bedeutet, dass ich in der Hälfte der Fächer, in denen ich eine "2, 3 oder 4" hatte, ich heute eine "1, 2 oder 3" hätte. Ich wäre somit eine ganze Note besser. Ich habe ein Abitur mit 2,2 gemacht. Das bedeutet, ich hätte mindestens ein Abi mit 1,7 gemacht. Was mir ganz andere Studiengänge als BWL ermöglicht hätte. Hat es aber nicht.
So ändern sich eben die Zeiten. Da bin ich einfach ein paar Jahre zu früh dran gewesen. Was wohl aus mir geworden wäre, mit einem "Einser" - Abitur?
Aber selbst das alles hat mich nicht vom Schreiben abgehalten. Das muss man sich mal vorstellen. Noch heute bin ich getrieben von dem Instinkt, der da sagt: Du musst besser schreiben als die anderen, damit man über die Fehler hinweg sieht.
Ich weiß nicht, wie vielen Werbetextern es so geht wie mir. Oder anderen, die zu den Buchstaben gegriffen haben. Aber ich ahne, es sind mehr, als man glaubt. Also, wenn ihr mal auf einen Legastheniker trefft, dann erklärt ihm nicht die Rechtschreibung, sondern konzentriert euch mehr auf die Inhalte. Noch schöner, ihr bietet ihm an, die Fehler zu korrigieren. Denn eins ist mal klar, viele Menschen können zwar richtig schreiben, aber inhaltlich fehlt zumeist die Substanz. Es ist schwerer, die richtigen Worte zu finden, als letztendlich die richtige Schreibweise. Das kann ja sogar das Rechtschreibprogramm eines Computers. Aber der kann keinen einzigen intelligenten Satz von selbst schreiben. Nur auf Fehler hinweisen.
Also, meine Bitte: Mehr Toleranz und mehr Hilfe für Legastheniker. Es lohnt sich. Ach, hier noch eine kleine Liste von mehr oder weniger bekannten Legasthenikern:
Johannes Gutenberg, Albert Einstein, Alfred Hitchcock, Ernest Hemingway, Francois Mitterrand, Tom Cruise, Michael Jackson, Diego Maradona, Leonardo da Vinci, Jackie Stewart, Agatha Christie, Hans Christian Anderson, George W. Bush, Victoria von Schweden, August Rodin, Whoopi Goldberg, Steven Spielberg, Dustin Hoffman, Walt Disney, Franklin D. Roosevelt, John Lennon, Steven Hawkins, Charls Darwin, Napoleon Bonaparte...
Das müsste vorerst reichen.
Mittwoch, 19. März 2008
Positionskrämpfe
Ich befinde mich zum Glück in der wunderbar komfortablen Situation, dass ich mich meist voll und ganz der Sache widmen kann. Hat aber auch lange gedauert, um an diesen Punkt zu gelangen. Und vor mir liegt auch noch ein gutes Stück, das es zu gehen lohnt.
Doch das Ziel, das Ende aller Positionskämpfe miterleben zu können - sie einfach nach und nach aus seinem Leben zu verdrängen - ist einfach wundervoll. Leider ist einem das von Anfang an nicht klar. Man denkt, das müsste so sein, weil es alle machen. Durchsetzungskraft. Überzeugungskraft.
Und dann kommt einem bei den ganzen Kämpfen immer mehr und immer öfter eine Frage in den Sinn: Worum ging es eigentlich noch mal?
Und die Antwort fällt richtig schwer. Oft weiß man nachher gar nicht mehr, was vorher eigentlich Sache war. Somit fällt auf, dass es meist nicht um die Sache ging, um die es eigentlich gehen sollte. Sondern dass es nur um Positionskämpfe geht. Das macht das Business nicht einfacher. Vor allem, wenn es ergebnisorientiert ist. Dann kann das übel ins Augen gehen. Weil bei einem solchen Affentanz in der Regel hinten nichts raus kommt.
Wenn man ohnehin nur aufwandbezogen abrechnet, dann ist das eine gängige Methode. Wirkt immer wie ein kolossaler Aufwand.
Im Laufe der Zeit haben ich das Schwert für die Positionskämpfe immer mehr stecken lassen. Und habe es lieber für die Sache ins Feld geführt. Das Schöne daran ist der Gewinn an Lust. Der Gewinn an Qualität. Und der Gewinn an gemeinsamen Erlebnissen. Die sonst spurlos an einem vorüber gezogen wären.
Somit weiche ich Positionskämpfen aus. Ich stelle mich diesen nicht mal. Diese negative Energie lasse ich geschmeidig an mir vorüber gleiten. Meine Konzentration gilt mehr und mehr der Sache an sich. Es ist auch befreiend, sich mit einer Sache auseinandersetzen zu dürfen, als sich mit Menschen in anderer Angelegenheit auseinandersetzen zu müssen. Das macht Kräfte frei. Und lässt die Energie nur so fließen. Und die Ideen sprudeln nur so aus einem heraus.
Montag, 17. März 2008
Wer ist der Richtige?!
Im Privatleben überlässt man bei der Wahl des Partners oder eines Freundes weitestgehend dem Zufall die Regie und man verlässt sich dabei auch noch weitestgehend auf sein Gefühl. Dann ist, wenn sich vermeintlich das richtige Gefühl einstellt, schnell alles klar.
Nur, was ist das richtige Gefühl? Woran erkennt man, dass man sich für jemanden entschieden hat, der einen Platz im eigenen Leben so einnehmen soll, wie man sich das wünscht? Erkennen kann man das sicher nicht – nur fühlen. Die Intuition scheint hier das qualitativ hochwertigste Entscheidungsinstrument zu sein.
Intuition schafft es, in Bruchteilen von Sekunden zu entscheiden, ob da eine Freundschaft, Partnerschaft oder Bekanntschaft entsteht. Die Intuition täuscht sich da selten. Sehr selten. Täuschen tut sich meist das Bewusstsein. Denn es bewertet nur, fühlt aber nicht. Es wägt lediglich ab, welchen Nutzen oder Schaden man davontragen könnte.
Es bewertet das Risiko und schätzt die Chance ein. Das Bewusstsein versucht, eine richtige Entscheidung zu treffen, die mir letztendlich einen Vorteil verschaffen soll. Was so gut wie unmöglich ist. Denn letztendlich findet das Bewusstsein nur das, was man sucht. Es bewertet alles im Sinne meiner Suche. Partner erscheinen deshalb in einem ganz anderem Licht. Weil alles gemäß der Suche idealisiert oder ausgeblendet wird. Die Intuition ist da wesentlich aussagekräftiger. Sie vermittelt uns z.B. sofort, wenn es nicht passt. Zum Glück - und zum Unglück.
Denn das bewusste Bedürfnis will zunächst einmal befriedigt werden. Also übergeht man die Intuition ab einem bestimmten Zeitpunkt. Und schaltet das Bewusstsein ein. Jetzt fängt man an, das zu sehen, was man eigentlich sehen will. Auch wenn es das nicht zu sehen gibt. Jetzt hört man das, was man hören will. Obwohl es gar nicht gesagt wurde.
Zeitweise glaubt man sogar an ein Gefühl, von dem man sich wünscht, das es sich so anfühlen soll. Aber genau hier entlarvt sich der Selbstbetrug. Ein simuliertes Gefühl aufrecht zu halten, ist schwer bis unmöglich.
Somit ist diese Begegnung zum Scheitern verurteilt. Außer, sie basierte auf Attributen, die nicht auf das aus sind, was man sowieso finden wollte. Was für den Menschen in seinem Privatleben gilt, gilt für denselben Menschen auch in der Geschäftswelt.
Bewusste Orientierung ist hier zwar die Regel, führt aber meist nicht zum Ziel. Intuitive Orientierung hingegen oft. Somit scheint es von vornherein Erfolg versprechender zu sein, immer zu aller erst seinem Gefühl zu folgen. Wenn da noch eins ist. Und man noch im Stande ist, es zu fühlen. Denn die nackten Zahlen sagen eben nie etwas darüber aus, inwieweit der Erfolg sich auch so gut anfühlt, wie es die Zahlen versuchen auszudrücken. Sind 50 Jahre Ehe das große Glück? Bedeuten 30 "beste" Freunde die große Zufriedenheit? Numerische Aspekte erzählen uns eben nur die halbe Wahrheit - und dann meist auch noch die falsche. Aber wer wird das zugeben, wenn die Zahlen ihm Recht geben?
Wer sich auf sein Gefühl verlassen kann, ist offentsichtlich besser dran, als alle anderen, die erst einmal nachrechnen müssen, wie gut es ihnen wirklich geht.
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