Freitag, 29. Juni 2007
Auflösungserscheinungen
Märkte haben sich verändert. Stark verändert. Warum auch nicht? Die meisten Märkte kommen mir vor wie Aspirin, das man in Wasser auflöst. Erst ist da nichts außer einem stillen, klaren, ruhigen Wasser. Dann fällt die Idee hinein und macht eine Welle. Und dann geht der Zauber erst richtig los. Die Idee löste sich mehr und mehr im Markt auf. Bis nichts von ihr bleibt und dann schluckt die Idee einfach jemand.
Früher, als alles anders war, da hatten sogar Märkte Tradition und Bestand. Und lagen in Händen von Menschen, die darin aufgewachsen sind. Heute ist das alles anderes. Da ist der Chef von vielen eine Beteiligungsgesellschaft. Oder Investorengruppe. Die gibt es irgendwo, aber man bekommt sie nie zu Gesicht. Man kann mit niemandem mehr sprechen. Denn keiner ist verantwortlich. Denen gehört ja nur das Unternehmen. Aber vom Geschäft haben sie keinen blassen Schimmer. Warum auch? Man muss ja auch nicht Fußball spielen können, um einen Fußballverein leiten zu können. Man muss nur das nötige Geld haben. Das reicht. Das reicht? Reicht das wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher. Ganz und gar nicht.
Foto: Peter von Felbert
Der Übersetzer: Manager - Deutsch / Deutsch - Manager
Manager: Deutsch:
„Die Essenz Ihres Statements erschließt sich „Was redest Du da, Langweiler?“
mir gerade nicht völlig.“
„Ich versichere Ihnen, es gibt keinen Grund zur Besorgnis!“ „Jetzt ist aber Panik angesagt!“
„Wir müssten nur Ihre Kompetenz wecken.“ „Du solltest mit dem Chef schlafen.“
„Die Probleme an der technischen Konfiguration liegen „Null Bock dazu, Amateur!“
leider an Ihrem Provider.“
„Unsere interne Kommunikation ist ganz wichtig!“ „Diese Vollidioten sagen einfach nichts!“
„In diesem Projekt waren wir nicht involviert.“ „Was geht mich dieser Scheiß an!“
„Bedauerlicherweise liegen uns hier „Mir doch Banane!“
keine Informationen vor.“
„Wir lieben Herausforderungen!“ „Ich habe keinen Bock auf diesen Mist!“
„Wahrscheinlich sind Sie noch nicht „Dieser Anfänger baut einen Mist nach dem
optimal positioniert!“ anderen!“
„Wir möchten Sie nach Ihrer Kernkompetenz einsetzen.“ „Wenn ich nur wüsste, was das sein soll?“
„Wenn Sie mit einer Problemstellung nicht vertraut sind, „Dieser Banause kapiert überhaupt nichts!“
können Sie immer zu mir kommen.“
„Die Marktforschung - Indizes deuteten „Ich habe von Anfang an gesagt, dass
in eine andere Richtung.“ das Quatsch ist!“,
„Warum arbeiten Sie mit Ihrer Top-Ausbildung „Mit Geisteskranken wie Ihnen werde ich nicht
nicht im südlichen Ausland?“ länger zusammen arbeiten!“
„Wichtig ist, dass am Ende des Tages zusammen „Wir arbeiten wie immer völlig ohne Plan!“
gezählt wird!“
„Eine Kundenbedarfsanalyse ist ein absolutes Must!“ „Wen interessiert das denn?“
„Das gehört bei uns zum Basis-Wissen!“ „Davon habe ich noch nie im Leben gehört!“
„Jetzt mal ganz ehrlich, ungelogen!“ „Diese Geschichte glaube ich ja selbst nicht.“
„Die Produktivitätsanalyse des Vertriebs „Wir sind im Arsch!“
deutet auf eine konjunkturelle Konsolidierung!“
Fortsetzung könnte folgen...
Donnerstag, 28. Juni 2007
Vision Fernehen
Es ist nur noch ein Frage der Zeit. Ich denke mal so 10 Jahre. Dann besteht Fernsehen nur noch aus "Demand". Das bezahlte Bestellfernsehen löst das werbefinanzierte Fersehen der heutige Zeit ab. Sogar das ZDF stellt die Weichen auf die werbefreie Zukunft im Fernsehen. Somit zahlt der Konsument nur das, was er wirklich sehen will. Und so wie es scheint, zahlt er gerne mehr, wenn er das werbefrei kann. Unerträglich die zersetzende und zerstörerische Entwicklung der TV-Werbeformate. Der Konsument wird aber über diese Entwicklung den Stab brechen. Also ich für meinen Teil freue mich darauf.
Was bedeutet das im Umkehrschluss? Die TV-Werbemilliarden werden in andere Werbeformen investiert. Denn Werbung machen müssen die Kunden. Die Frage ist nur wie und wo. Da in 10 Jahren noch viel passieren kann, zögere ich noch, nun als den großen Gewinner das Internet zu nennen. Denn auch dort nerven die Werbeformen unglaublich. Es gibt Seiten, auf denen weigere ich mich, Informationen abzurufen, weil ich mich durch die Art der Werbung weit mehr als belästigt fühle.
Anmerkung: Der nun folgende Gedanke kam mir vor 4 Monaten, in der Zwischenzeit ist genau dieser eingetreten, zwei Blöde ein Gedanke? Oder die logische Konsequenz. Premiere bietet genau das jetzt seinen nicht Kunden:
"Ich wunderte mich, dass gerade Premiere noch nicht auf die Idee gekommen ist, den Dekoder allen Haushalten zukommen zu lassen und den Besitzern gegen ein Entgeld ermöglicht, bei Premiere Direkt zu bestellen. Mal ehrlich, wie blöd waren die eigentlich? Da läuft jeden Abend lähmende Langeweile und dort kann man für 3 € einen Kracher nach dem anderen sehen, aber nur für Mitglieder. Liebe Premiere, wenn Ihr das jetzt lest, dann habt Ihr meine Idee aus meinen Kopf geklaut. Dagegen kann ich eh nichts machen." Aber bedenkt dabei mal ein altes Gesetz: Schenkt den Leuten die Öllampe, nur verkauft ihnen das Öl. Der Dekoder steht in diesem Fall für die Öllampe.
Dienstag, 26. Juni 2007
f/1 stop fotofestival leipzig















































Tipp: Einfach oben links auf das erste Bild klicken, dann geht eine Galerie auf und man kann die Bilder sich einzeln größer und schöner ansehen, einfach auf die rechte Bildseite klicken für vorwärts und auf die linke Bildseite für rückwärts. Viel Spaß!
Rudi mach’s gut
Und was hat er nicht alles geschafft: Er übernahm kurz vor 09/11 den dahin dümpelnden Mobilfunker Viag Interkom mit 3,3 Millionen Kunden und einem Umsatz von 1,3 Mrd. Euro als kleinsten der namhaften deutschen Mobilfunk - Anbieter. Nach New York fuhr der deutsche Markt eine fünfjährige Abwärtsspirale.
Und was machte Rudi Gröger? Er gab Gas, führte soziale Vorgaben für seine Mitarbeiter und sein Unternehmen ein und segmentierte seine Zielgruppen konsequent. Als die britische Mutter Anfang 2002 die Umbenennung in O2 beschloss, ging es erst richtig los. Jetzt machte es Otze! Aufklärungskampagnen für Kinder im Umgang mit Mobilfunk, Kindergärten und hauseigenes Fitnesscenter für die Mitarbeiter, Spenden und soziales Engagement, Nichtraucherkurse und Party, Party, Party. Über 80% der Mitarbeiter waren stolz für Rudi zu arbeiten.
Vom Konkurrenten E-Plus holte Gröger den charismatischen Franz Beckenbauer, der mit blauen Blubberblasen die Sympathiewerte steigerte. Die damals noch berühmte Anke Engelke, das deutsche Fräuleinwunder Veronica Ferres und die aufstrebende Operndiva Anna Netrebko folgten. Anfangs wurde dieser blaue Marktauftritt von den Experten als super-dämlich belächelt, die Wirkung jedoch nicht mehr.
Bis 2007 wurde Rudi zum Liebling der Münchner Schickeria, Ehrendoktor der Münchner TU, Manager des Jahres, bester Arbeitgeber, gefragter Berater in Politik und Wirtschaft. Jetzt hatte O2 fast 11 Mio. Kunden, über 3 Mrd. Umsatz und war drittgrößter deutscher Anbieter. Die Party war in vollem Gang. Und Rudi lächelte in jede Kamera. Hussa! Super!
Dann kam dieses erste Quartal 2007. Auf einmal brachen die Umsätze ein, die Neukunden blieben aus, die Margen waren weg. Plötzlich hörte man wieder deutlich das Zähneklappern der Shareholder. Trotz fünfmaligem Double musste Rudi ganz schnell den Magath machen.
Was lernen wir daraus? Schön spielen darf nur, wer auch Punkte einfährt. Stakeholder sind nur geduldet, wenn die Kurse steigen? Viele Kunden holt der Kleine nur, wenn der Oberfuzzi schwächelt? Der Gastgeber sollte nicht auch noch den Pausenclown geben?
Das jetzige, spanische Mutterhaus Telefónica jedenfalls hat schon einen rigiden Sparkurs angekündigt. Für einige Tausend Mitarbeiter wird die Musik dauerhaft Pause machen. Rudi wird auf eine Stabstelle abgeschoben, von der aus er sich neue Ufer suchen wird. Und aus Spanien schicken sie uns einen neuen Lopez, der diesmal Jaime Smith heißt. Alles Gute, liebe Blubberbläschen. Und ich hatte mich schon so darauf gefreut, die Bläschen nachts am Munich Tower blubbern zu sehen. Rudi, mach’s gut!
Vom Lotto Glück und Pech zugleich
Steht da geschrieben. In meiner Benachrichtigungs-E-Mail und der darauffolgenden SMS. Eine Zahl bei Super 6 oder Spiel 77 oder wie das heißt. Oder doch 3 Richtige.
Aber im Betreff steht nur: Sie haben im Lotto gewonnen. Schön, oder? Schön, nicht? Denn für einen kurzen, klitzekleinen Augenblick rollt diese warme Welle der Hoffnung über mich hinweg. Ein Volltreffer!
Für diesen kurzen Augenblick lohnt sich der ganze Quatsch mit dem Lotto. Ich habe Statistik in der Uni gehabt. Keiner spielt Lotto, der Statistik in der Uni hatte. Außer mir.
Denn da sind diese zwei Seelen in meiner Brust. Die sich immer gegenseitig herausfordern. So auch hier. Denn wenn ich nur für einen weiteren Moment darüber nachdenke, was passieren würde wenn, dann wird mir ganz anders. Manchmal will man eben etwas, was man, wenn es sich dann einstellt, plötzlich mit ganz anderen Augen sieht.
Dann ist Schluss mit dem alten Leben, mit der Ruhe. Mit den selbstgemachten Problemen. Dann kommen Probleme hinzu, die sind wie ein Sack voll Flöhe. Von denen ahnt man noch nichts. Aber die werden kommen. Denn man sieht eben nur das, was man sehen will. Und nicht, welche Ballaststoffe damit einhergehen.
Somit wünsche ich mir auch, dass ich nicht gewinne. Schon verrückt, oder?
Montag, 25. Juni 2007
Was sind das für Menschen, die keine Gebrauchsanweisungen lesen?
Menschen, wie ich. Und Du?! Wenn ich einen IKEA Schrank kaufe, oder das Gestell für eine Hängematte, oder eine Espresso Maschine in Betrieb nehme, nehme ich grundsätzlich keine Gebrauchsanweisung zur Hand. Nur in ganz aussichtlosen Fällen. Aber da kommt meistens jemand anderes mit dem Zettel um die Ecke: „Aber hier steht...“ Quatsch, lass mal schauen. Das kann doch nicht sein.
Es liegt bestimmten Menschen im Blut, dass sie sich alles lieber selbst erarbeiten. Was auf dem Weg zu einem Ziel sicherlich nicht förderlich ist. Es ist eine Art Charakterzug, den man zu Lebzeiten nicht los wird. Man sammelt nur mehr und mehr Erfahrungen. Auch bei IKEA Schränken. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe 7 Jahre lang mit einem Schrank gelebt, bei dem die Bodenplatte falsch herum war. Das weiße Dekorfurnier war auf der Wandseite und man sah nur die Holzraspeln der Pressspanplatte.
Es zieht sich wie silberner Imbusschlüssel durch mein Leben, am Anfang alles selbst zu versuchen und keine Gebrauchsanweisung zur Hand zu nehmen.
Es schult zum einen unglaublich das Abstraktionsvermögen und somit die Kreativität so vorzugehen. Zum anderen dauert es oft länger und macht einem eine Menge Ärger. Somit kann ich nur jedem empfehlen, sich der Herausforderung zu stellen. Alle Teile ausbreiten und dann sich logisch versuchen vorzustellen, wie könnte das alles zusammenpassen. Und dann viel Spaß.
Freitag, 22. Juni 2007
Read this...
You better believe!
Es kommt der Moment – da muss die Säge sägen
Wer heute noch nicht so recht lachen konnte, weil sich kein Anlass ergeben hat, hier gibt es 10 gute Gründe, den Kaffee in die Tastatur zu prusten. Glaubt es mir. Realsatire nennt man das, glaube ich.
Über die Kunst, sich nicht die Marmelade vom Brot nehmen zu lassen
Gerald Weinbergs Gesetz der Himbeermarmelade "The law of raspberry jam"
Das Gesetz der Himbeermarmelade lautet: Je größer das Brot ist, auf dem man die Himbeermarmelade verteilt, umso dünner wird die Schicht! Mit anderen Worten: Je größer die Zielgruppe, an die der Kunde sich wendet, umso weniger kommt beim Einzelnen an.
(Danke für den Hinweis Ralf, you made my day)
Achtung: Das kann ich nicht mehr hören - muss aber!
Achtung: Hier folgen die Top 50 Formulierungen, die ich mehr als 25.000 mal in meinem Leben schon gehört habe:
1. Vorsicht
2. Das kann man so nicht machen
2. Bist du verrückt
3. Da musst Du (höllisch) aufpassen
4. So geht das nicht
5. So klappt das nie
7. Das hast du nun davon
8. Das ist (viel) ist zu gefährlich
9. Das schaffst Du nicht
10. Selbst Schuld
11. Niemals
12. Keine Chance
13. Wie soll das denn gehen?
14. Das mach mal schön alleine
15. Das glaub ich (dir) nicht
16. Du hörst ja auf keinen / niemanden
17. Wo warst/steckst du?
18. Was denkst du gerade?
19. Versteh ich nicht
20. Das gibt Ärger
21. Du hast doch keine Ahnung
22. Mach doch, wirst schon sehen, was davon hast
23. Also, da habe ich aber große Bedenken
24. Das versteht doch keiner
25. Muss ich mal sacken lassen
26. Damit überraschen Sie mich jetzt aber
27. Damit hätten wir aber nicht gerechnet
28. Ich habe gehört....
29. Ich habe gelesen...
30. Das habe ich doch schon mal irgendwo gesehen
31. Also so weit ich mich erinnern kann...
32. Du spinnst
33. Das Risiko ist viel zu groß
34. Komm, lass das...
35. Damit handelst du dir nur Ärger ein
36. Hast du mal Feuer
37. Bring den Müll raus
38. Du musst Milch kaufen...
39. Kennst Du....?
40. Bist Du nicht...?
41. Hast Du....genommen/ weggegessen
42. Was hast du dir dabei gedacht?
43. Setzt dich gerade hin
44. Wie isst du denn?
45. Hör mal auf so viel ...
46. Du übertreibst mal wieder
47. Was hast Du gemacht?
48. Hast Du meine/n...?
49. Ich ruf dich an...
50. Wir müssen uns mal wieder treffen
...
In was für einer Welt leben wir, in der 80% der Formulierungen die einem begegnen negativ, warnend und wenig Mut machend sind? Und worüber wundert man sich dann noch über so eine kollektive Unentschlossenheit.
Donnerstag, 21. Juni 2007
Nichtraucher
Ich habe mit dem Rauchen aufgehört. So vor ungefähr sieben Jahren. Davor habe ich 20 Jahre geraucht. Davon die letzten 15 Jahre zwei bis drei Packungen am Tag. Oft wollte ich aufhören. Das Gewissen hat mich oft geplagt. Krebs? Aber alle Versuche, mein Leben zu erhalten, geschweige zu verlängern sind kläglich gescheitert. Der Wunsch war da, aber die Lunge war schwach. Somit hangelte ich mich von einem guten Vorsatz zum anderen. Und dazwischen habe ich ordentlich erstmal eine geraucht.
Mein Leben wurde zu dieser Zeit, komplizierter und aufwendiger. Zudem war ich auch nicht mehr der Jüngste. Was mich zunehmend am Rauchen aufregte, war der Aufwand und die Energie, welche das Rauchen verbrannte. Eine Stange im Auto, eine zu Hause, eine im Büro. Zahlreiche Feuerzeuge überall. Und trotz dieser totalen Überversorgung entstanden immer dieselben Engpässe.
Somit musste immer genügend Kleingeld da sein. Denn ständig kam der Moment, in dem die Versorgung abriss. Und dann musste man noch mal raus. Entweder zum Automaten oder zur Tanke. Denn die Versorgung riss immer nachts ab. Der nächste Automat war die Hölle. Er hatte die unangenehme Angewohnheit, Geld einfach zu verschlucken. Somit war das eine Art Kippen-Roulett. Alles oder nichts?! Mist – Nein, das kann doch nicht wahr sein. Also doch zur Tanke.
Diese mächtige Organisation meiner Sucht. Die immer ausufernder wurde. Wobei im gleichem Zeitraum meine zur Verfügung stehende Energie zum einen sehr beansprucht wurde und abnahm. Das alles zusammen führte dazu, dass ich eines Montags morgens aufwachte. Und die erste Zigarette vor dem Kaffee, der Toilette und dem Zähnputzen einfach ließ.
Mit dem Satz, ihr seid echt zu anstrengend. Somit habe ich das Rauchen unterbrochen für sieben Jahre. Wenn ich noch 13 Jahre dem hinzugeselle, dann darf ich mich Nichtraucher nennen. Bis dahin bin ich nur Raucher, der eine Zeit nicht raucht. Aber es ist schon seltsam, dass nicht Tod und Teufel mich von der Zigarette weg brachten. Nicht dieses Heer der tödlichen Krankheiten. Sondern einfach nur der Stress, dem mir die Zigarette bereitet hat.
Und der Erfolg stellte sich unmittelbar ein. Mit standen plötzlich zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung – Wahnsinn. Denn seitdem bin ich den ganzen Versorgungs-Stress meiner Sucht los. Das ist wunderbar.
Aber ich habe das Rauchen geliebt. Das Ritual. Dieses Gefühl. Die ganze Bewegungswelt um das Handling. Das Rauchen war mehr ein Ausdruck meiner Persönlichkeit, meines Charakters. Das Rauchen unterstrich genau das. Deshalb rauchte ich auch so gerne und so viel.
Aber wie gesagt, der Tag kam. Da war mir das alles einfach zu viel. Und was einem zu viel ist, sollte man einfach lassen. Damit man sich dem, was einem zu wenig ist, voll und ganz widmen kann.
Mittwoch, 20. Juni 2007
10 Regeln für weniger Werbeaufwand und mehr Werbewirkung
1. Werbeagenturen werden für das Entwickeln und Umsetzen von Werbemitteln und Maßnahmen bezahlt. Stoppen Sie das. Drehen Sie den Spieß um und beteiligen Sie ihre Agentur am erzielten Erfolg. Zudem bieten Sie der Agentur an, das nicht verwendete Budget Halbe-Halbe aufzuteilen.
2. Zahlen Sie deutlich mehr für die Idee, das Konzept und die Strategie und weniger für die Umsetzung. Verdoppeln Sie die Stundensätze für Ideen und halbieren Sie die für die Umsetzung.
3. Führen Sie einen okölogischen Faktor ein. Der sich ökonomisch auswirkt. Ideen, welche die Umwelt weniger belasten, bringen eine Bonus-Zahlung. Idee, welche die Umwelt mehr belasten, bringen keinen Bonus.
4. Führen Sie einen Wirkungsgrad-Index, welcher ebenfalls eine Sonderzahlung in Aussicht stellt. Oder eben nicht. Ideen, von denen Sie sich eine hohe Werbewirkung bei geringen Budgetmitteln versprechen, werden mit einer üppigen Sonderzahlung honoriert. Welche nur eine Wirkung in Aussicht stellen bei hohen Budgetbelastungen bringen keine Sonderzahlung.
5. Erklären Sie Ihrer Agentur, dass sie die einmalige Chance erhält und in Zukunft wesentlich mehr Geld verdienen kann, wenn der Aufwand zählbar und spürbar veringert wird. Also, Ideen lohnen sich mehr denn je. Der GrossIncome der Agentur steigt mit der Qualität der Ideen und damit, wie wenig sie das belasten.
6. Schaffen Sie den Overhead Ihrer Agentur ab. Und zahlen Sie diesen auch in Zukunft nicht mehr. Sie benötigen nur einen kreativen Berater oder einen beratenden Kreativen. Mit dem machen Sie klar, was Sie wollen, brauchen und wo es lang geht. Somit bringen Sie Ihrer Agentur bei, dass die zukünftige Personalpolitik sich ändern muss. Weg vom Aufwand hin zu Lösungen.
7. Schaffen Sie sich und Ihrer Agentur kreativen Freiraum. Entwickeln Sie oder lassen Sie konstant, konsequent Ideen, Konzepte, Strategien und Ansätze entwickeln. Nicht erst, wenn eine Aufgabe sich stellt. Die Themen sind immer dieselben, deshalb lassen Sie immer noch Möglichkeiten suchen. Dann haben Sie diese, wenn Sie sie benötigen, sofort zu Hand.
8. Verdeutlichen Sie Ihrer Agentur, dass sie alles, was der Idee nicht dient, getrost weglassen kann. Dass sich alles Denken und Handeln ausschließlich auf die Qualität der Wirkung von Ideen zu konzentrieren kann. Keine aufwändigen Präsentationen. Keine aufwändigen Booklets. Nur die Idee.
9. Belohnen Sie Mut. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Agentur den Mut aufbringt, weit über das Ziel hinauszuschießen. Lassen Sie die Kreativen laufen. Und holen Sie das Konzept dann mit der Agentur gemeinsam auf die Ebene der Machbarkeit zurück.
10. Kommunizieren Sie regelmäßig und objektiv über die Wirkung der Werbemittel und Maßnahmen. Gehen Sie dabei nie der Suche nach einem Schuldigen nach, sondern immer der Suche nach neuen Lösungen.
Dienstag, 19. Juni 2007
Update 6.0: XING – The beat goes on
Update 6.0:
Alle wissen Bescheid. Oder? Was soll ich dem noch hinzufügen. Hier ein paar Anmerkungen.
Bild dir deine Meinung: Wer keine Ahnung hat, was los war, der sollte sich bei XING mal
meinen Thread zum Thema "100 Ideen sammeln" reinziehen, im Forum
Akquisition & Kundengewinnung. Gute Unterhaltung, aber bitte nicht
erschrecken, am Ende wird alles gut: https://www.xing.com/app/forum?op=showarticles;id=4546384
Das Ergebnis von 3 Tagen Gemeinsamkeiten kann sich sehen lassen: www.100Ideen.at
Und wer davon noch nicht genug hat, kann sogar weiter machen unter: www.100ideen.at/neue/ideen
Auf die Frage: Bringt XING was, muss man natürlich zuerst fragen, was man erwartet. Ich habe 31 tolle, persönliche Kontakte knüpfen können. Ich habe in 7 Tagen 330 Mails erhalten, bis auf 9 waren alle sehr positiv. Ich hatte über 35.190 Besucher auf meinen Thread. Über 792 Beiträge. Für den Thread zu meiner eigenen Vorstellung interessierten sich in nur 3 Stunden über 6.500 Besucher (dann wurde er abgeschaltet). Und genau 83 Antworten. Dann kommen noch ca. 4.000 Beiträge quer durch alle anderen Threads, bei dem es um meinen und mich ging. Von Hexenjagd bis Lobeshymnen. Die note-blog Seite hat ihre Besucherzahl mehr als verdoppelt. Die Zahlen steigen weiter. Somit ist auf der reinen Zahlenseite alles bestens. Aber auf der viel wichtigeren Seite, stellen sich noch viele Fragen. Darüber muss ich noch nachdenken.
Montag 18. Juni: Die Blog-Szene bekommt Wind von der Story:
Der Best Practice Business Blog
Das wird ja immer besser, XING Mitglied Elke Illgner hat sich die Mühe gemacht alle Ideen in ein PDF-Format zu packen. Wer will den Download gibt es hier: 108 IDEEN.PDF
19 Juni: XING Mitglied Andreas Tasch hat den Button zum Thread:
Eine kleine Button-Auswahl zum Ideen-Download gibt es hier:
Wer aufhört zu rudern, hört auf, sich fortzubewegen
Es geht nicht darum, dass wir mehr oder weniger im selben Boot sitzen. Sondern dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, dass dieses oder ein anderes Boot sich vorwärts bewegt. Denn wer nicht mitrudert, der verlangsamt den Fortschritt. Somit kann man etwas nur bewahren, indem man es bewegt. Nicht indem man sich nicht an der Fortbewegung beteiligt.
Für Viele gilt das nicht. Die glauben, es reicht, wenn die anderen rudern. Immer die anderen. Die meisten verlassen sich immer auf die anderen. Somit hat man auch immer eine gute Erklärung oder einen Schuldigen wenn etwas nicht funktioniert. Es sind immer die anderen. Die Passivität der meisten um das, was sie zu bewahren haben, ist der erste Schritt, es zu verlieren.
Jeder am Kapitalmarkt weiß das. Jeder Unternehmer weiß das. Und im Stillen, wissen das auch alle anderen. Aber man lässt sich dann doch lieber bequem von anderen durchs Leben rudern. Das ist besonders schade, weil es nicht wenige Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die darauf angewiesen sind, dass andere für sie mitrudern. Somit sind die Lasten sehr ungünstig auf die wenigen verteilt, die täglich reinhauen.
So verhält es sich in allen Systemen unserer Gesellschaft. Viele versuchen, ohne eigenen Einsatz mit nach vorne zu kommen. Oder die Erwartungen an einen minimalen Einsatz sind verhältnismäßig viel zu groß. Dabei geht es nur darum, mitzu udern. Mitzudenken und mitzumachen. Denn wenn alle entsprechend ihren Wünsche und Träume mitmachen würden, wäre es um die Zukunft aller wesentlich besser bestellt. Aber so ist der Mensch, er sagt: Wir sitzen alle in einem Boot! Denkt aber: Rudern tu ich nicht.
Foto: Peter von Felbert
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