Mittwoch, 21. Februar 2007
Es war einmal eine Bank
Über Banken zu reden, ist einfach. Auch die Tendenz, die man aus jedem Text ableiten kann, ist eigentlich klar. Somit hat sich das Volk längst eine Meinung gebildet, über die Banken. Ob diese das wollen oder nicht. Somit ist es langweilig, nur ein weiteres Licht auf dasselbe zu werfen. Mich langweilt die Bank seit 2002. Was schade ist. Denn früher hat man gemeinsame Sache mit den Banken gemacht. Hat seine Visionen und Träume erzählt und hat diese gemeinsam Wirklichkeit werden lassen. Das war toll. Und es war auch aufregend. Stand die Bank hinter deinen Träumen, dann hat das diesen Träumen gleich Flügel versetzt. Und man fühlte sich noch verantwortlicher. Denn seine Bank zu enttäuschen, war nicht gut. Das Vertrauen, das man sich einmal aufgebaut hatte, durch Unvermögen einzureißen, war ganz schlecht.
Dann man musste mit allem von vorne anfangen. Ich denke gerne an die Zeiten der Gemeinsamkeiten zurück. Wie man sich zusammen gefreut hat, wenn die Visionen Zug um Zug Wirklichkeit wurden. Diese schöne Beziehung hat man uns genommen. Uns und der Bank zu gleichen Teilen. Jeder macht jetzt sein eigenes Ding. Zusammen geht da nicht mehr viel, bis gar nichts. Man geht eben getrennte Wege. Die Gesetze haben diese Beziehung für lange Zeit ausgelöscht. Schade.
Mein erster Bänker war Herr Noll von der Stadtsparkasse in Köln Pesch. Da hatte ich mein erstes Giro-Konto. Jahre hat er mich unterstützt, wo er konnte. Das half mir durch das Finale der Schulzeit und durch die Uni, bis hin zu meiner Ausblidung zum Werbekaufmann. Dann kamen Herr Schmitz und Frau Obermayer aus der Stadtsparkasse Düsseldorf. Die haben mir so sehr vertraut und Rückwind für meine Ideen eingehaucht, dass ich manchmal überlege, habe ich da was übersehen? Das war auch eine tolle Zeit. Die schweren Lehrjahre, nie Kohle, aber immer das Ziel vor Augen. Und dann haben sich all unsere Ziele erfüllt. Noch heute habe ich ein Konto bei der Stadtsparkasse Düsseldorf und erkundige mich einmal im Jahr, wie es Herrn Schmitz geht. Frau Obermayer erzählt dann immer, wie es so geht und steht. Ich erzähle dann alles, was in der Zwischenzeit in München geschehen ist. Das Konto hat keinen Sinn mehr, aber irgend etwas in mir sträubt sich, diese Beziehung ganz zu kappen. Die haben immer an mich geglaubt.
Jetzt war ich lange bei einer anderen Bank in München. Die Bank war nicht so toll, aber die Frau Wolf darin schon. Die hat mich durch eine lange, schwere Zeit manövriert. Aber es war mehr Frau Wolf als die Bank. Die sahen ab einem Zeitpunkt in mir nur noch ein Risko und eine Gefahr und wären mich lieber heute als morgen los gewesen. Frau Wolf arbeitet nun an einer anderen Stelle. Somit werde ich die Bank verlassen. Denn da ist niemand mehr, der an mich glaubt. Und da ist auch niemand, an den ich glaube. Frau Wolf und ich telefonieren noch einmal im Jahr. Sie erzählt von ihren fantastischen Reisen an das Ende der Welt, und ich von meinen Kindern. Wir haben eine Verbundenheit, die leider heute keinen Wert mehr darstellt. Sogar unerwünscht ist.
Die Bank ist geschrumpft auf die Größe eines elektronischen Überweisungsträgers, das wars. Namenlos und gesichtslos. Es gibt keine Gemeinsamkeiten mehr. Keinen Grund für eine engere Verbindung. Meine Autos laufen über die Bank des Herstellers. Meine Computer auch. Einen Kreditrahmen habe und will ich auch nicht mehr. Schulden bei der Bank habe ich keine. Somit habe ich aus Kostengründen nun aus zwei Banken eine gemacht. Ich habe eine Bank wegrationalisiert. Vorher habe ich noch einmal eine kleine Chance für eine mögliche Verbindung eingeräumt, aber ich wurde mal wieder abgewiesen. Auf einem Niveau, dass es absurd erscheint. Aber so haben sich die Dinge eben verändert. Die Banken können eben nicht mehr anders. Und Menschen wie ich wollen nicht mehr anders. Letztendlich entscheide ich mich jetzt für eine kleine Bank, die zwar auch nicht mehr möglich machen kann, darf und will. Aber ich habe ein besseres Gefühl, dass meine elektronsichen Überweisungen von einer kleinen Bank geführt werden. Wir Kleinen müssen zusammenhalten.
Die Gründe für eine Bank schwinden. Sie schrumpfen auf den kleinstmöglichen gemeinsamen Nenner. Ein Online-Portal für Überweisungen. Das ist so. Und es ist besser, wenn man sich daran gewöhnt. Die Vorwürfe, die alle an die Banken richten, kann ich deshalb so nicht nachvollziehen. Die können eben nicht anders. Schade. Von vielen werden wir uns schon bald verabschieden können. Vor allem von den Geschäftskundenberatern. Denn was bleibt, wenn die nichts machen können? Ein freundliches Auf Wiedersehen. Und meine Antwort, ich glaube nicht, nennen Sie mir einen Grund. Die Banken können einem nur leid tun. Und ich finde das okay. Alles so maximal risiokolos zu machen, wie es nur geht. Man schläft besser. Für das Geschäft wird es letztlich auch besser sein. Denn wir werden alle Geld haben und keine Kredite mehr. Nur für die Banken wird es übel ausgehen. Aber warum sollen die davon verschont bleiben, was allen anderen Branchen im Lauf der Entwicklung ständig wiederfährt. Aber trotz alledem denke ich gern an die guten und schlechten Zeiten zurück und an die Menschen, die mit mir da durchgegangen sind. Das war eine sehr emotionale und tolle Zeit. Somit vermisse ich nicht die Banken, sondern die Menschen, die einem das gutes Gefühl vermitteln konnten, dass sie an einen glauben. Der Computer, das Online-Portal vermittelt das nicht. Und die moderne Generation der Geschäftskundenberater kann und darf das nicht vermitteln. Wenn die wüssten, wie schön es ist, einen langen Weg gemeinsam zu beschreiten.