Es war Januar 2002. Der letzte echte Urlaub. 3 Wochen am Arsch der Welt. Sandstrand unter mir. Blaues Meer vor mir. Urwald hinter mir. Der Chardonnay nur einige Meter entfernt. Ein völlig cooler, aber abgefuckter Jeep. Sonnebrille auf. Gut geölt. Und der einzige Gedanke, der einem durch den Kopf geht ist: ...?! Habe ich vergessen.
Dann kommt eine Reihe von unglücklichen Umständen und überglücklichen Umständen, die es wieder und wieder verhindern, mal die Seele am anderen Ende der Welt baumeln zu lassen. Die Zeit verrinnt im Sprint. Im Januar 2007 sind es 5 Jahre. Verrückt. Nicht, dass ich etwas wirklich vermisst habe. Zu sehr geht es mir eigentlich gut. Mein Leben ist ein langer Urlaub. So versuche ich zu leben. Versuche. Es gelingt mit zunehmend besser. Urlaubsgefühl hat zwar viel mit einem Ortswechsel zu tun, aber auch mit der Einstellung. Musste ich lernen.
Aber wo mir dieses Bild mal wieder untergekommen ist, habe ich mich daran erinnert, dass ich genau auf dieser Palme lag. Reisen hat eine Menge Vorteile. Der größte ist, dass man alles in aller Ruhe mal aus einer anderen Perspektive betrachten kann. Wichtig und Unwichtig. Wertvoll und Wertlos. Anpacken und loslassen. Angenehm und unangenehm. Und alles andere, was einem wesentlich erscheint. Das alles kann man besser, wenn man den Blick auf alles von einem weit entfernten Ort darauf werfen kann. Distanz ermöglicht ganz andere Einblicke.