anders. ich wollte anders sein. immer ganz anders. ich wollte alles anders machen. egal was. dem gleichen konnte ich nie folgen. darum habe ich fast alles anders gemacht. mit dem anders sein wollte ich allen beweisen, dass man auch anders zu gleichen zielen gelangt. immer in der überzeugung, eine abkürzung nach der anderen genommen zu haben, kam ich ganz wo anders raus. nichts wollte ich machen wie alle. bis ich nichts mehr machen konnte, wie alle anderen. es musste immer anders sein. das ist anstrengend. sogar meine träume waren anders. was wirklich anstrengend am anderssein ist, wenn man anders sein muss. eigentlich mal nicht anders sein will, aber nicht anders kann. alles musste immer anders sein. dabei hatte ich immer eine stille bewunderung für dinge des lebens, die gleich waren. gleich verlaufen. parallel. gleich ist oftmals ausgewogener. gleich ist eben mehr im gleichgewicht, als andersartig. gleichgesinnte gleichen sich in den wichtigsten wesensmerkmalen. oder zumindest gleichen sich die wichtigsten vorstellungen. bei dem bemühen anders zu sein ist mir dann viel später aufgefallen, dass es vor allem daran lag, dass ich wirklich anders war und mich anders fühlte. an stellen, an denen ich viel lieber gleich gewesen wäre. ich war aber nicht gleich wie die anderen. es gab dinge an und in mir, die unübersehbar, unüberhörbar und unbemerkbar anders waren. um dieses schmerzhafte andere vergessen zu machen, zu überwinden oder zu überlagern, musste ich einfach alles anders machen. leider war ich nicht gleich. deshalb ist mein lebensweg davon bestimmt, immer andere wege zu gehen, nie den gleichen. für den job ist das sehr nützlich. was ich vom privatleben nicht immer behaupten kann. aber da ich darum weiß, kann ich mich immer mehr angleichen. jetzt muss ich oft nur noch verdeutlichen, dass etwas offensichtlich anderes bei mir schon immer gleich ist.