Donnerstag, 17. August 2006
Heimliche Liebe
In vielen Gesprächen offenbaren mir Menschen ihre heimlichen Lieben. Warum mir? Denke ich dann oft. Sie erzählen mir ganz freimütig, was sie wirklich denken, wie sie wirklich ticken. Aber?!? Aber sie können eben nicht anders. Oder noch nicht. Dann erzählen sie, was sie alles tun – wenn, dann. Und wie unabhängig sie sind. Sie können alle jeden Augenblick einfach los lassen. Das würde ihnen nichts ausmachen. Aber?!?! Wie sehr sie sich verbiegen und verstellen müssen, um im Dschungel der Businesswelt überleben zu können. Wie sehr sie das ganze Affentheater verabscheuen. Wie sehr sie ganz anders sind als all die anderen. Aber?!? Ich höre mir das an. Alles. Und hier und da nicke ich, zeige Verständnis. Unterstütze alle Gedanken der Freiheit. Und so verurteilen wir die dunkle Seite der Macht und was sie aus den Menschen macht. Aber!?!? Dann kommt die Phase, in der sich die Übereinstimmungen wie ein ganzer Wasserfall ergießen. Aber?!? Geht nicht. Kann man nicht machen. Ist Politik im Spiel. Haben wir immer so gemacht. Die letzte Phase dieser Gespräche endet dann immer mit den selben guten Vorsätzen, man müsste mal, man sollte mal. Und dann geht man auseinander.
Was ist das, was Menschen dazu anhält, in einer zweiten Welt zu leben? Und nicht in ihrer eigenen. Was ist es, das diese Menschen glauben macht, sie wären etwas anderes in dieser zweiten Welt? Und was ist es, dass sie mir das alles erzählen? Wenn Männer zu Prostituierten gehen, machen sie das mehrheitlich, um sich mal mit einer Frau ungezwungen unterhalten zu können. Also, was Männer als ungezwungen empfinden. Und sich ebenso ungezwungen körperlich zu verhalten? Prostiuierte können ein Lied davon singen, wie Männer ihr wirkliches Herz bei ihnen ausschütten. Prostituierte fragen sich bestimmt dann immer: Warum erzählen die das alles mir und nicht ihrer Frau, Freundin, oder wenigstens einem Freund?
Die Antwort scheint mir so einfach wie klar: Wir schütten unser Herz da aus, wo wir uns am schuldigsten fühlen. Der Mensch idealisiert alles aus anderen Welten, weil er sich in seiner so gar nicht frei und sicher fühlt. Deshalb ergeht es so bestimmt auch Animateuren, die sich ständig anhören müssen, was die Urlauber eigentlich und viel lieber jeden Tag machen würden. Überall, wo der Mensch zur Ruhe kommt und sich schuldig fühlt, erzählt er allen, was er eigentlich für ein Mensch ist, aber es nicht sein kann. Aber?!? Nichts, aber.
Mich wundert nur, ich bewundere sogar mit welcher Kraft und Energie sie diese ganzen falschen Vorstellungen und Versprechen ertragen können. Jeden Morgen beim Blick in den Spiegel. Denn ganzen Tag bis in den Schlaf. Und dann wird man von diesem Doppelleben auch noch im Traum begleitet. Ich hätte einfach nicht die Kraft und die Energie und ich habe gar nicht die Möglichkeiten, ein solches Doppelleben zu führen, geschweige denn aufrecht zu erhalten. Ich bin froh, dass ich mit meinem einen so einigermaßen klar komme.
Zwei Leben zu führen, muss einfach anstrengender, komplizierter und härter sein, als nur eins. Eventuell erzählen sie mir deshalb immer wieder die selben Geschichten. Weil ich einer bin, der in ihren Augen zum Glück nur ein Leben zu führen hat. Ich bin nur Mr. Jekyll und nicht auch noch Mr. Hyde.
Was ist das, was Menschen dazu anhält, in einer zweiten Welt zu leben? Und nicht in ihrer eigenen. Was ist es, das diese Menschen glauben macht, sie wären etwas anderes in dieser zweiten Welt? Und was ist es, dass sie mir das alles erzählen? Wenn Männer zu Prostituierten gehen, machen sie das mehrheitlich, um sich mal mit einer Frau ungezwungen unterhalten zu können. Also, was Männer als ungezwungen empfinden. Und sich ebenso ungezwungen körperlich zu verhalten? Prostiuierte können ein Lied davon singen, wie Männer ihr wirkliches Herz bei ihnen ausschütten. Prostituierte fragen sich bestimmt dann immer: Warum erzählen die das alles mir und nicht ihrer Frau, Freundin, oder wenigstens einem Freund?
Die Antwort scheint mir so einfach wie klar: Wir schütten unser Herz da aus, wo wir uns am schuldigsten fühlen. Der Mensch idealisiert alles aus anderen Welten, weil er sich in seiner so gar nicht frei und sicher fühlt. Deshalb ergeht es so bestimmt auch Animateuren, die sich ständig anhören müssen, was die Urlauber eigentlich und viel lieber jeden Tag machen würden. Überall, wo der Mensch zur Ruhe kommt und sich schuldig fühlt, erzählt er allen, was er eigentlich für ein Mensch ist, aber es nicht sein kann. Aber?!? Nichts, aber.
Mich wundert nur, ich bewundere sogar mit welcher Kraft und Energie sie diese ganzen falschen Vorstellungen und Versprechen ertragen können. Jeden Morgen beim Blick in den Spiegel. Denn ganzen Tag bis in den Schlaf. Und dann wird man von diesem Doppelleben auch noch im Traum begleitet. Ich hätte einfach nicht die Kraft und die Energie und ich habe gar nicht die Möglichkeiten, ein solches Doppelleben zu führen, geschweige denn aufrecht zu erhalten. Ich bin froh, dass ich mit meinem einen so einigermaßen klar komme.
Zwei Leben zu führen, muss einfach anstrengender, komplizierter und härter sein, als nur eins. Eventuell erzählen sie mir deshalb immer wieder die selben Geschichten. Weil ich einer bin, der in ihren Augen zum Glück nur ein Leben zu führen hat. Ich bin nur Mr. Jekyll und nicht auch noch Mr. Hyde.
Geschrieben von Christof Hintze
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