Donnerstag, 24. Dezember 2009
Die dunkle Seite der Macht findet man...
Mittwoch, 23. Dezember 2009
Kleiner musikalischer Weihnachtshinweis ...
Frohes neues Jahr. Abpfiff. Das Alte ist endlich vorbei.
Das ich das mal sagen würde, hätte ich nie gedacht. Aber das Jahr 2009 ist abgehakt. Vergessen. Vorbei. Das ist gut so. Bei genauem Rückblick und hinschauen auch verständlich. Denn die Ähnlichkeiten mit der Vorrunde des VFB Stuttgarts oder gar Herta BSC sind unübersehbar. Somit wird dieses Jahr zu recht, rechtzeitig und endlich abgepfiffen. Nachspielzeit gibt es zum Glück auch keine. Somit fängt das Jahr 2010 für alle wieder mit einem 0:0 an. Das nährt die Hoffnung, dass es ein tolles Jahr werden kann, was man vom Alten nicht mehr erwarten darf. Obwohl ich von meiner Seite aus gestehen muss, ab der 95 Minute habe ich dann doch schon die Bayern München "Duselqualitäten" hingelegt. Die einen werden sagen – Dusel? So ein Quatsch, das ist das Glück des Tüchtigen. Und die anderen – Glück gehabt. Mir egal, Hauptsache noch gerade die Kurve bekommen und den Anschluss zu der Tabellenspitze nicht verloren, sondern gefunden.
Man muss so ein Spiel bzw. Jahr schnell aus dem Kopf bekommen und sich auf das Neue freuen, denn die Saison eines Lebens ist lang. Das können locker über 80 Spiele werden. Wer am Schluss vorne steht, der hat sich seine Lebensträume offensichtlich erfüllt. Das sind viele Begegnungen. Man hat nur ein Spiel in den Sand gesetzt, nicht die ganze Meisterschaft. Somit bleibt uns allen die Zuversicht, dass alles bis Juni zur Halbzeit 2010 ganz anders aussehen kann. An diese Zuversicht klammere ich mich jetzt mal. Wünsche allen kein frühes Gegentor. Dass Ausfälle aus gesundheitlichen Gründen ausbleiben. Macht Eure Chancen rein. Flach spielen und hoch gewinnen, so dass Ihr auf dem Platz des Lebens zeigen könnt, was in Euch steckt. Das spiegelt sich dann schon am Jahresende 2010 auf der Anzeigentafel des wirklichen Lebens im Ergebnis wider. Und wenn nicht? Egal, da kommen ja noch ein paar Spiele. Auch die fangen wieder alle bei 0:0 an.
Neues Jahr neues Glück. Geht raus und spielt.
Schöner und treffender Jahresrückblick....
Dienstag, 22. Dezember 2009
Was der Klimagipfel und Weihnachten gemein haben
Denn im Stadion oder im Straßenverkehr kann man sich ruhig mal daneben benehmen. Aber einem Weihnachtsmann kann man unmöglich auf die Glocke hauen. Aber auch bei einem Klimagipfel geht das schlecht. So sinnieren alle über ein Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das bedeutet meist, dass dort nie ein Konsens erzielt wird, sondern man die Tage der Zusammenkunft nur hinter sich bringen muss. Alle erwarten, dass man Geschenke mitbringt. Von dem Onkel mit viel Geld natürlich die teuersten. So auch beim Klimagipfel, alle warten darauf, dass China und die USA einen raushauen. Aber der Onkel steckt ebenso in der Krise, wie alle anderen.
Er könnte zwar, aber er hat gerade andere Prioritäten, deshalb legen sich alle auf ideele Geschenke fest. Zu Weihnachten sind es die gut gemeinten Gutscheine, die natürlich nie eingelöst werden.
Beim Klimagipfel ist das ähnlich. Der Unterschied sind die randalierenden Kinder, das ist an Weihnachten in der Regel nicht so. Auch da geht die Randale von den Erwachsenen aus. Weihnachten verpflichtet Menschen zusammenzukommen, die das eigentlich nicht wollen. Und dann sollen auch noch schöne Geschenke gemacht werden für Menschen, denen man eigentlich nichts schenken will. Und die ganze Nachbarschaft schaut zu.
Und wie war Weihnachten? Die Frage kommt. Und auch die Frage nach den Geschenken. Ich denke, Weihnachten ist der Klimagipfel in klein. So kann man nachvollziehen, was da abgeht. Es geht auch um Liebe, Frieden, Gesundheit und Anerkennung. Wenn man die Länder mit dem größten Minderwertigkeitskomplex emotional einbinden und abholen würde, dann gäbe es eine theoretische Chance. Oder? Nein! Es ist Weihnachten. Und nach dem Weihnachten ist vor dem Weihnachten. Und die Weihnachtsmänner sind auch schon alle da.
Montag, 21. Dezember 2009
Wut
Wie beschreibt man Wut? Zur Wut gehört eine gehörige Portion Kontrollverlust. Die Fähigkeit, sich über Dinge aufregen zu können, die man unmöglich beeinflussen kann. Und sich in das Gefühl tiefer und tiefer reinzubohren. Wenn Ärger sich zur Wut auftürmt.
Menschen wie ich, die Wut empfinden können und in einer Art, dass sie sich besser für 24 Stunden wegschließen sollten, leiden letztendlich unter dieser Wut. Denn sie kann nicht nur kaputtmachen, sondern geradezu zerstören. In der Wut ist man zu allem bereit. Alles zu opfern. In der Wut geht man nicht einen Schritt zu weit, sondern tausende, bis es keinen Weg mehr zurück gibt.
Richtige Wut ist extrem körperlich und psychisch. Es ist so, als ob man einen bleiernen Mantel tragen würde. Der drückt auf den ganzen Körper. Zudem geht es im Kopf zu wie im Büro, wenn alle Fenster und Türen beim Sturm aufspringen und alles durcheinander wirbelt. Die Atmung wird schwerer. Und man hat so einen Druck auf dem Brustkorb, als ob jemand dagegen drückt. Die Körperhaltung verändert sich und ein Bewegungsdrang bricht aus einem heraus. Wie diese Tiger, die im Zoo immer am Gitter hin und her laufen.
Und der Kopf spielt Szenarien durch. Immer wieder. Immer lauter. Immer gewalttätiger. Immer zerstörerischer. Der Kopf opfert. Der Kopf richtet hin. Klagt an. Stellt zur Rede, schreit an. Pöbelt. Der Kopf sucht den Fluchtweg in einer Einbahnstraße. Man weiß, dass die Gedanken einen nicht weiterbringen, sondern nur noch mehr aufregen. Aber die Wut will weiter und weiter.
Wer seine Wut kennt, der hat einen Vorteil. Den belastet zwar die Wut, aber sie überrascht einen nicht mehr. Somit versucht man, sie rauszulassen, um sie los zu werden, aber an Orten, wo so wenig Menschen wie nur möglich in Mitleidenschaft gezogen werden. Dummerweise leiden am meisten die Menschen unter der Wut anderer, die aber auch gar nichts dafür können. Um so näher einem Menschen sind, um so gefährdeter sind sie, von der Wut getroffen zu werden.
Ich mag meine Wut nicht. Denn ich wäre lieber gelassen. Aber was soll man machen. Man kann ja nicht sagen – ICH BIN NICHT WÜTEND, VERDAMMT NOCH MAL. So einfach geht das nicht. Das ist ja so wie bei kleinen Kindern, die sich die Hände vor die Augen halten und glauben, dass sie nun niemand mehr sieht. So einfach wird man nicht unsichtbar. Und so einfach überwindet man Wut nicht.
Zur Zeit bin ich sehr wütend. Sehr. Aber ich wollte mit diesem Text meiner Wut ein Schnippchen schlagen. Denn nichts hasst die Wut mehr, als wenn der Wütende einen Weg findet, diese zu bändigen und zu kontrollieren. Es gibt keine kontrollierte Wut, das nennt man ärgern. Ärgern ist was völlig anderes. Ärgern, lächerlich. Ärgern? Kann ich mich überhaupt ärgern? Oder lasse ich diese Phase der Emotion aus und gehe lieber gleich zur Wut über. Wenn man wütend ist, kann man das nicht beurteilen. Da muss ich mal in einem ruhigeren Moment drüber nachdenken. Es ist 17.35 Uhr Freitag, der 18. Dezember 2009. Und meine Wut ist immer noch nicht vorbei.
Bis der Text online ist, weil da noch Korretur gelesen werden muss ist meine Wut hoffentlich vorbei. Es ist Montag die Wut hat sich erst in Ärger, dann in ärgerlich verwandelt.
Freitag, 18. Dezember 2009
Könnte das ganze Leben eine große Therapie zu sein?
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, wenn ein Leiden sich stark verbreitet und vergrößert, dann ist das kein Zufall, sondern dafür gibt es offensichtlich schlechte Gründe.
Die Gründe sind oft gleich. Als es an allen Ecken und Ende an Hygiene fehlte, litten die Menschen an Infektionskrankheiten. Als die Menschen sich immer weniger bewegten, litten sie immer mehr unter Herz-Kreislauf-Krankheiten. Also geht immer ein Mangel vorweg. Immer hat das „weniger“ diese Massenkrankheiten ausgelöst. Mangel an Nahrung, Mangel an Vitaminen, Mangel an Insulin. Mangel an Mangel gab es somit nie.
Die Diskussion, die in der Öffentlichkeit aber geführt wird, beruht nicht auf der Mangel-Theorie, sondern auch einer „zuv iel, zu schnell Annahme". Es scheint, als ob Menschen lange Zeit zu viel von etwas bekommen zu haben, was diese in die Therapie treibt. Zu viel Arbeit, zu viel Stress, zu viel von zu viel.
Somit soll der Weg aus der Therapie daraus bestehen, dass man sich über das zu viel klar wird und es in weniger umstellt. Ich glaube das nicht. Ich glaube an die Mangel-Theorie. Es scheint es in der Psyche vieler Menschen einen Mangel zu geben. Und dieser Mangel hat seine guten bzw. schlechten Gründe.
Die biochemischen Gründe liegen darin, dass eine Noradrenalin- bzw. Serotonin-Regulationsstörung am Rezeptor vorliegt. Ein Mangel an diesen so genanten Transmitter scheint die Ursache. Somit hat man nun zwei Möglichkeiten, entweder diesen Transmitter-Haushalt wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen, in dem man diese von außen hinzu führt – diese Art scheint mir eine Kompensation, statt einer wirklichen Lösung. Oder, was mir sinnvoller erscheinen würde, man behebt die Ursache.
Und da kommt zum Beispiel die Therapie ins Spiel. Es scheint offensichtlich, dass die Ursachen Umwelteinflüsse sind oder angeboren sind. Allerdings: Wenn die Zahlen so sprunghaft ansteigen, scheint der Aspekt Umwelt der zentrale zu sein. Nun können wir nicht die ganze Umwelt und unsere Sozialisierung verändern, doch wir können die Ursachen erforschen. Was passiert, dass daraus ein Mangel entsteht, der Menschen in Massen in die Therapien treibt. Seltsam ist, dass Millionen in Therapie sind, aber es noch keine funktionierenden Selbstanalysen gibt, die einem die Richtung vorgeben könnten.
Es muss doch möglich sein, dass man selbst dahinter kommt. Die Fälle werden sich doch sicherlich zu 80% gleichen. Wir leben doch alle in derselben Umwelt und die jeweiligen Sozialisierungen sind sicher unterschiedlich, aber die Einflussfaktoren sind auch hier sicherlich zu 80% dieselben.
Die Selbst-Reflexion scheint ein wichtiger Aspekt zu sein. Und zwar nicht ab dem Zeitpunkt, wenn es einen erwischt hat, sondern so früh wie möglich, so lange wie möglich, so intensiv und so genau wie möglich. Wir lassen das ganze Leben an uns vorüber ziehen und wundern uns, wenn es passiert.
Allen Mangelerscheinungen kann man nämlich erfolgreich entgegen wirken. Vor allem mit Bewegung. Und wenn die Krankheit bei den Menschen im Kopf angekommen ist, scheint es auch hier an der notwenigen Bewegung zu fehlen. Aber wie bewegt man den Kopf? Genau das müssen wir lernen. Wir müssen unsere Psyche verstehen lernen und ihr die Bewegung zuteil werden lassen, der es Bedarf um die Symptome in den Griff zu bekommen – und um den Mangel abzuschaffen.
Donnerstag, 17. Dezember 2009
Eine kleine 64er Zeitreiese
Mittwoch, 16. Dezember 2009
Das verstehe sogar ich – Prost. Die einfache Erklärung für das Unfassbare
Der Sinn des Sammelns
Die emotionalen Primärbedürfnisse sind und bleiben dieselben: Wohlstand, Freiheit, Sicherheit, Unabhängigkeit, Anerkennung, Bewunderung, Glück, Harmonie, Geborgenheit, Erfolg, Stärke, Schönheit, Überlegenheit, Liebe ...
Nach einer Katastrophe wie dem 2. Weltkrieg werden diese Primärbedürfnisse in ein anderes Licht gesetzt. Der Mensch findet Formen, sie trotz gesellschaftlichem Nichts zu erfüllen. Auch wenn die Menschen nichts hatten, werden sie uns 40 Jahre danach davon erzählen, dass die Primärbedürfnisse nicht zu kurz kamen. Nur die Formen, mit denen man diese befriedigt hat, waren völlig andere.
So entstanden seltsame Formen des Sammeln. Das Sammeln befriedigt gleichzeitig zwei Primärbedürfnisse: die des Glücks, wenn man seiner Sammlung ein Teil hinzufügen kann und die des Wohlstandes, denn der ideelle Wert einer Sammlung ist für den Sammler enorm hoch. Diese Kultur des Sammelns kann man während der ganzen 50er, 60er bis in die 70er und noch am Anfang der 80er Jahre beobachten.
Dann wurde es weniger und weniger, weil der Wohlstand und das Glück zurückgekehrt waren. Mein Vater hat Schallplatten gesammelt. Meine Mutter hat Mocca-Tassen, Brigitte-Rezepte und Karaffen gesammelt. Ich haben Briefmarken und Eierbecher gesammelt. Aus heutiger Sicht kommt mir das eher lustig und lächerlich vor, doch meine Briefmarkenalben waren für mich damals von unschätzbarem Wert.
Das Sammeln hat sich geändert. Heute sammeln mein Sohn und ich Panini Bundesliga Bildchen. Mir ist dabei aufgefallen, dass auch dieses Sammeln in mir ein altes Gefühl wieder aufkommen lässt. Es kommt der Zeitpunkt, da macht man Tüte für Tüte auf und man findet nur noch doppelte. Das müsste eigentlich sehr frustrierend sein. Ist es aber komischer Weise nicht. Die Hoffnung, in jeder Tüte oder wenigsten in jeder dritten ein weiteres Bild zu finden, ist groß. Wenn nach unzähligen doppelten Bildchen mal ein Treffer dabei ist, ist das Glücksgefühl um so vieles größer, als der Frust der vielen Nieten, die man gezogen hat, dass der Ansporn weiter zu machen weiter steigt.
Bis hin, dass es offensichtlich sinnlos wird, denn die letzten 10 bis 40 Bilder sucht man vergeblich. Doch dann kann man tauschen, mit anderen, die ebenfalls hunderte von Dopplern haben. Und siehe da, das Happy-End eines vollkommenden Sammelalbum ist da.
Interessant an dieser menschlichen Eigenschaft ist es, dass es nicht um den tatsächlichen Wert geht, sondern um das Gefühl das damit verbunden ist. Man kann das Gefühl des Wohlstandes und Glücks auch in schweren Zeiten erzielen, wenn man eben die kleinen Dinge des Lebens sammelt. Somit ist bewiesen, dass diese beiden Aspekte nicht zwingend mit viel Geld zu tun haben müssen. Ganz im Gegenteil: Wer zu viel Geld hat, dem bescheren diese Kleinigkeiten keine Glücksgefühle. Der geht in den Kiosk und kauft einfach drei volle Packungen Panini Bilder, lässt diese einkleben und wenn welche fehlen, lässt er sie über seine Assistentin direkt bei Panini einkaufen.
Samstag, 12. Dezember 2009
Aufgaben – Ziele – Vision
Vision heißt nichts anderes, als erlebte Zukunft. Man wandelt in Gedanken durch sein Leben, wie es dann sein sollte, wenn alles geklappt hat. Also, wie viel arbeitet man dann noch, womit verbringt man seine Zeit, was umgibt einen, vor allem welche Menschen. Man kann und darf sich alles ausmalen und wünschen. Sogar Unerreichbares. Denn auch wenn man nur einen Teil dieses Weges schafft, hat man es sicher weit gebracht.
Also macht man sich ein Bild von seiner eigenen Vision und dann beantwortet man sich die Frage, wann soll diese in Erfüllung gehen? Und von diesem Zeitpunkt schreibt man sich die wichtigsten Ziele rückwärts bis zum heute auf. Was muss alles erreicht werden, verändert werden, gemacht werden, angepackt werden, losgelassen werden und das Schritt für Schritt. Diese jeweiligen Schritte nennen wir Ziele. Es sind die Etappenziele rückwärts gedacht von der Vision aus gesehen bis ins jetzt. Hier und heute.
Nun betrachtet man die einzelnen Etappenziele und beantwortet sich die Frage nach den jeweiligen Aufgaben, die sich stellen, um diese Etappenziele auch zu erreichen. Denn Ziele erreicht man, wenn man die betreffenden Aufgaben erfüllt. Somit bedingt jedes Ziel Aufgaben, die es umzusetzen gilt.
Somit stellen sich dann im „jetzt“ Aufgaben, die zum ersten Ziel führen und das macht man dann. Währenddessen kontrolliert man immer wieder den Weg ausgehend von der Vision. Man checkt die Ziele und die Aufgaben. Somit begibt man sich auf die Reise zu seiner eigenen Vision.
So einfach kann einfach sein. Führt dieser Weg denn zur Vision? In den meisten Fällen nicht. Aber in einigen wenigen. Aber verhält man sich anders herum, kommt man zu keiner Vision. Es geht auch nicht wirklich darum, unbedingt in 10 oder 20 Jahren irgendwo anzukommen, was man sich vor 10 oder 20 Jahren ausgedacht hat. Die Welt ändert sich. Somit unsere Visionen auch.
Es geht viel mehr um die Möglichkeit, die ehrliche Option, Großartiges zu erzielen. Diese Chance darf man sich nicht nehmen lassen. Und wie gesagt, auch wenn man woanders herauskommt, ist die Chance groß, dass dieses anders ebenso großartig ist. Es geht nur um die Art, wie man seinen Lebensweg beschreiten kann.
Samstag, 5. Dezember 2009
Samstagsgedanken: Nikolaus
“Was’n das?“ nölt die heutige Jugend, die nicht mehr weiß, was Mandeln und Nüsse sind. „Keine Playstation, Aldär? Was’n das für’n Scheiss?“
Eigentlich schade, dass wir für morgen keinen Knecht Ruprecht bestellt haben. Obwohl, ich kann mir nicht vorstellen, das der Krampus heute noch viel Angst und Schrecken verbreiten würde. Vermutlich wäre das eher anders herum, wollte der verweichlichte Soziologiestudent, der mit der Ruprecht Rolle sein Taschengeld aufbessert, den heutigen Lausbuben quer kommen. Da bräuchte es dann schon mehr als einen Rentierschlitten, um schnell Land zu gewinnen.
So ist das mit den Bräuchen. Die, die sich nicht aufpimpen lassen, geraten allzu schnell in Vergessenheit und verlieren ihren eigentlichen Sinn. Oder weiß heute noch einer unter 20, dass Halloween mal Erntedankfest hieß, dass der 3. Oktober gefeiert wird, weil es weiter östlich mal so eine Mauer gab, oder dass man einen Beruf ergreifen kann, ohne von Dieter Bohlen oder Bruce Darnell gecastet worden zu sein. An solch old fashioned Brauchtum hat niemand mehr Interesse. Lässt sich doch mit ein paar blöden Mandeln und Nüssen keine Kohle machen. Da müssen schon noch ein paar iPhones, Smartbooks und Nintendo wii in den Stiefel.
Während sich unsere Jugend heute Abend wieder ins Koma säuft und mancher Daddy und Opa aus Solidarität mitmacht, suggeriert uns die Industrie, nein, sie knallt es uns an den Kopf: „An Nikolaus nach Hawaii! Gönnen Sie ihren Liebsten ein paar Tage Sonne!“ Und dazu gibt es ein paar Schnappschüsse einer drallen Blondine im roten Bademantel, der entfernt an den guten, alten Nikolaus erinnert.
Früher hat es oft geschneit am 6. Dezember. Wir machten einen langen Waldspaziergang im Schnee und tranken danach selbst gemachten Glühwein, bevor es ans Plätzchenbacken ging. Doch heute macht die Klimaerwärmung, die natürlich nichts mit den Menschen zu tun hat, Schnee in den Alpen und gar im Voralpenland zu einem winterlichen Weihnachtsmärchen aus alter Zeit.
Zwar ficht das unsere wackere Politik nicht an, sich um die Olympischen Winterspiele 2020 in Garmisch zu bewerben. Nur Schnee in Garmisch? „Es war einmal“ wird 2020 zum Thema Schnee verlautbart, nicht ohne mit mehreren tausend Schneekanonen den letzten Naturschutzfleckchen den allerletzten Tropfen Wasser abzudrehen. Aber mir ist das alles sowieso egal, weil ich am 6. Dezember 2020 mit einer roten Nikolausmütze in Waikiki Beach sitze und mir von einer drallen Blondine im roten Bademantel einen kühlen Pina Colada kredenzen lasse. Aber das ist dann wieder ein anderes Weihnachtsmärchen.
PS: Diesen Text schrieb ich hier in der Urfassung vor genau zwei Jahren. Aber, hey was soll’s? „Last Christmas“ wird ja auch wieder jedes Jahr gespielt.
Mein neues Implantat
Freitag, 4. Dezember 2009
Praktikantenwirtschaft
Somit entstehen unglaubliche Einsparpotentiale. Gerade bei Konzernen wie der Post, der Bahn, der Telekom und vielen anderen ist die Handlungsfreiheit der Vorstände so stark eingeschränkt und durch Aufsichtsräte bestimmt, dass sich hier wirklich die Frage stellt: „Wann kommt der erste Vorstandspraktikant?“
Wenn Geschäftsführer in großen Konzernen und Unternehmen ohnehin nichts mehr ohne die Zustimmung von Beteiligungsgesellschaften dürfen, warum dann diese Gehälter? Da würde ein Praktikant doch völlig ausreichen. Und den Shareholder sehr erfreuen. Jahresvorstandspraktikanten gehört die Zukunft. Viele Unternehmen werden ohnehin nur noch durch Praktikanten und Vorstände zusammengehalten. Das wäre es doch nur der nächste logische Schritt, der ein unglaubliches Einsparpotential entfaltet.
So ein Herr Ackermann, Hand aufs Herz, was kann der selbstständig denn noch machen? In der Politik und in den Medien sieht es nicht anders aus. Wenn man Filme für 15.000 Dollar drehen kann, die 100.000 Millionen Dollar einspielen und noch kein Ende in Sicht ist. Ja, Hallo! Was machen die Anderen denn da mit ihrem teuren Personal?
Ich glaube, man sollte da mal ansetzen. Die meisten Zitronen sind gepresst, aber da geht noch richtig was.
Donnerstag, 3. Dezember 2009
Kunstschuss: Alle 1.000 Bilder und wenn Glück dazu kommt
Starnberger See. Bernried. Dampfersteg. Mittwoch 2. Dezember 2009. Wenn man Peter von Felbert zu seinen Freunden zählen darf, dann erscheinen Fotos einem auf eine ganz andere Weise. Dieses ist mal wieder so eins. 1.000 mal fotografiert und 1.000 mal ist nichts passiert. Und dann das. Manchmal bin ich ein Stück weit stolz auf mich. Ach so, was da über das Wasser zu schweben scheint ist eine Ente, glaube ich.
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