Freitag, 28. September 2007
Zeit
Ich wollte nur daran erinnern, dass wir keine haben. Zeit. Dass es immer die Beste ist. Zeit. Denn wir haben nur eine. Zeit. Es auch immer die Richtige. Zeit. Man kann so viel hin und her reisen in ihr, aber es ist trotzdem immer dieselbe. Zeit. Eine. Zeit. Für viele ist immer die höchste. Zeit. Es fehlt vielen. Zeit. Viele sparen. Zeit. Vergeuden. Zeit. Manche haben mal wieder keine. Zeit. Einige behaupten, davon viel zu viel zu haben. Zeit. Viele wünschen sich. Zeit. Man soll sie sich auch einfach nehmen können. Zeit. Oder sogar jemandem geben können. Zeit. Aber meist ist keine. Zeit. Dabei steht sie nicht. Zeit. Sie rennt nicht. Zeit. Sondern, sie ist immer genau jetzt. Zeit. Jetzt. Zeit. Es gibt keine andere. Zeit.
Foto: Christof Hintze
Donnerstag, 27. September 2007
Kritikfähig
Mir wird nachgesagt ich sei nicht kritikfähig. Dem gesellt sich noch hinzu, ich wäre unbelehrbar, ungeduldig, ungerecht, unberechenbar. Zudem sei ich zu dominant. Ein Egoist. Würde anderen nicht zuhören und diese nicht ausreden lassen. Würde mich über Meinungen anderer einfach hinwegsetzen. Könnte andere Personen neben mir nicht gelten lassen. Dann würde ich Menschen oft beleidigen, wäre wirklich frech. Und meine Aussprache und Formulierungen wären oft unpassend. Größenwahn wäre da noch. Verlust der Realität. Ein schlechter Kaufmann soll ich auch sein, also nicht mit Geld umgehen können. Und das mit meiner Rechtschreibung wäre wirklich unerträglich. Und ob mir dies und vieles andere nicht unangenehm oder sogar peinlich wäre? Meine Ideen wären nicht durchdacht. Oder nicht neu. Oder man kennt diese bereits irgendwo her. Meine Ideen wären zu wage und strategisch zu wenig unterfüttert. Zudem ist meine Performance, also das was der eigentlichen Idee folgt, nicht das Gelbe vom Ei. Ich kenne eigentlich keine Entscheidung in meinem Leben, die ich getroffen habe, die nicht jemand kritisiert hat, außer er hatte einen geldwerten Vorteil davon. Nichts ist wirklich gut genug. Nichts ist vollkommen durchdacht. Für einige bin ich ein Spinner. Vielleicht sogar für viele. Nicht wenige hassen mich geradezu oder können ihre Abneigung mir gegenüber kaum verbergen. Für die bin ich einfach nur ein Affe und ein Idiot. Ach ja großkotzig und arrogant soll ich auch noch sein. Selbstverliebt und rücksichtslos.
Vor dem Hintergrund, dass die Kritik an anderen Menschen immer zugleich auch die Reflektion, die Spiegelung seiner selbst ist, habe ich gelernt, damit umzugehen. Der Eifersüchtige, der einem Partner das Leben zur Hölle macht, projektiert seine eigene Bereitschaft fremdzugehen auf die andere Person. Obwohl diese keinen Grund oder Anlass dazu gibt, muss diese sich ständig den Vorwürfen des Fremdgehens aussetzen. Die meisten eifersüchtigen Menschen, die ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe, haben aber selbst nichts anbrennen lassen. Somit wollten diese sich selbst nur vor dem Schmerz schützen, den sie glauben, anderen zuzufügen, wenn es herauskommt. Was es in der Regel tut. Mal ehrlich, ein krankhaft eifersüchtiger Mensch, der einem ständig haltlose Vorwürfe macht und selbst nichts anbrennen lässt, warum sollte es ein Verlust sein, wenn man diesen verliert? Oder was ist die Kritik der Eifersucht wert?
Somit bin ich nicht nicht kritikfähig, sondern ich bin dahinter gekommen, dass ein Großteil aller Vorwürfe, die man so an den Kopf geworfen bekommt, einen ganz anderen Hinter- und Beweggrund haben, als es vordergründig den Anschein hat. Der Hintergrund ist oft sehr einfach bis hin zu trivial zu bezeichnen. Es sind in der Regel: Minderwertigkeitskomplexe, Geltungsdrang, Eitelkeit, Neid und Missgunst. Was soll auf einer solchen Kritik gedeihen? Welchen Wert hat eine solche Kritik?
Absolut kritikfähig bin ich immer genau dann, wenn ich weiß, dass jemand an der Sache interessiert ist und auch nur genau daran interessiert bleibt. Mit der Zeit lernt man, das zu unterscheiden. Sollte man das lernen. Die Unterscheidung dieser beiden Formen der Kritik bemerkt man sehr schnell, wenn man will und kann. Und man spürt ebenso schnell den Unterschied. Auf der einen Seite geht es weiter, auf der anderen nicht.
Mittwoch, 19. September 2007
IAA 2007 - Das Sondermodell Controlling One
Wir sparen an allem. Der Kunde wird das schon verstehen. Endlich mal ein Auto im Budget. Für UVP von 39.900 €. Die Händler lieben es schon jetzt. Bei einem Einführungsrabatt von 9.900 €. Leasingrate 0€. Anzahlung 199 €. Laufzeit - Schaun mer mal. Marke?! Scheiß auf die Marke, die kann man sich selbst aussuchen, Logo Aufpreis 1€ für alle Marken. So sehen Autos aus, wenn Controlling und Unternehmensberater ein Wörtchen mitzureden haben.
Unter Druck
Unter Druck gerät man nicht, man begibt sich unter Druck. Denn der Druck entsteht von außen und wirkt nach innen. Man könnte theoretisch ausweichen, aber man macht es nicht. Das ist wie mit einem Frosch, den man in einen Topf mit kaltem Wasser setzt und dann die Heizplatte aufdreht. Es wird langsam wärmer, so langsam, dass er sterben wird. Er empfindet die steigende Hitze nicht als lebensbedrohlich.
So ähnlich verhält es sich mit uns. Wäre das Wasser heiß, würden wir sofort ausweichen. Aber der Druck, den wir empfinden, wenn wir welchen empfinden, ist der, den wir selbst zulassen. Und den wir dann ertragen müssen, bis hin zum nicht mehr aushalten können.
Unklarheiten. Inkonsequenz. Schlecht organisiert. Unverhältnismäßigkeiten. Anspruchsdenken. Ständiges bewerten. Hoffen. Nicht hinsehen. Nur glauben. Sich entziehen. Nicht verantwortlich zeigen. Unregelmäßig. Nicht konstant. Nicht machen. Schlechte Kommunikation. Fehlende Anerkennung. Und viele Gründe mehr, führen schleichend dazu, dass der Druck steigt und steigt. Ablenkung.
Ich weiß, wovon ich rede. Denn ich gerate in Zyklen immer wieder in diese Situation, großen selbstempfundenen Druck ertragen, aushalten und abbauen zu müssen. Unter diesem Druck macht man dann auch noch Kardinalfehler. Man verliert. Man beschuldigt diejenigen, die man dafür gerne verantwortlich machen würde. Aber die verstehen nur Bahnhof. Der Druck entlädt sich auf einmal und trifft dabei die Falschen.
Man selbst darf den Druck eigentlich erst gar nicht entstehen lassen. Dafür muss man wissen, was man kann und will. Und was andere können und wollen. Und man muss sich eine Konstellation wählen, die dafür Sorge trägt, dass dieser negative Druck in einem nicht steigen kann. Warnsysteme einführen. Kontrollinstanzen. Damit das System, das man sich schafft, diesen entstehenden Druck schon im Ansatz verhindert. Man selbst schützt im Gegenzug andere dafür mit seinen eigenen Stärken, Fähigkeiten und der dafür notwendigen Bereitschaft. Das wäre der Deal. Der aber nicht, selten oder nicht immer gelingt. Dieses Ungleichgewicht in mir gilt es zu bekämpfen.
Somit sollte man sich die besten Voraussetzungen schaffen, eine für sich selbst optimale Arbeits- und Lebensqualität umsetzen zu können. Aber das ist leichter gesagt als getan. Wenn da nicht dieser unglaubliche Druck wäre, könnte man einfacher einen klaren Gedanken fassen. Unter Druck leidet alles. Und zwar negativ.
Aber was nützt einem das große Wissen, wenn man es nicht umsetzen kann? Nichts. Aber es macht zumindest Hoffnung, dass es sich eines Tages doch so ergibt. Wenn ich doch nur so handeln könnte, wie ich denke.
Heiligkuh
Neulich erzählt mir jemand, den ich gar nicht kenne und den ich jetzt sicher auch nicht mehr kennen lernen möchte, ohne jeden Anlass welches Auto er fährt. Was soll mir das sagen? Dass Mercedes schon seit längerem anachronistische Autos baut? Dass über 90% der so genanten Status Marken (Audi, BMW, Mercedes) nicht nur geleast, sondern genau so häufig auch vom Staat subventioniert sind? Dass es ärgerlich ist, dass er impotent wird und einen Ausgleich sucht? Dass er auf der Suche nach einer 20 Jahre jüngeren Freundin ist?
Waren Sie kürzlich mal wieder im Auto auf einer deutschen Autobahn unterwegs? Zwei Fahrspuren, rechts eine recht kontinuierliche LKW-Schlange, links ein etwas schneller dahinbrausender PKW Strom, der hin und wieder einige hundert Meter Lücke aufweist, Je nachdem wie oft ein überholender LKW Schneisen in den PKW Strom geschlagen hat.
Jetzt löst sich von rechts ein blinkender PKW aus dem Windschatten eines LKW und reiht sich links ein, als von ziemlich weit hinten eine schwere Limousine mit aufblitzender Lichthupe heran jagt. Obwohl die Geschwindigkeit sowieso in etwa 200 Metern hätte verringern werden müssen, fährt er dem Vordermann bei 130 km/h fast in den Kofferraum, gestikuliert und schimpft, um seinen Unmut darüber zum Ausdruck zu bringen, dass jemand die linke - seine - Spur blockiert. Ein typischer, würdiger Vertreter des deutschen Autofahrer - Habitus.
Unweit meiner Wohnung gibt es eine kleine Schrebergartenanlage, idyllisch an einem Naturschutzgebiet gelegen, gleichwohl mitten in der Stadt. Diese Anlage wird durch eine schmale Anliegerstraße erschlossen, die an beiden Zufahrten mit dem Schild „Durchfahrt für Autos und Motorräder verboten. Anlieger frei, 30 km, Fußgänger auf der Fahrbahn“ versehen ist. Nebenbei bemerkt, ein typisches, deutsches, politisches Bürokratenschild. Nicht ja, nicht nein! Von der Anliegerstraße jedenfalls zweigt bei der einen Zufahrt ein kleiner Rundkurs ab, der am anderen Ende wieder auf diese Straße trifft. Auch dieser Rundkurs wurde neulich zusätzlich beschildert, weil die Bürokraten ihren eigenen Schildern nicht trauen können. Weiß auf Blau steht jetzt da: „Fahrrad- und Fußgängerstraße.“
Schon immer ist dieser Rundkurs ein beliebter Parcours für Spaziergänger, Jogger, Kinder, die Fahrrad fahren oder Rollerskating lernen und Hunde-Ausführer. Leider ist die Anliegerstraße aber auch Abkürzung und Schleichweg für einige Anwohner umliegender Stadtteile. Wenn diese Don Quichottes der Anwohner mit 40 bis 50 km/h durch das schmale Sträßchen brettern, hält sie keine Windmühle und kein Verbotsschild auf. Keine Mutter mit Kinderwagen lässt sie ihre Natur gegebene Geschwindigkeit verringern noch eine Gruppe älterer „Nordic-Walkerinnen“. Was machen diese Wachteln auf meiner Straße? Haarscharf schießen sie an den völlig überflüssigen Hindernissen vorbei, höchst ungehalten über den knappen Platz, den diese Wegelagerer ihren Boliden übriglassen.
Doch neulich gewann ich eine Erkenntnis. Die schmale Anliegerstraße war auf etwa hundert Meter aufgerissen und der blanke Schotter lag auf der Piste. Plötzlich bremsten unsere Helden auf Schrittgeschwindigkeit herunter. Die Angst vor Kratzer im Lack waren offensichtlich deutlich größer als die Bedenken, die Blutspuren einiger umgefahrener Schulkinder entfernen zu müssen. Wir brauchen keine Schilder, wir brauchen Schotter! Ist ja auch viel billiger.
Und noch eine Erkenntnis habe ich gewonnen und setze sie täglich um: Egal ob ich als Fußgänger, Radfahrer oder mit dem Auto unterwegs bin. Die Wege anderer Verkehrsteilnehmer respektiere ich noch deutlicher und räume anderen, wo immer es möglich ist, ganz bewusst Vorrang ein. Derjenige, den ich mit freundlicher Geste aus der Einfahrt einfädeln lasse, fährt heute vielleicht keinen Radfahrer mehr um, nur weil der ihm vielleicht die Vorfahrt nahm.
Zu drastisch? Fahren Sie mal wieder mit nur 130 km/h auf der linken Spur einer deutschen Autobahn. Oder gehen Sie mit mir zum Joggen.
Dienstag, 18. September 2007
Die Welt da draußen
Wir schauen viel zu viel in Kisten. In kleine und größere Kisten. Entweder wird auf Handys geschaut. Oder auf die Uhr. Oder auf den Monitor. Oder ganz schlimm - in den Fernseher. Viele Menschen sehen die Welt nur noch in Kisten, und das drumherum gehört nicht mehr zur Wirklichkeit.
Die neue Wirklichkeit ist die der Kisten. Somit erleben viele nicht mehr die echte Wirklichkeit, sondern nur noch die in Kisten verpackte. Das merkt man. Dabei ist die Welt da draußen die echte Wirklichkeit, nur das begreifen immer weniger.
Somit gleiten viele ab in eine zweite Wirklichkeit und das Bild der ersten Wirklichkeit wird immer verschwommener. Ich glaube, viele Menschen haben ein größeres Problem, wenn der Fernseher, der Computer oder das Handy kaputt geht, als wenn ein naher Verwandter stirbt. Es wird immer absurder, wie sehr Menschen die Nähe zur Technik und der damit verbundenen zweiten Wirklichkeit mehr suchen, als die Nähe zu echten Menschen in der ersten Wirklichkeit.
Ich finde das bedrohlich, denn die höchste Form der Kommunikation ist die von Mensch zu Mensch. Leibhaftig. Alles andere sind minderwertige Kommunikationsformen und ersetzen nie die erlebte Kommunikation von Angesicht zu Angesicht.
Mir scheint es so, dass viele Menschen die zweite Wirklichkeit mehr schätzen gelernt haben als die erste. Sie ist bequemer. Man muss sich nur noch zwischen Kisten, Toilette, Küche und Bett bewegen. Man lebt auf seiner selbsterschaffenen Insel der Glückseligkeit.
Die virtuelle Welt verleitet dazu, das eigentliche Erleben immer mehr zu vernachlässigen. Dabei sollte jeder Mensch, jede Woche einige wichtige reale Dinge erleben: Im Cafe sitzen und Menschen beobachten. Einen Spaziergang machen. Einen Freund treffen. Einmal mit der U-Bahn fahren. Durch den Hauptbahnhof gehen. Einen regulären Parklatz in der Innenstadt suchen. Mal 30 Minuten vor dem Arbeitsamt stehen und 30 Minuten neben einem teuren Juwelier. Einmal durch McDonald schlendern und einmal über einen Wochenmarkt. Jede Woche einen echten Brief oder eine Postkarte schreiben. Die Armbanduhr für einen Tag ablegen.
Montag, 17. September 2007
Eine bayrische Wiese wäre ich gerne
Heute dachte ich so bei mir, ich wäre auch gerne eine bayrische Wiese. Wenn ich diese so betrachte, wie sie geschmeidig daliegt. Mit einer Ruhe und Geduld beseelt, dass ich nur neidisch werden kann. Ein Platz an der Sonne, wenn diese sich von ihrer Sonnenseite präsentiert. Und auf der Wiese ist die geordnete Hölle los. Die Regenwürmer kitzeln mich. Die Maulwürfe kratzen mich. Der Duft der Wiese und der Blumen umgibt mich.
Ein Windhauch zieht über mich weg. Und immer an der frischen Luft. Die Jahreszeiten fest im Blick. Musikalisch untermalt von den wohl größten Musikern unserer Zeit, den Bienen, den Zirpen und Grillen und was da noch alles so wunderbare Laute von sich gibt.
Vom Bauern immer gut gepflegt. Mal bekomme ich Besuch von den Kühen, den Ziegen oder den Schafen. Hier und da lassen sich Menschen nieder und machen Pause oder ein Picknick.
Und ich lebe ewig, in welcher Form auch immer. Als bayrische Bergwiese überlebe ich so gut wie alles. Weit genug weg von der sogenannten Zivilisation, nah am Berg umsäumt von guten Bekannten den Bäumen. Eventuell fließt sogar noch ein Gebirgsbach durch mich hindurch, ein zusätzlicher Quell voller Energie.
So als Gebirgswiese in Bayern wäre das Leben ein wahrer Traum. Man könnte morgens einfach liegen bleiben. So früh zu Bett gehen, wie man will. Man hat einen wunderbaren Überblick, Sonnenuntergänge in allen Facetten und -aufgänge ebenso. Man begrüßt die ersten Schneeflocken und wird sanft bedeckt in den Winterschlaf verabschiedet. Und im Frühjahr kann man gut ausgeruht seine ganze Energie entfalten.
Eine Wiese müsste man sein. Eine grüne Wiese in Bayern am Berg. Eventuell mit Blick auf einen See. Einen dieser Zwiebeltürme. Wunderbar.
Dienstag, 11. September 2007
Recht
Mein Recht. Dein Recht. Recht ist für alle da.
Recht ist das, was man selbst als Recht empfindet. Aber ist das Recht? Das Recht wird eingeräumt. Man kann jemandem Recht geben. Oder das Recht auch nehmen.
Ein Recht. Sein Recht. Mein Recht. Das Recht. Die Rechte. Der Rechte. Das Recht.
Man kann das Recht sogar beugen. Oder erzwingen. Warum ist es so wichtig, Recht zu haben? Wenn das Recht so subjektiv ist wie die eigene Wahrheit? Wenn man jedem einfach Recht geben würde, wäre das Leben recht einfach. Wenn man immer auf sein Recht pocht, dann wird es ein recht schweres Leben.
Das Recht verändert sich. Wie die Moral. Und die Wahrheit. Recht ist das, was man dafür hält. Es gibt nicht ein Recht. Sondern unendlich viele Rechte.
Rechthaberisch. Das eigene Recht durchsetzen. Auf das eigene Recht pochen. Was hat es an sich mit dem Recht. Warum wollen alle Recht haben? Was macht man mit dem Recht? Wohin mit dem Recht, das man erhalten hat? Kann man Recht behalten? Oder Recht haben?
Okay, du hast Recht. Nein, ich habe Recht. Du hast niemals Recht. Da gebe ich dir Recht. Diese Sache mit dem Recht, kann ich nicht so recht verstehen. Nicht recht glauben.
Diese Anstrengungen, der Kampf um das eigene Recht, vernebeln den Blick auf das wirkliche Unrecht. Wer nur mit sich selbst beschäftigt ist, verliert den Blick für das, was wirklich passiert. Denke ich. Aber ich kann auch Unrecht haben.
Mittwoch, 5. September 2007
Lebenslügen
Wer hat die nicht? Oder wer glaubt sie nicht zu haben? Oder ist sich sicher keine zu haben? Die Lebenslügen begleiten mich durchs Leben. Kleiner und Größere. Die Wirklichkeit ist eben oft nicht passend. Dann macht man sie eben passend. Sie sind eben da. Problematisch wird die Lebenslüge eigentlich nur dann, wenn man diese selbst, als solche erst nicht mehr erkennen will und dann irgendwann nicht mehr erkennen kann.
Die eine oder andere hilfreiche Lebenslüge ist somit in eine andere Wahrheit übergegangen. Das ist nicht gut. Aber man hat sie so oft erdacht, wiedergegeben dass sie eigentlichen keinen Unterschied mehr zur eigentlichen Wahrheit macht. Was ist schon Wahrheit?
Ich finde jeder sollte zwar seine Lebenslügen haben, die helfen über vieles hinweg. Nur wie gesagt, man muss vorsichtig mit ihnen sein. Die Lebenslüge neigt dazu sich zu verselbstständigen und die Seite zu wechseln. Und da kann sie wirklich außerordentlich gefährlich werden. Also die Lebenslügen immer auf der richtigen Seite behalten.
Denn auf der falschen Seite kann sie anfangen, viele Wahrheiten zu verdrehen und viele Wirklichkeiten zu verzerren. Wer anfängt seinen eigene Lebenslügen zu glauben, der fängt an den wichtigen Bezug zur Wirklichkeit zu verlieren und dass kann richtig böse enden. Und man weiß nicht mal mehr warum. Wo fängt die Lüge an, wo hört sie auf? Wer kann einem das nachträglich noch genau sagen?
Dienstag, 4. September 2007
Meine 3 D-Days
Ich kann und will nicht näher darauf eingehen. Aber ich war heute Morgen schon um 06.00 Uhr hell wach. Das ist ein klares Zeichen das etwas sehr in Bewegung ist in mir. Zudem habe ich sehr unruhig geschlafen. Die Gedanken haben mich nicht zur Ruhe kommen lassen. 100erte von Plänen gingen mir durch den Kopf.
Mir bleiben 3 Tage um etwas mir sehr wichtiges zu bewahren. Emotional sehr wichtiges. Nichts Privates. Es ist wie immer in den letzten 5 Jahren eine schwere Ausgangssituation und ich vertraue wie die letzten 5 Jahre darauf, dass es am Ende wieder glimpflich ausgeht.
Ich müsset lügen wenn mich etwas emotionale so aufgewühlt und betroffen gemacht hätte ich der letzten Zeit. Ich habe nur meine Worte und ein paar Argumente, am Wesentlichen fehlt es mir. Aber ich gebe alles, da mit ich einen Teil meines Traums, meiner Vision nicht verliere.
Wenn wir doch nur 2 bis 3 Kunden mehr in und München hätten. Wenn wir doch nur mal zur Ruhe kommen könnten. Wenn wir doch nur wenigstens das bekommen würden was wir fest glauben verdient zu haben. Aber es sind und bleiben schwere Zeiten, für Menschen und Agenturen mit Ideen. Haltung. Und dem Wissen darum das man am falschen Ende nicht sparen darf.
Ich komme mir oft vor wie Don Quichote bei seinem Kampf gegen die Windmühlen. Vielleicht bin ich es auch? Es wäre mal wieder Zeit für ein positives Wunder. Ist da draußen eins? Wir könnten dich jetzt wirklich gut gebrauchen. Drückt mir bitte alle die Daumen.
Das ist eine Liebeserklärung der völlig anderen Art. Vielleicht ist das Wort Liebe ein wenig zuweit gegriffen, nennen wir es - sehr große Zuneigung.
Danke.
Montag, 3. September 2007
Was für ein Stress?
Genau das ist die Frage. Was für ein Stress? Positiver oder negativer? Selbst gemacht oder von Außen kommend? Nur weil das eigene Ego nicht befriedigt ist? Nur weil die Erwartungshaltung zu hoch ist? Nur weil man befürchtet zu spät zu sein, etwas zu verpassen, oder nicht nach zu kommen? Stress aus Neid, Eitelkeit oder Missgunst?
Es müsste eine Stressprüfstelle geben, die dann anzeigt auch einem praktischen Handgerät: Ego Stress 6. Also, runter kommen. Ego runter fahren.
Der meiste Stress ist somit wohl hausgemacht. Und der echte negative Stress, der unterliegt einem Missverständnis. Dem Unterschied zwischen müssen, können und wollen. Sobald ein „muss“ davor oder dahinter steht, steigt der Spiegel. Dabei gibt es eigentlich kein „muss“ Bis auf ein einziges echtes „muss“ Das aller letzte, dass müssen wir alle, sonst eigentlich nichts.
Solang ich mich noch hinter einem „muss“ verstecke, habe ich mein wollen noch nicht im Griff. Das Gefühl der negativen Fremdbestimmung kann zum Alptraum werden. Ein langer weg da raus.
Oder wie gestern jemand zu diesem Thema treffend im Fernsehen sagt, eigentlich nur das ständige ausweichen vor dem Schmerz. Denn man befürchtet, obwohl man ihn nicht kennt und ihm noch nicht begegnet ist. Wenn man jedes mal dem kleinen Entscheidungsschmerz begegnen würde, könnte daraus nie ein großer werden.
Somit müssen wir unsere Seele ebenso kontinuierlich aufräumen wie alles andere. Sonst kommt Chaos in die Gefühle. Und die Angst vor dem immer größer werdenden Schmerz steigt und steigt und steigt.
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