Heute dachte ich so bei mir, ich wäre auch gerne eine bayrische Wiese. Wenn ich diese so betrachte, wie sie geschmeidig daliegt. Mit einer Ruhe und Geduld beseelt, dass ich nur neidisch werden kann. Ein Platz an der Sonne, wenn diese sich von ihrer Sonnenseite präsentiert. Und auf der Wiese ist die geordnete Hölle los. Die Regenwürmer kitzeln mich. Die Maulwürfe kratzen mich. Der Duft der Wiese und der Blumen umgibt mich.
Ein Windhauch zieht über mich weg. Und immer an der frischen Luft. Die Jahreszeiten fest im Blick. Musikalisch untermalt von den wohl größten Musikern unserer Zeit, den Bienen, den Zirpen und Grillen und was da noch alles so wunderbare Laute von sich gibt.
Vom Bauern immer gut gepflegt. Mal bekomme ich Besuch von den Kühen, den Ziegen oder den Schafen. Hier und da lassen sich Menschen nieder und machen Pause oder ein Picknick.
Und ich lebe ewig, in welcher Form auch immer. Als bayrische Bergwiese überlebe ich so gut wie alles. Weit genug weg von der sogenannten Zivilisation, nah am Berg umsäumt von guten Bekannten den Bäumen. Eventuell fließt sogar noch ein Gebirgsbach durch mich hindurch, ein zusätzlicher Quell voller Energie.
So als Gebirgswiese in Bayern wäre das Leben ein wahrer Traum. Man könnte morgens einfach liegen bleiben. So früh zu Bett gehen, wie man will. Man hat einen wunderbaren Überblick, Sonnenuntergänge in allen Facetten und -aufgänge ebenso. Man begrüßt die ersten Schneeflocken und wird sanft bedeckt in den Winterschlaf verabschiedet. Und im Frühjahr kann man gut ausgeruht seine ganze Energie entfalten.
Eine Wiese müsste man sein. Eine grüne Wiese in Bayern am Berg. Eventuell mit Blick auf einen See. Einen dieser Zwiebeltürme. Wunderbar.