Dienstag, 24. Oktober 2006
Heute mal eine EXPO Realität 2006
Heute war ich auf der EXPO Real in München. Für die wenigen unter euch, die nicht wissen, was das ist, es ist egal. Das muss man nicht wissen. Ein wenig Kundenbesuche hier. Ein wenig Klinken Putzen da. Ein wenig Meet & Greet. Wie man so in neudeutsch wohl sagt. Es war nett. Sehr nett. Wenn mein Kunde nicht da gewesen wäre, wäre ich sicher auch nicht da gewesen. Deshalb bin ich auch nicht auf der Systems. Was soll ich da? Denn ich hasse Klinken Putzen. Im stillen habe ich mir gewünscht, einen eigenen Stand auf der Messe zu haben. Mit der Aufschrift: Hier gibt es nichts zu sehen, bitte gehen Sie weiter. Oder: Kugelschreiber gibt es bei der Nord LB, Fussbälle bei der Postbank, Tragetaschen bei Bilfinger Berger, Süßigkeiten bei Hannover Leasing und ... und. Bei uns gibts das alles nicht. Nur gute Ideen. Oder schön wäre auch: We are fully loaded. Aber das war nur so ein Traum. Etwas habe ich dann doch entdeckt. Im Innenraum, zwischen den Hallen, schien die Sonne. Und da standen dann, wie in einem surrealen Bild von Magritte, so 200 Männer gleichmäßig an den Wänden entlang verteilt in dunklen Anzügen immer von einander abgewandt mit einem Handy am Ohr. Irres Bild.
An der falschen Stelle suchen
Die Gesellschaft sucht auf dem Weg zu bahnbrechenden Lösungen immer an der falschen Stelle. Die Erwartung ist immer an die falschen Personen, Institutionen und Unternehmen gerichtet. Denn so gut wie fast alle weltbewegenden Entwicklungen entsprangen immer Köpfen, von denen man nichts erwartet hätte. Trotzdem beauftragen und wählen wir immer die, die es nachweislich noch nie konnten.
MP3 hat wer erfunden: Sony? Philips? Das Betriebssystem, das über 90% des Weltmarkts abdeckt, hat wer erfunden: IBM? Nixdorf? Der Flachbildschirm ging von Loewe oder Nordmende aus? Welcher Pharmakonzern hat das Penizilin entdeckt?
Wer was Neues will, wer was Besseres will, wer Veränderung will, der muss aufhören, das von denen zu erwarten, die es noch nie geschafft haben.
Erfahrung – was ist das wert? Erfahrung ist rückwärtsorientiertes Denken. Welchen Erfahrungsschatz hatten die Macher von Google, die von e-bay, die von Nordpol+, die von YouTube? Wie konnte ein Unternehmen wie Sony die Entwicklung von Flachbildschirmen, Computern, Handys und Digi-Cams verschlafen? Warum sind die bahnbrechenden Entwicklungsschritte in der digitalen Fotografie nicht von Minolta, Nikon, Hasselblad und Leica ausgegangen? Wie kann ein Fernsehhersteller wie Nokia das Non Plus Ultra im Handy-Markt werden? Wer war 1990 Motorola? Jamba?
Es gibt ein Verfallsdatum für Innovationskraft. Es gibt immer die Initiatoren, die dann aufsteigen, bewahren wollen, sich abgrenzen, bewahren müssen, die Entwicklung verpassen und untergehen. Es gibt Geschäftsführer internationalen Werbeagenturen, die nicht wissen, was ein Blog ist. Oder ein Forum. Es gibt Pressesprecherinnen von großen Automobilkonzernen, denen ergeht es ähnlich.
Das Ausruhen auf den Lorbeeren der Vergangenheit ist der Beginn des Alterungsprozesses. Die freien Radikalen, die das Altern der Zellen zu verantworten haben, heißen in Unternehmen: Arroganz, Überheblichkeit, Besserwisserei, Bewahren und Erfolg von gestern.
Nichts ist langweiliger als der Erfolg von gestern oder der mögliche Erfolg von morgen. Alles was zählt, ist der Erfolg von heute. Und wer in die beiden Gesichter der YouTube-Macher gesehen hat, der sieht, wovon ich spreche. Es suchen alle an der falschen Stelle und wundern sich, dass nichts voran geht.
Ein Fehler im System. Ein dicker Hund.
MP3 hat wer erfunden: Sony? Philips? Das Betriebssystem, das über 90% des Weltmarkts abdeckt, hat wer erfunden: IBM? Nixdorf? Der Flachbildschirm ging von Loewe oder Nordmende aus? Welcher Pharmakonzern hat das Penizilin entdeckt?
Wer was Neues will, wer was Besseres will, wer Veränderung will, der muss aufhören, das von denen zu erwarten, die es noch nie geschafft haben.
Erfahrung – was ist das wert? Erfahrung ist rückwärtsorientiertes Denken. Welchen Erfahrungsschatz hatten die Macher von Google, die von e-bay, die von Nordpol+, die von YouTube? Wie konnte ein Unternehmen wie Sony die Entwicklung von Flachbildschirmen, Computern, Handys und Digi-Cams verschlafen? Warum sind die bahnbrechenden Entwicklungsschritte in der digitalen Fotografie nicht von Minolta, Nikon, Hasselblad und Leica ausgegangen? Wie kann ein Fernsehhersteller wie Nokia das Non Plus Ultra im Handy-Markt werden? Wer war 1990 Motorola? Jamba?
Es gibt ein Verfallsdatum für Innovationskraft. Es gibt immer die Initiatoren, die dann aufsteigen, bewahren wollen, sich abgrenzen, bewahren müssen, die Entwicklung verpassen und untergehen. Es gibt Geschäftsführer internationalen Werbeagenturen, die nicht wissen, was ein Blog ist. Oder ein Forum. Es gibt Pressesprecherinnen von großen Automobilkonzernen, denen ergeht es ähnlich.
Das Ausruhen auf den Lorbeeren der Vergangenheit ist der Beginn des Alterungsprozesses. Die freien Radikalen, die das Altern der Zellen zu verantworten haben, heißen in Unternehmen: Arroganz, Überheblichkeit, Besserwisserei, Bewahren und Erfolg von gestern.
Nichts ist langweiliger als der Erfolg von gestern oder der mögliche Erfolg von morgen. Alles was zählt, ist der Erfolg von heute. Und wer in die beiden Gesichter der YouTube-Macher gesehen hat, der sieht, wovon ich spreche. Es suchen alle an der falschen Stelle und wundern sich, dass nichts voran geht.
Ein Fehler im System. Ein dicker Hund.
Geschrieben von Christof Hintze
in Wilde Thesen
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07:05
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Mein erstes Live-Konzert
Ich muss einschränken, dass ich zuvor schon einige Jazz- und Klassikkonzerte zusammen mit meinen Eltern und/oder Geschwistern erleben durfte. Aber mein erstes richtiges Live-Konzert war das Supertramp-Konzert, das zur Erscheinung der Platte Crime of the century abgehalten wurde. Es war in der alten Kölner Sporthalle. Natürlich ausverkauft. Es war laut und geil. Da dachte ich mir, so muss mein Leben weiter gehen.
Es war der pure Wahnsinn. Noch nie hatte ich zuvor Musik körperlich so transparent und intensiv erlebt. Es muss Mitte/Ende der 70er gewesen sein.
Montag, 23. Oktober 2006
Das wird eine verdammt gute Woche
Also, begeben wir uns alle wieder auf die Jagd nach unseren Träumen und hoffen dass die Realitäten uns nicht so sehr davon abhalten. Ich wünsche uns allen eine echt coole Woche. Und dass wir bekommen, was wir verdient haben. Hier meine absolute Lieblingsjagdszene:
Cesta Punta oder Jai-Alai, aber weitestgehend unbekannt
Warum können Sportarten bestimmte Grenzen nicht überwinden, obwohl sie das Zeug dazu hätten?
Es ist das schnellste Spiel der Welt, das mit einem Ball gespielt wird. Über 300 km/h erreicht der Spielball. Es hat es nie bis nach Deutschland geschafft. Aber in Florida gibt es eine Profiliga. Da heißt es Jai-Alai. Bis heute verstehe ich das nicht. Denn kein Spiel hat mich je so in seinen Bann gezogen wie dieses. Wer es einmal live erlebt, der wird ihm immer hohen Respekt zollen. Es hat alle Eigenschaften, die ein moderner Sport braucht. Es gibt sogar einen Blog. Die man sich von einem modernen Sport wünscht. Mann gegen Mann. Oder Team gegen Team. Es ist gefährlich. Athletisch. Die Spieler müssen sehr geschickt sein. Es ist hart. Und hat Spielwitz. Seit langem ist es Volkssport in einem Land. Besser gesagt in der Region eines Landes. Das Format passt sogar perfekt ins Fernsehen. Und da, wo es gespielt wird, verwetten viele Haus und Hof auf den Ausgang. Das Merchendasing würde super funktionieren. Es hat alles, was ein Sport der obersten Güteklasse braucht. Aber so wie es aussieht bleibt es für immer zu Hause. Da wo es herkommt und hingehört. Vielleicht ist das auch besser so. Wer es einmal erleben will, der muss hier hin. Es lohnt sich.
Geschrieben von Christof Hintze
in Gleichgesinnte
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07:02
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Freitag, 20. Oktober 2006
Herr Bernstein - Sie fehlen mir
Obwohl mir bewußt ist, dass der Friedhof voller Menschen ist die unersetzlich sind. Einige fehlen mir dann doch sehr. Er zum Beispiel. Leonard Bernstein. Von ihm ging diese tiefgreifende, positive Aura aus. Die ich in der Form nur bei ganz wenigen Menschen empfunden habe. Allein sein Antlitz zu sehen, vermittelt mir das Gefühl "Du schaffst das!" Warum weiß ich auch nicht. Es ist einfach so.
Donnerstag, 19. Oktober 2006
Ein Wort zu Power-Yoga
Das ist ja ein Widerspruch, der seinesgleichen sucht. Das kling so unsinnig wie fettarme Blutwurst oder alkohofreier Barolo. Auf der Suche nach der inneren Ruhe. Nach dem Gleichgewicht. Wie kann man das in Verbindung mit dem Aspekt "Power" bringen?
Natürlich gibt es jetzt eine Menge Schlauberger, die mir das sicher erklären wollen. Aber das will ich nicht. Sondern ich besteh darauf, das man Power und Yoga einfach nicht in einem Atemzug nennt.
Das wäre ja noch schöner. Dann gibt es bald sicher auch Blassbräunen, oder Fettnissstudios oder ...
Natürlich gibt es jetzt eine Menge Schlauberger, die mir das sicher erklären wollen. Aber das will ich nicht. Sondern ich besteh darauf, das man Power und Yoga einfach nicht in einem Atemzug nennt.
Das wäre ja noch schöner. Dann gibt es bald sicher auch Blassbräunen, oder Fettnissstudios oder ...
Geschrieben von Christof Hintze
in Spontaneitäten
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18:26
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Attacke aus dem Webspace
Von wegen lautlos im Webspace. Offensichtlich sind wir auffällig geworden. Denn die Trackback-Spamattacken haben begonnen. Heftigst. Sie ballern ihren Linkmüll aus allen Onlinerohren. Vor lauter Dreck-weg-Löschen kommt man zu fast nichts mehr. Dieser Parasitenbefall ist wirklich hässlich und ärgerlich.
Ich freue mich schon auf Web 3.0. Wenn es heißt: "Wer anderen webweit auf den Wecker geht, der wird aus dem selbigen gefegt."
Was sind das für Unternehmen und Typen, die sich wie eine Krankheit verbreiten wollen und müssen? Was haben die für einen Businesscase? Warum kann man die nicht abschütteln, los werden, zur Rechenschaft ziehen. Wir sind ganz am Anfang, merkt man dann. Die Entwicklung des Internets hat eben gerade erst begonnen.
Aber ich bzw. wir halten das aus und durch.
Ich freue mich schon auf Web 3.0. Wenn es heißt: "Wer anderen webweit auf den Wecker geht, der wird aus dem selbigen gefegt."
Was sind das für Unternehmen und Typen, die sich wie eine Krankheit verbreiten wollen und müssen? Was haben die für einen Businesscase? Warum kann man die nicht abschütteln, los werden, zur Rechenschaft ziehen. Wir sind ganz am Anfang, merkt man dann. Die Entwicklung des Internets hat eben gerade erst begonnen.
Aber ich bzw. wir halten das aus und durch.
Geschrieben von Christof Hintze
in Fight-Club
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14:01
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Schwätzen funktioniert. Bis zu einem bestimmten Grad. Leider und zum Glück.
Im Abitur. Lang ist es her. Wir schreiben das Jahr 1985. Und der letzte Logbucheintrag lautet: Deutsch mündlich gut davon gekommen. Aber meine Erinnerung reißt mich immer noch mindestens einmal im Jahr aus einem Albtraum. Der immer gleich verläuft. Aus unerfindlichen Gründen habe ich das Abitur doch nicht und muss es wiederholen. Wahnsinn. Es ist ein Albtraum, der mich seit über 20 Jahren einmal im Jahr besucht. Grausam. Denn ich wache und wache einfach nicht auf. Und sitze als Anfang-40er wieder in der Schule. Und das Schlimmste: ich schaffe es nicht. Und im Traum vergehen Jahre. In denen ich mich in einer Abiturprüfung nach der anderen blamiere. Dabei gibt es nichts, wofür ich mein verdammtes Abitur heute noch gebrauchen könnte. Aber typisch deutsch, in meinem Traum muss alles seine Ordnung haben. Brutal. Furchtbar.
Der Grund. Der Grund dafür ist einfach erzählt. Ich bin in meine mündliche Deutschprüfung gegangen, ohne das Buch gelesen zu haben, um das es ging. Ich habe mir einen Abend zuvor die Zusammenfassung aus dem Schindler-Literatur-Lexikon durchgelesen. Und die gesamte Prüfung was von der Ring-Parabel gelabert. Dann haben die mich noch in die Expressionistischen Gedichte von Gottfried Benn geschickt. Ich habe eine unglaubliche Brücke geschlagen von "Nathan der Weise" zu Bananen, die in der Ecke kauern, dass den Prüfern für den Rest des Tages der Mund offen stand. Ergebnis: 2+. Abi im Sack.
Aber die grobe Fahrlässigkeit, mit der ich an das Unternehmen Abitur gegangen bin, lässt mich bis heute nicht los. Und hat mich bis heute gelehrt, Fahrlässigkeit mal besser immer außen vor zu lassen. Deshalb schlafe ich von 365 Nächten bis auf diese eine auch sehr gut.
Geschrieben von Christof Hintze
in blue notes
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07:01
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Mittwoch, 18. Oktober 2006
Es geht wieder los
Heute um 08.30 Uhr am Wörthsee. 6 Grad, Nebel und leichter Regen.
Ich hatte es fast vergessen. Die WM, der Sommer hat mir mal wieder völlig meine Erinnerung geraubt. Aber heute morgen ist es mir dann wieder eingefallen. Es war arschkalt in der Wohnung. Trotzdem die Heizung schon lief. Und es war noch stockdunkel draußen. Ein leichter Schnupfen hat mich wieder. Und draußen waren es erbarmunglose 5 Grad. Mein Auto war beschlagen und leichter Nieselregen ging auf mich nieder. Der Nebel hing dick über dieser Szene und es war grau und kalt. Grau und kalt. Genau, das blüht uns jetzt, wenn es gut läuft, nur 4 Monate hintereinander und, wenn es nicht so gut läuft, 5 Monate.
Warum? Warum leben wir in einer Region, die so ein bescheidenes Wetter hat? In München überrascht uns wenigstens ja mal der Föhn. Und wenn es schneit, dann wenigstens richtig. Aber Düsseldorf und Köln. Hannover und Bielefeld. Mannheim und Kaiserslautern. Graue, kalte Mäuse wohin mal sieht, 5 - 6 Monate lang. Das ist der Wahnsinn und zugleich die logische Erlärung, warum es Deutschland wirtschaftlich dann doch immer wieder schafft, den Anschluss zu finden oder alle abzuhängen.
Bei dem Wetter, mal ehrlich. Da kann man nur arbeiten. Alles andere würde einen ja noch tiefer runter ziehen.
L.O.V.E.
Mustang Sally.
Ich gebe ja gerne zu, dass meine Art, bestimmte Dinge zu lieben, offensichtlich nicht mehr zeitgemäß ist. Die OPEC schickt mir eine SMS, wenn ich den Motor anlasse. Welcher Irre träumt heute noch von V8-Motoren? Mit über 400 PS? Die mehr als 20 Liter Super Bleifrei schlucken? Ich! Welcher völlig Bescheuerte nimmt in Kauf, jeden Morgen erst die Jungs von Greenpeace, die sich ans Auto gekettet haben, abzuschütteln? Ich! Alle halten dich für total bescheuert, wenn du so ein Auto fährst. Was in meinem Fall keinen Unterschied zu vorher macht. Das denken die meisten ohnehin. Wer wird noch so beknackt sein, in Zeiten wie diesen eine solche Verschwendung von fossilen Brennstoffen zu akzeptieren? Ich! Wie erkläre ich das meinem Bewusstsein? Meiner Frau? Meinen Kindern? Meiner Umwelt? Gar nicht! Ich berufe mich darauf, einfach einen brutalen Minderwertigkeitskomplex zu haben, den ich dadurch ganz gut in den Griff bekomme. Kompensation ist dann mein Stichwort. Das klingt so, als ob ich auf Krankenschein ein solches Gerät einfach fahren muss.
Hat jemand von euch bei einem solchen Auto schon bei einer Ampel, die auf Grün springt, das rechte Bein so durchgestreckt, wie es eigentlich nur mein Beim .... macht? Nein! Ihr könnt, dürft und solltet nicht mitreden, wenn andere euch in ihren Träumen spazieren gehen lassen. Sondern einfach nur den Kopf schütteln. Das reicht. Kennt ihr Menschen, die, wenn sie in einen Tunnel fahren, das Fenster runterkurbeln? Die Musik leise machen? Und Beifahrer bitten, die Klappe zu halten? Damit sie den Motor besser röhren hören können? Hoffentlich kennt ihr solche Menschen nicht. Eventuell sollte man allen Männern mit einem ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex ein solches Auto geben. Das ist allemal besser, bevor sie größeren Schaden anrichten.
Kennt ihr den Geruch von dem Leder? Das Gefühl, wenn man den Rückwärtsgang einlegt? Das Geräusch, wenn die Tür ins Schloss fällt. Am schönsten ist das Gefühl in Parkhäusern, wenn man sich auf diesem glatten Beton die Stockwerke hochschraubt. In diesem Moment ist man mit Steve MacQueen eins. Dann versteht man seine eigene Welt.
"Birth of the cool" von Miles Davis spielt über dieser Szene. Gibt es etwas Schöneres als unvernüftig zu sein?
Eine Unart
Wenn man in Deutschland an Flughäfen ankommt, braucht man 1 EURO, um an so einen Gepäckwagen zu kommen, den man nur sehr schwer wieder los wird. Für Ausländer, die ohne Euros ankommen und beim Wechseln auch nur eine Hand voll Scheine bekommen, muss das ein Alptraum sein. Die müssen wohl oder übel schleppen.
Im Supermarkt dasselbe Bild. Wehe, du hast keinen 1 EURO dabei. Und musst wechseln. Da gibt es diese Klugscheißer, die an ihrem Schlüsselbund so einen Plastikchip haben, welcher den EURO ersetzt.
Dasselbe Bild in Biergärten. Da hängen diese Kaugummi- und Nögips-Automaten. So dass deine Kinder ständig 10 Cent, 20 Cent bis zu 1 EURO haben wollen, um ungesunden Blödsinn ihr Eigen nennen zu dürfen.
Oben auf der Zugspitze will man seinen Blick per Fernglas übers Panorama schweifen lassen. Ohne 1 EUR0 sieht man nur ein schwarzes Loch. Obwohl die Auffahrt pro Person mit 42 EURO nicht knapp bemessen scheint.
An Tankstellen dasselbe Bild. Man muss mal, aber ohne 50 Cent darf man sich nicht ins Porzellan entledigen.
Da war es fast erschreckend wohltuend, dass auf einem Ausflugdampfer ein Fernglas thronte, das ohne 1 EURO sogar funktionierte. Was man von den Massen an 1 EURO-Gerätschaften mit Verlaub nicht immer behaupten kann.
Ich finde, die Konsumentenzitrone ist genug ausgepresst, es stünde vielen sehr gut zu Gesicht, auf alle 1 EURO-Abzockekonzepte gänzlich zu verzichten. Irgendwann muss doch mal Schluss sein.
Obwohl, Einzelblatt-Ausgabe bei Toiletten wäre auch noch so eine Idee. Rolltreppengeld. Und Fahrstuhlgeld. 5 Etagen für 50 Cent. Mir würde da noch viel Unsinn einfallen, den andere sicher sofort in die Tat umsetzen würden.
Dienstag, 17. Oktober 2006
Einführung in die Welt der Statussymbole: Die Doppelgarage
Wer was auf sich hält, der hat natürlich mindestens eine Doppelgarage. Darunter geht es nun gar nicht. Die gibt es natürlich bis zum XXL-Format. Der Überflieger besitzt gegenüberliegende Doppel-Doppel-Garagen. Die sich automatisch öffnen und schließen lassen. Ganz geil ist ein Sender mit einer Reichweite von 300 Metern. Das bedeutet, wenn man in die Straße einbiegt, öffnet sich am Ende schon das Tor, ohne dass man selbst bemerkt wurde. Wer so was sein eigen nennt, der ist in Sachen Statussymbole sehr weit vorne. Wer noch immer nur eine Garage hat und nicht mal sein Auto da rein bekommt, weil diese völlig zugestellt ist, der hat in der Welt der Statussymbole nichts verloren. Und zugleich völlig verloren. Denn der Profi unter den Statussymbolen hat natürlich auf der Rückseite seinen geräumigen Fahrradraum.
Der eine hat's, der andere nicht. Vor allem nicht alle an der Waffel.
Geschrieben von Christof Hintze
in blue notes
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07:03
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Das Rauschen am Maisfeld
Wenn der Wind geht, das Wetter mitspielt und man an einem reifen Maisfeld vorbei kommt, dann kann man ein seltenes Konzert vernehmen. Das es so nur einmal gibt. Denn der Mais mit seinen Blättern und so eng beieinander stehend gibt dem aufmerksamen Zuhörer ein Gratiskonzert. The Concert in the Mais. Tribute to the Cornflakes. Man muss nur innehalten können. Und mal nicht gleich wo ankommen müssen. Sehr schön. Auch ganz ohne Noten. Ohne Anzug tragen. Ohne 2. Parkett, 1. Reihe, Sitz 23. Auch sehr angenehm, man kann mitten im Konzert einfach weiter seines Weges schreiten.
Geschrieben von Christof Hintze
in 02 . Blickwinkel
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07:01
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Montag, 16. Oktober 2006
In eigener Sache
Sich über Wichtiges oder Unwichtiges aufzuregen ist grundsätzlich der falsche Weg. Die Aufregung vernebelt die Sinne, das Denken und auch das Handeln. Ohne den zu hohen Aufregungsspiegel würde man viele vermeintliche Fehler nicht machen. Zum Beispiel das Hochwiegeln. Der Berufsstand der Anwälte lebt davon, dass Menschen sich gegenseitig hochwiegeln. Hätte man sich an genau der Stelle gut im Griff, hätten wir 300.000 arbeitslose Anwälte mehr. Aber auch in allen anderen Bereichen ist die Aufregung unangebracht und führt zu komplett falschen Zielen. Zu denen man selbst nicht wollte, aber auf die man wie auf Eisenbahnschienen selbst gebracht wird.
Bei der Bundeswehr darf man am Tag eines Verstoßes keine Beschwerde einreichen. Erst einen Tag später. Egal, wie groß oder wie klein. Man muss eine Nacht darüber schlafen. Und erst dann ist eine Beschwerde eine ordnungsgemäße Beschwerde. Die in schriftlicher Form einzugehen hat. Ich selbst habe nicht dienen dürfen - T5. Das heißt untauglich und ausgemustert. Ich war aber zur Entschädigung dafür 1 1/2 Jahre Surflehrer in Südfrankreich. Lang ist es her. Aber alle meine freundschaftlichen Kameraden haben gedient. Daher weiß ich das.
Eigentlich schlau. Sehr schlau. Denn 99% aller Aufreger legen sich innerhalb von 12 Stunden so fundamental, dass man oft darüber hinweg sieht. Sich die Hand reicht. Oder es nicht mehr als wesentlich empfindet.
In unserem Leben ist der Hörer zu schnell zur Hand. Die Mail zu schnell raus. Somit schaffen wir ständig Nebenschauplätze, die wirklich keiner braucht. Aber da wir meist beratungsresistent sind, kommen wir genau an dieser Stelle nicht weiter. Freundschaften, Ehen, Bekanntschaften, Kundenbeziehungen und Lieferantenbeziehungen, Arbeitsverhältnisse und alle anderen Arten von Verhältnissen und Beziehungen scheitern, weil ein Wort das andere ergeben hat. Und man sich von dem Pfad des Aufregens in ungeahnte dumme Höhen aufschwingt. Von denen es dann an einem Punkt kein Zurück mehr zu geben scheint.
Schluss. Aus. Das war´s. Um nur ein paar Tage später auf die Frage "Was ist denn passiert?" festzustellen: "Ach, so schlimm war es eigentlich nicht." Aus, vorbei. Warum? Weil der Respekt so arg verletzt wurde, dass eine Heilung erst einmal nicht in Sicht scheint. Obwohl man Respekt ebenso zurückgewinnen kann, wie alles andere. Wir Deutschen wissen das sehr genau. Es ist nie vorbei, bis es vorbei ist.
Man bemüht sich nur nicht darum. Und schon wieder beginnt man an einer ganz bestimmten Stelle ganz von vorne. Wie beim Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spielen. Man wird rausgeworfen und muss nun wieder von vorne anfangen. Aber so einfach ist das nicht. Bis man nämlich wieder im Spiel ist, bedarf es der geeigneten Augenzahl. Oder im wirklichen Leben eines geeigneten Partners.
Gott, sind wir blöd. Kann die Gen-Forschung da nichts machen? Einfach das Aufregen mal auf ein angenehmes Maß zurück fahren. So dass wir über alles Unwichtige locker hinweg sehen. Und beim Wichtigen mit der angemessenen Erregung an die Lösung gehen.
Geschrieben von Christof Hintze
in 02 . Blickwinkel
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07:03
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Tags für diesen Artikel: aufregung, beherrschung, Blickwinkel, kommunikation, mensch ärgere dich nicht, ärger
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