Donnerstag, 26. Oktober 2006
Hochzeitspaar Pudong
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Hafen Shanghai
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Friseur Zhabai District
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Wohnsiedlung Zhabai District
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Volksgarten
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Volksgarten
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Golfspieler, Pudong
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Mittwoch, 25. Oktober 2006
(Erinnerung) Chiemgau III
Die Kellner im Café Tomaselli lassen sich nicht gerne bei ihrer Arbeit stören. Touristen kommen aus dem Regen und schauen betröpfelt, weil sie keinen freien Tisch entdecken. Ein Handy, obwohl verboten, klingelt in der Handtasche einer Dame. Ein älterer Herr setzt sich zu einem anderen älteren Herrn und sie kommen ins Gespräch. Eine Kellnerin geht herum und verkauft den Kuchen direkt vom Tablett. Eine Ehefrau weist ihren Ehemann an, den vorbeifliegenden Kellner einzufangen. Drei Amerikanerinnen, die alle das gleiche Sweatshirt mit Sternenbanner tragen, versuchen die Toilette zu finden. Eine lesende Frau sitzt auf einer Bank in der Ecke und hat einen Vorrat an Zeitungen um sich drapiert, auf hölzerne Rahmen gespannt, und nippt ganz entspannt an ihrem Einspänner. Über die Treppe kommen Touristen herunter, die oben auch keinen Platz gefunden haben. Ein anderer Kellner balanciert Kaffeetassen und Wassergläser, auf deren Rändern kleine Kaffeelöffel liegen, und fordert unachtsame Touristen auf, doch den Weg frei zu machen. Eine andere Kellnerin bestückt ihr Tablett mit Kuchenstücken aus dem Buffet und wird von einem Kollegen angesprochen, der auf eine Gruppe teuer gekleideter Menschen zeigt. Von einem Vierertisch erheben sich die Gäste und überlassen die Stühle einem tropfnassen Touristen, der hektisch seiner Begleitung winkt. Ein Reiseführer sammelt seine Gruppe ein. Ein Japaner versucht mit Händen und Füßen zu zahlen.

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Freitag, 20. Oktober 2006
(Erinnerung) Chiemgau II
Draußen wechseln sich Regen und Sonne ab. Manchmal passiert auch beides zugleich. Die Sonne scheint auf unseren Tisch, verschwindet wieder. Licht an, Licht aus. Leute kommen herein; fragen, ob man im Garten oder auf der Seeterrasse Kaffee trinken kann. Wir trinken kühlen Sekt. Wir lesen in unseren Büchern, schauen bunte Magazine an. Die Stunden plätscherten dahin. Seit Tagen versuche ich zu schreiben, heute ist endlich wieder so ein Tag. Nach dem Frühstück lassen wir den Ausflug nach Prien ins Wasser fallen. Stattdessen setzen wir uns in die Klosterstube; lassen in Seeon die Zeit vergehen. Ich lese, dass Mozart auch ein häufiger Gast im Kloster gewesen sein soll. In der Klosterkirche von Seeon, lese ich weiter, erklangen erstmals am 21. März 1767 zum Feste des Ordenspatrons St. Benedictus und dann am 24. Juni 1771 zum Feste St. Johanis des Täufers seine Offertorien Scande coeli limina und Internatos mulierum. Draußen geht mal wieder ein Schauer nieder. Vielleicht wird auch ein Gewitter draus.

Mittwoch, 18. Oktober 2006
(Erinnerung) Chiemgau I
Ein kleiner runder Tisch. Sieben Stühle drumherum. Ein Apfelbaum, der seine Äste weit ausladend über jeden hält, der sich zu ihm setzt. Wind kommt auf. In der Ferne, über dem See, beginnt es zu donnern. Die Berge verschwinden im Grau, werden eins mit dem Himmel. Wespen schwirren um unser Bier. Die Sturmwarnlampen am Ufer des Sees blinken schneller. Ein letztes Segelboot hat es eilig, den Hafen zu erreichen. Die Luft wird kühler. Autos, die über die Seeuferstraße kommen, fahren mit Licht. Noch kein Regen. Stare haben sich in einen benachbarten Birnbaum niedergelassen. Aus dem Stall hört man die Kühe nervös mit den Ketten rasseln. Ein Surfer hat sich noch mal auf den See getraut. Wahrscheinlich ein Einheimischer oder ein Verrückter. Vom Chiemsee weiß man, daß er bei Sturm zu fürchten ist. Die ersten Tropfen fallen. Noch schützt das Blätterdach des Apfelbaums. Eine schwarze Katze schleicht durch die Wiese. Ein Kahn mit einem Menschen drauf ist auf dem See zu sehen. Vielleicht ein Fischer. Es gibt viele Fischer am See. Sie heißen Lex oder Wörndl oder Moser und beliefern die Gasthöfe und Wirtschaften der Umgebung. Mücken tanzen vor unseren Augen. Dahinter ist ganz allmälig wieder die Bergkette der Chiemgauer Alpen zu erkennen. Der Himmel zeigt fleckenweise Blau. Wir haben unseren Platz unter dem Apfelbaum nicht verlassen müssen. Die Kinder kommen wieder heraus zum Spielen. Die Katze kommt zurück von ihrem Jagdausflug.

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Samstag, 7. Oktober 2006
Hinterm Bischofshof
Ein Hotelzimmer erobert man immer so. Verstaut seine Sachen in Schränke und Schubladen. Das Zimmer ist schließlich belegt. Zufrieden schaut man zum Fenster hinaus. Der Blick geht diesmal aber nach hinten raus. Man sieht auf eine Wand. Am Fuß der Wand ein Holzverschlag; schuppiges Dach, auf dem Gras wächst und Moos. Auf manchen Schindeln liegt alter, schmutziger Schnee.
So nah bei einer Kirche hatte er noch nie gewohnt. Viel zu nah, als das er den Körper als Ganzes begriff. Von seinem Zimmer aus gesehen war alles nur Wand. Wer hatte die Kirche so dicht an das Haus gebaut? Oder wer hatte das Haus so dicht an die Kirche gesetzt? Das lag schon so lange zurück, dass beide wie verwachsen waren.
Dazwischen der Verschlag. Man sieht die Tür des Verschlages, die offen steht. Das Innere, in dem es fast dunkel ist. Eine Schubkarre ist das, was man gerade noch sieht. Sähe man die Schubkarre nicht mit der Zinkwanne, die aussieht wie neu, wäre alles nur Vergangenheit.
Kein Himmel ist zu sehen. Alles ist Wand. Als hätte man das Haus vor die Flanke eines steilen Berges gefügt. Auch das Licht fällt von weit oben wie in eine Felsspalte hinein. Bis es hier unten angekommen ist, hat es zuviel an Strahlkraft verloren, dass es nicht reicht, die Stimmung hier unten zu erhellen. Das Leben – nur feuchtes Moos und nasser Schnee. Dazwischen spärliches Grün gegen gewaltiges Grau.
Dass es doch eine Kirche war, kein Fels, das lag am Glockenspiel. Es schwebte wie ein leichtes Lüftchen heran und ließ sich in dieser Unterwelt nieder. Aber fangen ließ es sich nicht. Es setzte hier und da ein paar helle Töne ab, bevor es sofort wieder verflog. Ein bunter Schmetterling, der sich verflogen hatte.
Die Wand ist nicht glatt. Sie steigt in vielen Formen zum Himmel empor. Sie hat Falten und Runzeln, Narben und Warzen, Furchen und Spalten. Sie tritt hervor und zieht sich an anderer Stelle zurück. Auf den Vorsprüngen hocken tierische Gestalten. Affenköpfe, Hundsmäuler, Teufelsfratzen. Sie sind dem Grund der Felsenwelt entstiegen. Sie kamen gekrochen, geflattert, gesprungen. Einmal niedergehockt, waren sie nie wieder aufgestanden.
Jetzt sitzen sie zum Sprung bereit. Wer soll sich vor ihnen fürchten?
Man hätte es in diesem Hotel auch etwas teurer haben können. Aber man hätte doch nur eine ganz schöne Aussicht gehabt.
So nah bei einer Kirche hatte er noch nie gewohnt. Viel zu nah, als das er den Körper als Ganzes begriff. Von seinem Zimmer aus gesehen war alles nur Wand. Wer hatte die Kirche so dicht an das Haus gebaut? Oder wer hatte das Haus so dicht an die Kirche gesetzt? Das lag schon so lange zurück, dass beide wie verwachsen waren.
Dazwischen der Verschlag. Man sieht die Tür des Verschlages, die offen steht. Das Innere, in dem es fast dunkel ist. Eine Schubkarre ist das, was man gerade noch sieht. Sähe man die Schubkarre nicht mit der Zinkwanne, die aussieht wie neu, wäre alles nur Vergangenheit.
Kein Himmel ist zu sehen. Alles ist Wand. Als hätte man das Haus vor die Flanke eines steilen Berges gefügt. Auch das Licht fällt von weit oben wie in eine Felsspalte hinein. Bis es hier unten angekommen ist, hat es zuviel an Strahlkraft verloren, dass es nicht reicht, die Stimmung hier unten zu erhellen. Das Leben – nur feuchtes Moos und nasser Schnee. Dazwischen spärliches Grün gegen gewaltiges Grau.
Dass es doch eine Kirche war, kein Fels, das lag am Glockenspiel. Es schwebte wie ein leichtes Lüftchen heran und ließ sich in dieser Unterwelt nieder. Aber fangen ließ es sich nicht. Es setzte hier und da ein paar helle Töne ab, bevor es sofort wieder verflog. Ein bunter Schmetterling, der sich verflogen hatte.
Die Wand ist nicht glatt. Sie steigt in vielen Formen zum Himmel empor. Sie hat Falten und Runzeln, Narben und Warzen, Furchen und Spalten. Sie tritt hervor und zieht sich an anderer Stelle zurück. Auf den Vorsprüngen hocken tierische Gestalten. Affenköpfe, Hundsmäuler, Teufelsfratzen. Sie sind dem Grund der Felsenwelt entstiegen. Sie kamen gekrochen, geflattert, gesprungen. Einmal niedergehockt, waren sie nie wieder aufgestanden.
Jetzt sitzen sie zum Sprung bereit. Wer soll sich vor ihnen fürchten?
Man hätte es in diesem Hotel auch etwas teurer haben können. Aber man hätte doch nur eine ganz schöne Aussicht gehabt.

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