Man begibt sich in eine andere Welt. Ohne alles
das, was man täglich um sich hat. Und diese
Welt ist voller anderer Lebewesen. Ohne alle
diese, die man täglich um sich hat.
Es ist, als ob man einen anderen Planeten in einem
anderen Universum besucht. Man ist zu Besuch, zu
Gast. Beim Tauchen verändert sich deine sichere
Lebensform in eine unsichere. Dann man kann nicht
frei atmen. Und scheint wie ein Astronaut
wie in einer Art Schwerelosigkeit umher zu treiben.
Die Sprache ist eine eigene und stark reduzierte.
Aber man versteht sich unter Wasser. Das Körper-
gefühl ist ein völlig anderes. Das Gewicht der
eigenen Masse schwebt wie auf Händen getragen.
Und man kann unablässig Neuigkeiten bewundern und
entdecken. Alles ist neu und anders. Nichts ist
wie aus unserer Welt über Wasser. Das Tauchen
eröffnet einem einen Blickwinkel auf unsere Welt,
wie man ihn über Wasser nicht bekommt. Das muss Astor-
nauten im All ebenso gehen. Sicherlich noch
beeindruckender. Man ist neu in ihr. Und nur zu Gast.
Man kann nicht bleiben und man ist nicht wirklich
hier zu Hause. Man schwimmt eben nur mal vorbei.
Man beobachtet die großen und kleinen Fische.
Die Pflanzen, Korallen, die Farben und was man in der
Zeit, die einem unter Wasser bleibt, noch so mit-
nehmen kann. Tauchen ist ein Ausflug in eine andere
Welt, die direkt vor unsere Haustür liegt. Es macht
den großen Menschen sehr klein. Denn im Meer sind wir
verschwindend winzig. Das Tauchen kann einen viel
lehren. Aber wie in allem gilt auch hier, es gibt
solche und solche. Denn wo andere ihren Müll im Wald
liegen lassen, so trampeln hier viele arglos mit
ihren Flossen vieles kaputt und stecken ein, was ihnen vor
die Taucherbrille kommt. So sind wir nun mal,
wir Menschen, wir müssen immer Souverniers mit-
nehmen oder unsere Spuren hinterlassen. Zwei Dinge, derer
es nicht benötigt, die wir aber nicht lassen können.
19. Oktober 2004