Donnerstag, 16. August 2007
Chancen Optionen Stärken Möglichkeiten
Man sollte die Welt nur noch durch die rosa Brille betrachten. Man sollte die Realität hinten anstellen und nur noch in seiner wunderbaren Fantasie leben. Man sollt alles Negative einfach abschalten. Man sollte nur noch hinhören, wenn es einem gefällt. Nur noch hinsehen, wenn es einem zusagt. Man sollte nur das sehen, hören, lesen und fühlen, was einem gut tut. Man sollte sich nur noch mit Menschen umgeben, die man mag. Man sollte sein ganzes Leben mit vielen schönen Impulsen ausstatten. Angenehmen Begegnungen. Es sollte Brillen geben, die alles ausblenden, was man nicht sehen will. Hörgeräte, die alles taub machen, was man nicht hören will. Auf der Haut nur die Stoffe tragen, die einem schmeicheln. In Bettwäsche schlafen, in die man sich voller Wonne einwickelt. Man sollte sein Leben nutzen, es zur höchsten eigenen Lebenskunst heranwachsen zu lassen. Man sollte seiner Energie folgen, seinen Emotionen, seinem guten Gefühl. Man sollte im Regen tanzen, wenn einem danach ist. Man sollte so viel. Man könnte so viel. Aber leider muss man. Leider darf man nicht. Obwohl nichts davon irgendjemandem nur ein Haar krümmen würde. Schon verrückt. Dass Gutes es im Leben viel schwerer hat als Schlechtes. Schon verrückt.
Geschrieben von Christof Hintze
in Gleichgesinnte
um
10:40
| Kommentare (2)
| Trackbacks (0)
Artikel mit ähnlichen Themen:
Gerade hat hier im Hinterhof jemand einen uralten italienischen Schlager aufgedreht. Hach war das herrlich.
______________________
Ich habe mich ein bisschen mit der Whitelist beschäftigt und dem Kerngedanken daraus, dass die Menschen sich sowieso nie rein rational entscheiden, weder zu einem neuen Service noch zu einem neuen Dienstleister. D*accord, schonschon.
Der gedankliche Fehler, der sich da eingeschlichen haben könnte, ist, dass das Gegenteil von "rational" eben genau nicht nicht "emotional" ist, sondern "irrational". Ich würde "emotional" also nicht so als Gegensatz aufbauen (damit wird es entwertet und in Richtung irrational getrieben), sondern als wunderbaren zweiten Verstand, der immer dazu gehört.
Rational und emotional gehen perfekt zusammen, sie sind keine anderen Welten.
Hirnforscher wissen das.
Und wenn man das auf ein Empfehlungssystem überträgt, muss man wissen, dass die reine Ratio (auch sie ein Fiktion, gibt es die reine Ratio?) immer die sozial-psychologische Komponente sucht, ja dringend braucht.
Und ab da haben alle Systeme, die auf virtuellem Gebiet installiert sind, einen horrenden Nachteil: Man kann sich nicht riechen (merken Sie was?), man kann sich nicht spüren, man kann keine unsichtbaren, aber genau die wichtigen Signale aussenden.
Daher ist für mich ein Netzwerkgedanke, der umfassender ist als ein reines Brauggsdu-Kriggsdu- Abchecken, immer besser im real life angesiedelt. Im Internet ist eben genau die wunderbare Gefühlsverstand-Komponente ausgeknipst = alle wunderbaren weiteren Kanäle, um sich zu verständigen, fehlen. Der Rechner bietet einem umfassend gepolten Verstand, der viele Antennen hat und viel wahrnimmt (einem Gefühlsverständigen), überhaupt nichts. Nur Bilder (die nicht echt sein müssen und oft genug auch falsch sind), nur Texte, bei denen es oft schwer ist, die ganzen Inhaltsebenen einzuordnen, die sie anbieten. Der Gebrauch von emoticons ist im Netz nicht spießig, sondern weise, weil man sich auf nur rein textlicher Ebene extrem missverstehen kann, wie wir alle sicher schon erfahren durften. Es fehlen Betonungen, Akzente, ein Lippenkräuseln, ein Blick von der Seite. Da fehlt alles.
Daher ist für mich das Internet nur ein rudimentäres und sehr fehlerhaftes Mittel zur Akquise. Um die geht es doch.
Im Internet findet nur da erfolgreich Akquise statt, wo die Leistungen klar und einfach beschreibbar sind. Ergo sind sie dann auch vergleichbar. Und wo vergleichbare Leistungen angeboten werden, herrscht ein reiner Preismarkt und der Untergang der Idee.
Das, worauf Sie raus wollen, dem Kunden die Qualität der Idee herauszustellen, wichtiger als stupide technische Umsetzung, und sie als wichtigen Grundstein Ihrer eigene Arbeit anzubieten (was ich gut finde), geht im Netz daher... schlecht.
Nutzen Sie für Ihre eigene Sache mehr Wahrnehmungskanäle als das dröge Internet und machen Sie... Seminare, Events. Denn Sie sind keine Schraubenfabrik und verkaufen keine Schrauben.
Und zwar keine dieser trockenen Powerpointvorlesungen oder dieser unglaublichen IHK-Seminare (I know), sondern mit Schmackes und Aha-Effekt. Ich bin sicher, Sie haben es drauf. Mit den Leuten, die jetzt schon von Ihnen begeistert sind, ein Netzwerk halten und weiter ausbauen.
Eine, die nicht mehr im XING ist...