Schnell kommt bei Menschen heraus, wie die Spule gewickelt ist: in Richtung entdecken oder in Richtung suchen. Man kann es unmöglich übersehen oder nicht bemerken. Die meisten Menschen, die ich kenne, glauben fest daran, dass man Mensch auf Dauer überreden kann. Dafür investieren sie viel Zeit. Denn die Mutigen müssen den Ängstlichen zu einem guten Stück die Angst nehmen. Müssen?! Nein. Denn wer lange Angst gegen Mut eintauschen muss, um halbe Ziele zu erreichen, der wird selbst mutloser und lustloser und, wenn es ganz schlecht läuft, auch noch ängstlicher.
Es gibt keinen höheren Auftrag, in dem steht, ihr Mutigen, lasst euch von den Ängstlichen zermürben. Der Ängstliche hat nämlich auch seine Aufgaben. Wenn er sich an die halten würde, dann käme es nie zu diesem Konflikt. Ein Beispiel, in dem wir in die Steinzeit zurückgehen: 5 Männer machen sich auf zur Jagd. Die Frau ist jedes mal voller Angst, dass ihrem Jäger was zustoßen wird. Diesmal macht der Jäger eine Ausnahme, ein anderer Jäger bleibt in der Höhle und soll auf das Feuer aufpassen. Und die Frau nimmt er mit. Was passiert?! Sie kommen von der Jagd zurück mit einem Körbchen voller Waldbeeren. Alles andere wäre zu gefährlich gewesen. Und das Feuer ist leider ausgegangen, nachdem es um sich gegriffen und alles verbrannt hat.
Seht ihr: Die einen sollen jagen und die anderen etwas anderes Sinnvolles tun. Aber bei aller Gleichberechtigung hat man die emotionalen Unterschiede völlig außer acht gelassen. Denn es gibt unter den Frauen auch gute Jäger und unter den Männern auch gute Bewahrer. Deshalb ist es fatal, dass man Männern grundsätzlich Jagdinstinkte zuordnet, die gleichzeitig mit Mut verbunden sind. Tatkraft. Entscheidungssicherheit. Völlig falsch. Das Gute entdecken ist keine Frage von Geschlecht und Position, von Menschen, die das so können und wollen und nicht müssen. Das Schlechte suchen hat auch seine wichtigen Qualitäten, denn es beschützt uns vor großem Übel, aber nicht bei der Jagd nach Ideen. Ideen, von denen wir letztendlich leben.