Man hat eigentlich immer die Wahl, etwas zu tun oder zu lassen. Alles was ist, ist entstanden durch unsere Wahl. Wir wählen alles selbst aus. Auch das, was wir oftmals nicht wollen. Viele Menschen beklagen sich über viele Aspekte in ihrem eigenen Leben und natürlich auch innerhalb ihrer Arbeit. Dabei gibt es bei den ganzen Klageliedern nichts, was sie nicht selbst gewählt hätten. Das Problem scheint, dass wir die freie Wahl noch nicht einfordern. Nicht ausüben. Nicht verfolgen. Wir wählen nicht, wir akzeptieren, nehmen hin, lassen gefallen, weichen aus, wir stellen uns nicht, wir lassen zu, wir dulden. Wir haben das Privileg der freien Wahl noch nicht drauf. Ganz im Gegenteil, andere wissen das und können uns deshalb spielend deren Wahl aufs Auge drücken. Die große Verantwortung der Demokratie hat uns noch bei weitem nicht durchdrungen. Die noch größere der freien Wahl schon gar nicht. Noch bedenken wir zu viel. Wir wollen nicht schuld sein. Nicht die Bürde der Verantwortung ertragen. Das Auto der Freiheit hat nach über 60 Jahren gerade mal ein paar Kilometer auf dem Tacho. Und weit herum gekommen sind wir auch nicht. Die Konsumfreiheit, die beherrschen wir. Aber alle anderen wichtigen und wesentlichen Freiheiten sind uns fremd. Das Problem ist das Bewusstmachen, dass wir jeden Moment unseres Lebens selbst bestimmen können. Und eigentlich müssen. Verlassen müssen wir uns in erster Linie darauf, dass man sich auf sich selbst verlassen kann, die richtige Wahl getroffen zu haben. Aber die Unfreiheit steckt noch in uns. Wie der Fußgeruch in Sportschuhen. Alles Klagen, Anprangern, Nörgeln und Argwöhnen ist das Ergebnis unserer Wahl. Wir sollten mit der Errungenschaft Wahlrecht besser umgehen. Das heißt nicht, dass wir eine Partei wählen müssen. Sondern wir müssen anfangen, ganz genau das zu wählen, was uns gut tut.