Was Besitzerstolz bedeutet, wurde mir erst richtig bewußt, als ich stolzer Besitzer eines Bonanza Fahrrads wurde. Es war Mitte der 70er. Im Fernsehen fesselte uns eine Cowboy-Serie an den Fernseher, die Schirmherr für den Namen des gleichnamigen Fahrrads wurde: Bonanza. Mit dieser Cowboy-Serie wurde zugleich ein Lebensgefühl vermittelt, das – für uns – in völligem Einklang mit diesem Fahrrad war. Freiheit, Reiten und Cool-Sein ging nur auf einem Bonanzarad.
Wer keins hatte, war gearscht. Wer eins hatte, verpasste ihm umgehend einen persönlichen Stil. Individualität innerhalb der Konformität war extrem angesagt. So wurde ein Bierdeckel mit Wäschklammern so am Hinterrad befestigt, dass der typische Bonanzarad Sound hörbar wurde.
Zudem gab es batteriebetriebene Rückleuchten mit Blinkern. Die Bowdenzüge wurden verziert. Rückspiegel waren cool. Und die 3-Gang-Knüppelschaltung in der Mitte. Zubehör für Bonanzaräder schoss wie Pilze aus dem Boden. Aber irgendwann war es plötzlich vorbei. Da stand es dann in der Garage und wurde nicht mehr bewegt. Das Bessere war auch schon damals der größte Freind des Guten. Das galt auch für den Besitzerstolz – das Skateboard war geboren.