Samstag, 24. Oktober 2009
Samstagsgedanken: Menschenmengen
Der Mensch ist nicht dumm, aber die Menschen sind es. Das fällt mir immer wieder auf, wenn ich mir manche Geschehnisse anschaue. Ich persönlich habe noch nie einen Liegestuhl mit meinem Handtuch für 14 Tage zwangsbelegt. Aber die Deutschen tun es. Und die Engländer. Aber die machen eh alles nach, was vom Kontinent kommt, in der Panik wegen ihrer „splendid isolation“ etwas zu verpassen.
Ich kenne niemanden, der die BILD liest, sie ist aber die meist verkaufte Tageszeitung. Analog zu den Volksmusiksendungen der Öffentlich-Rechtlichen. Das ist deren Bildungsauftrag für die CDU-Wähler. Weil keiner den Guido in exponenter Stelle wollte, wird er jetzt unser Vizekaiser und nicht Englisch- Sprechen-Wollender-Außenotto. Von Uns-Angela reden wir lieber nicht. Oder gibt es einen, der zugibt, sie persönlich gewählt zu haben?
Wie sich Menschen verhalten, sieht man immer dann, wenn viele dieser Gattung dasselbe zur gleichen Zeit und sehr Ortsnah tun. Schauen wir mal auf das Münchner Oktoberfest, eine volle U-Bahn, ein Kaufhaus in der Rabattschlacht, ein Fußballstadion und eine volle Autobahn. Da wird das sensibelste, intelligenteste und sympathischte Individuum entweder zum Bierseligen, auf der Bank Tanzender und Schunkelnder Frauenheld, zum Ellbogen-Rambo, der die Oma vom letzten Sitzplatz schubst, zur kreischenden Xanthippe, die das letzte blassrosa T-Shirt für 3,99 nie mehr loslassen würde, zum Rowdy, der alles was gelb oder blau ist, inklusive Schiedsrichter niedermachen würde und last but not least, alle die nicht sofort die linke, seine Fahrspur frei machen, mit Recht und Vollgas von der Piste rammen wollte.
Zieht man wahllos einen aus dieser wummernden, blökenden Masse und konfrontiert ihn mit seinem Tun, dann bricht er sofort in sich zusammen und wimmert: Ja, aber das haben alle getan! Genau das ist es! Das haben alle getan. Das war schon immer so. Das haben wir immer schon so gemacht. Merken Sie was? In der Menge, in der Masse, in der Herde wird der Einzelne Gesichtslos. Fühlt sich nicht mehr verantwortlich. Oder wächst alternativ über sich hinaus, wird zum Anheizer, zur Zentralfigur. Mit dem einzelnen Individuum jedenfalls hat eine Massenveranstaltung wenig gemein.
So muss man dann auch die Wahlslogans der Parteien lesen, die Waschmittelwerbung und die dümmliche TV- und Radioreklame. Sie richten sich an die Menge. Da werden andere Parolen gebraucht als in der Einzelansprache. Wer das alles realisiert und seinen Herdentrieb, sollte er künftig auftreten, hinterfragt, wird vermutlich zu anderen Handlungsparametern tendieren. Das macht ihn zwar moralisch auf jeden Fall besser, aber furchtbar unbeliebt und einsam.
Ich kenne niemanden, der die BILD liest, sie ist aber die meist verkaufte Tageszeitung. Analog zu den Volksmusiksendungen der Öffentlich-Rechtlichen. Das ist deren Bildungsauftrag für die CDU-Wähler. Weil keiner den Guido in exponenter Stelle wollte, wird er jetzt unser Vizekaiser und nicht Englisch- Sprechen-Wollender-Außenotto. Von Uns-Angela reden wir lieber nicht. Oder gibt es einen, der zugibt, sie persönlich gewählt zu haben?
Wie sich Menschen verhalten, sieht man immer dann, wenn viele dieser Gattung dasselbe zur gleichen Zeit und sehr Ortsnah tun. Schauen wir mal auf das Münchner Oktoberfest, eine volle U-Bahn, ein Kaufhaus in der Rabattschlacht, ein Fußballstadion und eine volle Autobahn. Da wird das sensibelste, intelligenteste und sympathischte Individuum entweder zum Bierseligen, auf der Bank Tanzender und Schunkelnder Frauenheld, zum Ellbogen-Rambo, der die Oma vom letzten Sitzplatz schubst, zur kreischenden Xanthippe, die das letzte blassrosa T-Shirt für 3,99 nie mehr loslassen würde, zum Rowdy, der alles was gelb oder blau ist, inklusive Schiedsrichter niedermachen würde und last but not least, alle die nicht sofort die linke, seine Fahrspur frei machen, mit Recht und Vollgas von der Piste rammen wollte.
Zieht man wahllos einen aus dieser wummernden, blökenden Masse und konfrontiert ihn mit seinem Tun, dann bricht er sofort in sich zusammen und wimmert: Ja, aber das haben alle getan! Genau das ist es! Das haben alle getan. Das war schon immer so. Das haben wir immer schon so gemacht. Merken Sie was? In der Menge, in der Masse, in der Herde wird der Einzelne Gesichtslos. Fühlt sich nicht mehr verantwortlich. Oder wächst alternativ über sich hinaus, wird zum Anheizer, zur Zentralfigur. Mit dem einzelnen Individuum jedenfalls hat eine Massenveranstaltung wenig gemein.
So muss man dann auch die Wahlslogans der Parteien lesen, die Waschmittelwerbung und die dümmliche TV- und Radioreklame. Sie richten sich an die Menge. Da werden andere Parolen gebraucht als in der Einzelansprache. Wer das alles realisiert und seinen Herdentrieb, sollte er künftig auftreten, hinterfragt, wird vermutlich zu anderen Handlungsparametern tendieren. Das macht ihn zwar moralisch auf jeden Fall besser, aber furchtbar unbeliebt und einsam.
Geschrieben von Kai Falkenberg
in 02 . Blickwinkel
um
11:20
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Tags für diesen Artikel: Blickwinkel, Herde, Herdentrieb, Masse, Menge, Menschenmenge, Moral, Verhalten
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