Mittwoch, 16. Januar 2008
Wort des Jahres
Gerade wurde wieder das Unwort des Jahres 2007 gewählt. „Herdprämie“, soll die Missachtung Kinder erziehender Hausfrauen anprangern. Ich plädiere heute mal für die Wahl des Wortes des Jahres 2007 und schlage hier folgende Wörter vor. Auch andere Vorschläge werden gern genommen.
“Gabriele Pauli“, weil sie uns noch fünf Jahre Stoiber in Bayern erspart hat. Weil sie nach über 50 Jahren ein bisschen Muff aus den Talaren blies und frischen Wind in die Politik brachte. Und weil sich jetzt sogar der letzte Hinterwäldler im Bayerischen Wald fragt, seit wann es in seiner CSU Frauen gibt.
“Lotto-Jackpot“, weil der bis zum größten Jackpot aller Zeiten anwachsende Lottohype vielen Lottospielern erwartungsvolle Träume bescherte und sie fühlen ließ wie Porschechef Wiedekind, wenn er sein Jahresgehalt bekommt.
“myWhitelist“, weil endlich eine Business-Plattform an den Start kam, die zeigen wird, dass es nicht immer nur auf die persönliche, schnelle und unmittelbare Bereicherung ankommt im Leben.
Das „Wintermärchen“, das den Hallenhandballern den Weltmeistertitel bescherte und einem staunenden TV-Publikum zeigte, dass eine Liveübertragung nicht langweilig sein muss.
“GDL“. Weil Asterix Schell dem kleinen Cäsaren Mehdorn klarmachte, dass „alle Züge stehen still, wenn mein starker Arm es will.“ Auch wenn der Schienenzar es gemein fand, dass sich eine Minderheit auf Kosten der Mehrheit bereicherte. Wobei festzustellen ist, dass er nicht sich und seine Vorstandskollegen meinte, die ihre Millionengehälter um über 70% anheben ließen, sondern die unverschämte Forderung der Lokführer.
“Transrapid“, weil die CSU, kaufmännisch sinnvoll, immer noch glaubt, für völlig veraltete und überteuerte Technik irgendwo einen Käufer finden zu können.
“Frauenfußball“, weil es endlich eine deutsche Fußballmannschaft verstand, Brasilien zu schlagen und im Tor einen richtigen Titanen zu haben. Weltmeister mit „0“ Gegentoren. Eine Benchmark für lange Zeit.
“Kurt Beck“. Der Pfälzer Regionalkämpfer aus der Eckkneipe, die Antwort der SPD auf Erwin Huber. Das Mensch gewordene Energiebündel unter den Couch Potatoes. Lieber Kurt, ein deutscher Kanzler mit Bart, das wird nichts. Frag nach beim anderen Power-Rudi Scharping. Und selbst Präsident des Deutschen Radsportbundes ist kein Amt mehr, um das man sich reißen würde.
Aber mein heißester Vorschlag und sicherlich auch der Favorit 2007 ist ganz klar: „Knut!“ Weil ein Eisbärenbaby es schaffte, dass die Medien mal nicht nur irgendwelche Katastrophen vermeldeten. Und weil die Menschen auf einmal wieder lächelten, wenn sie die Tagesschau ansahen.
Na, Beck? Klingelt’s? Nicht Kurt, Knut Beck, gäbe noch Chancen 2009.
Dann kann sogar der Bart bleiben!
Rebecca
http://www.westaflex-forum.de/2008/01/19/wort-unwort-unerhoert/