Dienstag, 22. August 2006
Was sind das für Menschen?
Es gibt Menschen, die sammeln Schneekugeln. Menschen sammeln alles Mögliche. Aber ganz bestimmte sammeln Schneekugeln. Es sind meist weibliche Menschen. Irgendwann hatten sie mal eine. Dann wurden es mehr. Erst aus Versehen. Dann wurden Schneekugeln gezielt von überall mit gebracht. Gäste waren selig. Denn man wußte immer, was man mit bringen konnte. Und so kamen schöne, kitischige, witzige und seltsame zusammen. Ohne und einige auch mit Musik. Und die Krönung der Schneekugelwelt sind die fantastischen.
Dann ist Schluss. Man hat erstens zu viele. Keinen Platz. Und die Dinger stauben auch irre schnell ein. Und wenn Kinder dazu kommen, wird das Leben und vor allem das Überleben für die Schneekugeln sehr anstrengend. Das ist der Zeitpunkt, an dem sie in Kisten für lange Zeit verschwinden. Und nur einige wenige, die schönsten eben, geben einen Hinweis, dass irgendwo noch sehr viele schlummern.
Ich glaube, es sind Menschen, die sich weigern, einen Teil ihrer Kindheit abzulegen. Denen das spielerische Moment in ihrem Alltag immer noch wichtig ist. Die gern fantastische Geschichten träumen. Die an das Gute glauben. Deren Lebenstraum es ist, das Glück für immer wie in einer Schneekugel einzufangen.
Diese Geschichte widme ich dem 22. August. Und einem Menschen, der mich seit vielen Jahren aus einer Schneekugel anlächelt. Danke. Auch ich bemühe mich, das Glück fest zu halten. Und das sagt einer, der früher unter anderem alte Eierbecher gesammelt hat. Bitte fragt mich nicht, warum. Ich weiß es nicht.
Geschrieben von Christof Hintze
in 02 . Blickwinkel
um
12:30
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