Ohne Navi konnte das ja damals nichts werden.
Ich fuhr so dahin auf meinem Lebensweg. Immer der Nase nach und immer da lang, wo es am schönsten schien. Erst fuhren natürlich eher meine Eltern. Aber irgendwann saß ich selbst am Steuer meines Lebenswegs. Und kaum rase ich so ein paar Jahre los, biege ich total falsch ab.
Rauf auf die Autobahn der Karriere. 4-spurig und großspurig immer gerade aus. Dabei war ich gerade noch hier. Surflehrer in Südfrankreich. Bis hier war alles Bestens:
Ich war in der Sonne. Ich war in Südfrankreich am Mittelmeer. Ich war Surflehrer. Ich war glücklich. Aber alle und alles sagte mir. Das kann es doch nicht gewesen sein. Ein Studium muss her. Ein Abschluss. Und dann eine fette Karriere. Mit jeder Menge Kohle. Somit fuhr ich runter von den Feldwegen und Nebenstraßen, auf denen ich bis dato mein Leben genossen hatte, rauf auf die Autobahn.
Und für lange Jahre sollte es keine Ausfahrt mehr geben. In vielen Staus bin ich gestanden. Überholt habe ich und überholt worden bin ich. So raste meine Leben an mir vorbei. Und Vieles ging in Erfüllung von dem, was einem auf dem Weg der Karriere begegnen sollte.
Trotzdem habe ich die erste Ausfahrt genommen. Und bin runter vom Gas. Wieder zurück auf die kurvigen Landstraßen. Die schönen Alleen mit ihren wunderschönen Bäumen. Auf die Feldwege. Denn ich habe erkennen müssen und dürfen, dass mein Leben nicht auf der Autobahn statt finden sollte. Auf der Überholspur, bei der man an allem vorbeirast. Und zwar schneller irgendwie voran kommt. Aber ich das Rennen und die Ziele nicht verstanden habe.
Ich bin zwar nicht zurück als Surflehrer. Aber ich bin seit Jahren zurück in meinem Leben. Und ich werde sicher bis auf Weiteres auf meinem Lebensweg die Autobahnen meiden.