Die sogenannte Wertediskussion ist eine sinnlose. Sie zählt zu den dankbaren Endlosdiskussionsschleifen. Deshalb wird sie immer wieder gern heran gezogen. Denn über Werte zu diskutieren, bringt so wenig, wie über Sex zu sprechen. Man macht es besser.
Denn jede Wertediskussion ist eine subjektive und gleichmaßen relative Darstellung einer persönlichen Ansicht oder einer Interessengruppe, Partei, Ideologie, Religion. Somit sieht jeder Wert von verschiedenen Standorten aus betrachtet anders aus.
Das macht die Diskussionen noch überflüssiger. Denn mit den Werten verhält es sich wie mit der Moral. Das ist wie eine einzige Perle auf einer langen Schnur, die kann man beliebig hin und her schieben. Und die jeweilige Standortbeschreibung ist immer die richtige. Somit ist jede Standortbeschreibung eigentlich nur eine Standpunktbeschreibung. Und die ändern sich scheller als man denkt, will und ahnt.
Somit wird die Diskussion darüber gern instrumentalisiert, um anderen eigene Interessen aufzudrängen. Dabei sind die Werte so klar wie Kloßbrühe. Man muss nur an die wenigen wertvollen halten. Da haben wir zum Beispiel: Lebenswert – dazu formulierte jemand unlängst treffend und völlig verständlich: Du sollst nicht töten. Noch Fragen? Und ein weiteres schönes Beipspiel ist: Liebenswert. Welche Frage oder welche Diskussion kommt da auf. Eigentlich keine.
Außer – den Menschen wird es einfach zu bunt und langweilig. Dann brechen sie bevorzugt eine Wertediskussion vom Zaun. Was für ein unglaublicher Luxus. Schade, dass wir noch nicht verstanden haben, dass diese Freiheit ein kostbares Privileg ist.