Dienstag, 22. August 2006
Als Fußbälle noch Eisenkugeln waren
Wenige könne sich noch daran erinnern. Aber Fußbälle waren in den 70ern mehr Kugeln. Ein Kopfball war immer eine besondere Herausforderung. Vor allem, wenn der Ball hoch und weit und zudem hart geschossen war, und der Aschenplatz vom Regen ganz schlammig. Wenn ein solcher Ball aus dem Strafraum bugsiert werden musste oder ins Tor, dann war eine schwere Gehirnerschütterung die logische Folge. Denn es waren mehr Eisenkugeln, die da gegen das Hirn schepperten.
Um die Schuhe war es nicht besser bestellt. Gegen die Fußballballettschühchen der heutigen Zeit waren das mehr Wanderschuhe. Oder Arbeitssicherheitsschuhe. Warum erzähle ich das?
Weil es aus Sicht von heute unvorstellbar erscheint, was damals an der Tagesordnung war. Auch wenn man selber leibhaftig dabei war. In der Werbung gab es eine unvorstellbare Zeit vor den Computer. Ohne Drucker. Ohne Scanner. Ohne Digicam. Ohne QuarkExpress und Adobe. Ohne alles, was heute da so täglich benutzt wird. Da standen nur Schreibmaschinen herum. Und Stapel von Papier. Das Telefax war gerade erfunden und Schwarz-weiß-Kopierer waren sehr teuer, aber sehr hilfreich. Da gab es Letraset und Fixogum. Da ging man noch in die Dunkelkammer.
Kurz gesagt: Auch in der Werbung, gab es damals im übertragenen Sinne nur Kugeln. Unglaublich, dass man mit den Mitteln überhaupt nur einen Katalog, geschweige denn eine Anzeige rechtzeitig und on budget fertig bekommen hat. Aus heutiger Sicht ist das unvorstellbar. Wenn ich nur darüber nachdenke: Eine Welt ohne Apple Computer und alles drum herum. Da bekomme ich Herzrasen, Panikattakten, Hautausschlag und Atemnot.
Wie haben Mensch so leben können und vor allem überleben? Wahnsinn. Fahrlässig und aus heutiger Sicht unverantwortlich. Das Witzige ist nur, dass wir in 20 Jahren das selbe über die heutige Zeit sagen werden. Und das ist noch verrückter, dabei haben wir alles und das auch noch perfekt. Was soll da noch kommen. Der Handybeamer? Der Gedankenausdruck? Oder die Ideenprojektion direkt aus dem Hirn auf eine Leinwand? Oder die Konzepttelepathie? Oder ...?!?! You never know.
Geschrieben von Christof Hintze
in 02 . Blickwinkel
um
07:02
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