Beim Fußball-Skandal in Italien sind die Urteile gesprochen. Und der Sündenbock ist der Staatsanwalt. Würde man den Vorfall auf Deutschland übertragen, wären viele Reaktionen gänzlich anders verlaufen. Mann müsste mal Herrn Vetter dazu befragen. Was unsere Rechtsgrundlagen für einen solchen Vorfall vorsehen würden.
Stellen wir uns vor: Bayern München, Schalke 04 und der VFB Stuttgart wären überführt. Die wären insolvent, auf einen Schlag. Die wären so überhäuft von Klagen und Nebenklägern. Die finanziellen Ansprüche wären so groß, dass die über 200 Jahre kein Bein mehr auf den Boden bekommen würden. Mit Recht.
Sogar die Balljungen würde diese Vereine für ihren Betrug rechtlich belangen. Die Dauerkartenbesitzer würden sich bis auf den letzten Pfenning alles zurück zahlen lassen. Dazu käme noch die Begleichung der weiteren Schäden. Die Hersteller der Fanartikel würden sich bis zum letzten Wimpel alles zahlen lassen und die Gebühren für erworbene Rechte um ein Vielfaches zurück. Die Fans würde tonnenweise die falsch bedruckten Fanartikel gegen Entgelt umtauschen.
Das Fernsehen, der DFB, die kleinen Vereine, alle Rechte-Inhaber. In Deutschland würden alle darum bemüht sein, ausgleichende Gerechtigkeit walten zu lassen. In Italien ist das historsisch bedingt schon immer anders herum gewesen. Und das bleibt auch so. Die haben kein Unrechtsbewusstsein. Bei uns wird bei jemand, der für einen Flachbildschirm ein Spiel verpfiffen hat, schon alle Register gezogen.
In Italien sind die Meisterschaften der letzten Jahre abgesprochen worden. Somit sind alle internationalen und nationalen Ergebnisse falsch. Und es kommt noch schlimmer. Verzerrt. Denn wenn eine Mannschaft als Meister schon vorher fest steht. Dann hat die eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen. Weniger verletzte, weniger gesperrte, weniger verbrauchte Spieler. Das wirkt sich auf alles aus. Und zwar für alle anderen negativ. 13 davon waren Nationalspieler. Das ist eine so kollektive Ungerechtigkeit, ohne einen Sinn, ein Verständnis, oder die Spur einer Entschuldigung dafür, dass es einem normalen Erdbewohner, mit einem normalen Rechtsbewußtsein die Sprache verschlägt.
Noch mal für alle. Ganz Italien will keine Bestrafung der Mannschaften, Vereine und Täter, sondern der Sündenbock sind der Staatsanwalt und die italienische Rechtssprechung. Und der Rest der Fußballwelt schaut tatenlos zu. Ich bin konsterniert und schockiert. Das letzte Mal, dass ich mich über solche unwürdigen demokratischen Verhaltensweisen aufregen durfte, war bei der legendären Auszählung in Florida. Bei der Gerorge W. Bush unter öffentlicher Mithilfe seines geliebten Bruders amerikanischer Präsident wurde.
Italiener, seid mir nicht böse. Aber ihr tickt nicht ganz richtig.