Immer häufiger stellt sich die einfache Frage: Und? Die Themenvielfalt, welche sich dieser Frage stellen muss, wird täglich größer und größer. Woran liegt das? Früher war so viel so klar. Da gab es keine Fragen. Da stellten sich keine. Und man hat keine gestellt. Aber nun plötzlich, egal worum es geht, um wen oder was, oder wie, wann und wo bis hin zu wer, weshalb, wie viel, wie schnell. Es gibt eigentlich nichts, dessen sich nicht die einfache Frage entgegen wirft: Und?
"Und" bedeutet in diesem Fall so viel wie, welche Auswirkung hat das, wenn ich das mache oder lasse. "Und" relativiert sehr viel und sehr richtig. "Und" stellt die Rangreihe sprich Priorität sicher. "Und" ist das Nachdenken vor dem Ausdenken oder Handeln.
"Und" ist das kleine Wörtchen, das signalisiert, was wirklich zu tun ist. Oder zu lassen. "Und" warum nicht? "Und" warum jetzt? Es hebt die Gesetzmäßigkeiten auf, die Ordnung, die Regeln. Aber nur für einen Moment, um diese auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen. Und dann entweder zu befolgen, oder eben - na und - eben nicht.
Der Mut, die Dinge zu hinterfragen. Falsche Regeln zu brechen. Richtige Prioritäten zu stellen. Alles das liegt in der Fragestellung "und"?
Früher habe ich mir die bei weitem nicht so oft gestellt. Es war endlos Zeit da, endlos Manpower und endlos Energie. Warum etwas in Frage stellen, geschweige denn zu hinterfragen? Aber nun stellt sich die Situation ganz anders da. Nun scheint das Leben dazu bestimmt zielführender zu agieren. Ergebnisorientierter. Und was noch schwerer wiegt, auch gefühlsmäßig will man bei dem, was man tut oder lässt, richtig liegen. Und da hilft so ein „und?“ ungemein.