Immer wieder schön zu lesen, wenn jemand was schreibt, was nach klaren Worten klingt. Heute: Barry Ritholtz's "Monkey theory" - ein hübsches Stück über Affenjungen.
Auf die Frage, was die wichtigste Lektion in Finanzdingen, die er je gelernt hat: "Du bist ein Affe. Daran krankt alles. Ein halbwegs cleverer, hosentragender Primate. (...) Da ist eine Banane? Die will ich haben. (...) Wenn wir über Deregulierung sprechen, sprechen wir darüber, den Affen in Zaum zu halten. Ich möchte keine Märkte regulieren, sondern die Idioten, die am Schalthebel sitzen, die müssen wir regulieren." Hab ichs nicht auch immer gesagt? Ein betrunkener Schimpanse hätte das besser gekonnt.
Apropos Tierwelt: Ameisen gelten doch oft als sozial, altruistisch, ein Musterbeispiel für soziales Miteinander. Irrtum: Ameisen sind betrügerisch und korrupt. "Offensichtlich sind Ameisen auch nur Menschen – jedenfalls was den Eigennutz angeht. Die Wissenschaftler entdeckten, dass bestimmte Ameisen das selbstlose System betrügen, um dadurch sicher zu stellen, dass ihre Nachkommen Königinnen werden (...)." Damit nicht genug. Um zu verhindern, dass der Betrug entdeckt und eventuell abgestellt wird, gehen die Betrüger sehr umsichtig vor. Sie tricksen nur so viel, dass es dem braven Rest der Ameisen nicht auffällt. "Wenn sich in einer Kolonie zu viele einer genetischen Linie zu Königinnen entwickeln, würden die anderen Ameisen das merken und entsprechend dagegen handeln. Daher denken wir, dass die Männchen mit diesen Genen eine Technik entwickelt haben, um ihre Nachkommen über mehrere Kolonien zu verteilen und damit einer Entdeckung zu entgehen. (...) Nach Ansicht des Wissenschaftlers handelt es sich hier um eine evolutionäre Strategie der „Betrüger“ um einer Unterdrückung durch die altruistischen Massen, die sie ausbeuten, zu entgehen." Sieh an, wo ist uns so was Ähnliches nur schon mal begegnet?