Freitag, 6. Februar 2009
Die andere Reichweite
Bis dato wird Reichweite in der Werbung mit Verbreitung gleich gesetzt. Aber so wie es aussieht, gesellt sich da eine Form der Reichweite hinzu, die lautet: Erreiche ich überhaupt meine Zielgruppe? Sind die Arme meiner Kommunikationsmittel lang genug? Man kennt es vom Boxen, da hat Reichweite einen anderen Sinn als Verbreitung. Mehr in Richtung Treffsicherheit.
Denn immer mehr scheint sich abzuzeichnen, dass die Arme der Kommunikation nicht mehr bis zur Zielgruppe reichen. Ein Abnutzungseffekt hat sich breit gemacht. Hinzu kommen schädliche Überlagerungen von Kommunikationsaussagen. Sie sind zu einem lauten, grellen Kommunikationswirrwarr ausgeartet, das seine Wirkung schon seit langem verfehlt. Alles nutzt sich einmal ab, wenn man es lang und oft genug gebraucht. Die Werbewelt ging bis heute davon aus, dass diese ewig währt, mit denselben Mitteln und Methoden.
Aber vieles, was für immer oder für sehr lange erdacht und ersponnen war, hat dann doch nur ein kurzes Glück auf unserem Planeten gehabt. Somit verändern sich die Reichweiten, vor allem von Methoden und Instrumenten. Diese besondere und andere Art der Reichweite gilt es fortwährend zu prüfen. Das ist so, als ob ein Boxer fortwährend Luftlöcher schlägt und dabei mehr an Luftschlösser glaubt.
Dem Methodenstreit folgt deshalb auch der Instrumentestreit. Nicht nur Methoden stehen auf dem Prüfstand, sondern auch die Instrumente, mit deren Unterstützung Methoden umgesetzt werden sollen. Und eins können Sie mir glauben, ein Großteil der Methoden ist längst mausetot und die Instrumente geben nur noch schräge bis keine Töne mehr von sich.
Aber für die meisten ist es so schwer, eine verinnerlichte Methode in Frage zu stellen, geschweige zu ändern. Und hat man sich mal mühevoll und langwierig auf einem Instrument eingespielt, steht man einem Instrumentenwechsel eher abgeneigt gegenüber.
Sogar der von mir verehrte und hochgeschätzte Helmut Schmidt hat in seiner letzten Kolumne im Zeitmagazin mit dem Titel „Auf eine Zigarette“ am Ende eine Prophezeiung in den Raum gestellt: Das Internet kann niemals die Qualität einer gedruckten Zeitung erreichen. Herr Schmidt, mit Verlaub - sie irren. Und zwar nicht mit Blick in die Zukunft, sondern schon einige Zeit lang. Als treuer ZEITleser sage ich, dass ich Impulse, Ideen, Inspiration und Denkanstöße schon länger und vermehrt im Internet finde. Und wenn ich ehrlich bin, ist „DIE ZEIT“ das letzte mir bekannte Medium der gedruckten Art, das ein solches Feuerwerk von Denkanstößen in mir auslöst. Obwohl ich im Laufe der Jahre alle anderen beiseite gelegt habe, drängt sich mir nichts auf. Und ich habe auch keine Sehnsucht.
Und auch die Kritik an der Kürze, die einer Vertiefung von Themen im Wege steht, sehe ich nicht so wie der Alt-Bundeskanzler. Oft reicht ein Impuls. Oft bewegt ein Impuls weitaus mehr. Es gibt zu viel Wichtiges, so dass man nicht jedes Thema so vertiefen muss, dass keine Zeit für die vielen ebenso wichtigen anderen bleibt.
Und ich würde gerne eine andere Prophezeiung dem gegenüberstellen. Wenn Helmut Schmidt heute 30 Jahre alt wäre, er würde das Internet lieben und nutzen. Und eine Verbindung der besonderen Art fördern und fordern.
Denn immer mehr scheint sich abzuzeichnen, dass die Arme der Kommunikation nicht mehr bis zur Zielgruppe reichen. Ein Abnutzungseffekt hat sich breit gemacht. Hinzu kommen schädliche Überlagerungen von Kommunikationsaussagen. Sie sind zu einem lauten, grellen Kommunikationswirrwarr ausgeartet, das seine Wirkung schon seit langem verfehlt. Alles nutzt sich einmal ab, wenn man es lang und oft genug gebraucht. Die Werbewelt ging bis heute davon aus, dass diese ewig währt, mit denselben Mitteln und Methoden.
Aber vieles, was für immer oder für sehr lange erdacht und ersponnen war, hat dann doch nur ein kurzes Glück auf unserem Planeten gehabt. Somit verändern sich die Reichweiten, vor allem von Methoden und Instrumenten. Diese besondere und andere Art der Reichweite gilt es fortwährend zu prüfen. Das ist so, als ob ein Boxer fortwährend Luftlöcher schlägt und dabei mehr an Luftschlösser glaubt.
Dem Methodenstreit folgt deshalb auch der Instrumentestreit. Nicht nur Methoden stehen auf dem Prüfstand, sondern auch die Instrumente, mit deren Unterstützung Methoden umgesetzt werden sollen. Und eins können Sie mir glauben, ein Großteil der Methoden ist längst mausetot und die Instrumente geben nur noch schräge bis keine Töne mehr von sich.
Aber für die meisten ist es so schwer, eine verinnerlichte Methode in Frage zu stellen, geschweige zu ändern. Und hat man sich mal mühevoll und langwierig auf einem Instrument eingespielt, steht man einem Instrumentenwechsel eher abgeneigt gegenüber.
Sogar der von mir verehrte und hochgeschätzte Helmut Schmidt hat in seiner letzten Kolumne im Zeitmagazin mit dem Titel „Auf eine Zigarette“ am Ende eine Prophezeiung in den Raum gestellt: Das Internet kann niemals die Qualität einer gedruckten Zeitung erreichen. Herr Schmidt, mit Verlaub - sie irren. Und zwar nicht mit Blick in die Zukunft, sondern schon einige Zeit lang. Als treuer ZEITleser sage ich, dass ich Impulse, Ideen, Inspiration und Denkanstöße schon länger und vermehrt im Internet finde. Und wenn ich ehrlich bin, ist „DIE ZEIT“ das letzte mir bekannte Medium der gedruckten Art, das ein solches Feuerwerk von Denkanstößen in mir auslöst. Obwohl ich im Laufe der Jahre alle anderen beiseite gelegt habe, drängt sich mir nichts auf. Und ich habe auch keine Sehnsucht.
Und auch die Kritik an der Kürze, die einer Vertiefung von Themen im Wege steht, sehe ich nicht so wie der Alt-Bundeskanzler. Oft reicht ein Impuls. Oft bewegt ein Impuls weitaus mehr. Es gibt zu viel Wichtiges, so dass man nicht jedes Thema so vertiefen muss, dass keine Zeit für die vielen ebenso wichtigen anderen bleibt.
Und ich würde gerne eine andere Prophezeiung dem gegenüberstellen. Wenn Helmut Schmidt heute 30 Jahre alt wäre, er würde das Internet lieben und nutzen. Und eine Verbindung der besonderen Art fördern und fordern.
Geschrieben von Christof Hintze
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08:11
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