Es gibt solche und solche. Man sollte sich an keine Errungenschaft mehr klammern, so dass man sich nicht innerhalb von 30 Sekunden davon trennen könnte. Für Wichtiges muss man aber auch bereit sein, etwas zu riskieren. Errungenschaften können das Fundament bilden, aber zugleich auch das Gebäude zum Einsturz bringen.
Oft werden Errungenschaften mehr wie Trophäen in die Vitrine gestellt. Und dort nie überprüft, ob ihrem Nutzen oder Schaden. Errungenschaften genießen so eine Art von Schutzwall, denn alle waren mal stolz darauf. Und jetzt?
Mit den Errungenschaften ist das so eine Sache. Die meisten Errungenschaften liefert der Erfolg und der Wohlstand. Denn dieser verleitet dazu anzunehmen, alles sei richtig. Niemand kümmert sich wirklich um die Zusammensetzung von Errungenschaften. Dafür sind diese zu ehrenhaft, als dass man sie einfach so bloßstellen könnte, dürfte oder sollte.
Das Bewahren von nicht mehr zeitgemäßen Errungenschaften ist das eigentliche Desaster. Der Erfolg von gestern hat morgen keinen Wert mehr, nur noch einen emotionalen historischen. Mehr nicht. Und das verwechseln viele. Somit fahren mehr Menschen ein Unternehmen lieber vor die Wand, als sich von liebgewonnenen Errungenschaften freiwillig zu trennen, um es zu retten oder auf Erfolgskurs zu halten.
Die Gegenbewegung dazu sind Menschen, die mit Errungenschaften nichts am Hut haben und das Positive darin nicht sehen und fortsetzen können. Das ist ebenso schlimm und bringt Unternehmen sehr aktionistisch auf Zick-Zack-Kurs. Es ist ja auch nur fair, dass dies nicht jeder kann, sondern dass man dafür ein besonderes Feingefühl mitbringen muss, um Errungenschaften wie weiße Perlen auf die Kette einer Unternehmensgeschichte zu ziehen. Gute Errungenschaften, helle weiße Perlen, die das Unternehmen immer in einem besonderen positiven und hellen Licht erstrahlen lassen.
Errungenschaften sind wichtige Etappenziele auf dem Weg durch die Zeit. Sie zeigen, woher man kommt – aber nicht, wohin die Reise geht.