Dienstag, 11. November 2008
Olmützer Quargel
Lange nicht mehr so gelacht. Ich war ein Wochenende in Prag, der goldenen Stadt. Da man in einer Stadt nicht am Strand liegen kann, bin ich wie jeder Tourist alle Varianten der Straßenbegehung auf und ab. Ohne dass mir der Fehler unterläuft, eine Straße aus Versehen 2x zu begehen. Es ist mir so gut wie fast gelungen. Solche Kulturgroßstädte kann man nur mit ordentlichen Laufschuhen aufsuchen, sonst ist man ausgeliefert.
Aber schön. Eine wunderschöne Stadt mit ca. 54.787 Läden die voller Mitbringsel derselben Art sind. Und seltsam, es gibt ca. auch 2.557 Pizzerias. Und 50% der restlichen Geschäfte sehen und heißen genauso wie bei uns.
Aber es gibt sie noch. Die unglaublichen Begegnungen, die einem für immer ins Gedächtnis gebrannt werden. Bei denen man dann doch merkt, dass man den gewohnten und eigenen Lebensraum verlassen hat, dass man an einem anderen Ort angekommen ist, dessen Lebensgeschichten und Lebenswege so anders sind. Das sind die Momente, in denen man einer anderen Kultur begegnet, in denen man etwas völlig Fremdes kennenlernt. Das sind die Souvenirs, die es sich lohnt im Gedächtnis mitzunehmen. Und die liegen in keiner Auslage dieser Läden, sondern diese Begegnungen muss man suchen, herausfordern. Und man muss da durch.
Meine hieß Olmützer Quargel. Und ich hatte keinen blassen Schimmer, was das ist oder bedeutet. Trotzdem habe ich es bestellt. Weil ich mir so dachte, dass die Population dieser Menschen hier ja nicht vom Aussterben bedroht ist und somit muss dies ein Teil der Nahrungskette sein. Welcher? Das wusste ich natürlich nicht. Aber ich habe es getan.
Und somit werde ich den Olmützer Quargel mein Leben nicht mehr vergessen.
Geschrieben von Christof Hintze
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07:53
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Optimismus, Zuversicht und Mut
Tatendrang. Leidenschaft. Haltung. Glaubwürdigkeit. Ideenreichtum. Umsetzungskraft. Willenskraft. Überzeugungskraft. Positiver. Energiegeladener. Verbundenheit. Gemeinschaft. Offenheit. Kommunikativer. Höflicher. Zuvorkommender. Zuhörer. Hinschauer. Nachfrager. Meinungsbildner. Neugieriger. Bereitschaft. Fähigkeit. Selbstkritischer. Mitreißender. Begeisterungsfähiger. Echter. Familiärer. Lustvoller. Gerechter. Sensibler. Durchsetzungsvermögen. Lernfähiger. Zugänglicher. Verbindender. Brückenbauer. Grenzenzieher. Humanist. Gesünder. Würdevoller. Lebendiger. Unterhaltsamer. Eingreifender. Zupackender. Gebildeter. Mitmachender. Fantasievoller. Vorstellungskraft. Grenzgänger. Freundschaftlicher. Neudenker. Aufhörer. Loslasser. Teiler. Weitergeber. Annehmer. Zuverlässiger. Interessierter. Verantwortlicher.
Es ist nicht so, dass der Mensch perfekt ist oder wäre. Es gibt immer etwas, woran er arbeiten könnte. Die Frage lautet nur: Warum, wenn alle negativen Eigenschaften Konjunktur haben? Somit ist eine Konjunkturspritze eine weitere Spritze für die falschen Eigenschaften und Werte. Es ist schon bezeichnend, es „Spritze“ zu nennen, wie bei Heroin-Abhängigen, denn die Konsumsucht lebt vom Konsumrausch. Und die erhält der Süchtige mit Hilfe einer Spritze.
Es wäre an der Zeit und stände uns gut, wenn wir unser Konsumsuchtverhalten mal ins Auge fassen würden, thematisieren und behandeln würden. Denn es gibt ein Leben und eine Welt neben der Sucht. Wie ich meine, ein erstrebenswertes und wesentlich schöneres Leben. Aber offensichtlich sind wir noch nicht so weit.
Geschrieben von Christof Hintze
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Mittwoch, 5. November 2008
Can we?
Ein Supertag, ein tolles Gefühl. Nach acht endlos langen Bush Jahren, wurden Ypsilantis Lügengeschichten kurz vor knapp gestoppt. Und der Sohn eines kenianischen Einwanderers fand Kennedys Schuhe und stürmte darin mit Siebenmeilenschritten auf den höchsten Gipfel.
Warum ich diese Ereignisse in einem Atemzug nenne? Weil sie mir etwas deutlich machen. Während in den USA noch immer mit Pathos, mit Seele und mit Herz das große Ganze beschworen wird, geht es in unseren fortschrittlichen Bundesländern doch immer nur um den Sesselerhalt eines kleinen Provinzfürsten, sei es in Hessen, in Bayern oder demnächst in einem anderen Theater.
Als Hubertus Heil, der war mal so etwas wie SPD Generalsekretär - oder ist er es immer noch? - egal, als er kürzlich auf einem Parteitag „Yes, we can!“ in den konsternierten Saal rief, da wurde doch die ganze Peinlichkeit deutlich. Wir können eben nicht.
Jeder, der bei uns seine Position mit etwas mehr Begeisterung als eine gehämmerte Büroklammer vertritt, wird doch mehr als argwöhnisch angesehen. Wer eine Idee entwickeln will, sollte gleich seinen Kulturbeutel packen, den er in der Isolation braucht und wer gar eine Vision an eine Wand malen will, wird bestenfalls als Graffitisprayer eingebuchtet.
Heimlich haben wir natürlich überwiegend mit Obama mitgefiebert. Aber öffentlich frohlocken? “Bei uns am Tisch werd’ fei ned g’redt oder g’lacht!“wird dem beschieden, der fragt, ob da noch ein Platz frei sei.
Nein, ein Platz ist bei uns selten frei - und wenn nur ungern. Und können? Können tun wir schon gleich gar nichts.
Was uns fehlt, ist schlicht die Euphorie, das Träumen und das Schwärmen!
Und diejenigen, die uns träumen und schwärmen lassen.
Geschrieben von Kai Falkenberg
in Fight-Club
um
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