Montag, 30. Juli 2007
Gesundheit!
Es gibt ein Geheimnis erfolgreicher Unternehmen, das ich an dieser Stelle unentgeltlich und öffentlich zugänglich mache! Ein Geheimnis, das jeder sofort umsetzen kann und das sofortige Umsatzsteigerungen bringt. Ein Geheimnis das nur wenige Eingeweihte wirklich anwenden: „Loben Sie Mitarbeiter, wenn sie etwas gut gemacht haben!“
Was, das soll alles sein? - Halt, bevor Sie anfangen, Stäbe zu brechen! Wie alle großen Einsichten klingt das ganz einfach, ist in der Praxis wahnsinnig schwer. Setzt es doch voraus, dass man es wirklich ernst meint. Dass man am Mitmenschen und Mitarbeiter echt interessiert ist. Sonst wird es kontraproduktiv. Gelernt haben wir das nicht.
Der neue Gesundheitsreport 2007 der Barmer Ersatzkasse greift genau dieses Thema auf und kommt zu folgendem Fazit: Die Fehltage in Unternehmen hängen sehr stark von der Führungskompetenz der Vorgesetzten ab. „Insbesondere das Führungsverhalten beeinflusst maßgeblich das Wohlbefinden und damit die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Führungskräfte erzeugen durch ihr Verhalten - bewusst oder unbewusst - bestimmte Befindlichkeiten wie z.B. Motivation oder aber Resignation. Letztlich entscheidet der Führungsstil darüber, ob ein Klima des Vertrauens und gegenseitiger Unterstützung oder des Misstrauens und der Rivalität entsteht. Eine gemeinsame Führungskultur bedarf verbindlicher Leitlinien, die gelebt werden.“
In München sagt man, wenn der Einheimische nicht laut grantelt, fühlt er sich wohl. In deutschen Firmen glaubt man überwiegend, sagt der Chef nichts, wäre das Lob genug. Doch es gilt, was die Süddeutsche Zeitung in einer Meldung vom 30.06.07 resümiert, „dass nämlich eine Atmosphäre der Anerkennung stärker zur Verbesserung der Arbeitsleistungen beiträgt als Beförderungen und Gehaltserhöhungen.“
Was ein soziales Gefüge wie eine Firma entscheidend voran bringt, ist eine Kultur des Respekts. Ein Umgang miteinander, der von Wohlwollen und Vertrauen gekennzeichnet ist. Eine freundliche Erwartungshaltung dem Mitarbeiter gegenüber.
Es ist so einfach: Hören Sie dem nächsten Menschen zu, der Ihnen etwas erzählt. Hören Sie nur zu! Antworten Sie nicht! Bleiben Sie ganz bei dem anderen! Geben Sie ihm Feedback durch Aufmerksamkeit, ein freundliches Gesicht, lächeln Sie oder nicken Sie, aber sagen Sie nichts. Überlegen Sie einfach, was der andere gerade gesagt hat.
Na, glauben Sie immer noch, es sei leicht? Aber so fängt es an: Hören Sie zu! Sollte Ihnen dabei auffallen, dass Ihr Gegenüber etwas gut gemacht hat, dann sagen Sie es. Das ist allerdings bereits Schritt Nummer zwei. Den besprechen wir dann in einer weiteren Folge.
Ich finde es toll, wie aufmerksam Sie mir bis hierher gefolgt sind. Vielen Dank dafür.
Geschrieben von Kai Falkenberg
in Human Marketing
um
09:55
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Freitag, 27. Juli 2007
Serengeti
In jedem Gespräch lässt sich eins feststellen. Die subjektive Wahrnehmung der gerade ablaufenden Wirklichkeit ist nicht homogen. Sensationell dabei finde ich, dass trotzdem so etwas wie ein Dialog zustande kommt. Obwohl wir auch das vermutlich nur annehmen.
Wie komme ich darauf? Mir fiel gerade eine Geschichte ein, die ich früher einmal irgendwo gelesen habe. Ein Safaribus voller Touristen fährt in der Serengeti an den verschiedensten Tieren vorbei. Wie die Wilden hängen alle Reisenden an den Fenstern, ihre verschieden teuren Kameras vorm Gesicht und fotografieren unaufhörlich. Nur ein Mann sitzt still und unbewegt am Fenster und schaut hinaus. Nach einer Weile bemerkt das sein Sitznachbar und fragt ihn: „Sagen Sie einmal. Warum fotografieren Sie denn nicht?“ Der Mann antwortet: „Ich seh’s mir gleich hier an.“
Ich denke, so kann man sich an die Begriffe ‚Wirklichkeit und Wahrnehmung, Erinnerung und Persönlichkeit’ ganz gut annähern. Wenn wir die Wirklichkeit mal definieren als die Szenerie in der Serengeti: Mehrere Affenbrotbäume und Schirmtannen, einiges Gebüsch und verschiedenste Tiere malerisch in der Steppe verteilt. Es ist Tag, die Sonne steht hoch und wirft starke Schatten, in denen Löwen dösen. In der Ferne ziehen einige Giraffen.
Dazu - ganz nebenbei - eine Frage aus dem Zen: Existiert diese Szenerie auch ohne Beobachter? Doch wir haben ja unsere Touristen. Fotografieren sie, sind sie bereits mit einer doppelten Meta-Wirklichkeit befasst. Alle Sinneseindrücke werden im Gehirn gesammelt, bewertet und interpretiert. Das ist Filter Nummer 1. Filter Nummer 2 ist dann die Kamera, die das bereits interpretierte Geschehen abbildet. Wird sich später das Foto angeschaut, befinden wir uns in Meta-Ebene 3. Sprechen anschließend zwei Touristen anhand der entwickelten Fotos über ihre gemeinsame Reise und die oben beschrieben Szenerie, kommen Ebene 4, 5 und 6 dazu. Wie wirklich ist jetzt noch die Wirklichkeit? Der Tourist, der nicht fotografierte, müsste der Realität um drei Ebenen näher sein, wenn man so will.
Wohl gemerkt, ich spreche über einen Ausschnitt gemeinsam erlebten Geschehens. Um wieviel schwieriger wird die Verständigung, wenn wir uns über ein abstraktes oder ideelles Thema unterhalten wollen? Wobei dieses Thema auch noch individuell interpretierbar sein dürfte, wie es ja meistens passiert. Ein Beispiel: Ist Provokation ein geeignetes Mittel der Werbung? - Sind Sie noch bei mir?
Wenn ich diese täglichen Diskussionen, in denen es um eigene Standpunkte und deren Wichtigkeit geht und die über mehrere Meta-Ebenen ablaufen, so verfolge, frage ich mich manchmal: Meint Ihr das alle ernst oder ahnt Ihr wenigstens, welcher Irrsinn da gerade abläuft? Interessiert Sie meine Meinung dazu? Ich fürchte, nein!
Geschrieben von Kai Falkenberg
in 03 .Marketing, Management, Werbung, Kommunikation
um
10:23
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Tags für diesen Artikel: afrika, fotografieren, kamera, kommunikation, Marketing, Management, Werbung, Kommunikation, Marketing, Werbung, Kommunikation, realität, safari, serengeti, touristen, wirklichkeit
Montag, 2. Juli 2007
Aufschwung
In welcher Welt leben wir gerade? Ist uns da etwas aus dem Ruder gelaufen? Mir kommt schon der Gedanke, wenn ich mich in verschiedenen Firmen so umsehe. Oft ist die Stimmung kalt. Die Gesichter blass. Der existenzielle zweite Baustein der Maslow’schen Bedürfnispyramide weist starke Furchen und Scharten auf. Nicht geschlagen aus Not, sondern aus falsch interpretiertem Gewinnstreben.
Die Kuschelecke aus der Komfortzone ist verbaut. Das Sicherheitsbedürfnis ausgehöhlt. Wie konnte es nur dazu kommen? Als nach dem Börsenhype der Jahrtausendwende die Kurse dramatisch verstärkt durch ‚Ground Zero’ auf Talfahrt gingen, blieben ungezählte Unternehmen auf der Strecke. Was zählte war Überleben. Das Raubtier in uns erwachte.
Doch halt! Rückblickend zeigt sich, dass es vor allem Firmen traf, die die guten, hanseatischen Kaufmannsregeln sowieso nicht erfüllt hatten. Genährt lediglich von Gier, kennt die Geschichte des Kapitalismus viele klassische Beispiele, wie es immer endet. Mir fällt da das schöne Filmzitat aus „Wallstreet“ ein, als Börsenhai Gordon Gecko, gespielt von Michael Douglas, das Prinzip erklärt: „Das Geld der Bankrotteure ist ja nicht weg. Es hat nur jemand anderes!“ Das tröstet.
Liebe Chefs! Hat es sich noch nicht herum gesprochen? Es geht wieder die Post ab. Der DAX durchbrach Anfang Juni erneut die 8.000er Marke. Firmen investieren, Kunden kaufen, Arbeitsplätze sind nicht mehr beliebig billig zu besetzen.
Auf geht’s, deutsche Manager! Nehmt endlich den Druck raus. Jahrelang habt ihr ein Klima von Untergangsstimmung und Trübsal geschaffen. Alles musste billiger werden. Die Globalisierung, der Reformstau, die hohen Lohnnebenkosten, die Chinesen! Alle wollten an unsere Arbeitsplätze! Wer noch nicht weg rationalisiert war, durfte - nein nicht jubeln - beten und hoffen. Aber Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck. Weniger bekannt scheint zu sein: Der Gegendruck richtet sich gegen den, der drückt. Der Drücker drückt sich also mit steigendem Kraftaufwand zunehmend selber aus. Eine ‚self-pressing’ Zitrone, wenn man will.
Wie jeder weiß, geben ausgepresste Zitronen nur wenig Saft. Kann ich in einem solchen Klima volle Krüge erwarten? Nein! Ich brauche fröhliche Mitarbeiter, die Lust auf Zukunft haben. Die in der Früh’ ihr Morgenlied pfeifend zur Arbeit kommen. Die jeden Kunden so behandeln als sei er ein guter Freund, den man lange nicht gesehen hat.
Biblisch, Leute! Gebe ich zehn, bekomme ich hundertfach zurück. Lasst wieder Spaß an der Arbeit zu, gebt Verantwortung und erntet Treue, gebt Vertrauen und erntet Leistung. Um es mit Martin Luther zu sagen: „Aus einem traurigen Arsch, kommt kein fröhlicher Furz.“
Geschrieben von Kai Falkenberg
in Balance Marketing
um
10:22
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Tags für diesen Artikel: Auschwung, Balance Marketing, Börse, Gewinn, Gewinnstreben, Unternehmen, Wirtschaft
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