Mittwoch, 30. Mai 2007
Happy Birthday - 1 Jahr note blog - Danke! Bitte!

Hallo, ihr Gleichgesinnten,
am 29. Mai 2006 haben wir das note-blog gestartet. Das jährt sich nun. Somit hat das note blog Geburtstag. Was ist passiert in der Zwischenzeit? Was hat es gebracht? Ein Rückblick. 365 auf einen Blick.
12:0 steht es beim monatlichen Leserzuwachs. Am Anfang hatten wir gerade zehn Leser am Tag. Ein Jahr später sind es 200 täglich. Am Anfang hatten wir 300 Besucher im Monat. Zuletzt, im April 2007, hatten wir über 5.000.
Am Anfang stand der erste Beitrag. Nach vier Monaten, genau am 6. September, haben wir den 500 Beitrag veröffentlicht. Am 6. Dezember 2006 den 1.000 Beitrag. Somit dürfen wir im Juni 2007 mit dem 1.500 Beitrag rechnen.
Zur Zeit sind 1.400 Beiträge online. Das bedeutet, dass 116 pro Monat veröffentlicht wurden. Das sind im Schnitt sechs Beiträge pro Tag (Werktage).
Die beliebtesten Kategorien sind (Stand Mai 2007):
Human Marketing
Wunderbare Welt der Logos
Paradigmenwechsel
Vorbildlich
Fight Club
Markengesichter
Blog Betriebsanleitung
Gleichgesinnte
Wilde Thesen
Das Leben ist kein Ponyhof
Die Top-26-Google Suchbegriffe, die zu uns führten:
1. Zahlenschloss knacken
2. Bhagwan Disco
3. Steve Irvine
4. Achmed Telefon
5. Berühmte Worte
6. Zahlenschloß knacken
7. Sprüngli Kaffeelöffel
8. Crokodile Hunter
9. Private Paula
10. Erkältungstipps
11. Werbegeschichten
12. Human Marketing
13. Selbstbefriedigung
14. Andreasgraben
15. Marzialisch
16. Flugzeugfotos
17. Markenfriedhof
18. note blog
19. lustige Frisuren
20. Zahlenschloß knacken
21. Wie knackt man ein Zahlenschloss
22. Englische Sprichwörter
23. Indianerbilder
24. Marketingdeutsch
25. du gehörst zu mir wie mein Name an der Tür
26. makrobiologische Ernährung
Die am meisten gebrauchten und verwendeten Wörter = Tags lauten:
Abstrakt . Agentur . Bayern . Berge . Blog . Christof Hintze . Deutschland . Erinnerung . Fehleinschätzung . Flora . Fotografie . Fußball . Geld . Gleichgesinnte . Glück . Idee . Ideen . Irren ist menschlich . Kirche . Kommunikation . Kunst . Landschaft . Marke . Marketing . Marketinggebot Menschen . München . note . Qualität . Reise . Schnee . See . Strategie . Text . Unternehmen . Unternehmenskommunikation . Wasser . Weite Welt . Werbeagentur . Werbegott . Werbung . Wirkung . Zeichen . Zeit . Ziele
Daraus entstanden sind zwei Bücher, die man bei Amazon oder bei uns kaufen kann:
Das note Blogbook 2007 im Großformat: 134, 50 €
Das note Blogbook One im Taschenbuchformat: 19,90 €
Fazit:
Wir haben jede Menge Spaß gehabt. Haben viele Themen vertiefen können, die wir sonst gar nicht angegangen wären oder nur gestreift hätten. Wir haben einige sehr tolle, nette und interessante Menschen durch das Blog kennengelernt. Wir haben über andere Blogs andere, neue und weitere Blickwinkel kennengelernt. Wir haben Gleichgesinnte gewonnen. Wir haben ein Blog. Wir haben 2 Bücher. Und wir werden weitermachen. Da bleibt uns nur zu Wünschen, dass es so weiter geht. Stetig, geruhsam, entspannt, aus freien Stücken und mit so viel Leidenschaft.
Wir hoffen, dass ihr von dem, was uns begleitet und begegnet, auch etwas mitbekommen habt. Und würden uns darüber freuen, wenn es Euch gefällt, wenn ihr unser Blog weiter empfehlen würdet. Denn es gibt viel zu lesen und viel zu sehen. Da muss einfach für jeden etwas dabei sein.
Bis dahin
Das note-blog
Christof Hintze
Torsten Matthes
Peter von Felbert
Holger Schaeben
Unser besondere Dank für ein tolles erstes Jahr geht an:
http://www.werbeblogger.de
http://www.marketing-blog.biz
http://www.bloglines.com
http://www.geroldbraun.de
http://www.geistesblitz.de
http://www.novesiadellarte.de
http://riesenmaschine.de/
http://prblogger.de/
http://spreeblick.com/
http://www.lawblog.de/
http://www.einfach-persoenlich.de/
http://www.basicthinking.de/blog/
http://www.einvoll.net/weblog/
http://www.best-practice-business.de/blog/
http://www.newblog.fiona.biz/
http://weisserwerberring.twoday.net/
http://www.teno-blog.de/
http://www.bojeonline.de/
http://www.verbagentur.de/
http://o190.de/
Und persönlich bedanken möchten wir uns bei:
Frank Herold
Heiko Walkenhorst
Timo Off
Esther Rudolph
Gerold Braun
Dr. Frauke Weber
Patrick Breitenbach
Nicole Kengyel
Herby2711
Oli Palko
Sigrid Hecker
Stephan Hertz
Jörg Petermann
Gini Hoffmann
Volker Faltin
Michael Holzer
Jeannette Merguin
Knut Habicht
Anja Ullrich
Weiteren großen Danke an alle, die uns inspiriert haben und das sicher auch weiterhin werden:
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Zufallskunst
Peter von Felbert fotografierte dieses Objekt die Tage in Berchtesgaden. Da ich unlängst Kunst mit der Verdichtung von Qualität umschrieben habe, ist das ein schönes Beispiel von Zufallskunst. Hier hat unübersehbar und offensichtlich jemand seine Fähigkeiten im zuschneiden und stapeln von Holz zu einer Kunst werden lassen. Er selbst wird das so sicher nicht sehen. Aber das ging Christo auch so als er in Polen Strohballen einpackte.
Bild: Peter von Felbert
Blaue Stunde
Dieses wunderbare Foto hat uns Daniel Reiter seines Zeichen Fotograf zur Verfügung gestellt. Es passt zu uns und somit zur note. Es fängt so wunderbar einen der schönsten Momente ein. Bekannt unter dem Begriff "blaue Stunde" Es ist der sanfte, zärtliche Übergang vom Tag in den Abend. Wenn aus Hitze angenehmen Temperaturen werden. Wenn aus Wind stille wird. Wenn die Luft so rein wird. Wenn der Tag sich glättet. Wenn der Stress sich legt. Das Sonnenlicht nicht mehr in die Augen sticht. Wenn der Tag an einem vorüber gezogen ist. Der Appetit seinen Höhepunkt erreicht. Wenn Klarheit herrscht. Das Handy ruht. Es ist einer dieser wunderbaren Momente bei dem man die Chance war nehmen muss, ganz nah bei sich zu sein. Der Blick verliert sich in der Weite. Dem absoluten Nichts einen schönen langen, ruhigen Augenblick die Bühne überlassen. Es ist der Augenblick wenn das Leben ausatmet. Wunderbar.
Foto: Daniel Reiter
Dienstag, 29. Mai 2007
Zuversichtisten
Wie war das wohl für Christoph Columbus, als alle Nase lang jemand auf die Brücke kam und sagte: "Chef, wo ist das versprochene Land?" Und er immer wieder entgegnete: "Nur noch ein Stück!" Dabei hatte der keine Garantie, keinen Plan, kein Nichts. Nur seine Zuversicht. Und kaum gibt er diese zum Besten, gehen die anderen wie beseelt von der Brücke. Geladen mit dieser Zuversicht. Als dann Stürme aufkamen, oder Flauten, als das Wasse weniger und weniger wurde, als die Mahlzeiten immer übersichtlicher wurden, da verdichteten sich die Fragen. Und sie kamen nicht mehr nur aus dem Bauch des Schiffes, sondern zuweilen von der Brücke selbst. Aber er steht da, lächelnd, selbstbewusst und sagt nur: "Nur noch Stück, dann sind wir da."
An diesem Beispiel kann man gut erkennen, wie es Machern gehen muss, die sich auf neues Terrain oder ungewisses Terrain begeben und sich dort bewegen. Ständig häufen sich die Fragen nach dem Ziel. Und das Einzige, was der Zuversichtist zu tun hat, ist dieselbige zu verstreuen. Auch wenn er selbst keinen blassen Schimmer hat, wie es weiter oder aus geht. Denn verliert er diese, dann fallen die Menschen um ihn herum vom Glauben ab wie reife Früchte vom Baum. Somit muss er um alles in der Welt die so wichtige Zuversicht aufrechterhalten.
Auch wenn es voll in die Hose geht. Denn nur mit ihr ergibt sich überhaupt die Chance, Ersterbenswertes auch wirklich zu erreichen. Ohne Zuversicht geht nichts. Wer alles planen und kontrollieren will und am besten ganz ohne sein Gefühl Großes erreichen will, der wird eine Menge ereichen, aber sicher nichts Nachhaltiges, Bleibendes, geschweige dann Großes. Wenn es ihn ganz schlimm erwischt, dann bleibt ihm nur Geld. Sonst nichts. Somit hat Christoph Columbus ein paar Optionen gehabt: Alle verenden auf dem Meer. Mist, aber es trifft alle gleichermaßen. Man trifft auf Land und da gibt es nichts zu holen. Übel. Man hat das Land entdeckt, aber krepiert vor Ort. Es gibt Land und da gibt es jede Menge Schätze, aber leider haben da sehr aggressive Jungs den Finger drauf. Schlecht gelaufen. Man trifft auf Land, dort sind Reichtümer, aber alle werden hier begraben. Die letzte Option ist die Win- Win-Option. Land, Schätze, Leute - alles im Griff. Das heißt, alle bekommen die Belohnung für das Risiko, was sie eingegangen sind. Bingo. Aber so kommt es nicht oft. Der Meeresgrund ist voller Schiffe und Mannschaften, die am Riff gescheitert sind. Was wir sehen, sind immer nur die wenigen, die es geschafft haben.
Das bedeutet aber, dass man sich für seinen Lebensweg entscheiden muss. Immer das festhalten, was man hat, das bewahren, was ist und damit bis zum letzen Atemzug zufrieden sein. Oder man bricht auf zu Neuem, mit dem Risko in der Tasche, zu scheitern. Also ich würde die Reise immer bevorzugen. Denn nur das Leben anderer ebenso oder ein wenig schlechter oder besser zu leben, würde meinem Leben schon vorher den Sinn rauben. Somit habe ich schon immer das Abenteuer gewählt und das Risiko. Immer in der Hoffnung, so schlimm wird es nicht werden. Und immer in der Gewissheit, wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo noch ein viel dickerer Hammer her. Ich habe mir das leichter und entpannter vorgestellt. Ich habe diesen meinen Weg unterschätzt. Vor allem habe ich unterschätzt, wie sehr man als Zuversichtist auf die Probe gestellt wird. Und dass, wenn die Zweifel mal die Brücke betroffen haben, man sich mit etwas befassen muss, was man bis dato nicht kannte: Selbstzweifel. Aber ein echter Zuversichtist kann und darf sich das leider nicht erlauben.
Die Folgen wären fatal. Man könnte kurz vor dem Ziel scheitern. Sehr kurz davor. Und man wüsste nie, wie es aus- bzw. weitergegangen ist. Das ist das Schicksal der Zuversichtisten. Wenn es nicht klappt, dann reißen sie viele mit runter. Wenn es klappt, dann erleben viele vieles, was sie selbst so nie erlebt hätten. Ich finde das heftig. Das macht vorsichtig, aber nie auf Kosten der Zuversicht. Da lass ich mir nie reinreden. Da passt kein Blatt zwischen mich und meine Zuversicht - behaupte ich jetzt mal so. Denn die Tage auf See sind lang und zahlreich.
Und außer ein paar Inseln haben wir noch kein Land entdeckt und einen Kontinent schon gar nicht. Meinen würde ich Balance Marketing taufen. Daran glaube ich - fest. Ich glaube, dass da ein riesen Potenzial liegt. Geistige Bodenschätze, die ihresgleichen suchen. So lange ich fest daran glaube, so lange segel ich weiter in die Richtung, in der ich das Ziel vermute.
Foto: Nicole Kengyel
Mein coming-out: Ich war ein High-Ender
Jetzt ist es raus. Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht, die Reproduktion von Musik auf die Spitze zu treiben. Ein Vermögen habe ich investiert. Sehr viel Zeit. Und noch mehr Leidenschaft, Hingabe, Neugierde und ... ja nennen wir es ruhig Ekstase. Wie ein wahnsinnger, abhängiger, süchtiger High-End-Junkie habe ich gelebt. Oder sagen wie besser, dahingelebt.
Es gibt, wie bei allen Arten von Sucht, verschiede Sucht-Typen und Sucht-Arten. So auch im High-End. So gehörte natürlich das Abo der Stereoplay, Hifi Vision und Stero zum Standard. Zudem die Pilgerfahrt zur High-End Messe, damals noch nach Frankfurt. Besser gesagt beim Offenbacher-Kreuz Hotel Kempinski. Da waren sie dann alle versammelt. Da trafen sich alle wieder. Jedes Jahr.
Das zentrale Problem des High-End Junkies ist, dass es nie perfekt ist. Und das dieser Zustand eigentlich immer gerade noch so zu ertragen ist. Wenn andere vor dem High-End Altar im Wohnzimmer ehrfurchtvoll in die Knie sinken, dann winkt der echte High-Ende ab. Da kommt was anders, was noch Besseres. Besessen und beseelt von dem Wunsch nach der perfekten Reproduktion von Musik. Die einem natürlich nie gelingt. Weil wesentliche Sinne nun mal nicht auf der Schallplatte sind. Nur die Musik. Nicht der Raum, der Geruch, die Tageszeit, die Temperatur. Man kann nur die Musik einfangen. Alles andere fehlt. Egal, wie gut die Anlage ist.
Ich möchte nicht weiter und mehr darüber sprechen, ich bin ganz gut darüber hinweg. Und ich habe meinen High-End Konsum eingestellt. Die Abos auch schon längst. Nur hier und da stehen noch Relikte der Vergangenheit herum. Hier und da. Wenn ich die ganzen Teile zusammenfügen würde, also die Lautsprecher mit den Kabeln und der Vorstufe und den Monoblöcken und den Schallplattenspieler und den CD-Spieler und die Netzfilter und Pucks unter die Lautsprecher und das alles in das Reck platzieren würde, also nur mal so gesprochen...Nur mal so in die Tüte gesprochen...also...man könnte theoretisch...theo...ist ein Arzt in der Nähe?
Montag, 28. Mai 2007
Donnerwetter
Also, hier war was los. Wetterkapriolen. Das Wort wollte ich schon immer mal benutzen. Jetzt ist es endlich soweit. Foto aus der Nacht vom Sonntag zum Montag, so gegen 23.00 Uhr. Gewitter, Hagel, Regen und Blitze im Sekundetakt und dazu fast durchgängiges Donnern. Die Sattelitenschüssel brachte kein ordentliches Bild mehr zustande.
Samstag, 26. Mai 2007
Der heißeste Tag unter der Sonne (Hansgeschichten)
Die Nacht war warm wie bei ihm zuhause so mancher Tag nicht war und er schwitzte und der Schweiß sammelte sich am Kinn. Er lag auf dem Rücken nackt auf dem Bett und roch sich selbst. Das Laken war warm am Rücken, am Po und an den Rückseiten der Beine, und der ganze Körper war klebrig und kühl vom Schweiß. Es war ein heißer Tag gewesen und den ganzen Tag war er gegangen. Als er so ging hatte der Körper nur einen ganz kleinen Schatten auf den Asphalt geworfen. Es war heiß, heiß, heiß gewesen. Er hatte geschwitzt unter der Kappe und der Schweiß war ihm über die Stirn und in den Nacken gelaufen. Die Straße war heiß und der Weg hinab zur Küste war staubig gewesen. Er lag auf dem Bett und er schloss die Augen und der Staub klebte an seinen Waden als er jetzt ging und hatte sich mit dem Schweiß vermischt. Der Aufstieg war steil gewesen und fast ohne Kurven. Der Weg war ein Weg und gleichzeitig eine Feuerschneise gewesen. Rechts des Weges waren die Hänge baumlos. Einzelne schwarze Stümpfe ragten aus Knie hohem Grün empor. Auf dieser Seite, die zum Meer abfiel, hatte das Feuer den Wald zerstört, hatte sich den Berg hinauf gefressen und war erst durch die Schneise gehindert worden, weiter nach oben zu steigen. Baumnachwuchs, so bemerkte er, fehlte ganz. Auf der linken Seite des Weges war Pinienwald. Der Wald war ohne Unterholz und die Bäume wuchsen in regelmäßigen Abständen aus einem grünen Teppich heraus.
Oben auf dem Berg war eine Funkstation, die den gesamten Flugverkehr nördlich von Rom überwachte. Hans nahm die Kappe vom Kopf und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Seine Haare waren auch nass, und wo der Rucksack auflag war das T-Shirt nass und als er den Rucksack ablegte, um die Wasserflasche herauszuholen, strich ein Luftzug über seinen nassen Rücken und er spürte die Kühle vom Meer. Die Hitze war erträglich gewesen, denn er war noch nicht sehr lange gegangen. Aber der Aufstieg hatte es in sich gehabt, war steil gewesen und ganz ohne Schatten. Als er getrunken hatte wurde sein Kopf heiß und der Schweiß schoss ihm aus den Poren. Er fluchte, weil er sein Halstuch vergessen hatte und er sich den Nacken verbrennen würde. Er fluchte, dass er nicht früher losgegangen war und er fluchte, dass er überhaupt losgegangen war und er fluchte auf die Schwüle und auf den Scirocco, der feucht und heiß von Nordafrika herüberwehte. Er wünschte sich das Ende des Weges herbei und sah zurück und ganz weit entfernt die roten Dächer von Capoliveri. Als er den Pinienwald erreichte, holte er die Karte heraus und setzte sich auf einen Stein. Er trank nur einen Schluck und steckte die Karte wieder zurück. Die Luft roch würzig, wie ein Badezusatz und es war ganz still. Er sah sich um und erblickte durch das grüne Dach den blauen Himmel. Es war ein guter Platz.
Später, als er an eine Wegkreuzung mit einem kleinen Hügel an der Seite kam, stieg er die wenigen Meter den Hügel hinauf und blickte in eine grüne Pfütze, die einmal ein Wasserreservoir gewesen war. Ab jetzt glaubte Hans nicht mehr, dass der Weg besser werden würde oder dass es Schatten gäbe oder dass er die Wasserflasche auffüllen könnte. Es gab bestimmt mehr als einen Weg hinab zur Küste. Noch andere Wege waren von der Kreuzung abgegangen, deren Verlauf er aber nicht verfolgen konnte. Auf dem Weg lag Geröll und große und kleine Steine lukten aus dem von der Sonne zu Stein gebackenen Lehmboden. Hans versuchte die beste Gehspur zu finden, rutschte auf dem Geröll, ging einen Zickzackkurs und suchte den Schatten einzelner Bäume. Hinter ihm war nichts als Staub und vor ihm nichts als Hitze. Nach jeder Serpentine erhoffte er das Blau des Meeres zu sehen. Er trank das letzte Wasser und legte den Kopf weit in den Nacken, bis die Sonne ihn heiß blendete und die Flasche auf den letzten Tropfen geleert war. Er war jetzt ständig bergab gegangen. Seine Schienbeine schmerzten davon und die großen Zehen taten vom Anstoßen weh. Der Weg würde ihn bis ganz hinunter zum Meer führen und er wusste, dass er das alles später wieder hinaufgehen müsste.
Gerade bevor er das Meer sah, entdeckte er den Helm eines Reiters am Weg. Der Reiter hatte den Helm bestimmt noch gesucht, aber der Helm hatte die helle Farbe getrockneten Lehms und war vom Boden kaum zu unterscheiden. Das Kinnband war abgerissen und innen war der Helm mit roter Seide gefüttert. Hinten war eine kleine, schwarze Schleife. Der Größe nach musste es der Helm eines Mannes gewesen sein. Hans nahm den Helm auf und solange ihn die Gedanken an den Reiter ablenkten, dachte er nicht an den Weg, der noch vor ihm lag und an die Hitze und an den Durst. Hans sah auf das Meer, das unter ihm auf die felsige Küste rollte. Er dachte an Schiffbrüchige, die im Meer trieben und ohne Trinkwasser waren, und die verrückt würden bei dem Gedanken, dass sie von unendlich viel Wasser umgeben waren, und das sie verdursten würden oder ertrinken.
Er kam an eine Staubpiste, auf der auch Autos fahren konnten, die zu einem kleinen Strand wollten. Auf dem Strand, der nur wenig besucht war, sah Hans einen Mann in weißem T-Shirt und Badehose, der den Strand mit einer Harke von Treibholz säuberte. Hans ging hinunter. Der Strand gehörte zu einer Bar. Vor der Bar war ein Parkplatz mit Bäumen unter denen Autos standen, die vollständig von einer weißen Staubschicht bedeckt waren. Hinter der Bar war eine Terrasse mit sauberen Holztischen und grünen Stühlen. Hinter der Terrasse war das Meer, das hier sanft auf den Strand rauschte. Hans ließ sich eine Flasche Wasser bringen und sah auf das Meer. Das Meer war herrlich blau. In der Bucht lagen Segelboote mit Masten, die bis in den Himmel reichten.
„Mangiare?” fragte der bullige Typ mit schwarzem Kinnbart, der bediente.
Hans sagte: „No, grazie”, und dachte an nichts. An weniger als nichts und schon überhaupt nicht ans Essen. Er trank Glas für Glas und als die Flasche leer war, dachte er an das letzte Stück und an das Ziel und fühlte sich gut.
Das letzte Stück war Asphalt. Eine gewöhnliche Straße, die vom Meer über einen tiefer liegenden Ortsteil hinauf und zurück nach Capoliveri führte. Ein übles Stück Weg. Hans ging wie mechanisch über den heißen Asphalt. Nicht stehen bleiben und drüber nachdenken, dachte er jetzt. Eine Schlange, die überfahren worden war, klebte trocken und dünn wie Pergament auf dem Asphalt. Die Luft kochte und seine Hände waren angeschwollen. Die Füße schmerzten und fühlten sich ganz heiß an und dick. Hans ging und kam an einem Lastwagen vorbei mit grünen, glänzenden Wassermelonen wie Fußbälle so groß. Er hätte eine genommen, es war aber niemand zu sehen und er hatte auch kein Messer.
Nachdem er eine weitere Ewigkeit gegangen war konnte er endlich die ersten Häuser sehen. Alle Läden und Türen waren geschlossen wegen der Sonne. Auf einer Bank vor einem der Häuser saß ein alter Mann. Er rief Hans etwas zu und Hans, der ihn bestimmt nicht bemerkt hätte, weil er zu weit von der Straße entfernt vor seinem Haus saß, wusste nicht, ob der Mann ihn auslachte oder ihm Mut machen wollte.
„Tropo sole”, hatte Hans verstanden und der Mann hatte gelacht.
Hans sah den Alten, aber sein Gesicht konnte er nicht erkennen. Aber seine Stimme klang, wie die Stimme eines alten Mannes; mit der Erfahrung vieler Sommer.
Hans erwachte. Es war dunkel. Das Fenster stand offen und die Läden waren halb geschlossen vom Tag. Der Raum war stickig und er hörte, wie der Scirocco durch die Bäume strich. Er tastete nach der Wasserflasche und trank und das Wasser schmeckte fahl und war lauwarm. Draußen hörte er die Stimmen des Hotelpersonals und einige Schritte auf dem Asphalt.
Freitag, 25. Mai 2007
Meine Harley Davidson Fat Boy VERKAUFT an RAY

VERKAUFT
Das ist meine Harley Davidson. Sie steht jetzt schon seit Jahren bei einem guten Bekannten in der Garage. Dabei ist sie immer angemeldet geblieben. Seit dem meine Kinder in mein Leben gekommen sind, bin ich keinen Meter mehr gefahren. So können sich schlagartig die Prioritäten ändern. So sind gerade mal knapp über 20.000 KM im laufe der 16 Jahre zusammen gekommen. Es ist an der Zeit das wir uns trennen. Also, ich und meine Harley. Denn Eigentum verpflichtet und es bricht einem das Herz wenn sie da nur so herum steht.
VERKAUFT
Deshalb würde ich mich über einen neuen Besitzer sehr freuen. Der sie viel bewegt. Leider ist der TÜV abgelaufen. Aber das ist kein Problem. Denn sie ist Top Fit. Zur Harley habe ich dann noch eine Menge Klamotten und Zubehör abzugeben (Gratis). Also, wer will? Bitte E-Mail an mich: c. hintze (at) note-i.de, oder über einen Kommentar Kontakt aufnehmen.
VERKAUFT
Anmerkung. Nun war es doch soweit. Wir haben uns getrennt. Es musste sein. So schlimm war es dann doch nicht, denn Sie ist in guten Händen. Und ab und zu werde ich sie mal wieder zu sehen bekommen. Tschüss, es war schön mit dir.
Herzblut
Es gibt nicht wirklich viel, auf das man sich konzentrieren kann und darf. Vor allem so, dass man dem Wenigen, wirklich Wichtigen im Leben einen Großteil seines Herzbluts widmen kann. Menschen in nicht heterosexuellen Verbindungen und Singels haben da einen Vorteil. Oder alle Menschen, die einen Großteil der wesentlichen Lebensmerkmale einfach übergehen. Einen Vorteil Menschen gegenüber, die in einer heterosexuellen Partnerschaft mit menschlichem Zuwachs leben. Und vor allem gegenüber getrennten Partnerschaften, in denen einer die materiellen Bedürfnisse aller befriedigen muss.
Was einen auch den letzten Blutstropfen für das Wesentliche kosten kann sind falsche Ziele, zu viel Schulden, Schuldgefühle und Ängste aller Art. Es gibt mehr, was einen davon abhält, ein durchweg gutes Leben zu führen, als Dinge, die es einem ermöglichen. Das fällt einem erst unterbewusst, dann offensichtlich auf. Aber dann ist es meist zu spät, oder höchste Zeit.
Ein Kunde, der nun im Ruhestand weilt, erzählte mir mal, dass bei Männern so um die 40 sich das Leben meist noch einmal völlig verändert. Durch äußere und innere Einflüsse. Nicht nur, weil es bei ihm so war, sondern weil er es in seinem Umfeld häufig beobachten konnte. Die einen folgen dann ihrem Herzblut und ihren Herzenswünschen. Das sind die Wenigen. Die meisten kommen mit einem blauen Auge durch eine Sinnkrise, aber bleiben dann doch lieber dabei. Lieber erfolgreich auf dem falschen Lebensweg, als die berühmte Taube auf dem Dach.
Diese Entscheidung macht die Betroffenen verbittert und engstirnig, intolerant und dominat. Der Zugang zu solchen Menschen wird immer schwerer. Denn es begleitet diese das ungute Gefühl, das Leben einer anderen Person zu leben. Diese Menschen erkennt man vor allem daran, dass sie ständig beteuern, sie könnten morgen ganz anders, ohne das alles. Sie könnten, wenn sie wollten. Aber sie wollen nicht.
Die anderen hingegen beginnen im Prinzip bei Null. Aber von einer anderen Ausgangsposition aus. Somit sind diese das genaue Gegenteil. Sie sind offen, direkt, klar, nah bei sich. Aber am Anfang des Wandels unsicher. Sehr selbstkritisch. Voller Tatendrang, mit viel zu viel Ideen. Wenn man spürt oder sogar weiß, was man eigentlich will, dann ist das ein entscheidender Unterschied.
Die folgen dann ihrem Herzblut. Somit sind Ergebnisse, Ziele, Erkentnisse, Errungenschaften und Erfahrungen aus der Vergangenheit nur noch relativ. Denn der Blick geht nur noch nach vorne. Alle anderen berufen und erklären sich ausschließlich durch dieselben Ereignisse aus der Vergangeheit. Das merkt man schnell. Für die einen heiligt der Zeck die Mittel bis zum Schluss. Für die anderen ist der Deal für das eigene Wohlbefinden unvereinbar.
Und es ist schön zu sehen und mitzuerleben, dass immer mehr den Schritt wagen und ihrem Herzblut folgen. Aber es ist auch immer noch sehr traurig, wie viele ein Leben auf dem Holzweg vorziehen.
Foto: Nicole Kengyel
Haltbarkeitsdatum von Ideen
Das Haltbarkeitsdatum von Ideen ist sehr variabel. Jede gute Idee entfaltet ihre Wirkung, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, mit den richtigen Menschen umgesetzt wird. Sie selbst kann nichts. Sie kann nicht gehen, nicht sehen, nicht reden. Eine Idee ist nur eine theoretische Annahme. Auch ihre Wirklichkeit bringt sie nicht zum Fliegen. Denn alle Parameter müssen stimmen. Deshalb ist es so wichtig bei guten Ideen zuzugreifen und seinen bescheidenen Teil dazu beizusteuern. Damit diese einmal wirklich abheben und fliegen. Somit sind eine Menge guter Ideen abgestürzt, nur weil sie am falschen Ort das Licht der Welt erblickten. Oder zur falschen Zeit. Oder in falschen Händen lagen.
Um das zu verhindern, müsste es staatlich und wirtschaftlich unabhängige Ideenbewertungsstellen geben. Da sitzen die innovativsten Macher, bekommen ein Schweinegeld und müssen entscheiden, welcher Idee ein Staat, eine Wirtschaft, eine Branche bis hin zu einem Unternehmen nachgehen muss. Zudem sind diese befugt, diese Ideen in allen wichtigen Parametern ins Rennen zu schicken.
Denn was hilft es, wenn eine gute Idee versickert? Dann ist es doch immer besser, jemand bekommt ein angemessenes Stück vom möglichen Kuchen ab. Oder wie ich immer gerne sag : Lieber 1 % von viel, als 100 % von nichts. Das Problem ist natürlich die Gier und der Neid und die Eitelkeit. Aber das muss man doch überwinden können. Man stelle sich mal vor, da sitzt ein Junge, 11 Jahre alt, in Berlin. Und hat eine riesen Idee. Was macht er mit der? Wohin geht er? Wem erzählt er davon und wem besser nicht? Warum kann der sich an keine Stelle wenden, von der wir alle was hätten?
Ich finde, wir sind nicht das Land der Ideen, sondern ein weiteres Land der vergebenen Chancen. Warum nutzen, profitieren und bereichern wir uns nicht an unseren Ideen? Warum versickern diese spurlos? Bleiben in den Köpfen und geraten in Vergessenheit? Über 90 % aller angemeldeten Patente kommen nicht zur Anwendung. Niemand prüft nach, was da dran ist. Für eine Volkswirtschaft. Wir stellen doch unsere Arbeitszeit in Form des Bruttosozialproduktes zur Verfügung. Warum nicht auch das Sinn- und Wertvollste - unser Ideen?
Dieses Feld überlässt man sich selbst. Oder Menschen mit viel Geld und ohne Ideen. VC Unternehmen. Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich ein Ministerium gründen, in dem alle aufgefordert sind und eingeladen unser aller Lebensgrundlage zu verbessern, zu bewahren und zu steigern. Kurze Wege, schnelle Entscheidungen. Die richtigen Leute und Geld gibt es auch, wenn eine Idee mal ihre Kraft entfaltet hat.
Bild: Peter von Felbert
Donnerstag, 24. Mai 2007
Jetzt aber bitte Neid und Missgunst! – Danke!
Die Dopingmauer fällt
Zum Thema "Stein ins Rollen bringen". Das ist doch mal ein fettes Ding. Wenn das so weiter geht, waren alle gedopt – außer den Tour-Gewinnern der letzten 15 Jahre. Jetzt offenbart sich, was alle eigentlich längst wissen. Man aber unter dem Mantel der Verschwiegenheit und des Big Business locker dulden konnte. Organisiertes .... Doping auf voller Breitseite. Was diese Spitze des Eisbergs nur auch offenbart, ist, mit welcher Systematik hier zur Förderung eines Wirtschaftsfaktors zu Werke gegangen wurde und wird. Die haben alle dasselbe Interesse. Soviel Geld mit dem Sport zu verdienen wie möglich. Somit kann man getrost davon ausgehen, dass in den Spritzerstüblis am Rand der Strecke alle nett beisammen saßen. Sich sicher auch mal ausgeholfen haben. Denn es haben ja alle zählbar etwas davon. Und man kann getrost davon ausgehen, dass dieselbe Vorgehensweise nicht nur auf den Sport begrenzt sind. Sondern man sie auf alle Bereiche unserer Gesellschaft übertragen kann und muss. Ich sage nur Korruption und Bestechung. Der ständige Ergebnisdruck und die Gier nach immer mehr, führt nun mal unweigerlich zu ergebnisfördernden Mitteln.
Vielleicht leben wir ja gar nicht in einer freien Marktwirtschaft. Sondern in einer zweckentfremdeten Bereicherungswirtschaft. Könnte sein. Vielleicht sollten wir allen Straffreiheit gewähren, aber dafür müssen alle, die geständig sind, diesen Methoden abschwören. Und das im Frühstücksfernsehen öffentlich tun. Ne, das geht nicht. Es sind ja viel zu viele. Da müsste man einen ganzen Fernsehkanal für einrichten. Der sendet rund um die Uhr. Oder besser gleich 20 Spartenkanäle? Dann müssten wir so in 45 Jahren durch sein mit allen.
Nachtrag: Aus der Pressekonfernz mit Aldag und Zabel gib es einen Satz der bei mir hängen geblieben ist und um dessen Umsetzung ich mich sehr freuen würde. Ich zitiere:
"Erfolg nicht um jeden Preis. Und für alle unter gleichen Bedingungen"
Wie oft habe ich mir das gewünscht in meinem Leben und wie oft und wie lange werden ich das noch tun? Man darf gespannt sein.
Die alte Welt
Es ist schon seltsam mit anzusehen, wie die alte Welt versucht, so viel zu bewahren, wie es nur geht. Und wenn schon Veränderung, dann muss so viel gerettet werden von dem was war, wie es nur geht. Dabei geht es nicht um Inhalte, sondern um die Tatsache an sich. Anzüge tragen und Krawatten ist da noch das Geringste. Dabei bietet die neue Welt viel mehr. Viel mehr Individualität, Flexibilität, nicht als Selbstaufgabe gedacht, sondern eingesetzt zum eigenen Nutzen. Viel mehr Verantwortung. Natürlichkeit. Spaß und Entspannung. In der neuen Welt arbeitet die Technik für einen und nicht anders herum. In der neuen Welt geht es nur um Leistung & Ergebnisse und vor allem, wie man dahin kommt und was das Individuum davon hat. Die Dinge werden ins Gleichgewicht gerückt. Mehr Zeit mit der Familie, mit Freunden. Viel mehr Zeit für sich. Kein Alibi-Arbeiten. Keine verschwenderische Präsenzkultur. Man kann die Verantwortung nicht einfach wegdelegieren. Sondern man ist selbst dafür zuständig.
Ich treffe natürlich noch ständig auf Menschen aus der alten Welt. Die tolle Titel verliehen bekommen haben. Und deren Bürostuhl zwei Armlehnen hat und den hohen Rücken, weiter höher geht es kaum. Die ständig auf Flughäfen verweilen und in Hotels irgendwo auf dieser Welt. Die mehr als 20 Mal umgezogen sind im Leben. Die das Handy nie aus den Augen lassen und als erstes morgens und als letztes abends kurz noch mal die Mails checken.
Die alle Abläufe der alten Welt verinnerlicht haben und perfekt beherrschen. Deshalb sind sie da, wo sie sind. Adrett, gut bezahlt und mit noch besseren Perspektiven ausgestattet. Die alte Welt besteht aus Netzwerken, die zusammenhalten wie Armeen. Die sich gegenseitig darum kümmern, das Netzwerk immer in der best möglichen Position zu halten. Etikette wird hier noch groß geschrieben. Spontaneität ist hier eher verpönt. Es macht mehr den Anschein, als ob jemand sich nicht unter Kontrolle hat. In der alten Welt hat alles seine Ordnung und seine Abläufe. Die gilt es unbedingt einzuhalten. Sonst kommt man nicht weit.
Aber der Abgesang der alten Welt hat längst begonnen. Individualisten, Einzelkämpfer und extrem freiheitsliebende Menschen, wollen Erfolg, aber nicht um jeden Preis und vor allem miteinander. Denen ist die Hautfarbe, das Geschlecht, das Alter, denen ist das alles egal. Hauptsache das Ergebnis stimmt und somit die Leistung. Ob im Jogginganzug oder im Anzug, die Toleranz gilt der Leistungsfähigkeit. Alles hat sich dem unterzuordnen. Sich dahinter anzustellen. Maximale Freiheit das, was wirklich zählt. Den Aufwand so klein wie es nur geht. Und das Ergebnis so groß wie möglich. Gewinn definiert sich in der neuen Welt nicht nur durch Geld und Zahlen, sondern auch durch Gefühle, Menschen und Zeit. In der neuen Welt ist der Einzelne mehr auf sich selbst angewiesen. Kein Netz hält ihn, wenn die Leistung ganz und gar nicht stimmt oder das Ergebnis. Der Weg wird frei gemacht für die Leistungsbringer. Weil alle von diesen profitieren. Und das Ergebnis gibt Recht.
Es kommt nur darauf an, was dabei heraus kommt. Der Aufwand schwindet zunehmend und weicht der Lösung. Die Netzwerke zerbrechen, weil sie zu träge sind und Entwicklungen verpassen. Sie zerbrechen nicht, weil sie zerschlagen werden, sondern weil sie sich in Selbstgefallen auflösen. Andere sind um so Vieles besser, dass es der Netzwerke nicht bedarf. In der neuen Welt ist nicht alles besser. Aber es verändert sich alles. Weil sich immer alles verändert hat. Schon komisch zu sehen, wie man dabei förmlich zusehen kann, wie ganze Konzerne den Zug verpassen. Nicht realisieren, dass die Interessen sich gewandelt haben. Aber es ist gerecht. Warum sollten auch immer die Gleichen am Ruder sein? Ist doch schön, dass immer wieder die Karten neu gemischt werden.
Du bist nicht allein
Als Mensch kann das schon sein, aber nicht in einer der vielen Situationen, bei denen du wirklich glaubst: "So ein Mist kann doch nur mir passieren." Das Problem, das damit einhergeht, ist, dass man über besonders üble Situationen sich so gut wie nicht austauscht. Somit bleibt es ein Monolog, dem das Dia vom Dialog fehlt. Somit fühlen sich viele Menschen mit ihrem Problem alleine gelassen. Obwohl sie das nicht sind. Ganz im Gegenteil. Ich kenne kein Problem, also nicht bis heute, das nicht zur selben Zeit einige bis viele auch hatten.
Das bekommt man raus, wenn man seine eigentliche Peinlichkeitsgrenze einfach mal überspringt. Schlimmer kann es ohnehin nicht werden. Und siehe da, plötzlich hat das "Piep" schon fast jeder Mal erlebt. Und jeder dachte, er wäre der einzige. Also, mal ehrlich, so einzigartig sind wir in unserem Verhalten nicht. Somit kann ich nur jedem empfehlen, es mal zu versuchen. Sich einem Vertrauten mal anzuvertrauen. Erst ganz vorsichtig. Mal so eine Anspielung. Mal sich langsam vortasten. Nur Mut. Es ist ein tolles Gefühl, nicht allein zu sein. Zudem kann so ein Schritt der zu einer ganz besonderen tiefen Beziehung sein.
Über Schwächen reden, heißt Stärke zeigen und Verbindungen herstellen.
Mittwoch, 23. Mai 2007
Die Farbe der Probleme
Die wenigen unter Euch, die mal leider durch eine wirtschaftliche Krise mussten, (also ich kann das auch nur aus Erzählungen wiedergeben), für die unterscheiden sich gute und schlechte Tage zum Großteil an der Farbe der Post. Denn wenn ein Tag schon so anfängt, kann der nur weniger gut weitergehen. Denn mit der Farbe der Post bekommt man auch immer reichlich zu tun. So ist der wohl übelste Treffer die Farbe "gelb" mit Sichtfenster, die höflicherweise immer und nur persönlich übergeben beziehungsweise zugestellt wird. Und die man sogar quittieren darf. Mit einer solchen gelben Post hat man sofort ein richtiges Problem auf dem Tisch.
Obwohl man mit der Zeit da gelassener wird. Aber sind die Abstände zwischen zwei gelben Poststücken groß, dann ist die Sogwirkung nach unten doch enorm. Somit würde ich jedem abraten, für Mailings die Farbe gelb zu verwenden.
Die zweite unschöne Farbe der Probleme ist zwar ökologisch zu empfehlen, aber sonst eher nicht. Es ist grau. In den grauen Umschlägen droht in der Regel Gefahr von Amtsseiten. In der Regel spielen sich auch hässliche Szenen ab. Der Tag ist im Eimer, weil man nun endlos Papier zusammentragen muss. Grau ist für Werbung über den Postweg auch ganz übel. Die meisten zucken erschrocken zusammen, wenn sie nur grau sehen.
Nicht zwingend übel, aber möglicherweise, sind grüne Umschläge. Grün stellt aber auch keine geringe Gefahr dar, dass der Vormittag sich jetzt ganz anders gestaltet als gedacht.
Weiße Umschläge sind nur dann gefährlich, wenn sie zu dick befüllt sind. Wenn ein weißer DIN-Lang Umschlag in der Post liegt, der prall gefüllt ist, dann ist das kein gutes Zeichen. Da könnte eine böse Überraschung auf einen zukommen.
Absolut ungefährlich sind orangene, rote, dunkel- oder hellblaue, violette, schwarze, braune und transparente Umschläge. Hier erwartet einen in der Regel nichts Bewegendes. Blinder Alarm sozusagen. Somit kann man sagen, dass schon die Farbe der Post eine eindeutige Sprache spricht. Und das Öffnen eines Postkastens bringt jedesmal seinen eigenen Spannungsbogen mit sich.
Aber wie gesagt, dass kenn ich für meinen Teil nur vom Hörensagen. Ach ja, nicht zu vergessen ist die Situation, wenn nicht das Schriftstück mehr allein kommt, sondern derjenige gleich mit, der im Auftrag darauf achtet, dass die Inhalte eingehalten werden. Die tragen auch meist graue Anzüge. Passend zu den grauen Umschlägen mit dem grauen Papier - habe ich gehört. Dabei hat jeder Tag die Chance, ein guter zu werden, aber wenn die Farben ins Haus flattern, das ist wie ein Tiefschlag, da erholt man sich erst 24 Stunden später davon.
Bild: Peter von Felbert
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