Freitag, 1. Juni 2007
It´s a fake world
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Eigentlich ist so gut wie nichts mehr so, wie es scheint. Oder wie man meint. Oder hofft, dass es so sein könnte. Die Zeiten sind endgültig vorbei, wo irgendetwas darauf hinweist, was man erwarten darf. Bilder, Filme, Mails, Interviews, Nachrichten, Werbung, alles was uns begegnet. Bis hin zu nackten Tatsachen. Versprechungen und Beteuerungen aller Art. Auf allen Kanälen, die uns erreichen, ist das, was uns erreicht "Fake".
Alles ist so unecht, dass diese Verhaltensweisen längst Besitz von vielen genommen haben. Die Behauptung, das Halbwissen wird geübt. So sein wie. So tun als ob. Das sind die obersten Gebote. Man kann dazu alles lernen in Seminaren. Wie fake ich selbst alles. Meinen Lebenslauf, weil der so langweilig ist, den kann man sich aufpolieren lasse, dass jeder, der ihn liest, unweigerlich denkt: Menschenskinder!
Das Schlimme ist, dass man längst davon ausgeht, dass alles erstmal Fake ist und einen davon überzeugen muss, dass es dies nicht ist. Ganze Fake-Branchen stellen so etwas ähnliches her, wie zum Beispiel Lebensmittel oder Möbel. Oder bieten Reisen an. Das alles hat aber mit der Sache im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr zu tun.
Diese Kultur der reinen Einbildung prägt unsere Wahrnehmung. Und die Reisschwellen der Verballhornung sinken tiefer und tiefer. Lieber ein guter Fake, als alles andere. Es gibt Menschen, die denken Tag ein Tag aus in nichts anderem als Täuschung, Betrug, Lüge, falschen Wahrheiten und Hintergehen. Bilder werden manipuliert. Themen werden gesteuert. Sportler gedopt. Es gibt nichts, in das der Fake nicht einbezogen ist. Jeder und alle geben nur noch vor.
Ich kann nur sage, wenn jemand da draußen diese Zeilen liest, ich wünsche mir nur eins - das Gegenteil.
Bild: Peter von Felbert