Montag, 14. Mai 2007
Eternity
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Bis dass die Unlust euch scheidet. Das Maß der Dinge ist die Lust. Und die ist bekanntlich sehr eigenwillig und launisch. Haben wir Lust, dann erscheint uns alles klar und für immer. Verspüren wir keine Lust mehr, muss die Veränderung, der Wechsel, die Trennung für neue sorgen. Dieses zentralste aller Konsumverhalten ist längst von Produkten, Marken, Branchen und Dienstleistungen auf uns selber übergesprungen.
Wird einem jemand irgendwie mal unangenehm, zu anstrengend, oder ist, aus welchem Grund auch immer, die Lust der Gegewart nicht mehr so, wie man man es sich eigentlich vorstellt, dann muss ein/e Neue/r her. Man wechselt aus. Dabei bleiben bzw. dranbleiben ist nicht mehr zeitgemäß. Der Mut zum Wandel, zum Wechsel, das Vorleben von Flexibilität ist zeitgemäß. Wer ist den heute noch 15 Jahre verheiratet? Und das zum ersten Mal? Das Konsumverhalten ist auf unser Persönlichkeitsverhalten übergesprungen. Wir inszenieren unsere Persönlichkeit, wie man Marken präsentiert. Die Hochzeit, die Taufe, alles wird zum Event, das nicht dem eigentlichen Ereignis dient, sondern Ausdruck dieser modernen Lebenseinstellung sein soll. Der Pfarrer kommt von wer weiß woher. Aber ist bekannt aus Funk und Fernsehen. Die Religion wird dem Einsatzgebiet angepasst.
Somit ist nach dem Event vor dem Event. Und sogar die Scheidung ist hoffähig geworden. Auch diese kann man inszenieren. The Show must go on. Mal sehen, wohin das führt und wie es weiter geht. Man sollte eigentlich Produkte schaffen wie : Light-Hochzeit. Diese gilt vorab nur für 2 Jahre. Und verlängert sich, wenn diese nicht 2 Monate vor Ende des Quartals gekündigt wird, automatisch immer um 2 weitere Jahre. Flexi-Taufe: Heute so, morgen so. Man kann dann die Religion einfach wechseln wie man will. Online natürlich. Mir würde da noch einiges einfallen.
Bild: Peter von Felbert