Mittwoch, 11. April 2007
Ein Meer der Gefühle
Sie beherrschen uns. Gefühle. Egal, wie gefühlskalt, oder wie nah wir am Wasser gebaut sind, es sind die Gefühle, die uns lenken. Sie sind schon da, bevor wir in Gedanken angekommen sind. Sie haben bereits ein Urteil gefällt, bevor wir angefangen haben, darüber nachzudenken. Sie entscheiden aus dem Bauch herraus, was der Kopf nie wagen würde. Die Gefühle machen uns zu Menschen und zu Lebewesen. Kein Moment vergeht ohne Gefühle. Immer sind die Sensoren auf Empfang. Jede Schwingung nehmen sie auf. Gerüche. Formen. Lautes und Leises. Und alles nebenbei, unbewusst und einfach so.
Die Welt der Gefühle ist um ein Vielfaches größer und komplexer als die Welt, in der wir leben. Die Realität, in der wir uns bewegen, ist im Gegensatz zu dem, was wir dabei fühlen, nur ein winziger Ausschnitt. Unsere Sinne habe die Fähigekeit einer komplexen Wahrnehmung, die jenseits unserer Vorstellungkraft liegt. Vieles haben wir längst schon einmal gerochen, bevor wir es bewusst tun. Einen kleinen Einblick gewinnt man dann, wenn man auf Menschen trifft, denen ein oder mehrere Sinnesorgane abhanden gekommen sind. Welche außerodentlichen Fähigkeiten diese entwickeln, um die fehlende Sensorik auszugleichen.
Wer Werbung macht, appelliert an die Gefühle. An die gesamte Gefühlswelt. Ich glaube, die wenigsten wissen das. Noch weniger glauben das. Und die allerwenigsten können das. Ernsthaft an die Gefühle zu appellieren, positiv, überzeugend, gewinnend und sympathisch kann ich nur selten erkennen. Warum kann der Mensch nicht einfach an das Glauben, was ihn ohnehin beherrscht?
Bild: Peter von Felbert
danke peter
ich hoffe, das ist auch von mir. aber so ein aehnliches hab ich auch schon mal gemacht.