Es ist schon Jahre her, dass ich eine folgenschwere Entscheidung leichtsinnig mitgetragen habe, die mich noch immer und bis auf weiteres an die Tragweite erinnert. Und zwar täglich. Es geht um das Ceranfeld mit Touchscreen. Das heißt, nach Drehelementen zum An- und Ausmachen, die man anpacken kann und in die gewünchte Richtung einfach hin und her dreht, sucht man an diesem Ceranfeld mit Touchscreen lange. Diese Technik war damals ganz neu und in aller Munde. Das musste man haben. So haben auch wir ein Ceranfeld mit Touchscreen. Dieser besondere Touchscreen befindet sich in der rechten unteren Ecke des Ceranfeldes. Es ist eigentlich und in Wirklichkeit verschwindend klein. Und es hat einen eigenen Sturkopf, dieser Touchscreen. Von wegen einmal mit dem Finger drauftippen und los geht's. Nein, nein, das geht ganz anderes. Wenn die Fingerspitzen zu kalt oder zu warm sind, dann geht da gar nichts. Dann tippt man auf dem Touchscreen herum wie beim Tetris Spielen auf der Tastatur. Das Schöne: Es passiert nichts. Dann steht man da und wärmt seine Fingerkuppen im Mund, oder macht das Gegenteil, pustet sie an, damit sie abkühlen. Zur Sicherheit noch die Kuppe reinigen. Denn wenn da nur ein Futzel irgendwo zwischen Finger und Touchscreen ist, dann geht gar nichts. Was das Ceranfeld mit Touchscreen auch gerne macht: Es macht auf einen Schlag alles aus, wenn man aus Versehen beim Kochen mal drüber hinweggleitet. Was ungeübten Ceranfeldbesitzern mit Touchscreen schon mal passiert. Dann ist schluss mit kochen. Alle Platten gehen dann aus. In diesem Fall, würde man denken, macht man einfach schnell wieder alle an. Da erinnere ich nur an die Einleitung, so einfach ist das nicht. Denn wenn alle Platten ausfallen, dann macht sich eine innere Unruhe breit und die Fingerspitzen könnten nervös sein. Oder warm, oder kalt. Und dann geht da nichts an. Dann müssen sie erst wieder pusten, oder in den Munde nehmen, oder reiben an der Hose, oder was auch immer, um das zickige Ceranfeld mit Touchscreen wieder für sich zu gewinnen. Denn das ist es - zickig. Absolut zickig. Ceranfelder mit Touchscreen sind megazickig. Und einer Zicke kommt man nicht quer, sondern da muss man nach deren Pfeife tanzen, sonst geht da nichts. Und genau das macht dieses Ceranfeld mit Touchscreen seit Jahren mit mir und meiner Frau. Wir hassen es, aber wir haben uns nun mal dafür entschieden, darum ertragen wir es auch. Wir sind auf diesen modernen Blödsinn reingefallen, jetzt müssen wir das auch durchstehen. Und diese Dinger gehen nie kaputt. Nie. Die halten bis zur letzten Griessuppe. Wie oft dachte ich, wenn ich die Küche sauber gemacht hatte: Mensch, du Ceranfeld mit Touchscreen, warum gehst du eigentlich nicht mal kaputt? Und ich weiß, was ein Ceranfeld mit Touchscreen auf eine solche Frage antwortet: Dich Junge, Dich Kleiner, Dich habe ich noch lange nicht weich gekocht. Das ist erst der Anfang!