Ich habe mir das neue Jahr genau angesehen. Und konnte keine Unregelmäßigkeiten entdecken. Die Jahreszeiten verschieben sich leicht nach hinten. Bleiben im Großen und Ganzen aber bestehen. Die Monate sehen identisch aus wie die Jahre zuvor. Auch hier hat sich an der Reihenfolge nichts geändert. Die Feiertage liegen auch schon fest. Ebenso verhält es sich mit den Wochentagen. In allen 54 Wochen fängt die Woche mit Montag an. Die Werktage enden am Freitag. Und die Wochenenden heißen alle Samstag und Sonntag. Sommerzeit an. Sommerzeit aus. Eigentlich ist das ganze Jahr bis auf die letzte Sekunde schon durch geplant. Oder sollte man besser sagen verplant. Denn ca. 30% werden wir schlafen. Das sind 109,5 Tage. Dann werden wir ca. 67 Tage arbeiten. 17 Tage werde ich auf dem Weg zur Arbeit sein oder von der Arbeit nach Hause. 15 Tage werde ich bloggen. 15 Tage werde ich essen. Und ganze 5 Tage werde ich auf dem Klo sitzen. Dem gesellen sich 6 Tage in Supermärkten hinzu. Ganze 7 Tage bringe ich auf deutschen Autobahnen zu, auf dem Weg zu Kunden. 2 Tage stehe ich an der Tankstelle. Zudem kommen ganze 14 Tage, die ich am Telefon hängen werde. Ca. 2,1 Tage werde ich Fußball sehen. Und ganze 8 Tage verbringe ich im Bad. Somit sind 267,6 Tage schon mal verplant. Da bleiben noch 97,4 Tage übrig. Das ist doch was. Knapp 100 Tage, in denen ich fast oder so gut wie, tun und lassen kann, was ich will. Da müssen meine Kinder rein und meine Frau, meine Freunde, meine Familie und einige Bekannte und neue Bekanntschaften. Und da müssen meine weiteren Interessen, Neugierden und anderen Leidenschaften rein. Das wird knapp. Sehr knapp. Vielleicht verrinnt deshalb die Zeit immer schneller und schneller, weil immer weniger "Netto" übrig bleibt.
Dabei habe ich die sinnlosen Stunden vor dem Fernsehen mal nicht dazu gezählt. Aus gutem Grund.
(Foto: Peter von Felbert)