In Gedanken verreist. Nicht verloren. An was denkst du gerade? An einen anderen Ort. Nicht an einen anderen Menschen. Die Abstände zwischen physisch vollzogenen Reisen sind oft sehr groß und meist viel zu lang. So reise ich in Gedanken. Und zwar nicht nur an andere Orte, sondern auch als andere Persönlichkeit, in eine andere Zeit. Bei Reisen und Ausflügen in Gedanken ist alles erlaubt. Wenn einem das erstmal bewusst wird, dann können solche Reisen richtig anstrengend und intensiv wirken. Denn der Anspruch an die Ausflüge entlang den Synapsen steigt. Wo man früher noch mal am Strand lag, gesellen sich jetzt ganze Erlebniswelten dazu. Meist ausgelöst durch kleine Impulse. Ein Bild, ein Artikel, ein Film oder nur eine Geschichte, die man gehört hat. So über den Tag bleibt viel Zeit, sich diesen Ausflügen gebührend zu widmen. Das Schöne: Man kann diese auch einfach unterbrechen und dann wieder fortsetzen. Man kann jeden mitnehmen und was noch schöner ist: zu Hause lassen. Die schönste Welt ist die im Kopf. Den nur die ist so, wie man es sich wünscht. Perfekt oder voller Katstrophen, die zum Glück immer glücklich ausgehen. Deshalb trifft man mich auch tagsüber in Gedanken oft an anderen Orten, in einer meiner Welten an.
(Foto: Peter von Felbert)