Sonntag, 23. August 2009
Profil
Immer wichtiger. irgendwasVZ, irgendwasScout, LokusListe, Faceguck usw usf. Überall wird Profil gebraucht. Nur: Wie?
Erstens, woher weiß ich, dass der/die tatsächlich der/die ist wie im Profil? = Thema Profil lesen. Zweitens, wie stelle ich mich dar, damit klar ist, wer ich bin? = Profil machen. Wobei wurscht ist, wer ich wirklich bin, Hauptsache, der oder die Richtige/n verstehen, was da steht. = Thema die Richtige/n anziehen. Bei Erstens meine ich nicht: Betrug/Lüge erkennen, das ist ein eigenes Kapitel.
Es geht um was anderes: wie wird man konkret? Jeder geht gern ins Kino, ich auch, klasse, aber ist das schon eine Gemeinsamkeit? Jeder hat schon mal gelacht, manche sagen, sie lachen gern, toll, aber ist das schon "humorvoll"?
In Imagebroschüren reden Firmen gern von "Kundenorientierung" oder "Qualität". Und? Was heißt das? Erst mal alles Mögliche und im übrigen Nichts. Genauso mit miesen Profilen. Es ist heute Standard, dass man sich - bewusst oder nicht - aus der Masse von supi Lebensmodellen ein hübsches aussuchen, es verbasteln, und sich marktfähig machen darf (bzw. muss): für die Jungs, für die Mädels, für den Job.
Aber das reicht nicht. Der tolle Typ, den wir aus uns gemacht haben, muss auch wirklich an die Frau gebracht werden. In echt ist halbwegs klar, was das heißt, wie gesagt: halbwegs, und im Ansatz auch, wie es geht (naja). Im Virtuellen sieht das anders aus, nämlich hilflos und zum Gähnen langweilig.
Eine Freundin schlägt sich gerade mit Dingsship herum. Die Quantität stimmt, sie bekommt Kontakte en masse. Aber wie nun Qualität finden? Ihr erster Fehler ist, ihr Profil ist langweilig. Standard. Das Übliche. Sie nützt ihr Profil nicht. Sie bringt nicht rüber, dass sie und wie und wo sie jemand Besonderes ist. Sie hasst beispielsweise Rechtschreibfehler. Das ist jetzt nicht der Knaller, aber immerhin: sie steht dazu, das unterscheidet sie. Wenn einer ihr von der "häutigen Zeit" vorschwallt, ist die Romantik weg. Warum schreibt sie es nicht in ihr Profil? Dann gibt es andere Rechtschreibfehler, die wie Vertippser aussehen (Doppelbbuchstaben). Sie findet also einen Typ interessant. Warum schreibt sie nicht eine Mail zurück: Liebber Bewerbber, habben Sie Hummor? Usw. Egal wie der Typ reagiert, die Chance ist hoch, dass die Reaktion mehr sagt als sein ganzes, geschöntes Fressen-Profil. Nochn Beispiel gefällig? Unerreicht.
Liebe Freundin, wenn du "Kino" magst, dann schreib, welchen Film, welche Szene, welchen Dialog. Denn was haben Lynch-Fans mit Rosenmüller-Fans oder Fans irakischer Untergrundfilme gemeinsam? Nichts. Genauso mit "Lesen". Tolles Hobby. Hallo? Lesen? Unschärfer gehts fast nicht. Von was reden wir? Schätzing, Kerkeling, Khaled Hosseini, Kathy Reich, Charlotte Roche? Du magst alles? Wirklich alles? Auch Houllebecq? Auch Foucault? Oder nur Bestseller alles? Nur Krimis alles, nur Romane alles, nur alles zum Lachen, nur, was die „Zeit“ empfiehlt, nur, was Caro/Bini/Tini empfiehlt?
Tja, aber so ist das nun mal. Wenn du Ware bist, musst du Marketing machen.
Erstens, woher weiß ich, dass der/die tatsächlich der/die ist wie im Profil? = Thema Profil lesen. Zweitens, wie stelle ich mich dar, damit klar ist, wer ich bin? = Profil machen. Wobei wurscht ist, wer ich wirklich bin, Hauptsache, der oder die Richtige/n verstehen, was da steht. = Thema die Richtige/n anziehen. Bei Erstens meine ich nicht: Betrug/Lüge erkennen, das ist ein eigenes Kapitel.
Es geht um was anderes: wie wird man konkret? Jeder geht gern ins Kino, ich auch, klasse, aber ist das schon eine Gemeinsamkeit? Jeder hat schon mal gelacht, manche sagen, sie lachen gern, toll, aber ist das schon "humorvoll"?
In Imagebroschüren reden Firmen gern von "Kundenorientierung" oder "Qualität". Und? Was heißt das? Erst mal alles Mögliche und im übrigen Nichts. Genauso mit miesen Profilen. Es ist heute Standard, dass man sich - bewusst oder nicht - aus der Masse von supi Lebensmodellen ein hübsches aussuchen, es verbasteln, und sich marktfähig machen darf (bzw. muss): für die Jungs, für die Mädels, für den Job.
Aber das reicht nicht. Der tolle Typ, den wir aus uns gemacht haben, muss auch wirklich an die Frau gebracht werden. In echt ist halbwegs klar, was das heißt, wie gesagt: halbwegs, und im Ansatz auch, wie es geht (naja). Im Virtuellen sieht das anders aus, nämlich hilflos und zum Gähnen langweilig.
Eine Freundin schlägt sich gerade mit Dingsship herum. Die Quantität stimmt, sie bekommt Kontakte en masse. Aber wie nun Qualität finden? Ihr erster Fehler ist, ihr Profil ist langweilig. Standard. Das Übliche. Sie nützt ihr Profil nicht. Sie bringt nicht rüber, dass sie und wie und wo sie jemand Besonderes ist. Sie hasst beispielsweise Rechtschreibfehler. Das ist jetzt nicht der Knaller, aber immerhin: sie steht dazu, das unterscheidet sie. Wenn einer ihr von der "häutigen Zeit" vorschwallt, ist die Romantik weg. Warum schreibt sie es nicht in ihr Profil? Dann gibt es andere Rechtschreibfehler, die wie Vertippser aussehen (Doppelbbuchstaben). Sie findet also einen Typ interessant. Warum schreibt sie nicht eine Mail zurück: Liebber Bewerbber, habben Sie Hummor? Usw. Egal wie der Typ reagiert, die Chance ist hoch, dass die Reaktion mehr sagt als sein ganzes, geschöntes Fressen-Profil. Nochn Beispiel gefällig? Unerreicht.
Liebe Freundin, wenn du "Kino" magst, dann schreib, welchen Film, welche Szene, welchen Dialog. Denn was haben Lynch-Fans mit Rosenmüller-Fans oder Fans irakischer Untergrundfilme gemeinsam? Nichts. Genauso mit "Lesen". Tolles Hobby. Hallo? Lesen? Unschärfer gehts fast nicht. Von was reden wir? Schätzing, Kerkeling, Khaled Hosseini, Kathy Reich, Charlotte Roche? Du magst alles? Wirklich alles? Auch Houllebecq? Auch Foucault? Oder nur Bestseller alles? Nur Krimis alles, nur Romane alles, nur alles zum Lachen, nur, was die „Zeit“ empfiehlt, nur, was Caro/Bini/Tini empfiehlt?
Tja, aber so ist das nun mal. Wenn du Ware bist, musst du Marketing machen.
Geschrieben von Mr. Green
in Schmarrnintelligenz
um
13:01
Tags für diesen Artikel: Schmarrnintelligenz
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