Machen und lassen liegen näher beieinander als die beiden Augen in meinem Kopf. Oft fühle ich, dass ich jetzt etwas machen werde. Das Gefühl ist so klar und deutlich und unumstößlich, bis – ja, bis ... ich es doch lasse. Wie gut, dass niemand etwas von diesem Sinneswandel mitbekommt. Es überrascht mich selbst, wie nah das Machen bei dem Lassen liegt. Ein Ja ist plötzlich ein Nein. Und die Argumente, die zu diesem Turbo-Sinneswandel geführt haben, bleiben für immer verschollen. Das ist kein einmaliges oder seltenes Erlebnis, sondern ein immer wiederkehrendes. Und das Schlimmste ist, meistens dreht es sich um dieselbe Sache. Es ist enttäuschend und fatal zugleich. Vor allem, wenn man sich selbst als Macher sieht. Und ständig vor Augen geführt bekommt, wie sehr man auch ein Lasser ist. Somit sind die Vorwürfe, die ich gerne an andere richte, ebenso gegen mich gerichtet. Nur dass es in meinem Fall keiner mitbekommt. Bis jetzt. Jetzt ist es raus. Macher sind Menschen, die vor allem das machen, was sie am liebsten machen. Alles andere lassen sie. Das wollte ich nur mal zu bedenken geben.