Warten hat immer ein unglaublich zersetzendes Wirkungsfeld. Es ist die Hölle. Weil man nichts anderes beim Warten so richtig anfangen kann. Außer in Belanglosigkeiten blättern. Dem dummen Radiogeschwätz folgen. Oder sich langweilige Gardienen ansehen, wie sie sich leicht im Winde hin und her wiegen. Man beginnt kein Gespräch mit anderen Wartenden. Weil der andere oder man selbst immer jeden Moment damit rechnet, dran zu sein. Deshalb kann man nichts anfangen. Man zählt die Bilder an den Wänden. Lauscht, was sonst noch so passiert. Findet den Teppich furchtbar. Sieht die Mäntel an der Garderobe an. Es fällt einem auf, dass die Absätze abgelaufen sind. Man befindet sich gefangen in einer Warteschleife, in welcher der Mensch vollkommen auf Standby gestellt ist. Auch eine furchtbar verschwenderische Erfindung, dieses Standby.
Warum gibt es nichts Akzeptiertes, was man produktiv beim Warten tun kann? Warum gibt es keine Liste der Top 10 - Das habe ich beim Warten erledigt. Das Warten ist ein riesen Feld für ungenutzte Produktivität. Und man könnte die Qual des Wartens in etwas Positives wandeln.